Bemerkenswert
12.07.2022 16:20
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12.07.2022 16:20
Bemerkenswert
„Zwei oder Drei“ (Markus Kettner)
Warum?
Warum schreibe ich dieses Buch? Ich bin davon überzeugt, dass auch die Gemeinde in Deutschland sich für die Zukunft auf Schwierigkeiten und sogar auf Verfolgung einstellen sollte. Die sogenannte Corona-Krise hat uns gezeigt, wie schnell unsere Freiheiten eingeschränkt werden können, darunter auch unsere Religionsfreiheit. Für mehrere Wochen wurden Gottesdienste, wie wir sie kennen, verboten. Für mich war es ein großer Schmerz zu erleben, wie willfährig die Gemeinden in Deutschland ganz selbstverständlich tatsächlich alle Gottesdienste ausfallen ließen. Lasst uns – egal, was unsere persönliche Meinung zu der Corona-Krise ist – doch für einen Moment die geistliche Dimension dieses Geschehens vor Gott und den Generationen von Christen, die uns vorangegangen sind, bedenken. Muss es nicht jeden echten Christen zutiefst beunruhigen, was hier geschehen ist? Gemeinde im Shutdown? An dieser Stelle wird – nach meiner Meinung viel zu leichtfertig – auf die schnell eingerichteten Online-Angebote verwiesen. So ist also die Gemeinde im Shutdown eine Online-Gemeinde geworden, die vielfach von Angst bestimmt die gebotene “soziale Distanzierung” über das Gebot Gottes gestellt hat. War das die Antwort auf die Krise, auf die Gott bei seinem Volk gewartet hat? Die Frage drängt sich auf: Ja, was hätten wir denn sonst tun können? Ja, was? Und was wollen wir in der nächsten Krise tun, wenn wir möglicherweise auch das Internet verlieren? Diese Frage ist meines Erachtens wirklich drängend! Jetzt ist die Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Dabei geht es aber nicht darum, neue technische Möglichkeiten und Formen für die Gemeinde der Zukunft zu diskutieren. Nein, wenn wir ehrlich sind, rührt das Geschehen in der Corona-Krise an unser Gemeindeverständnis an sich. Wenn wir es zulassen, dass die Wucht des Geschehens wirklich unser Herz und unser Denken erreicht, dann müssen wir tiefere Fragen stellen. Offenbart der Shutdown der Gemeinde nicht vielmehr, dass wir uns schon länger auf die falschen Dinge verlassen? Auf schöne Gebäude, auf perfekte Programme, auf Lobpreis, Lightshows und Videoleinwände? Auf professionelle Leiter, auf aufbauende Predigten, auf eine stabile Gesellschaft, auf garantierte Sicherheiten in unserem Staat, auf unsere Religionsfreiheit? Wir haben erlebt, was wir nie für möglich hielten: Alles kann uns von einem Tag auf den anderen genommen werden. Lernen wir diese Lektion? Die Antwort darauf kann unmöglich die gewesen sein, dass die Gemeinde lediglich geduldig darauf wartet, dass bald alles wieder so sein wird wie vorher, bis dahin als Online-Gemeinde gehorsam durchhält und jeder Einzelne nur die lange vernachlässigte und weithin überfällige Rückbesinnung auf die eigene Frömmigkeit übt. Nein! Ich plädiere leidenschaftlich dafür, dass wir unser Gemeindeverständnis von Gottes Wort her grundsätzlicher in Frage stellen lassen und zurückkehren zu den Grundlagen für Gemeinde, die uns dort gegeben sind. Mithilfe dieser Wahrheiten hat die Gemeinde nämlich durch alle Jahrhunderte in schwierigen Zeiten überlebt, und damit wird sie auch in Zukunft überleben – und möglicherweise in Bedrängnis nur damit.
Mit meinem Büchlein möchte ich aus persönlicher Betroffenheit meinen Beitrag für eine notwendige Rückbesinnung darauf vorlegen. Es ist weder umfassend noch in jeder Hinsicht ausgewogen. Es will weder das einzig mögliche noch das einzig wahre Verständnis zeigen. Es hat nur den Anspruch, zwei elementare Grundlagen für Gemeinde zu bedenken und zur Sprache zu bringen, die der Ausgangspunkt für eine andere Antwort in dieser und einer zukünftigen Krise sein können.
Die Herausgerufenen ...
Wenn wir nach den Grundlagen für Gemeinde in den Worten Jesu selbst suchen, fällt auf, dass es nur zwei Passagen in den Evangelien gibt, wo Jesus explizit über die Gemeinde lehrt (Mt.16,13-20; 18,15- 20). An beiden Stellen verwendet Jesus dafür in dem uns überlieferten griechischen Text das Wort “ekklesia”, wörtlich “die Herausgerufene”. Es bezeichnete zunächst einmal in der damaligen griechisch-römischen Welt die einberufene politische Versammlung aller stimmberechtigten Männer einer Stadt (so z.B. Apg.19,32). Dieser Aspekt steht auch bei der Verwendung des Wortes im Neuen Testament für den geistlichen Kontext im Vordergrund! Gott ruft Menschen durch die Predigt des Evangeliums (Rö.8,29f; Rö.10,17; 2.Tim.1,9) heraus aus der Welt. Die, die diesen Ruf Gottes hören und zum Glauben an Jesus kommen, sind Gottes Herausgerufene, seine Ekklesia, seine Gemeinde.
1.Petr.2,9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat. In der ersten Stelle, in der er über Gemeinde spricht (Mt.16,13-20), bezeichnet Jesus den Glauben an ihn und das Bekenntnis zu ihm als die eine Grundlage, auf der er selbst die Gemeinde baut. Der Glaube ist damit auch die Trennlinie zwischen denen, die den Ruf Gottes nicht annehmen und denen, die ihn annehmen (z.B. Joh.1,12; Rö.1,17), zwischen der Welt und der Gemeinde - Gottes Herausgerufene.
…
Zum Weiterlesen unter:
blob:https://s.uicdn.com/3c54b013-2251-46dd-847e-e0b2e1d5bcac
Warum?
Warum schreibe ich dieses Buch? Ich bin davon überzeugt, dass auch die Gemeinde in Deutschland sich für die Zukunft auf Schwierigkeiten und sogar auf Verfolgung einstellen sollte. Die sogenannte Corona-Krise hat uns gezeigt, wie schnell unsere Freiheiten eingeschränkt werden können, darunter auch unsere Religionsfreiheit. Für mehrere Wochen wurden Gottesdienste, wie wir sie kennen, verboten. Für mich war es ein großer Schmerz zu erleben, wie willfährig die Gemeinden in Deutschland ganz selbstverständlich tatsächlich alle Gottesdienste ausfallen ließen. Lasst uns – egal, was unsere persönliche Meinung zu der Corona-Krise ist – doch für einen Moment die geistliche Dimension dieses Geschehens vor Gott und den Generationen von Christen, die uns vorangegangen sind, bedenken. Muss es nicht jeden echten Christen zutiefst beunruhigen, was hier geschehen ist? Gemeinde im Shutdown? An dieser Stelle wird – nach meiner Meinung viel zu leichtfertig – auf die schnell eingerichteten Online-Angebote verwiesen. So ist also die Gemeinde im Shutdown eine Online-Gemeinde geworden, die vielfach von Angst bestimmt die gebotene “soziale Distanzierung” über das Gebot Gottes gestellt hat. War das die Antwort auf die Krise, auf die Gott bei seinem Volk gewartet hat? Die Frage drängt sich auf: Ja, was hätten wir denn sonst tun können? Ja, was? Und was wollen wir in der nächsten Krise tun, wenn wir möglicherweise auch das Internet verlieren? Diese Frage ist meines Erachtens wirklich drängend! Jetzt ist die Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Dabei geht es aber nicht darum, neue technische Möglichkeiten und Formen für die Gemeinde der Zukunft zu diskutieren. Nein, wenn wir ehrlich sind, rührt das Geschehen in der Corona-Krise an unser Gemeindeverständnis an sich. Wenn wir es zulassen, dass die Wucht des Geschehens wirklich unser Herz und unser Denken erreicht, dann müssen wir tiefere Fragen stellen. Offenbart der Shutdown der Gemeinde nicht vielmehr, dass wir uns schon länger auf die falschen Dinge verlassen? Auf schöne Gebäude, auf perfekte Programme, auf Lobpreis, Lightshows und Videoleinwände? Auf professionelle Leiter, auf aufbauende Predigten, auf eine stabile Gesellschaft, auf garantierte Sicherheiten in unserem Staat, auf unsere Religionsfreiheit? Wir haben erlebt, was wir nie für möglich hielten: Alles kann uns von einem Tag auf den anderen genommen werden. Lernen wir diese Lektion? Die Antwort darauf kann unmöglich die gewesen sein, dass die Gemeinde lediglich geduldig darauf wartet, dass bald alles wieder so sein wird wie vorher, bis dahin als Online-Gemeinde gehorsam durchhält und jeder Einzelne nur die lange vernachlässigte und weithin überfällige Rückbesinnung auf die eigene Frömmigkeit übt. Nein! Ich plädiere leidenschaftlich dafür, dass wir unser Gemeindeverständnis von Gottes Wort her grundsätzlicher in Frage stellen lassen und zurückkehren zu den Grundlagen für Gemeinde, die uns dort gegeben sind. Mithilfe dieser Wahrheiten hat die Gemeinde nämlich durch alle Jahrhunderte in schwierigen Zeiten überlebt, und damit wird sie auch in Zukunft überleben – und möglicherweise in Bedrängnis nur damit.
Mit meinem Büchlein möchte ich aus persönlicher Betroffenheit meinen Beitrag für eine notwendige Rückbesinnung darauf vorlegen. Es ist weder umfassend noch in jeder Hinsicht ausgewogen. Es will weder das einzig mögliche noch das einzig wahre Verständnis zeigen. Es hat nur den Anspruch, zwei elementare Grundlagen für Gemeinde zu bedenken und zur Sprache zu bringen, die der Ausgangspunkt für eine andere Antwort in dieser und einer zukünftigen Krise sein können.
Die Herausgerufenen ...
Wenn wir nach den Grundlagen für Gemeinde in den Worten Jesu selbst suchen, fällt auf, dass es nur zwei Passagen in den Evangelien gibt, wo Jesus explizit über die Gemeinde lehrt (Mt.16,13-20; 18,15- 20). An beiden Stellen verwendet Jesus dafür in dem uns überlieferten griechischen Text das Wort “ekklesia”, wörtlich “die Herausgerufene”. Es bezeichnete zunächst einmal in der damaligen griechisch-römischen Welt die einberufene politische Versammlung aller stimmberechtigten Männer einer Stadt (so z.B. Apg.19,32). Dieser Aspekt steht auch bei der Verwendung des Wortes im Neuen Testament für den geistlichen Kontext im Vordergrund! Gott ruft Menschen durch die Predigt des Evangeliums (Rö.8,29f; Rö.10,17; 2.Tim.1,9) heraus aus der Welt. Die, die diesen Ruf Gottes hören und zum Glauben an Jesus kommen, sind Gottes Herausgerufene, seine Ekklesia, seine Gemeinde.
1.Petr.2,9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat. In der ersten Stelle, in der er über Gemeinde spricht (Mt.16,13-20), bezeichnet Jesus den Glauben an ihn und das Bekenntnis zu ihm als die eine Grundlage, auf der er selbst die Gemeinde baut. Der Glaube ist damit auch die Trennlinie zwischen denen, die den Ruf Gottes nicht annehmen und denen, die ihn annehmen (z.B. Joh.1,12; Rö.1,17), zwischen der Welt und der Gemeinde - Gottes Herausgerufene.
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Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 12.07.2022 17:47
Danke werter 'Zeitzeuge'...🤜🤛
Eine solche Gemeinde der Herausgerufenen und Abgesonderten kann nur bestehen aus Menschen, die nicht mehr geistig tot sind, sondern mit dem Christus lebendig gemacht wurden (Eph, 2,5; Koloss. 2,13).
Zudem werden wir gewarnt. Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? ( 2.Kor. 6,14).