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Mut im Leben

Mut im Leben
Wir geraten immer wieder in problematische Situationen. Die Frage lautet nicht: Warum ist das so? (Diese Frage führt uns in die Theologie/Philosophie ... ist auch interessant, aber nicht heute)

Die Frage lautet: Wie gehen wir damit um?

Zunächst reagieren "wir" emotional. Das ist normal, denn Emotionen sind immer schneller als die Gedanken. Damit meine ich, wir sind nicht Opfer unserer Emotionen sondern wir wählen unsere Emotionen aus, mit denen wir angesichts eines Problems reagieren. Vielleicht wählen "wir" heute eine bestimmte Emotion aus, weil "wir" irgendwann das so gelernt haben oder es hat sich aus irgendeinem Grund früher mal so ergeben. Aber "wir" haben heute diese Emotion unbewusst ausgewählt, weil "wir" nicht darüber nachdenken, was "wir" wählen und es ist uns nicht mehr bewusst, dass "wir" unsere Emotionen ebenso wählen können, wie "wir" uns entscheiden, worüber "wir" nachdenken oder was "wir" tun wollen.

Gefühle der Angst und des Aufgeregtseins verhindern das ruhige Nachdenken und das gelassene Arbeiten an der Lösung.

Das Ideal ist (in meinen Augen) große innere Ruhe und Gelassenheit, egal welches Problem vor mir steht. Denn wenn ich innere Ruhe habe und gelassen bleibe, kann ich am besten über Probleme und ihre Lösungen nachdenken.

Im AT wird berichtet, dass innere Ruhe ein Geschenk ist, welches Gott uns anbietet. Jedoch: Wenn Menschen etwas Böses taten, sollten sie nicht zur Ruhe kommen. Das Gefühl zu haben, sich niemals entspannen zu können, ist wie ein Fluch. Man kann sich nie entscheiden, "jetzt einfach zu chillen."

Wenn ich von keiner Sünde weiß, die heute meine Beziehung zu Gott verschlechtert und wenn ich Jesus nachfolge, wenn ER mir wichtig ist, dann - so meine Überzeugung - gilt der Fluch nicht mir.
Und umgekehrt wird den Menschen Ruhe versprochen, denen Gott wichtig ist und die seine Gebote halten.

Wer an Jesus Christus glaubt, so das NT, dem wird Ruhe geschenkt. (Zusage in Hebräer 4,1)

Damit ist sicher nicht (nur) eine Vertröstung auf die Zeit im Paradies gemeint, sondern auch eine Ruhe für unser Hier und Jetzt. Selbst während der Arbeit oder mitten im Problem können wir völlig ruhig und gelassen bleiben.

Ich habe das schon erlebt, als ich 5 oder 6 Jahre alt war. Damals gab es noch keine Sicherheitsvorrichtungen

für elektrische Lampen. Meine Mutter wollte eine Birne aus einer Tischlampe drehen und berührte dabei die Fassung. Sie konnte kein Wort sprechen und zitterte am ganzen Körper. Ich wurde aufmerksam und ging nicht zu meiner Mutter, um sie zu beruhigen, sondern ich ging zur Wand und zog den Stecker aus der Steckdose.

Daran erkenne ich heute in der Rückschau, dass Gott die Ruhe schenkt, die ich brauche, um ganz besonnen zu handeln. Es entspricht meiner Erfahrung, dass sogar der Sturm/das Problem dazu dienen kann, dass ich besonders ruhig und besonnen bleibe. Je mehr Stürme ich mit Jesus durchlebe, um so mehr stabilisiert sich meine innere Ruhe.

Wenn wir in einem Sturm (des Lebens) stecken, dann fragen wir oft: Wie lange dauert der Sturm noch? Hört er auch mal auf?

Wie sollen wir uns in einem Sturm verhalten? Jesus war immer erstaunlich entspannt. (Matth.8, Sturm auf dem See Genezareth.) Der See Genezareth liegt ca. 200m unter der Erde, wie in einer Schüssel. Und wenn ein Sturm tobte, hatte man den Eindruck, dass der Wind von allen Seiten kommt.

Damals gab es die kosmologische Vorstellung, dass die Welt wie ein Sandwich aufgebaut ist: Oben der Himmel über der Erde, dann die Erde auf der wir leben. Und das Wasser unter der Erde war die Trennwand zur Unterwelt, zur Hölle. Diese Sicht verstärkte die Ängste, wenn man auf dem See war und ein Sturm tobte. Dazu kam die Tatsache, dass die meisten Fischer nicht schwimmen konnten. Als die Jünger mit Jesus auf dem See waren, kam so ein Sturm. Und was machte Jesus? Er machte ein Nickerchen. Ist das nicht irgendwie erstaunlich, in welchen Situationen Jesus gelassen bleiben und einfach chillen konnte? Darin sehe auch eine gewisse Zusage an uns, dass wir - wenn wir Jesus ähnlich werden - ebenfalls seine Charakter-eigenschaften "erben". 

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 17.08.2021 17:25
Vermutlich ist nicht die Situation das Problem, sondern wie wir über die Situation denken, wie wir sie bewerten. Unsere Gedanken machen die Emotionen. Vielleicht nicht immer. Aber doch oft. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht.
Aus negativen Gedankenkonstrukten, die Frustrationen auslösen, kann man aussteigen.
Dafür kann man Strategien für sich selbst entwickeln. Beispielsweise der "Gedankenstop" oder der Perspektivwechsel oder einen Psalm beten.
 
Weinrebe 17.08.2021 17:33
Vielleicht fällt das Vertrauen in Jesus, dass er den Sturm stillen kann. Dazu gehört auch der Friede.  Verankert sein in seinem Wort.
 
Weinrebe 17.08.2021 17:35
Dazu sollte ich Jesus kennen.  Eine persönliche Beziehung zu ihm..ihn immer besser kennen lernen.
 
Weinrebe 17.08.2021 17:43
Mut bekomme ich, wenn ich mich mit Jesus aufs Wasser wage. Ihn anschauen, vertrauen und nicht den Blick auf die Wellen richte. 
 
(Nutzer gelöscht) 17.08.2021 17:57
Daran erkenne ich heute in der Rückschau, dass Gott die Ruhe schenkt, die ich brauche, um ganz besonnen zu handeln.
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Ich glaube erst dann, kann und will Gott handeln und Lösungen schenken?!
In der Ruhe.

Wenn wir von unseren eigenen Werken, Sorgen, Grübeln, suchen nach Lösungen... lassen, loslassen.
Die Kontrolle im Leben und in Umständen zu haben führt in keine Ruhe, das eigene Machen und Tun oft unüberlegtes handeln.
Nicht in der Unabhängigkeit, sondern, in Gottes Abhängigkeit wird uns Schutz und Ruhe zuteil.

Hebräer 13,9
..denn es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde..

Fest! nicht hart oder bitter! lachendes Smiley
Es ist eine geistliche Grundlage für richtigen Wachstum meines Herzens/Seele, so dass es beständig und sicher ist.
Entweder wir leben in Gnade und empfangen sie, oder eben nicht...dann wird es eher unstabil/unsicher, was auch zu psychosomatischen Krankheiten führen kann?!

Noah aber fand Gnade in den Augen des Herrn“ (1.Mose6,8)
Noahs Namen bedeutet: Ruhe/Trost.
 
nagybabiak 17.08.2021 18:59
In der Stille offenbart sich Gottes Wort.
 
(Nutzer gelöscht) 17.08.2021 19:33
Ich erinnere mich an ein Erlebnis, dass ich vor einigen Jahren hatte. 

Ich war auf dem Weg in die Bücherei um ein geliehenes Buch zurück zu bringen. Gedankenfrei, gut gelaunt, ging ich, die Stadt ganz ruhig, Menschenleer. Wie aus dem Nichts rannten plötzlich 5 bis 6 schwarz vermummte junge Männer auf einen einzelnen Jungen Mann zu. Stürzten sich auf ihn. Schlugen auf ihn ein. Mein Herz raste. Ich zitterte. Schaute mich um. Niemand weiteres zu sehen. Zivilcourage. Dieses Wort ging mir durch den Kopf. Ich fasste mir ein Herz. Dann passierte alles wie von selbst. Ich rief mit lauter Stimme:  "Das muss doch nun wirklich nicht sein!". Die Horde Männer blickte auf, sah mich, hielt inne, kurz, dann schlugen sie weiter auf das Opfer ein. Ich wiederholte jetzt noch lauter meinen Appel. Die Horde ließ ab, stand auf, wich ein paar Meter zurück. Dann mein letzter Ruf, noch lauter, noch energischer, kraftvoller, entschlossene als zuvor. Die Horde sah sich um, ließ ab und lief davon. 
Das Opfer lag am Boden, nicht sehr arg mitgenommen, keine sichtbaren Verletzungen. Ich beugte mich zu ihm. 
Die Horde gehöre zur ANTIFA, er sei Neonazi. Er ließ sich ein auf meine Kritik, meinen Apell an ihn. Ich versicherte mich, dass es ihm "gut" ging. Dann kam seine Freundin aus ihrem Versteck. Die beiden gingen ihres Weges. 

Ich richtete mich auf. Stand. Ganz ruhig. Voller Frieden. Vor mir sah ich die Kirche. Sie "leuchtete" mehr als je zuvor. Ich war eingehüllt in Frieden. Wunderte mich, was geschehen war, ich der Schisser der am liebsten vor Angst weggelaufen wäre, stand da - mit Gottes Frieden. Leichten Schrittes, innerlich tief bewegt ging ich meines Weges. Im Blick die Kirche. 
 
 
(Nutzer gelöscht) 17.08.2021 19:36
ja, man kann leicht an einen Fluch glauben, wenn man als traumatisierter Mensch keine innere Ruhe erlebt.......................... und man kann auch beständig nach Sünden suchen, die man selbst begangen hat, damit das endlich aufhört................
aber es lassen sich keine Sünden finden

diese Verbindung halte ich für problematisch

die Ruhe des Herrn ist eine Verheißung, die wir in Anspruch nehmen können, ich denke jedoch das ist keine Belohnung sondern eine Folge von Vertrauensarbeit mit Gott, wenn man das denn Arbeit nennen kann

Leann Payne beschreibt in ihrem Buch: "Du kannst heil werden", Einiges an innerpsychischen Zuständen, die trotz folgsamer Nachfolge nicht zur Ruhe finden lassen, da braucht es seelsorgerlich-therapeutische Hilfe und eine Schuldzuweisung im Sinne von: da hast du eine Sünde, oder da machst du etwas falsch sind Gift,
denn sie trennen genau da, wo Integration und Selbstannahme Voraussetzung zur Heilung sind

gebe ich mal so zu bedenken
 
(Nutzer gelöscht) 18.08.2021 00:42
Das mit dem Loslassen finde ich gut und richtig.Wenn ich verzweifelt etwas suche,was wir verlegt haben,finde ich es nicht.Ich frage dann Gott und meist finde ich es dann ziemlich schnell,und manchmal brauch ich es in dem Moment wohl doch nicht wie ich meine.
Ich denke, daß innere Ruhe ein Vertrauen auf Gott ist. So wie ein geliebtes Kind seinen Eltern vertraut und ruhig ist,wenn etwas Ungewohntes geschieht, können wir gelassen Gott vertrauen, daß er gut für uns sorgt.

Was traumatisierte Menschen angeht,denke ich, daß das u.U. ganz kleine Schritte sind,Gott heilt,aber es sind immer wieder grosse Herausforderungen für den traumatisierten Menschen,ein Stück Vertrauen auf Gott zu setzen,nicht alleine etwas tun zu müssen,innere Ruhe immer mehr erfahren zu dürfen.Und diese Menschen brauchen keine Schuldzuweisungen sondern ehrliches Gebet.Fuerbitte.Im traumatisierten Zustand fällt beten und Vertrauen unheimlich schwer.
 
Weinrebe 18.08.2021 08:48
Vielleicht fällt das Vertrauen
Vielleicht fehlt das Vertrauen..
 
(Nutzer gelöscht) 18.08.2021 09:23
Mut ist Angst, die man überwunden hat.
 
Danielle 18.08.2021 18:44
Ich bin in meinem Leben auch schon durch etlich Stürme gegangen. Wenn man so drinsteckt
ist es oft überwältigend und man hat manchmal das Gefühl das es kein Licht am Ende des Tunnels gibt.Alles ist dunkel und hoffnungslos.Irgendwie geht man dann aber trotzdem weiter und noch einen Schritt und am nächsten Tag dann wieder und ganz allmählich wird es ein bißchen heller und man tritt aus dem Tal wieder heraus.Wenn man danach zurückschaut merkt man oft, das man sich durch den Sturm verändert hat und man viel über Hoffnung, Glaube und Vertrauen gelernt hat.Man "lernt " viel mehr im Sturm (über sich selber und auch andere) als in den Zeiten wo alles immer so schön "glatt läuft"
 
Bluehorse 18.08.2021 21:44
Schöne und gute Beschreibung, Danielle
 
(Nutzer gelöscht) 18.08.2021 21:53
Das sehe ich auch so, Danielle. Gerade durch unsere Krisen wachsen wir. Und Gott leitet uns hindurch.
 
(Nutzer gelöscht) 18.08.2021 22:09
Ich finde die Beschreibung Danielles auch sehr schön und das Tal erinnert an Psalm 23.
Mir erging es schon so, daß,wenn Stürme toben und ich mich (allein)dagegen wehre und stelle, das unheimlich Kraft zieht und Hoffnungslosigkeit sich breit macht.
Und wenn ich ganz still die Woge über mich drüberziehen ließ, also so eine Stille inmitten des Sturms zuließ,ebbte das ganze Szenario nach kurzer Zeit ab.Ich denke allerdings,allein schaffen wir es nicht,da still inmitten der Wogen zu stehen, dafür brauchen wir Jesus,so wie er uns zusagte, daß er mit uns durchs dunkleTal geht.
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