"Shared Reading" - Titus 2,11-13
20.10.2021 15:44
"Shared Reading" - Titus 2,11-13
20.10.2021 15:44
"Shared Reading" - Titus 2,11-13
Heute lesen wir in der Losung aus dem Titusbrief von Paulus (Titus 2:11-12). Es war mir eine besondere Freude von der sehr herzlichen Beziehung Paulus zu Titus zu erfahren und der einzigartigen Lehre des Briefes.
„Der Titusbrief“
„Dies ist eine kurze Epistel, aber ein Ausbund christlicher Lehre,
darinnen allerlei so meisterlich verfasst ist,
was einem Christen not ist zu wissen und zu leben.“
(Martin Luther)
Einzigartige Stellung im Kanon
Drei kurze Kapitel, vor mehr als 1900 Jahren verfaßt und von einem alternden Missionar an einen unbekannten Missionar auf einer weit entfernten Insel gerichtet – welche eine Bedeutung kann dies für die Christen unseres „erleuchteten“ einundzwanzigsten Jahrhunderts haben? Sicherlich, wenn es sich um die „einzigen“ Worte des Paulus handeln würde (und die meisten liberalen Theologen wollen noch nicht einmal das zugeben), so hätte sie wahrscheinlich nur Interesse für Kirchengeschichtler oder Menschen, die sich mit frühchristlichem Gedankengut beschäftigen.
Doch dies sind auch „Worte, die der Heilige Geist lehrt“ und als solche haben sie einen Beitrag zu erfüllen, den „kein anderes Buch“ erfüllen kann. Die Behandlung des Themas „Älteste“ unterstützt und bekräftigt die sehr ähnlichen Lehren in 1. Timotheus. Die Wiederholung ist nicht überflüssig, sondern wie so viele andere Parallelen in der Bibel, insbesondere im AT, betont sie nur, wie sehr es Gott daran gelegen ist, daß sein Volk bestimmte Prinzipien erkennt.
Die wohl am meisten geschätzte Passage im Titusbrief ist 2:11-14, die in einem wunderschön ausgeglichenen Stil gehalten ist, der die Lehre von der Gnade noch unterstreicht.
Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen,
und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf,
indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus erwarten. (Titus 2:11-13, Elb)
Die nächsten vier Verse zeigen ein schönes Bild unserer Erlösung. Doch wenn wir diesen literarischen Edelstein bewundern, dürfen wir ihn nicht aus seiner Fassung (d.h. aus dem Zusammenhang) entfernen. Paulus hat alle Glieder der Familie Gottes zu konsequenter Umsetzung der christlichen Lehre aufgefordert. Nun zeigt er, daß eines der großen Ziele unserer Erlösung ist, ein Leben von unverdorbener Heiligung hervorzubringen.
„Denn die Gnade Gottes ist erschienen“. Hier ist die Gnade Gottes praktisch gleichbedeutend mit dem Sohn Gottes. Gottes Gnade „erschien“, als der Herr Jesus auf unsere Erde kam, und insbesondere, als er sich selbst für unsere Sünden hingab. Er erschien zur Erlösung aller „Menschen“. Sein stellvertretendes Werk reicht für die Erlösung aller aus. Allen wird die Vergebung angeboten. Doch nur diejenigen, die ihn wirklich als HERRN und Heiland annehmen, werden gerettet. Weder hier noch anderswo in der Bibel wird angedeutet, daß einmal alle Menschen errettet werden. Die „Allversöhnung“ ist eine Lüge Satans.
Dieselbe Gnade, die uns dient, lehrt uns auch in der Schule der Heiligung. Es gibt Verbote in dieser Schule, denen wir folgen lernen müssen. Das erste Verbot gilt der „Gottlosigkeit'“, d.h., daß wir nicht so leben dürfen, als gäbe es Gott nicht. Das zweite Verbot betrifft die „weltlichen Lüste“ - nicht nur sexuelle Sünden, sondern auch das Streben nach Reichtum, Macht, Vergnügen, Ruhm und allem anderen, was grundsätzlich dem weltlichen Bereich angehört.
Auf der Seite der Gebote lehrt uns die Gnade, „besonnen und gerecht“ anderen gegenüber zu leben, und „gottesfürchtig“ im Licht von Gottes Gegenwart zu sein. Dies sind die Tugenden, die uns in dieser Welt kennzeichnen sollten, in der sich alle Maßstäbe auflösen. Diese Welt ist der Schauplatz unserer Pilgerschaft und nicht unserer Heimat.
Während wir als Fremdlinge in der Welt leben, werden wir von einer wunderbaren „Hoffnung“ getrieben – nämlich von der Hoffnung auf die „Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus“. Haben wir darunter die „Entrückung“ zu verstehen, wenn Christus der Gemeinde in Herrlichkeit erscheint und sie in den Himmel holt (1.Thess 4:13-18)? Oder bezieht sie sich auf die kommende Herrschaft Christi, wenn er der Welt in Herrlichkeit erscheint, seine Feinde überwindet und sein Reich errichtet (Offb 19:11-16)? Wir glauben, daß Paulus grundsätzlich hier eher von der Entrückung spricht – dem Kommen Christi für seine Braut, die Gemeinde. Doch ob er nun als Bräutigam oder König kommt, der Gläubige sollte auf seine Erscheinung in „Herrlichkeit“ vorbereitet sein und auf sie warten.
(William Macdonald)
„Der Titusbrief“
„Dies ist eine kurze Epistel, aber ein Ausbund christlicher Lehre,
darinnen allerlei so meisterlich verfasst ist,
was einem Christen not ist zu wissen und zu leben.“
(Martin Luther)
Einzigartige Stellung im Kanon
Drei kurze Kapitel, vor mehr als 1900 Jahren verfaßt und von einem alternden Missionar an einen unbekannten Missionar auf einer weit entfernten Insel gerichtet – welche eine Bedeutung kann dies für die Christen unseres „erleuchteten“ einundzwanzigsten Jahrhunderts haben? Sicherlich, wenn es sich um die „einzigen“ Worte des Paulus handeln würde (und die meisten liberalen Theologen wollen noch nicht einmal das zugeben), so hätte sie wahrscheinlich nur Interesse für Kirchengeschichtler oder Menschen, die sich mit frühchristlichem Gedankengut beschäftigen.
Doch dies sind auch „Worte, die der Heilige Geist lehrt“ und als solche haben sie einen Beitrag zu erfüllen, den „kein anderes Buch“ erfüllen kann. Die Behandlung des Themas „Älteste“ unterstützt und bekräftigt die sehr ähnlichen Lehren in 1. Timotheus. Die Wiederholung ist nicht überflüssig, sondern wie so viele andere Parallelen in der Bibel, insbesondere im AT, betont sie nur, wie sehr es Gott daran gelegen ist, daß sein Volk bestimmte Prinzipien erkennt.
Die wohl am meisten geschätzte Passage im Titusbrief ist 2:11-14, die in einem wunderschön ausgeglichenen Stil gehalten ist, der die Lehre von der Gnade noch unterstreicht.
Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen,
und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf,
indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus erwarten. (Titus 2:11-13, Elb)
Die nächsten vier Verse zeigen ein schönes Bild unserer Erlösung. Doch wenn wir diesen literarischen Edelstein bewundern, dürfen wir ihn nicht aus seiner Fassung (d.h. aus dem Zusammenhang) entfernen. Paulus hat alle Glieder der Familie Gottes zu konsequenter Umsetzung der christlichen Lehre aufgefordert. Nun zeigt er, daß eines der großen Ziele unserer Erlösung ist, ein Leben von unverdorbener Heiligung hervorzubringen.
„Denn die Gnade Gottes ist erschienen“. Hier ist die Gnade Gottes praktisch gleichbedeutend mit dem Sohn Gottes. Gottes Gnade „erschien“, als der Herr Jesus auf unsere Erde kam, und insbesondere, als er sich selbst für unsere Sünden hingab. Er erschien zur Erlösung aller „Menschen“. Sein stellvertretendes Werk reicht für die Erlösung aller aus. Allen wird die Vergebung angeboten. Doch nur diejenigen, die ihn wirklich als HERRN und Heiland annehmen, werden gerettet. Weder hier noch anderswo in der Bibel wird angedeutet, daß einmal alle Menschen errettet werden. Die „Allversöhnung“ ist eine Lüge Satans.
Dieselbe Gnade, die uns dient, lehrt uns auch in der Schule der Heiligung. Es gibt Verbote in dieser Schule, denen wir folgen lernen müssen. Das erste Verbot gilt der „Gottlosigkeit'“, d.h., daß wir nicht so leben dürfen, als gäbe es Gott nicht. Das zweite Verbot betrifft die „weltlichen Lüste“ - nicht nur sexuelle Sünden, sondern auch das Streben nach Reichtum, Macht, Vergnügen, Ruhm und allem anderen, was grundsätzlich dem weltlichen Bereich angehört.
Auf der Seite der Gebote lehrt uns die Gnade, „besonnen und gerecht“ anderen gegenüber zu leben, und „gottesfürchtig“ im Licht von Gottes Gegenwart zu sein. Dies sind die Tugenden, die uns in dieser Welt kennzeichnen sollten, in der sich alle Maßstäbe auflösen. Diese Welt ist der Schauplatz unserer Pilgerschaft und nicht unserer Heimat.
Während wir als Fremdlinge in der Welt leben, werden wir von einer wunderbaren „Hoffnung“ getrieben – nämlich von der Hoffnung auf die „Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus“. Haben wir darunter die „Entrückung“ zu verstehen, wenn Christus der Gemeinde in Herrlichkeit erscheint und sie in den Himmel holt (1.Thess 4:13-18)? Oder bezieht sie sich auf die kommende Herrschaft Christi, wenn er der Welt in Herrlichkeit erscheint, seine Feinde überwindet und sein Reich errichtet (Offb 19:11-16)? Wir glauben, daß Paulus grundsätzlich hier eher von der Entrückung spricht – dem Kommen Christi für seine Braut, die Gemeinde. Doch ob er nun als Bräutigam oder König kommt, der Gläubige sollte auf seine Erscheinung in „Herrlichkeit“ vorbereitet sein und auf sie warten.
(William Macdonald)