Die "Volkszählung" ... in Bethlehem ...?
15.12.2021 14:10
Die "Volkszählung" ... in Bethlehem ...?
15.12.2021 14:10
Die "Volkszählung" ... in Bethlehem ...?
Frau Orient nahm dazu wie folgt sinngemäß Stellung:
"Lukas hat nicht phantasiert mit seiner Volkszählung - allerdings nachdem Jesus bereit 12 Jahre alt war ...."
------------------------------------------------------------------------
Zunächst:
Es gibt 2 Arten von "Volkszählungen".
1) Erstmal ging es um den Tribut, der kontinuierlich erhoben wurde, sobald er vorhanden war; also um Getreide und Schafe (die sie allerdings gleich verkauften) - später in römischen Münzen mit den Bildern von Göttern oder Kaisern (siehe Jesus' Aussage: Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott ...).
Die Römer versteuerten "nachhaltig" und angemessen d.h. sie wollten im nächsten Jahr auch etwas haben und die Juden nicht über Gebühr belasten.
Dazu wurden Listen über den Grundbesitz des Einzelnen erstellt.
(Lukas schreibt ja auch: "daß er sich schätzen ließe in seinem Geburtsort; er ging davon aus, daß jeder nur an seinem Geburtsort Grundvermögen hatte - aber wo sollte Josef Grund haben in dem 5-Häuser-Dorf Bethlehem - 100 km von seinem Wohnort Nazareth entfernt?!)
Josef wurde mit Sicherheit in Nazareth geschätzt - wenn er als Zimmermann, der herum reist, überhaupt Grund hatte. Frauen wurden nicht besteuert - weshalb sollte also Maria mitreisen?)
2) Dann gabs die jährliche Abgabe nach der Ernte ...
für den Unterhalt der Soldaten (immerhin befehltigt Quirinus ca. 80.000 Mann) , die den Tribut eintrieben.
Bei dieser Gelegenheit nahmen sich nicht nur das Getreide und den Wein mit sondern auch die jungen Mädchen als "Wehrmachtshelferinnen und Gespielinnen" - wie in jeder Armee der Welt.
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Tatsächlich haben die Zeitangaben der Evangelisten weniger historische, denn theologische Gründe. Für Matthäus liefern Herodes und sein Kindermord von Bethlehem, der die Flucht nach Ägypten erklären soll, weitere Beweise für seine Darstellung, Jesus sei der Sohn Gottes. Erfüllt sich damit doch das Wort des Propheten Hosea: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“
Für Lukas geht es darum, Jesus in Bethlehem, der Stadt Davids, zur Welt kommen zu lassen. Denn obwohl er als Gottes Sohn vorgestellt wurde, musste er auch von Davids Stamm sein. Daher brauchte Lukas den Befehl des Quirinius als Motiv, damit Maria und Josef ihre - reichlich unsinnige - Reise von Nazareth in den Süden antraten.
Deren enge Bindung an den See Genezareth, von der auch Markus und Matthäus berichten, lassen es viele Forscher für sicher erscheinen, dass Jesus dort auch geboren wurde. Auch hat sich Ansicht weitgehend durchgesetzt, dass man, wie der Erlanger Theologe Jürgen Roloff schreibt, „in der Mattheischen Datierung der Geburt Jesu auf die letzten Regierungsjahre Herodes‘ des Großen ... vermutlich ein Stück authentischer Erinnerung“ wird sehen dürfen, zumal auch nach Lukas Jesu Anfänge „in den Tagen des Königs Herodes“ lagen.
Im übrigen, wurde nicht die ganze Weihnachtsgeschichte von dem Midras-Kult der Römer abgekupfert - sie ist etwas zum Träumen .....?
Zeitlos
"Lukas hat nicht phantasiert mit seiner Volkszählung - allerdings nachdem Jesus bereit 12 Jahre alt war ...."
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Zunächst:
Es gibt 2 Arten von "Volkszählungen".
1) Erstmal ging es um den Tribut, der kontinuierlich erhoben wurde, sobald er vorhanden war; also um Getreide und Schafe (die sie allerdings gleich verkauften) - später in römischen Münzen mit den Bildern von Göttern oder Kaisern (siehe Jesus' Aussage: Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott ...).
Die Römer versteuerten "nachhaltig" und angemessen d.h. sie wollten im nächsten Jahr auch etwas haben und die Juden nicht über Gebühr belasten.
Dazu wurden Listen über den Grundbesitz des Einzelnen erstellt.
(Lukas schreibt ja auch: "daß er sich schätzen ließe in seinem Geburtsort; er ging davon aus, daß jeder nur an seinem Geburtsort Grundvermögen hatte - aber wo sollte Josef Grund haben in dem 5-Häuser-Dorf Bethlehem - 100 km von seinem Wohnort Nazareth entfernt?!)
Josef wurde mit Sicherheit in Nazareth geschätzt - wenn er als Zimmermann, der herum reist, überhaupt Grund hatte. Frauen wurden nicht besteuert - weshalb sollte also Maria mitreisen?)
2) Dann gabs die jährliche Abgabe nach der Ernte ...
für den Unterhalt der Soldaten (immerhin befehltigt Quirinus ca. 80.000 Mann) , die den Tribut eintrieben.
Bei dieser Gelegenheit nahmen sich nicht nur das Getreide und den Wein mit sondern auch die jungen Mädchen als "Wehrmachtshelferinnen und Gespielinnen" - wie in jeder Armee der Welt.
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Tatsächlich haben die Zeitangaben der Evangelisten weniger historische, denn theologische Gründe. Für Matthäus liefern Herodes und sein Kindermord von Bethlehem, der die Flucht nach Ägypten erklären soll, weitere Beweise für seine Darstellung, Jesus sei der Sohn Gottes. Erfüllt sich damit doch das Wort des Propheten Hosea: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“
Für Lukas geht es darum, Jesus in Bethlehem, der Stadt Davids, zur Welt kommen zu lassen. Denn obwohl er als Gottes Sohn vorgestellt wurde, musste er auch von Davids Stamm sein. Daher brauchte Lukas den Befehl des Quirinius als Motiv, damit Maria und Josef ihre - reichlich unsinnige - Reise von Nazareth in den Süden antraten.
Deren enge Bindung an den See Genezareth, von der auch Markus und Matthäus berichten, lassen es viele Forscher für sicher erscheinen, dass Jesus dort auch geboren wurde. Auch hat sich Ansicht weitgehend durchgesetzt, dass man, wie der Erlanger Theologe Jürgen Roloff schreibt, „in der Mattheischen Datierung der Geburt Jesu auf die letzten Regierungsjahre Herodes‘ des Großen ... vermutlich ein Stück authentischer Erinnerung“ wird sehen dürfen, zumal auch nach Lukas Jesu Anfänge „in den Tagen des Königs Herodes“ lagen.
Im übrigen, wurde nicht die ganze Weihnachtsgeschichte von dem Midras-Kult der Römer abgekupfert - sie ist etwas zum Träumen .....?
Zeitlos
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Zeitlos5 15.12.2021 14:10
Im übrigen, wurde nicht die ganze Weihnachtsgeschichte von dem Midras-Kult der Römer abgekupfert - sie ist etwas zum Träumen .....?
(Nutzer gelöscht) 15.12.2021 14:35
Jedes Jahr die gleichen Blog-Themen.
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Zeitlos5 15.12.2021 14:46
Nein, lieber Eidgenosse,
ich schreibe eher auf Anregung.
Ich kann mich nicht erinnern, daß ich über Einzelheiten der römischen Tribut-Eintreibungen je geschrieben habe.
Im übrigen hatten die Römer bei uns die steinzeitliche Landwirtschaft auf neuesten n Stand gebracht ... auch das südländische Obst eingeführt und Handelsstraße gebaut - und nur mit Maßen Tribut erhoben ... meist nur um ihre Soldaten zu befriedigen ... die ja selber Handel trieben!
Zeitlos
ich schreibe eher auf Anregung.
Ich kann mich nicht erinnern, daß ich über Einzelheiten der römischen Tribut-Eintreibungen je geschrieben habe.
Im übrigen hatten die Römer bei uns die steinzeitliche Landwirtschaft auf neuesten n Stand gebracht ... auch das südländische Obst eingeführt und Handelsstraße gebaut - und nur mit Maßen Tribut erhoben ... meist nur um ihre Soldaten zu befriedigen ... die ja selber Handel trieben!
Zeitlos
(Nutzer gelöscht) 15.12.2021 14:51
@Zeitlos:Tatsächlich haben die Zeitangaben der Evangelisten weniger historische, denn theologische Gründe
a)
Volkszählung: Es gab zwei Volkszählung unter Quirinius
https://christiananswers.net/q-aiia/census-luke2.html
b) Herodes und sein Kindermord: Glaubwürdig
Herodes war brutal und Machtmensch, er hat seine Frau Mariamne und seine zwei Söhne stranguliert.(Flavious Josephus)
"Für Lukas geht es darum, Jesus in Bethlehem, der Stadt Davids, zur Welt kommen zu lassen"
Die Leser von Lukas waren nicht Juden, so dass Jesus unbedingt in Beit-Lehem geboren werden muss. Lukas wollte die Ereignisse richtig darstellen.
a)
Volkszählung: Es gab zwei Volkszählung unter Quirinius
https://christiananswers.net/q-aiia/census-luke2.html
b) Herodes und sein Kindermord: Glaubwürdig
Herodes war brutal und Machtmensch, er hat seine Frau Mariamne und seine zwei Söhne stranguliert.(Flavious Josephus)
"Für Lukas geht es darum, Jesus in Bethlehem, der Stadt Davids, zur Welt kommen zu lassen"
Die Leser von Lukas waren nicht Juden, so dass Jesus unbedingt in Beit-Lehem geboren werden muss. Lukas wollte die Ereignisse richtig darstellen.