Zum altertümlichen Begriff „Heilsgewissheit“

RolfK

Zum altertümlichen Begriff „Heilsgewissheit“

Früher haben Christen andere Christen gefragt, ob diese Heilsgewissheit hätten. Sie wollten damit den Pegelstand von deren Glauben messen.
Sie wollten also wissen, wie sicher sich die anderen darin sind: Dass sie nach dem irdischen Leben eine himmlische Fortsetzung bei Gott erleben werden.

Ich finde diese Form der Glaubenseinschätzung gar nicht so uneben.
Sie misst – so sehe ich es – die innere Nähe zur Liebe Gottes.

Und wie kommt es zu solcher Heilsgewissheit? Paulus sah es so: Gottes Geist gibt uns innerlich Gewissheit, dass wir Gottes Kinder sind (Rö 8,16). Und ich formuliere es ergänzend mal so: Wer oft liebevolle und intensive göttliche Nähe erlebt, in dem wächst diese Heilsgewissheit.

Gestern Nachmittag hatte ich ein verblüffendes Erlebnis: Ich kam aus dem Wald.  Und auf einer Wiese, die gerade gemäht wurde, sah ich zwanzig Störche nach aufgescheuchtem Kleingetier suchen und picken. Ich blieb staunend stehen. Und dann kam auch noch weiter Storch um Storch aus dem hohen Himmel herabgesegelt. Am Ende waren über vierzig Störche auf der Wiese versammelt. Mir war da einfach klar: Gott schenkt mir dieses noch nie gesehene Ereignis. Er hat mich genau im richtigen Moment aus dem Wald heraustreten lassen. Und ich habe bei diesem Gedanken Gottes Nähe gespürt.

Solch geistgewirktes Deuten und Erleben von Gottes liebevoller Nähe kann, denke ich, tagtäglich die Heilsgewissheit fördern. Natürlich kann das ebenso Bibellesen tun, wenn dabei Gottes Nähe erfahren wird. Und ebenso stärkt Beten die Gewissheit, wenn dabei gleich so etwas wie freundliche Resonanz von Gott gespürt wird. Oder wenn es später ganz faktisch eine Gebetserhörung gibt. Und ich persönlich erlebe auch noch beim hörenden und sehenden Beten viel göttliche Nähe. Und daher bin ich mir ganz sicher: Auf mich wartet am Ende eine wunderbare Zukunft bei Gott.