„Der wundersüchtige Mensch gerät in Abhängigkeit“

Zeitzeuge

„Der wundersüchtige Mensch gerät in Abhängigkeit“

Worin zeigt sich nun die „Reife des Christen? Da das geistliche Leben ein Leben im Geist ist, wird das Wachstum sich in einer zunehmenden Wirkung des Geistes im Leben des Christen zeigen. Eine Wirkung des Geistes ist die Freiheit. Der religiöse Mensch, zu dem auch der wundersüchtige Mensch gehört, hat seine Gefahr in einer immer größeren Abhängigkeit. Er wächst nicht hinein in die Freiheit und damit in die Unabhängigkeit von äußerer Beeinflussung oder innerer Beanspruchung. Wer im Geist lebt, wird unabhängig von inneren Zwängen und äußeren Verhältnissen. Er lernt seine Bindungen an Menschen und Dinge so zu überwinden, daß er frei ist, zu nehmen und zu geben, Dinge zu gebrauchen, ohne von ihnen abhängig zu werden. Seine Gefühle und Stimmungen, selbst sein körperliches Befinden sind nicht mehr bestimmend für sein Leben im Geist. Ausgeprägt ist diese Freiheit in dem Katalog, den Paulus Galater 5:22 unter der Bezeichnung „Frucht des Geistes“ aufführt.

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,..(Gal 5:22, Elb)

Es kann durchaus sein, daß mit zunehmender geistlicher Reife die sichtbaren Wunder zurücktreten und das Wesen der Liebe deutlicher hervortritt, - daß die Aktivität zugunsten des Seins abgebaut wird.

Es gibt aber auch eine falsche Betonung des Wachstums. Dort nämlich, wo unter dem Begriff der Heiligung Verkrampfung entsteht, wo Christen nicht mehr lernfähig sind, sondern schon alles wissen – wo sie vom Suchen zum Haben gekommen sind – wo sie vom Prüfen ins Urteilen geraten – wo die eigene Konsequenz in ihrer Lebensführung zu Maßstab wird, den man allen anderen anlegt – wo die Anfänge im Glauben beurteilt werden nach Formen und Formeln, die sich bei anderen vielleicht im Laufe eines längeren Lebens in einer christlichen Gemeinschaft herangebildet haben.

Um nicht falschen Faszinationen oder menschlichem Eifer ausgeliefert zu sein, ist es gut, sich einige Punkte vor Augen zu führen, an denen ein echtes geistliches Wachstum erkennbar ist.
Das wichtigste Merkmal echten Wachstums ist ein immer größer werdendes, klares Gottesbild. Ob wir wollen oder nicht, wir haben eine Gottesvorstellung. Natürlich meint jeder, seine Vorstellung sei biblisch, und jeder macht sein Gottesbild zum Maßstab für die Beurteilung aller anderen Gottesbilder, auf die er trifft. Wir müssen aber berücksichtigen, daß unsere Gottesvorstellungen von vielen Faktoren geprägt werden, die einerseits aus unserer persönlichen Entwicklungsgeschichte stammen (Vaterfiguren), andererseits aus der Umwelt, unserem geistlichen, konfessionellen Zuhause.
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(Wilhard Becker)

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Lord, cleanse the depths within our souls
And bid resentment cease;
Then bound to all in bonds of love
Our lives will spread your peace.

(R.E. Herklots)


Herr, reinige die Tiefen unserer Seelen
Und lass den Groll aufhören;
Dann gebunden an alle in Banden der Liebe
wird unser Leben deinen Frieden verbreiten.