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Thea, Lia – und der politische Streit

Thea, Lia – und der politische Streit
Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Man sollte meinen, dass etwas in die Jahre gekommene Damen ein ruhiges und beschauliches Leben führen. Das trifft auch oft zu – aber nicht immer. Es gibt auch besondere Tage, an denen Politik das Thema ist. Da kommt Unruhe auf. Heute ist so ein Unruhe-Tag.

Lia: Thea, wir müssen was unternehmen.
Thea: Hab ich schon. Ich habe schon 2 Kreuzworträtsel gelöst.
Lia: Nein, wir sollten etwas Politisches tun.
Thea: Wie kommst Du jetzt darauf?
Lia: Immer wieder lese ich Kritik in und an der Politik. Anscheinend bevormunden linke Politiker die Bundesbürger und gewähren Linksradikalen der Antifa große Freiräume für terroristische Taten. Und dann gibt es Rechte und Reichsbürger und NPD-Freunde, die in der Opposition sind und die antidemokratischen Bevormundungen kritisieren.

Thea: Na ja, also Opposition ist wichtig. 
Lia: Wieso?
Thea: Man muss doch in der Politik die Regierung am Amoklauf hindern. Und das versucht die Opposition, indem sie die Regierung zu lähmen versucht.
Lia: Ach, und dann darf die Opposition alles behaupten?

Thea: Na ja, die Opposition besteht aus Andersdenkenden, die allein deshalb alles besser wissen und können, weil keine Gefahr besteht, es beweisen zu müssen. Opposition

Lia: Also, wenn Du für die linke Regierung bist, dann sind wir geschiedene Leute!

Thea: Na, lass das nicht Bluehorse hören.
Lia: Der ist auf meiner Seite, keine Sorge!

Thea: Dann rufen wir ihn doch gleich mal an.

Lia: Du schreckst auch vor nichts zurück!

------------------ riiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing -------------------------

Bluehorse: Hallo, hier ist der Reparaturservice für Aliens.

Thea: Hallo, mein Lieber, wir – also Lia und ich – wir brauchen mal einen Scheidungsrichter.

Bluehorse: Ein Scheidungsrichter ist wie ein Schiedsrichter beim Fußball, der das Spiel nicht gesehen hat.
Lia: Bluehorse, ich kann die Bevormundung durch die linke Regierung nicht mehr ertragen.

Thea: Und ich befürchte Schlimmstes, wenn AfD, Reichsbürger und andere Rechte aktiv werden, gar noch Regierungsämter inne haben.

Lia: Die sorgen wenigstens für Recht und Ordnung, und das muss sein, liebste Schwester! Da stimmst Du mir doch zu, Bluilein, oder?

Bluehorse: Die äussere Ordnung kaschiert oft nur den verzweifelten Versuch, mit einer großen inneren Unordnung fertig zu werden.

Thea: Aha, dann bist Du also für unsere Regierung und gegen Rechts?

Bluehorse: Erstaunlich, Thea, bist Du unter die Optimisten geraten?

Thea: Wie meinst Du das?

Bluehorse: Nun, eine Optimistin ist eine Frau, die Fettpölsterchen für Kurven hält. Soweit geht mein Optimismus nicht. Ich spreche nicht alles aus – aber wenn ich Stellung nehme, dann in höflicher Form direkt und möglichst unmissverständlich.

Lia: Genau, Bluehorse. Thea’s politischer Instinkt ist mit der Sahne auf dem Erdbeertörtchen in ihrem Bauch untergegangen.

Thea: Lia will unbedingt etwas unternehmen. Jedoch ich meine, dass es sich nicht lohnt etwas zu unternehmen, weil alles sowieso besser wird.

Bluehorse: Deinen Optimismus teile ich nicht.

Lia: Also gibst Du mir Recht?

Bluehorse: Ich verstehe mich nicht als Spezialist im Spalten fremder Haare, auch nicht als geschulte Person in der Umgehung des Gesetzes, sondern eher Rechtsanwalt, der das Wohl von Menschen mit dem Willen des zuständigen Richters zu vereinbaren sucht.

Thea: Ah, das ist ja klar. Jetzt kommst Du mit Gott.
Lia: Der ist auf meiner Seite, soviel steht schon mal fest.

Bluehorse: Du bist wohl auf Schönfärberei reingefallen, Lia.

Lia: Wie meinst Du das?

Bluehorse: Politische Gruppen, an der Regierung oder nicht, betreiben Schönfärberei eigener Ideen und verkünden das hemmungslos als Information.

Lia: Und was sind die Informationen Gottes? Ist Gott eher auf der politisch rechten oder linken Seite?

Bluehorse: Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt. Jedes Reich, ob politisch links- oder rechtslastig, steht Gottes Reich im Wege.

Thea: Also sollen wir besser nichts tun und uns politisch ruhig verhalten?

Bluehorse: Das würde ich nicht zur Vorgabe machen. Richtig und falsch sind im Licht Gottes Gerechtigkeit und Liebe zu betrachten. Beides wurde in Jesus Christus zum Ereignis. Das hat Auswirkungen auf die Unterscheidung von gut und böse sowie auf den Umgang mit bösem Tun. Nun wird die Liebe zum Maßstab, an dem böses Tun identifiziert wird. Einerseits trägt die Liebe nichts nach, andererseits tut sie selbst nichts Böses. Es heißt: „lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch Gutes“

Die Entmachtung des Bösen ist als entscheidende Voraussetzung für christliches Handeln gedacht. Das bedeutet an dieser Entmachtung so zu partizipieren, dass der Kreislauf des Bösen immer wieder konkret unterbrochen wird.

Lia: Und was sollen wir jetzt tun?

Bluehorse: Hört auf zu streiten über Menschen und Dinge, die ihr nicht beeinflussen könnt und zeigt durch Liebe, die ihr untereinander pflegt, dass selbst bei verschiedener politischer Auffassung der Maßstab für das richtige Handeln in der tätigen Liebe liegt.

© JJ

Kommentare

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Herbstprince 16.07.2022 16:36
Bluehorse: Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt. Jedes Reich, ob politisch links- oder rechtslastig, steht Gottes Reich im Wege.
Hier stellt sich natürlich die Grundsatzfrage, ob Christen sich politisch engagieren sollen, sich für politische Ämter zur Verfügung stellen, wählen gehen oder nicht wählen. Wenn das Reich Gottes nicht von dieser Welt ist, wir aber auf dieser Welt leben ( ohne ein Teil von ihr zu sein), wie soll es funktionieren, christlich orientierte Parteien und christliche Politiker zu haben und zu unterstützen. Hier muss wohl jeder nach seinem Gewissen entscheiden, ob er dabei ist oder er es mit Gottes Wort nicht vereinbaren kann.
Und die Diskussionen über bestimmte Parteien ?
Machen alle Parteien zu einhundert Prozent alles richtig ? Machen andere Parteien zu einhundert Prozent alles falsch ? Muss man eine Partei verteufeln, wenn es zu Fehlern einzelner Mitglieder gekommen ist ? Darf man Menschen total ausgrenzen, weil sie eine andere politische Meinung vertreten ? Manchmal hat es den Anschein, leider.       
 
Bluehorse 16.07.2022 16:49
Die Frage nach einem politischen Engagement ist auch - wie jedes berufliche Engagement - eine Frage nach der Grundlage und dem Maßstab meines Handelns. 
So manche Diskussion ist im Forum geprägt von Lieblosigkeit. Da erübrigt sich für mich jede weitere Frage nach richtig und falsch. 
 
Schneeball 16.07.2022 17:06
In der Geschichte oben sind einige excellente Aussagen !
---
Ich könnte sie hier jetzt einzeln auflisten - aber ich denke,daß
den mündigen Leser jeweils etwas anderes anspringt.
---
Der Satz,den @Herbsprince in ihrem Kommentar aufgegriffen
hat - hat mich auch sofort als eine Formulierung "angesprungen"
zu der ich ein paar Gedanken schreiben möchte.
--
Ich denke,wenn "wir" entdecken,daß das "Reich Gottes"
(welches korrekt nicht von dieser Welt ist) inwendig in
uns mit seiner Ausbreitung startet - ebenso wie das
"Reich des Bösen" ganz genau so in uns leider allzuviel
an Territorium immer wieder einnimmt - dann finden wir
zum richtigen Umgang in der "äußeren" Welt.
Beispiel :
Wenn ich in mir - mit mir selbst und den Menschen meiner
nächsten Umgebung Frieden habe - werde ich auch nach
außen in der Nachbarschaft,in der politischen oder glaubens-
mäßig formierten Gemeinde mich entsprechend verhalten,einbringen.
Und genauso "baue"ich dann äußerlich "Gottes Reich" obwohl es
nicht von dieser Welt ist.
Eigentlich ist dieses genau der Auftrag Jesu an seine Nachfolger :
Ich sende Euch in diese Welt - wie ?
Wie Schafe unter Wölfe !
Oder - wem das zu gefährlich ist - mindestens wie:
Salz - oder Licht.
---
Wobei - das muß man schon sagen :
Das ist ganz schön vergammelt - und
Das Licht oft eine Funzel . . .
---
Die Geschichte oben bietet mehr als einen praktischen
Ansatz - sie endet mit der Aufforderung der tätigen Liebe.
---
Also - wenn ich meine Haustür öffne : Ich stolpere gleichsam
über die Fülle der Aufgaben . . . .
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