Pilgerwege für die Sommerferien: Insel Reichenau
24.08.2021 18:10
Pilgerwege für die Sommerferien: Insel Reichenau
24.08.2021 18:10
Pilgerwege für die Sommerferien: Insel Reichenau
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Martin123 24.08.2021 18:11
Martin123 24.08.2021 18:12
Die von ihrem Ursprung älteste Kirche der Insel ist das Münster St. Maria und Markus, die ehemalige Klosterkirche (Klostergründung 724). Der einfache Holzbau des Klostergründers Pirmin wurde schon nach wenigen Jahrzehnten zu klein und noch im 8. Jahrhundert durch einen etwa 40 m langen Steinbau ersetzt. Nördlich davon, also entgegengesetzt von den heute noch sichtbaren Konventsgebäuden, schlossen sich ein Kreuzgang und ein zweigeschossiges Mönchshaus an. Bald schon wurden auch diese Bauten erweitert, denn in der Mitte des 9. Jahrhunderts zählte der Inselkonvent 134 Mönche.
Während diese Klosteranlage nur noch in unterirdischen Spuren erhalten ist, können wir die Entwicklungsstufen der Abteikirche bis heute nachvollziehen. So stammen das östliche Querhaus und die Vierungsbögen aus der im Jahr 816 geweihten dreischiffigen Kreuzbasilika, die Abt Heito I. errichten ließ. Während Heitos Vierungsbau für lange Zeit unverändert blieb, wurde der Westteil der Abteikirche mehrfach umgebaut. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Westwerk unter Abt Berno. Es wurde kurz vor seinem Tod im Jahr 1048 in Anwesenheit Kaiser Heinrichs III. geweiht.
Nach dem Niedergang der Abtei setzt erst mit Abt Friedrich von Wartenberg (1427-1435) wieder ein geregeltes monastisches Leben ein. Er begann mit dem Bau des gotischen Chors im Osten des Münsters, der aber erst mit der Ausmalung 1555 vollendet wurde. Nach der Inkorporation in das Bistum Konstanz im Jahr 1540 bestand das Kloster als Priorat weiter. Fürstbischof Jakob Fugger ließ von 1605 bis 1610 neue Konventsgebäude auf der Südseite des Münsters errichten. Nach der Fertigstellung der Anlage wurde das "Alte Kloster" auf der Nordseite abgebrochen. Das Kloster wurde 1757 aufgelöst. Die Fuggerschen "neuen" Konventsgebäude dienen heute als Pfarrhaus und Sitz der Gemeindeverwaltung. Im dazugehörigen weitläufigen Keller keltert der Winzerverein den Reichenauer Wein.
In der Schatzkammer des Münster sind zahlreiche Reliquienschreine und weitere Kultgegenstände aus dem 5.-18. Jahrhundert zu sehen.
Während diese Klosteranlage nur noch in unterirdischen Spuren erhalten ist, können wir die Entwicklungsstufen der Abteikirche bis heute nachvollziehen. So stammen das östliche Querhaus und die Vierungsbögen aus der im Jahr 816 geweihten dreischiffigen Kreuzbasilika, die Abt Heito I. errichten ließ. Während Heitos Vierungsbau für lange Zeit unverändert blieb, wurde der Westteil der Abteikirche mehrfach umgebaut. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Westwerk unter Abt Berno. Es wurde kurz vor seinem Tod im Jahr 1048 in Anwesenheit Kaiser Heinrichs III. geweiht.
Nach dem Niedergang der Abtei setzt erst mit Abt Friedrich von Wartenberg (1427-1435) wieder ein geregeltes monastisches Leben ein. Er begann mit dem Bau des gotischen Chors im Osten des Münsters, der aber erst mit der Ausmalung 1555 vollendet wurde. Nach der Inkorporation in das Bistum Konstanz im Jahr 1540 bestand das Kloster als Priorat weiter. Fürstbischof Jakob Fugger ließ von 1605 bis 1610 neue Konventsgebäude auf der Südseite des Münsters errichten. Nach der Fertigstellung der Anlage wurde das "Alte Kloster" auf der Nordseite abgebrochen. Das Kloster wurde 1757 aufgelöst. Die Fuggerschen "neuen" Konventsgebäude dienen heute als Pfarrhaus und Sitz der Gemeindeverwaltung. Im dazugehörigen weitläufigen Keller keltert der Winzerverein den Reichenauer Wein.
In der Schatzkammer des Münster sind zahlreiche Reliquienschreine und weitere Kultgegenstände aus dem 5.-18. Jahrhundert zu sehen.
Martin123 24.08.2021 18:13
Die Kirche St. Georg wurde von Abt Hatto III. Ende des 9. Jahrhunderts erbaut. Hatto, der 896 mit König Arnulf zu dessen Kaiserkrönung nach Rom gereist war, erhielt dort von Papst Formosus das Haupt des hl. Georg. Er ließ die Reliquie auf die Reichenau bringen, wo sie ihren Platz in der Krypta der neuerrichteten Kirche fand. Mit dem heutigen Bau stehen noch große Teile der ursprünglichen Basilika.
Acht großflächige, mehr als 4 m breite und über 2 m hohe Wandbilder im Mittelschiff zeigen Wundertaten Jesu und illustrieren die Macht Jesu über Naturgewalten, Krankheiten, Leben und Tod.
Die Wandbilder entstanden Ende des 10. Jahrhunderts. Sie gehören damit zu den frühesten Zeugnissen ihrer Art nördlich der Alpen und stehen in engem Zusammenhang mit der im Reichenauer Skriptorium entstandenen Buchmalerei, die ebenfalls um 1000 ihren Höhepunkt erreichte.
Acht großflächige, mehr als 4 m breite und über 2 m hohe Wandbilder im Mittelschiff zeigen Wundertaten Jesu und illustrieren die Macht Jesu über Naturgewalten, Krankheiten, Leben und Tod.
Die Wandbilder entstanden Ende des 10. Jahrhunderts. Sie gehören damit zu den frühesten Zeugnissen ihrer Art nördlich der Alpen und stehen in engem Zusammenhang mit der im Reichenauer Skriptorium entstandenen Buchmalerei, die ebenfalls um 1000 ihren Höhepunkt erreichte.
Martin123 24.08.2021 18:14
Die nach ihrer Entstehungszeit zweitälteste Kirche der Insel ist St. Peter und Paul. Als Gründung des ehemaligen Bischofs Egino von Verona, der aus alemannischem Adelsgeschlecht stammte, wurde sie 799 geweiht.
Die Kirche, wie sie heute besteht, ist eine dreischiffige Basilika. Sie wurde im 11. Jahrhundert nach dem Abbruch der alten Peterskirche zum Teil auf den alten Grundmauern errichtet. Ihr Innenraum war schon zu Beginn mit reichen Malereien ausgestattet. Die heute noch sichtbare Malerei in der Apsis stammt aus den Jahren 1104-1105 und ist in drei Zonen gegliedert. In der obersten Zone ist die Majestas Domini dargestellt, begleitet von den vier Evangelistensymbolen. Rechts und links huldigen Petrus und Paulus. In der mittleren Zone finden sich die zwölf Apostel, darunter sind Propheten abgebildet. Um 1750 erfuhr die Kirche eine umfassende Neugestaltung im Rokoko-Stil.
Die Kirche, wie sie heute besteht, ist eine dreischiffige Basilika. Sie wurde im 11. Jahrhundert nach dem Abbruch der alten Peterskirche zum Teil auf den alten Grundmauern errichtet. Ihr Innenraum war schon zu Beginn mit reichen Malereien ausgestattet. Die heute noch sichtbare Malerei in der Apsis stammt aus den Jahren 1104-1105 und ist in drei Zonen gegliedert. In der obersten Zone ist die Majestas Domini dargestellt, begleitet von den vier Evangelistensymbolen. Rechts und links huldigen Petrus und Paulus. In der mittleren Zone finden sich die zwölf Apostel, darunter sind Propheten abgebildet. Um 1750 erfuhr die Kirche eine umfassende Neugestaltung im Rokoko-Stil.
Martin123 24.08.2021 18:15
Die Reliquien des heiligen Markus
Venezianische Seeräuber raubten die Reliquien des heiligen Evangelisten Markus 829 aus Alexandria und brachten sie nach Venedig. Dort wurde der Körper des Toten, der nach seinem Tod mumifiziert worden war, vom Dogen Justinian in Empfang genommen und im Dogenpalast verwahrt.
Justinians Nachfolger Johannes musste 830 in Folge eines Aufstandes Venedig verlassen und dürfte die Reliquien mitgenommen haben. Er wandte sich nach Verona, wo der mit der Reichenau eng verbundene Bischof Ratold ihm Schutz und die Unterstützung des Frankenkaisers Lothar versprach. Dafür scheint Johannes einen Teil der Markus-Reliquie eingesetzt zu haben.
Die Weitergabe der Markus-Reliquie musste allerdings aus politischen Gründen geheim gehalten werden, weshalb diese auf der Reichenau zunächst als Reliquie des heiligen Vale(n)s ausgegeben wurde. Erst nach dem Tod Ratolts, nach 860 also, konnte sie erhoben und als Patron des Klosters würdig aufbewahrt werden.
Venezianische Seeräuber raubten die Reliquien des heiligen Evangelisten Markus 829 aus Alexandria und brachten sie nach Venedig. Dort wurde der Körper des Toten, der nach seinem Tod mumifiziert worden war, vom Dogen Justinian in Empfang genommen und im Dogenpalast verwahrt.
Justinians Nachfolger Johannes musste 830 in Folge eines Aufstandes Venedig verlassen und dürfte die Reliquien mitgenommen haben. Er wandte sich nach Verona, wo der mit der Reichenau eng verbundene Bischof Ratold ihm Schutz und die Unterstützung des Frankenkaisers Lothar versprach. Dafür scheint Johannes einen Teil der Markus-Reliquie eingesetzt zu haben.
Die Weitergabe der Markus-Reliquie musste allerdings aus politischen Gründen geheim gehalten werden, weshalb diese auf der Reichenau zunächst als Reliquie des heiligen Vale(n)s ausgegeben wurde. Erst nach dem Tod Ratolts, nach 860 also, konnte sie erhoben und als Patron des Klosters würdig aufbewahrt werden.
Martin123 24.08.2021 18:18
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(Nutzer gelöscht) 24.08.2021 18:44
Ich kannte die Reichenau bislang nur als Obst-/Gemüsezwilling von der Blumeninsel Mainau, schön, dass Du einen Grund mehr lieferst dort mal anzulegen, Danke schön
(Nutzer gelöscht) 24.08.2021 18:47
Wer sich das ansehen möchte, könnte schauen ob er bei den Pallottinern am Hersberg übernachten kann. Die Pallottiner in Konstanz haben nur ein Gästezimmer. Dann gäbe es noch das Kloster Hegne.
(Nutzer gelöscht) 24.08.2021 18:50
Wie wäre es mit dem Familienerholungsheim der Erzdiözese Freiburg?
Rosenlied 25.08.2021 16:48
⛪Danke @Martin123 für die Seite über
die Insel Reichenau.
Was für ein schöööner Ort mitten im
Bodensee!.......
die Insel Reichenau.
Was für ein schöööner Ort mitten im
Bodensee!.......