„Hauptereignis“

„Hauptereignis“
„Wahrnehmung“

In meiner Biozeitschrift vom Bioladen habe ich einen interessanten Artikel über ein anscheinend „neues“ gemeinschaftsbildendes Phänomen – das „shared reading“ (geteiltes Lesen) entdeckt.

Die Autorin schreibt:
Vor 20 Jahren hat Dr. Jane Davis in Liverpool die Idee des gemeinsamen Lesens entwickelt. Sie initiierte Kurse an der Universität, bei denen nicht die Literaturwissenschaft im Mittelpunkt stand, sondern der gegenseitige Austausch über Bücher. Die Methode ist einfach: Menschen kommen zusammen, lesen sich gegenseitig vor und sprechen über die Texte.

Kommt uns bibelgläubige Christen da etwas bekannt vor? Ja, genau, es ist das, was wir als Gläubige so schätzen und lieben. Vielleicht ist es bei manchen schon zur Gewohnheit geworden, jedoch immer mit einem besonderen Gemeinschaftserlebnis in der Gegenwart Gottes verbunden.

Ich fahre fort mit der Vorstellung meines Buches: „Sehnsucht nach seiner Wiederkunft“ (Derek Prince).

„Hauptereignis“

Unser Leben ist oft mit vielen wichtigen und wundervollen Ereignissen gefüllt – sich verlieben, heiraten, das erste Kind bekommen oder den ersten Job bekommen, um ein paar aufzuzählen. Für Christen gibt es jedoch ein Ereignis, das Sie und ich erleben werden, welches weit über diesen Meilensteinen im Leben steht. Es ist in der Tat der erste Grund, warum wir uns nach Seiner Wiederkunft sehnen sollten.

Von welchem Ereignis spreche ich? Unserer „Auferstehung“. Diese Antwort erscheint Ihnen vielleicht überraschend. Warum? Denn, wie ich bereits aufgezeigt habe, sind die meisten Gläubigen heutzutage nicht an der Auferstehung interessiert, und noch weniger daran, in einer Erwartungshaltung darauf zu leben. In diesem Kapitel möchte ich Ihnen dabei helfen, zu verstehen, warum die Auferstehung eines der bedeutendsten – wenn nicht sogar das bedeutendste – Ereignis in unserem Leben sein wird. Sie ist eindeutig der erste Grund, warum wir uns nach Seiner Wiederkunft sehnen sollten.

Die Auferstehung verstehen

Die Auferstehung ist die Vollendung unserer persönlichen Errettung. Das Wort vollenden bedeutet zur Vollendung bringen. Jesus Werk am Kreuz war nicht vollendet, bis ER auferstanden war. Auf die gleiche Weise ist unsere Errettung nicht vollständig oder vollendet, bis auch wir unseren Auferstehungs-Körper erhalten haben. Die Vollendung unserer Errettung wird die völlige Umwandlung unseres Körpers sein, der dann wie der Körper Jesu nach Seiner Auferstehung sein wird. All dies wird in dem Moment, wenn Christus in Herrlichkeit erscheint, vonstatten gehen.

Ich war schon immer sehr beeindruckt von Paulus' einziger Lebensmotivation, wie in Philipper 3 erwähnt wird. Ich glaube, wenn Sie diesen Abschnitt mit offenem Verstand lesen, wird er Ihnen eine neue Perspektive auf die Errettung schenken.

Sehen Sie, heutzutage denken viele Christen, daß das Ende unserer Errettung der Tod und der Eintritt in den Himmel sind. Das ist lediglich eine Phase, die auch sehr wichtig ist. Aber das ist noch nicht das Ende. Es gibt etwas noch viel Wichtigeres, als nur in den Himmel zu kommen. Paulus schreibt darüber in Philipper 3:8-11:

Ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde,
damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange. (Phil 3:8-11, Schlachter)

Welche Absicht hatte Paulus? Auf welches Ende war all seine Motivation gerichtet? Christus kennen, an Seinen Leiden teilhaben und Seine Herrlichkeit teilen, gewiss. Der krönende Abschluss liegt jedoch in diesen Worten:

„ob ich auf irgend eine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten“ (Elb)

Um jeden Preis

Der Satz „auf irgend eine Weise“ könnte alternativ mit „egal wie“ übersetzt werden. Paulus sagt: „Ob ich egal wie hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten.“
Diese Aussage gibt meiner Meinung nach an, daß es Paulus von enormer Priorität ist, sein Auferstehung zu erlangen. Egal, was es ihn kosten und welche Hindernisse im Weg stehen würden – das war sein Ziel: Bis zur Auferstehung von den Toten durchzukommen.
Paulus gebraucht hier ein ungewöhnliches Wort für „Auferstehung“, das „aus Auferstehung“ bedeutet. In anderen Worten bezieht er sich nicht auf die allgemeine Auferstehung aller Toten (errettet und nicht errettet), sondern auf die Auferstehung, die die Offenbarung als „erste Auferstehung“ bezeichnet. Die Schrift sagt zu diesem Thema: Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung (Offenbarung 20:6).
[Ich füge hinzu: Diejenigen, die „an der ersten Auferstehung“ teilhaben, sind „glückselig“, weil sie nicht den „zweiten Tod“ erleiden müssen, wie alle Ungläubigen, die in den Feuersee geworfen werden. (William Macdonald)]

Im nächsten Vers macht Paulus sehr deutlich, daß er diese Auferstehung zur Zeit seines Schreibens noch nicht erlangt hat.

Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. (Phil 3:12, SLT)

Es ist sehr offensichtlich, daß Paulus ein Ziel und eine Bestimmung in seinem Leben hatte. Nichts betrübt mich mehr, als Christen zu treffen, die ziellos leben – nur vor sich her leben und von den Strömen des Lebens hin und her getragen werden. Im Gegensatz zu einer solchen Lebensweise hatte Paulus ein definiertes, spezifisches, positives Ziel. Darüber hinaus vereinte er sein Herzensanliegen mit dem, den der HERR für ihn hatte. Der Apostel Johannes schrieb:

„Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit“ (1.Joh 2:17). 

Was geschieht, wenn Sie Gottes Willen zu Ihrem machen? Dann werden Sie unsinkbar, unschlagbar, und unerschütterlich!


Die bevorstehende Umwandlung

Gegen Ende von Philipper 3 erklärt Paulus, was er mit alldem meint – und warum er das alles für so wichtig hält.

Denn unser Bürgerrecht ist in ⟨den⟩ Himmeln, von woher wir auch ⟨den⟩ Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird ⟨und⟩ seinem Leib der Herrlichkeit gleichförmig ⟨machen wird⟩, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen. (Phil 3:20-21, Elb)

Wir müssen begreifen, daß wir Bewohner dieser Erde sind, unser Bürgerrecht jedoch im Himmel ist. Bitte achten Sie erneut darauf, daß Paulus, wie der Verfasser des Hebräerbriefes, schreibt:  ... „Jesus Christus...[eifrig (wörtl. a. d. Engl. NIV] erwarten“ Die Wiederkunft des HERRN [eifrig] zu erwarten ist eine Haltung, die durchgehend in verschiedenen Teilen des Neuen Testaments hervorgehoben wird.

Im obigen Abschnitt sehen wir, daß die Umwandlung unseres „Leibes der Niedrigkeit“ erstens der Höhepunkt von Philipper 3 und zweitens die Erfüllung des Bestrebens von Paulus ist. Paulus sagt, daß wir jetzt, in der Gegenwart, einen „niedrigen“ Körper haben – buchstäblich einen Körper der „Demütigung“. Das Schlüsselwort, das diesen Körper beschreibt, ist das Wort Korruption oder verderblich (siehe 1.Kor 15:42, 50-54). Jedoch ist die Umwandlung, auf die sich Paulus in diesem Vers freut, die Umwandlung, unseres niedrigen Körpers in einen Körper der Herrlichkeit – wie der herrliche Körper des auferstandenen Herrn Jesus.

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