Achtsamkeit und Wachsamkeit

RolfK

Achtsamkeit und Wachsamkeit

Achtsamkeit wurde in den letzten Jahren viel gelobt. Es geht dabei darum, die Wahrnehmung zu schärfen und auch Unbedeutenderes wahrzunehmen. Und mit Achtsamkeit soll man sich ein erfüllteres Leben verschaffen können. Der Haken daran ist nur: Man kann damit auch den eigenen Egoismus füttern, wenn man dabei allein auf die Erfüllung eigener Bedürfnisse achtet.

Achtsamkeit für Christen sollte dagegen unbedingt einschließen: Auch die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen. Und dabei eigene Bedürfnisse sensibel gegen die Bedürfnisse anderer Menschen abzuwägen.

Achtsamkeit für Christen heißt aber auch – und das ist ziemlich wichtig:
Gottes Tun und Geschenke im eigenen Leben wahrzunehmen. Wenn zum Beispiel etwas überraschend gut klappt, kann man darin Gottes Hand erkennen. Und das kann dann eine erfüllende, beglückende und erhebende Erkenntnis und Erfahrung sein.

Und Wachsamkeit für Christen? Da geht es ums Gegenteil: Belastende Dinge und Gedanken sind wahrzunehmen, die etwas mit dem Bösen zu tun haben. Das sind etwa Dinge, die uns runterziehen. Das sind hässliche Gedanken, die uns Neid, Eifersucht, Hass, Hetze, Rache einflüstern und überhaupt andere Menschen abwerten. Und das sind ebenso Lügen, die uns aufgetischt werden und uns zu schlimmen Gedanken, Gefühlen und Taten verführen sollen.

In der Bibel wird uns vielfach Wachsamkeit aufgetragen. Aber wie geht solche Wachsamkeit? Sie hat sicher allgemein etwas mit Vorsicht zu tun. Und die kann man üben. Aber Wachsamkeit gegenüber Bösem hat auch viel mit persönlicher Nähe zu Gott und seiner Liebe zu tun. Und wer weiß, wie sich gute göttliche Liebe und Wärme anfühlt, spürt auch, wenn ihm böse Kälte entgegenschlägt.