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„Fröhliche Gelassenheit“

„Fröhliche Gelassenheit“
„Fröhliche Gelassenheit“

Wenn der Zorn des Herrschers gegen dich aufsteigt, so verlass deinen Platz nicht! Denn Gelassenheit verhindert große Sünden. (Prediger 10:4, Elb)

Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Falschheit in ihr ist Zerbruch des Geistes.(Spr 15:4, Elb)

Ich zitiere:
„Ich habe eine fröhliche Gelassenheit auf dieser Tagung gelernt“, so verabschiedete sich kürzlich ein Teilnehmer von einer Seelsorgetagung. Was hat er damit gemeint? Gelassenheit ist ein Begriff, der uns zur Hilfe werden kann, wenn wir ihn recht verstehen und verwirklichen können. Gelassenheit ist das Gegenteil von Angst, Sorge, Nervosität, Hast, Gereiztsein, Unruhe, Selbstbespiegelung, Ehrgeiz, d. h. Einfach deutlich gesagt: es ist das Gegenteil unseres normalen Zustandes. Gelassenheit ist der Wesensausdruck und die Haltung des Menschen, der aus der Stille lebt. Der nervöse und hastige, der gehetzte Mensch verfügt nicht mehr über den nötigen Überblick und den Abstand zu Menschen und Dingen. Er verfügt damit auch nicht mehr über sich selbst und über all seine Kräfte. - Gelassenheit ist der Ausdruck der Geborgenheit, des Geborgenseins in der Liebe Gottes. Gelassenheit ist das Überzeugtsein von den Liebesabsichten Gottes, „der will, daß allen Menschen geholfen werde“ (1.Tim 2:4).

...welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, ...(1.Tim 2:4,5, Elb)

Gelassenheit ist das Wissen daß Gottes Liebe zu mir, zu meinen Angehörigen und meinen Sorgenkindern größer ist als alle Gefühle des Mitleids, der Liebe und alle meine guten Absichten zusammengenommen. Gelassenheit ist endlich ein Stehen über den Dingen, Verhältnissen und Menschen, - nicht in stolzer Erhabenheit oder in unberührter Kälte, sondern im Frieden.

Wir haben in letzter Zeit so viel vom Frieden mit Gott geredet, aber zu wenig vom Frieden untereinander und vom Frieden mit sich selbst. Viele Christen rühmen sich, Frieden mit Gott zu haben, sie spüren aber in ihrem praktischen Leben wenig Auswirkungen davon. Sie sind mit Gott versöhnt, aber nicht mit ihrem Nächsten und ihren Verhältnissen, am allerwenigsten mit sich selbst. Der Friede Gottes ist wie ein eingefrorenes Kapital – für die meisten praktisch wertlos.

Es ist gut, diese Haltung der Gelassenheit im Leben Jesu zu untersuchen. Wir bewundern an IHM die souveräne Ruhe, mit der Er Seinen Weg von Anfang bis Ende gegangen ist. Wir beobachten Ihn bei der Arbeit! Er hat sogar die Freiheit, sich der Menge zu entziehen, um zu beten. In Seiner Seelsorge behält Er immer den Überblick. Er verliert sich nicht in Gesprächen, Er ist auch bereit, Menschen gehenzulassen, die sich nicht helfen lassen wollen (den reichen Jüngling). Am deutlichsten aber wird diese Haltung der Gelassenheit in den Wochen der Verfolgung und des Leides, ja, bis hin zu Seinem Sterben. Jesus kann reden, so daß der Sturm schweigen muß. Er kann schweigen, so daß der Sturm der Empörung ausbricht. Immer aber ist Er der, der in der Gelassenheit bleibt, in dem Wissen um den richtigen Weg, in der Verbindung mit Gott. …

(Wilhard Becker, „Im Kraftfeld Gottes“, 1964)

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 22.09.2021 09:57
In einem Notfall können zehn Aufgeregte nicht so viel helfen wie ein Gelassener!
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