„Kontrolle ist nicht die Hauptbeschäftigung Gottes“
15.08.2021 11:44
„Kontrolle ist nicht die Hauptbeschäftigung Gottes“
15.08.2021 11:44
„Kontrolle ist nicht die Hauptbeschäftigung Gottes“
„Kontrolle ist nicht die Hauptbeschäftigung Gottes“
Die Angst vor dem Feind, die Angst vor dem Verlorengehen, vor der Hölle, Tod und Teufel ist keine dauerhafte Triebfeder für ein christliches Leben.
Die menschliche Gesellschaft läßt sich nicht anders lenken und regieren als durch Gesetze und Verordnungen. Gerade heute, in einer Zeit, in der Anarchie und Willkür, Rücksichtslosigkeit und Brutalität immer mehr überhandnehmen, rufen wir nach mehr Aufsicht, mehr Kontrolle, mehr Staat. Die unerlöste menschliche Natur braucht die Gitterstäbe des Gesetzes, um das Leben nicht unerträglich zu machen. Wir brauchen Polizei, Gefängnisse, Zuchthäuser, wir brauchen Gepäckkontrollen auf den Flughäfen. - Hier unterscheidet sich aber der Christ als eine neue Kreatur. Er darf lernen, in die Freiheit, zu der er befreit ist, hineinzuwachsen. So wie Gott mit jedem einzelnen in einer unvorstellbaren Weise individuell umgeht, so will er auch, daß jeder Gerufene in Freiheit reagiert.
Wir dürfen das flasche Gottesbild, das noch viele Christen in sich tragen, überwinden, - das Bild des unbestechlichen Gesetzgebers, dessen Hauptbeschäftigung darin besteht, aufzupassen, daß seine Gesetze eingehalten werden, und die zu bestrafen, die seine Ordnungen übertreten. Wie vielen wurde schon in der Sonntagsschule oder im Kindergottesdienst das Bild des ständig wachsamen Gottesauges eingeprägt. „Paß auf, kleines Auge, was du siehst, denn der Vater in dem Himmel schaut herab auf dich, paß auf, kleines Auge, was du siehst.“ Für den Erwachsenen wird aus dieser kindlichen Vorstellung ein Schreckgespenst, wie es der englische Dramatiker Orwell in seinem Buch „1984“ beschrieben hat: „Der große Bruder sieht dich.“ In jedem Raum das beobachtende Fernsehauge, das jeden Staatsbürger – ob er schläft oder arbeitet oder bummelt – kontrolliert, um jede Regelwidrigkeit sofort zu vermerken, zu beanstanden und wenn nötig zu bestrafen!
(Ich füge hinzu: Könnte es sein, das Orwell „1984“ heute bereits Wirklichkeit geworden ist? - Was lernen wir daraus?)
Wie wichtig ist es, die Gegenwart Gottes als Aufforderung zu Freiheit, d. h. Zur Liebe, zu begreifen, denn „wo der Geist des HERRN ist, da ist Freiheit.“
Sobald es (Israel) sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen.
Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.(2.Kor 3:16,17, Schlachter)
Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!
Siehe, ich, Paulus, sage euch, dass Christus euch nichts nützen wird, wenn ihr euch beschneiden lasst.
Ich bezeuge aber noch einmal jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist.(Gal 5:1-3, Elb)
Die Christenheit hat sich seit der Frage des Pilatus: „Was ist Wahrheit“ viel mit dieser Frage befaßt. Jesus hat unmißverständlich darauf geantwortet, indem er sagt: „Ich bin die Wahrheit“.
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. (Joh 14:6,7, Elb)
Nur in der Einübung ins Lieben werden wir IHN besser erkennen, und die Wahrheit wird uns frei machen und zu größerer Liebe befähigen. Hier beginnt also die „Kür“. Wir dürfen uns etwas einfallen lassen, wie wir besser lieben lernen.
Der natürliche Mensch ist liebessüchtig, aber nicht liebesfähig. Das ist die unbewußte Sehnsucht nach Gott und nach der Gemeinschaft der Kinder Gottes, die in jedem Menschen wohnt. In der Begegung mit Jesus wird diese Sehnsucht erfüllt und die Fähigkeit zu lieben geschenkt. Der Erkorene wird dadurch befreit von der Sucht, geliebt zu werden und beliebt zu sein. Er wird befreit zur Freiheit, lieben zu können.
Viele wundern sich, wenn sie trotz Bekehrung und vieler geistlicher Erfahrungen noch keine großen Fortschritte in dieser Kunst zu lieben gemacht haben, wenn ihre Liebe zu Gott anstatt brennender immer lauer wird und ihre Liebe zum Mitmenschen wieder zur Pflicht entartet. Eine Kunst muß geübt werden, und kein Künstler kann etwas, ohne geübt und sich angestrengt zu haben. Vielfach liegt es auch daran, daß wir das Übungsfeld zu wenig kennen und immer unvorbereitet in den Tag stolpern, statt zu überlegen, was es heute zu üben und zu erproben gibt. Das Feld der Kür ist groß. Gutes tun, segnen, helfen, ermuntern, erfreuen sind nur einige Beispiele und Möglichkeiten...
Nicht die Fehler und Versager und das Hinfallen machen das Christsein so ermüdend, sondern die Ideen- und Ziellosigkeit, der falsche Vergleich mit denen, die es noch schlechter können, und die Resignation an denen, die es besser machen, lähmen den Schwung. Gott hat uns zur Kür berufen, das heißt zur Originalität. Dabei sind Fehler und Rückfälle, Stagnation und Müdigkeit einkalkuliert. Wichtig ist nur zu wissen, daß der, der uns berufen hat, nicht müde wird oder die Geduld verliert und daß der Raum, in dem wir üben, die Freiheit, das heißt, die Liebe Gottes, ist. Aus diesem Raum wird niemand hinausgeworfen, es sei denn, er entfernt sich selbst. Unsere Aufgabe aber ist es, uns gegenseitig zu ermuntern, aufzurichten, auf die Beine zu stellen, Anregungen zu geben und uns nicht gegenseitig von den hohen Rängen herab zu kritisieren, zu beurteilen, zu verlachen oder zu verachten. Keiner der noch Lebenden sitzt auf dem Rang, wir alle sind noch Übende.
(Wilhard Becker, 1973)
Die Angst vor dem Feind, die Angst vor dem Verlorengehen, vor der Hölle, Tod und Teufel ist keine dauerhafte Triebfeder für ein christliches Leben.
Die menschliche Gesellschaft läßt sich nicht anders lenken und regieren als durch Gesetze und Verordnungen. Gerade heute, in einer Zeit, in der Anarchie und Willkür, Rücksichtslosigkeit und Brutalität immer mehr überhandnehmen, rufen wir nach mehr Aufsicht, mehr Kontrolle, mehr Staat. Die unerlöste menschliche Natur braucht die Gitterstäbe des Gesetzes, um das Leben nicht unerträglich zu machen. Wir brauchen Polizei, Gefängnisse, Zuchthäuser, wir brauchen Gepäckkontrollen auf den Flughäfen. - Hier unterscheidet sich aber der Christ als eine neue Kreatur. Er darf lernen, in die Freiheit, zu der er befreit ist, hineinzuwachsen. So wie Gott mit jedem einzelnen in einer unvorstellbaren Weise individuell umgeht, so will er auch, daß jeder Gerufene in Freiheit reagiert.
Wir dürfen das flasche Gottesbild, das noch viele Christen in sich tragen, überwinden, - das Bild des unbestechlichen Gesetzgebers, dessen Hauptbeschäftigung darin besteht, aufzupassen, daß seine Gesetze eingehalten werden, und die zu bestrafen, die seine Ordnungen übertreten. Wie vielen wurde schon in der Sonntagsschule oder im Kindergottesdienst das Bild des ständig wachsamen Gottesauges eingeprägt. „Paß auf, kleines Auge, was du siehst, denn der Vater in dem Himmel schaut herab auf dich, paß auf, kleines Auge, was du siehst.“ Für den Erwachsenen wird aus dieser kindlichen Vorstellung ein Schreckgespenst, wie es der englische Dramatiker Orwell in seinem Buch „1984“ beschrieben hat: „Der große Bruder sieht dich.“ In jedem Raum das beobachtende Fernsehauge, das jeden Staatsbürger – ob er schläft oder arbeitet oder bummelt – kontrolliert, um jede Regelwidrigkeit sofort zu vermerken, zu beanstanden und wenn nötig zu bestrafen!
(Ich füge hinzu: Könnte es sein, das Orwell „1984“ heute bereits Wirklichkeit geworden ist? - Was lernen wir daraus?)
Wie wichtig ist es, die Gegenwart Gottes als Aufforderung zu Freiheit, d. h. Zur Liebe, zu begreifen, denn „wo der Geist des HERRN ist, da ist Freiheit.“
Sobald es (Israel) sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen.
Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.(2.Kor 3:16,17, Schlachter)
Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!
Siehe, ich, Paulus, sage euch, dass Christus euch nichts nützen wird, wenn ihr euch beschneiden lasst.
Ich bezeuge aber noch einmal jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist.(Gal 5:1-3, Elb)
Die Christenheit hat sich seit der Frage des Pilatus: „Was ist Wahrheit“ viel mit dieser Frage befaßt. Jesus hat unmißverständlich darauf geantwortet, indem er sagt: „Ich bin die Wahrheit“.
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. (Joh 14:6,7, Elb)
Nur in der Einübung ins Lieben werden wir IHN besser erkennen, und die Wahrheit wird uns frei machen und zu größerer Liebe befähigen. Hier beginnt also die „Kür“. Wir dürfen uns etwas einfallen lassen, wie wir besser lieben lernen.
Der natürliche Mensch ist liebessüchtig, aber nicht liebesfähig. Das ist die unbewußte Sehnsucht nach Gott und nach der Gemeinschaft der Kinder Gottes, die in jedem Menschen wohnt. In der Begegung mit Jesus wird diese Sehnsucht erfüllt und die Fähigkeit zu lieben geschenkt. Der Erkorene wird dadurch befreit von der Sucht, geliebt zu werden und beliebt zu sein. Er wird befreit zur Freiheit, lieben zu können.
Viele wundern sich, wenn sie trotz Bekehrung und vieler geistlicher Erfahrungen noch keine großen Fortschritte in dieser Kunst zu lieben gemacht haben, wenn ihre Liebe zu Gott anstatt brennender immer lauer wird und ihre Liebe zum Mitmenschen wieder zur Pflicht entartet. Eine Kunst muß geübt werden, und kein Künstler kann etwas, ohne geübt und sich angestrengt zu haben. Vielfach liegt es auch daran, daß wir das Übungsfeld zu wenig kennen und immer unvorbereitet in den Tag stolpern, statt zu überlegen, was es heute zu üben und zu erproben gibt. Das Feld der Kür ist groß. Gutes tun, segnen, helfen, ermuntern, erfreuen sind nur einige Beispiele und Möglichkeiten...
Nicht die Fehler und Versager und das Hinfallen machen das Christsein so ermüdend, sondern die Ideen- und Ziellosigkeit, der falsche Vergleich mit denen, die es noch schlechter können, und die Resignation an denen, die es besser machen, lähmen den Schwung. Gott hat uns zur Kür berufen, das heißt zur Originalität. Dabei sind Fehler und Rückfälle, Stagnation und Müdigkeit einkalkuliert. Wichtig ist nur zu wissen, daß der, der uns berufen hat, nicht müde wird oder die Geduld verliert und daß der Raum, in dem wir üben, die Freiheit, das heißt, die Liebe Gottes, ist. Aus diesem Raum wird niemand hinausgeworfen, es sei denn, er entfernt sich selbst. Unsere Aufgabe aber ist es, uns gegenseitig zu ermuntern, aufzurichten, auf die Beine zu stellen, Anregungen zu geben und uns nicht gegenseitig von den hohen Rängen herab zu kritisieren, zu beurteilen, zu verlachen oder zu verachten. Keiner der noch Lebenden sitzt auf dem Rang, wir alle sind noch Übende.
(Wilhard Becker, 1973)
Thesen:
Ende Juli ist im Frankfurter Westend Verlag Ulrich Teuschs neues Buch erschienen: „Politische Angst – Warum wir uns kritisches Denken nicht verbieten lassen dürfen“. Dass Angst ein äußerst effektives Herrschaftsmittel ist, weiß man spätestens seit Machiavelli und Hobbes. Doch warum lassen sich Menschen überhaupt (und so leicht) ängstigen? Warum geben die meisten von ihnen dem Druck immer wieder nach? Warum opfern sie ihre individuelle Freiheit allzu oft einer trügerischen Sicherheit?
„In der politischen Sphäre gibt es kein Recht auf Leichtgläubigkeit, wohl aber die Pflicht zum Argwohn. Mündig sind Bürger nicht dann, wenn sie irgendeiner Politik zustimmen. Mündig sind sie, wenn sie sich von keiner täuschen lassen.“
(Prof. Ulrich Teusch)
Link:
https://kenfm.de/furcht-vor-der-freiheit-der-autoritaere-charakter-von-ulrich-teusch/
https://kenfm.de/krank-und-frei-von-raymond-unger/