Pilgerwege: Teil 8 Monte Sant Angelo Italien
06.09.2021 07:02
Pilgerwege: Teil 8 Monte Sant Angelo Italien
06.09.2021 07:02
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Rosenlied 06.09.2021 12:17
⛪Danke @Martin123 für die Seite über
Monte St. Angelo.
Als ich vor vielen Jahren mit Mann und den Kindern
in Italien waren, haben wir auch diese Gnadenstätte
besucht...
Monte St. Angelo.
Als ich vor vielen Jahren mit Mann und den Kindern
in Italien waren, haben wir auch diese Gnadenstätte
besucht...
Im Jahr 490 kam einem reichen Hirten namens Gargano in der Gegend um Siponto einer seiner Stiere abhanden. Er suchte mit seinen Leuten lange nach dem verlorenen Tier, bis er ihn am Eingang einer Grotte wiederfand. Gargano schäumte vor Wut, legte einen Pfeil an und wollte den Stier töten. Doch der Pfeil wandte sich um und verwundete stattdessen den Schützen.
Garganos Begleiter waren bestürzt über das Geschehen und erzählten es dem Bischof Laurentius von Siponto. Der ordnete ein dreitägiges Fasten an und am Ende der drei Tage erschien ihm der Heilige Michael. Er, der Erzengel Michael, sei der Hüter dieser Stätte, die er sich erwählt habe. Er fordere die Menschen auf, ihn dort zu verehren und Laurentius sollte den Ort dem christlichen Kult übergeben.
Leider fürchteten sich die Menschen vor der Grotte und wagten nicht, sie zu betreten. Und so blieb vorerst alles beim Alten.
Die zweite Erscheinung: Die Geschichte des Sieges
Zwei Jahre später, im Jahr 492, wurde Siponto von König Odoaker und seinen Truppen belagert. Bischof Laurentius bat um einen dreitägigen Waffenstillstand und hielt seine Leute in dieser Zeit zu Fasten und Beten an.
Wiederum nach drei Tagen erschien erneut der Erzengel, der den Sieg der Sipontiner voraussagte, wenn sie am folgenden Tag zur vierten Stunde einen Ausfall wagten. Praktischerweise ging zur festgesetzten Stunde ein solches Unwetter nieder, dass die Goten vertrieben werden konnten.
Die Bevölkerung von Siponto unternahm eine große Prozession auf den Monte Gargano, aber noch immer traute sich niemand, die Grotte zu betreten.
Die dritte Erscheinung: Die Geschichte der Weihe
Zum dritten Jahrestag der ersten Erscheinung wollte Laurentius nun eine große Feier zu Ehren des Erzengels abhalten. Doch nach wie vor traute sich niemand, die Grotte zu betreten. Allerdings wollte man nun doch endlich einmal dem Gebot des Erzengels Folge leisten. Laurentius fragte in Rom beim Papst an, wie er sich verhalten und ob er die Grotte endlich weihen sollte.
Der Papst ordnete erneut ein dreitägiges Fasten an. Und zum dritten Mal erschien am dritten Tag der Erzengel Michael. Hatte er bisher eine wahrlich engelsgleiche Geduld mit dem säumigen Bischof bewiesen, so wurden seine Worte jetzt deutlicher:
Es ist nicht notwendig die Grotte als Kirche zu weihen, denn ich habe sie schon durch meine Anwesenheit geweiht. Tretet in meiner Anwesenheit ein und beginnt zu beten und zelebriert das Heilige Messopfer. Ich werde euch zeigen, wie ich selbst diesen Ort geweiht habe.
Nun endlich fasste sich Laurentius ein Herz und betrat mit einigen anderen Kirchenleuten die Grotte. Man fand hier einen Altar mit einem roten Tuch bedeckt, darauf ein Kreuz aus Kristall, den Fußabdruck des Erzengels im Stein und nach einem von Francesco Paolo Fischetti zitierten Bericht eines anwesenden Klerikers auch ein Abbild des Erzengels.
Damit er trotzdem etwas zu Weihen hatte, ließ Laurentius am Grotteneingang eine Kirche errichten, die am 29. September geweiht wurde. Bis heute im Kirchenkalender der „Michaelitag“.
Die Grotte selbst ist die einzige christliche Kultstätte, die nicht von Menschen geweiht wurde.