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„Warnung vor den gesetzlichen Lehrern“

„Warnung vor den gesetzlichen Lehrern“
„Warnung vor den gesetzlichen Lehrern“

Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung!
Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen,...(Phil 3:2,3, Elb)

Warnung vor Irrlehrern (3,1-3)

3,2 Sie sollen »auf die Hunde ..., die bösen Arbeiter« und »auf die Zerschneidung« sehen. Alle drei Ausdrücke bezeichnen wahrscheinlich die gleichen Menschen – Irrlehrer, die versuchten, die Christen wieder unter das Gesetz des Judentums zu knechten. Sie lehrten, dass man Gerechtigkeit erlangen könne, in dem man sich an das Gesetz und seine Rituale halte.

Als Erstes bezeichnet Paulus diese Irrlehrer als »Hunde«. In der Bibel sind Hunde unreine Tiere. Der Ausdruck wurde normalerweise von Juden benutzt, um damit die Heiden abfällig zu bezeichnen! In den Ländern des Nahen Ostens waren die Hunde heimatlose Wesen, die wild auf den Straßen herum streunten und sich ihr Futter zusammen stahlen, wo es nur ging. Hier dreht Paulus den Spieß um und wendet diesen Ausdruck auf diese jüdischen Irrlehrer an, die versuchten, die Gemeinden zu unterwandern. Sie waren in Wirklichkeit diejenigen, die draußen lebten und versuchten, ihr Leben auf Riten und Zeremonien zu gründen. Sie waren diejenigen, die sich »mit Krümeln zufriedengaben, wo sie am Festmahl hätten teilnehmen können«.

Zweitens waren sie »böse Arbeiter«. Sie gaben vor, echte Gläubige zu sein, und hatten so Zugang zu christlichen Gemeinschaften. Dort wollten sie ihre Irrlehren ausbreiten. Ihr Handeln konnte nur Schlimmes zur Folge haben. Dann nennt Paulus sie noch »die Zerschneidung«. Das ist ein sarkastisch gemeinter Ausdruck, um ihre Haltung zur Beschneidung zu bezeichnen. Zweifellos waren sie der Auffassung, dass man beschnitten sein müsse, um errettet zu werden. Doch was sie meinten, war die leibliche Beschneidung. Sie waren an der geistlichen Bedeutung der Beschneidung nicht interessiert. Die Beschneidung steht für den Tod des Fleisches. Sie bedeutet, dass der Anspruch des Fleisches nicht befriedigt werden soll. Diese Irrlehrer aber bestanden auf der Zeremonie der leiblichen Beschneidung im wörtlichen Sinne und gaben damit dem Fleisch Raum. Sie wollten nicht anerkennen, dass das Fleisch am Kreuz in den Tod gegeben wurde. Paulus will also sagen, dass sie zwar das Fleisch beschnitten, aber dabei nicht zwischen der Zeremonie und der ihr zugrunde liegenden Bedeutung zu unterscheiden wussten. Damit unterzogen sie das Fleisch gewissermaßen einer Zwangsbeschneidung, ohne sich in ihrem Wesen zu ändern.

3,3 Im Gegensatz zu diesen stellt Paulus fest, dass »wir«, d. h. die wahren Gläubigen, »die Beschneidung sind«. Es sind nicht diejenigen, die zufällig von jüdischen Eltern geboren und leiblich beschnitten sind. Vielmehr sind es diejenigen, die erkennen, dass das Fleisch nichts Gutes bringt und der Mensch aus eigener Kraft nichts tun kann, um das Wohlgefallen Gottes zu gewinnen. Dann nennt Paulus drei Eigenschaften derer, die zur wahren Beschneidung gehören:

1. Sie »dienen ... im Geist Gottes«. Das bedeutet, dass sie wirklich geistlichen Dienst tun und nicht dem toten Dienst der Zeremonien verhaftet sind. Im wirklichen Gottesdienst naht sich der Betreffende Gott im Glauben. Er lobt, preist und betet ihn an. Ein die Seele ansprechender Gottesdienst braucht schöne Gebäude und heilige Einrichtungsgegenstände, zusätzlich ausgefeilte Zeremonien, prächtige Priestergewänder und alles andere, was die Gefühle anspricht.

2. Die Mitglieder der wahren Beschneidung »rühmen« sich »in Christus Jesus«. Er allein ist der Grund all ihres Ruhms. Sie sind nicht stolz auf persönliche Erfolge, auf ihren kulturellen Hintergrund oder auf ihre Treue zum Sakrament.

3. Sie »vertrauen ... nicht auf Fleisch«. Sie sind nicht der Ansicht, dass sie durch ihre fleischlichen Bemühungen errettet werden oder dass diese Bemühungen sie im Glauben erhalten könnten. Sie erwarten von ihrer Natur des alten Adam nichts Gutes und sind deshalb auch nicht enttäuscht, wenn sie nichts Gutes vorfinden.

(William Macdonald)

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 12.02.2022 11:12
@Zeitzeuge: 3,2 Sie sollen »auf die Hunde ..., die bösen Arbeiter« und »auf die Zerschneidung« sehen. Alle drei Ausdrücke bezeichnen wahrscheinlich die gleichen Menschen – Irrlehrer

Ich glaube Paulus hätte es anderes formuliert, wenn sein Ziel gewesen wäre, nur auf eine bestimmte Gruppe von Menschen hinzuweisen. Die Aussage auf falsche Gesetzeslehrer zu beschränken, reduziert den Wahrheitsgehalt, den Paulus hier wirklich vermitteln möchte, in größerem Maße. 

Da die Schrift sich selber auslegt wäre der beste Weg andere Schriftstellen in die Betrachtung mit einzubeziehen, in denen auf "Hunde" oder (falsche) Arbeiter verwiesen wird. 
 
moboko 12.02.2022 12:16
 
moboko 12.02.2022 12:18
Einführung in den Philipperbrief 3/3 Dr. Roger Liebi
 
(Nutzer gelöscht) 12.02.2022 12:45
Danke Zeitzeuge 👍👍 

Auf das unsere 💗 weiter in und durch Jesus wachsen werden
 
Zeitzeuge 12.02.2022 12:52
Danke lieber @moboko,
ganz wichtiger Beitrag!!!
 
(Nutzer gelöscht) 12.02.2022 13:13
Meine Verheißung als ich mich bekehrte: Paulus an die Philipper: "Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in euch angefangen hat, damit weitermachen und es vollenden wird, bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wieder kommt". Daran halte ich fest: Dass Gott es in  mir bewirkt. Deswegen distanziere ich mich von allem, die behaupten, man müsse noch dies, das oder jenes tun. 
 
JesusComesBackSoon 12.02.2022 13:38
@Birkenblatt: Daran halte ich fest: Dass Gott es in mir bewirkt.

GOTT wird nur das bewirken, zu dem wir unsere Zustimmung geben. 

Das Werk der Erlösung, zu dem neben Rechtfertigung auch Heiligung gehört, ist ein Werk, bei dem GOTT und Mensch zusammenwirken müssen. Diesbezüglich schreibt Paulus unter anderem:

Also, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit, schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. [PHIL. 2,12-13]
 
(Nutzer gelöscht) 12.02.2022 13:46
"Gott wird nur bewirken, wozu wir unsere Zustimmung geben." Richtig. Doch manchmal fällt es aus verschiedenen Gründen schwer die Zustimmung zu geben. Was dann? Gehorsam kopfgesteuert, ohne den freien Willen? Ich denke darum gehts nicht. Gott will keinen Kadavergehorsam. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass wir auch mit allem zu Gott kommen können, was uns schwer fällt, wozu wir noch nicht aus freien Willen ja sagen können. Es geht darum, sich auch mit dem eigenen Unvermögen Gott anzuvertrauen, das eigene Unvermögen zu bekennen und Hilfe zu erbitten. 
 
Zeitzeuge 12.02.2022 14:28
=>"Das Werk der Erlösung, zu dem neben Rechtfertigung auch Heiligung gehört, ist ein Werk, bei dem GOTT und Mensch zusammenwirken müssen."

=>"GOTT wird nur das bewirken, zu dem wir unsere Zustimmung geben."

@JCBS, ja - aber auch:
Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu ⟨seinem⟩ Wohlgefallen. (Phil 2:13, Elb)

...denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen. (Phil 2:13, Schlachter)
 
JesusComesBackSoon 12.02.2022 16:44
@Birkenblatt: Gott will keinen Kadavergehorsam.

Genau, das was ER wünscht ist Glaubensgehorsam. Paulus bezeugt dies wie folgt:

Jesus Christus, unser HERR, durch welchen wir haben empfangen Gnade und Apostelamt, unter allen Heiden den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter seinem Namen. [RÖ. 1,4-5]
 
JesusComesBackSoon 12.02.2022 16:49
@Zeitzeuge, vielleicht, das noch als kleine Ergänzung. GOTT vergewaltigt niemand dazu, etwas im Sinne Gottes zu wollen und zu vollbringen. Der Mensch hat aufgrund seines freien Willens immer die Entscheidungsmöglichkeit zu einem "JA" oder "NEIN."
 
Martin123 12.02.2022 16:58
unsere Theologin ist Zurück😀
 
(Nutzer gelöscht) 12.02.2022 17:18
Martin, gut zu wissen, dass es hier, außer Dir, noch andere, gute Theologen gibt. Das ist freundlich gemeint. 
 
Martin123 12.02.2022 18:00
🙂
 
Zeitzeuge 12.02.2022 18:39
Rö 1:5
Paulus ist zu den Menschen aller Völker "zum Glaubensgehorsam" gesandt worden - das heißt, damit sie der Botschaft des Evangeliums gehorchen, indem sie Buße tun und an den Herr Jesus Christus glauben (Apg 20:21). Das Ziel dieser weltweiten Verkündigung der Botschaft zielt auf "seinen Namen", ihm Ehre zu bringen und seinen Träger zu erfreuen.

...da ich sowohl Juden als auch Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugte. (Apg 20:21, Elb)

(William Macdonald)
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