Gott liebt verrückte Menschen
12.07.2021 12:29
Gott liebt verrückte Menschen
12.07.2021 12:29
Gott liebt verrückte Menschen
Guten Morgen,
heute morgen fand ich eine Kladde mit Berichten und Fotos zu Reisen, die ich im Rahmen einer Urlaubsfahrt vor vielen Jahren angelegt hatte. Die Kladde berichtet von einer meiner merkwürdigsten Reise in die Dolomiten.
Als ich in einem Dorf vergeblich eine Übernachtungsmöglichkeit gesucht hatte, riet mir ein Passant, mich zu einem nahe gelegenen Kloster zu begeben, dort könnte man mir vielleicht für eine Nacht helfen. Jedoch soll ich mich nicht wundern, dort würde ich leicht verrückte Mönche treffen.
Ich folgte dem Rat und blieb sogar mehrere Tage bei den angeblich verrückten Mönchen, die ich jedoch interessant fand und daher näher kennenlernen wollte. Der Mönch, der mich abends als Gast aufgenommen hatte, war am nächsten Morgen nicht anwesend und ich fragte im Frühstücksraum einen der Mönche:
"In was für einem Kloster bin ich denn hier gelandet?"
Der Mönch antwortete: "Du bist im Kloster der Seefahrer."
"Nun, für ein Kloster, welches sich in den Dolomiten befindet, ist das eine ungewöhnliche Bezeichnung, oder?"
Der Mönch meinte: "Hier kommen nur erfahrene Seefahrer hin, die auf dem Meer trotz aller technischer Hilfsmittel die Orientierung verloren haben. In unserem Kloster werden verschiedene Prinzipien und ihre praktische Umsetzung gelehrt, die auch dem erfahrenen Menschen Orientierung bieten."
Da nutzte ich die Gelegenheit und wollte mehr über Orientierung erfahren. Der Mönch nannte mir die Prinzipien des Klosters. In meiner Kladde habe ich mir die verschiedenen Prinzipien notiert:
P 1: Wenn Du von Deinem Standpunkt aus keine klare Sicht auf die Dinge hast, die Dich bewegen, dann verlasse den Standpunkt.
Seefahrer, die die Orientierung verloren haben, steuern irgendeine Anlegestelle ein, verlassen sogar in einigen Fällen ihr Schiff und suchen sich den höchsten Punkt, von dem aus sie möglichst weit und gut sehen können.
P 2: Nimm immer den höchsten Standpunkt ein
Die beste Sicht hat Gott. Er steht an der höchsten Stelle. Vielleicht heißt es deswegen: "Trachtet zuerst nach Gottes Königreich..." Also ist es wichtig zu erkennen, wie die Welt von oben aussieht. Alle Sorgen werden mit jedem Schritt etwas kleiner. Aus der Sicht Gottes sind unsere Sorgen nicht nur sehr klein, sondern vor allem übersichtlich.
P 3: Geh der Freude nach
Wenn Du in einer verzwickten Situation nicht weißt, wie Du Dich entscheiden sollst: Geh der Freude nach. Wähle den Weg, der Dir die beste und langanhaltendste Freude (am Ziel) verspricht.
P 4: Das Schwerste zuerst
Wenn verschiedene Dinge erledigt werden wollen, fass die schwerste Aufgabe zuerst an. Danach hast Du nur noch leichtere Aufgaben vor Dir.
P 5: Wähle Deine Ratgeber
Wähle Deine Ratgeber gut aus. Der Ratgeber ist hilfreich, der sich über Deine Situation genau kundig macht und sich kompetent dazu äussern kann. Der beste Ratgeber ist Gott. Er kennt Deine Situation und ist kompetent. Manchmal delegiert Gott seine Ratgebung an Menschen. Achte daher auf Menschen, die eine gute Verbindung zu Gott haben, die in der Praxis auch funktioniert.
P 6: Verstand und Vertrauen
Gott hat uns unseren Verstand nicht ohne Grund gegeben. Wenn Du also keinen direkten Rat von Gott erhältst und auch keinen kompetenten Menschen fragen kannst, dann bleibt Dir nur der eigene Verstand. Bitte Gott, dass Er Deine Gedanken leitet. Vergiss nicht, Gott zu vertrauen. Gott um Rat fragen und nicht zu vertrauen ist wie der Kauf eines Buches, welches ungelesen bleibt.
Zum Schluß fragte ich den Mönch, warum man sie, die Mönche, als verrückt betrachtet. Er antwortete:
Gerade in großer Not und in schweren Problemen ist es normal, dass man sich nur mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, mit den eigenen Bedürfnissen oder Wünschen. Diese Vorgehensweise verhindert, dass wir das Prinzip 1 befolgen können. Die Voraussetzung für die hilfreiche Anwendung aller sechs Prinzipien ist die Anwendung des Prinzips Nr. 7:
P 7: Lebe spirituell
Spirituell leben bedeutet, dass ich bei Gott mittels Gebet, Meditation, Loblieder, Danksagung eintauche - und beim Nächsten, der meine Hilfe braucht, auftauche. Die Bibel nennt das "in der Liebe sein". Die Liebe hat eine Seite, die Gott zugewandt ist und eine andere, die dem Nächsten zugewandt ist.
Der Mönch meinte abschließend: Wir Mönche kümmern uns um das, was Gott wichtig ist und ER sorgt für das, was wir brauchen. Das klingt in den Ohren der Dorfbewohner verrückt. Aber es klingt nur deswegen so verrückt, weil sie es nie ausprobiert haben. Seefahrer, die ggf. tausende Kilometer Weg auf sich nehmen, um unsere Prinzipien kennenzulernen, finden uns eher als Dorfbewohner, die unser Kloster zwar aus der Ferne sehen, aber die wenigen hundert Meter Fußweg scheuen.
heute morgen fand ich eine Kladde mit Berichten und Fotos zu Reisen, die ich im Rahmen einer Urlaubsfahrt vor vielen Jahren angelegt hatte. Die Kladde berichtet von einer meiner merkwürdigsten Reise in die Dolomiten.
Als ich in einem Dorf vergeblich eine Übernachtungsmöglichkeit gesucht hatte, riet mir ein Passant, mich zu einem nahe gelegenen Kloster zu begeben, dort könnte man mir vielleicht für eine Nacht helfen. Jedoch soll ich mich nicht wundern, dort würde ich leicht verrückte Mönche treffen.
Ich folgte dem Rat und blieb sogar mehrere Tage bei den angeblich verrückten Mönchen, die ich jedoch interessant fand und daher näher kennenlernen wollte. Der Mönch, der mich abends als Gast aufgenommen hatte, war am nächsten Morgen nicht anwesend und ich fragte im Frühstücksraum einen der Mönche:
"In was für einem Kloster bin ich denn hier gelandet?"
Der Mönch antwortete: "Du bist im Kloster der Seefahrer."
"Nun, für ein Kloster, welches sich in den Dolomiten befindet, ist das eine ungewöhnliche Bezeichnung, oder?"
Der Mönch meinte: "Hier kommen nur erfahrene Seefahrer hin, die auf dem Meer trotz aller technischer Hilfsmittel die Orientierung verloren haben. In unserem Kloster werden verschiedene Prinzipien und ihre praktische Umsetzung gelehrt, die auch dem erfahrenen Menschen Orientierung bieten."
Da nutzte ich die Gelegenheit und wollte mehr über Orientierung erfahren. Der Mönch nannte mir die Prinzipien des Klosters. In meiner Kladde habe ich mir die verschiedenen Prinzipien notiert:
P 1: Wenn Du von Deinem Standpunkt aus keine klare Sicht auf die Dinge hast, die Dich bewegen, dann verlasse den Standpunkt.
Seefahrer, die die Orientierung verloren haben, steuern irgendeine Anlegestelle ein, verlassen sogar in einigen Fällen ihr Schiff und suchen sich den höchsten Punkt, von dem aus sie möglichst weit und gut sehen können.
P 2: Nimm immer den höchsten Standpunkt ein
Die beste Sicht hat Gott. Er steht an der höchsten Stelle. Vielleicht heißt es deswegen: "Trachtet zuerst nach Gottes Königreich..." Also ist es wichtig zu erkennen, wie die Welt von oben aussieht. Alle Sorgen werden mit jedem Schritt etwas kleiner. Aus der Sicht Gottes sind unsere Sorgen nicht nur sehr klein, sondern vor allem übersichtlich.
P 3: Geh der Freude nach
Wenn Du in einer verzwickten Situation nicht weißt, wie Du Dich entscheiden sollst: Geh der Freude nach. Wähle den Weg, der Dir die beste und langanhaltendste Freude (am Ziel) verspricht.
P 4: Das Schwerste zuerst
Wenn verschiedene Dinge erledigt werden wollen, fass die schwerste Aufgabe zuerst an. Danach hast Du nur noch leichtere Aufgaben vor Dir.
P 5: Wähle Deine Ratgeber
Wähle Deine Ratgeber gut aus. Der Ratgeber ist hilfreich, der sich über Deine Situation genau kundig macht und sich kompetent dazu äussern kann. Der beste Ratgeber ist Gott. Er kennt Deine Situation und ist kompetent. Manchmal delegiert Gott seine Ratgebung an Menschen. Achte daher auf Menschen, die eine gute Verbindung zu Gott haben, die in der Praxis auch funktioniert.
P 6: Verstand und Vertrauen
Gott hat uns unseren Verstand nicht ohne Grund gegeben. Wenn Du also keinen direkten Rat von Gott erhältst und auch keinen kompetenten Menschen fragen kannst, dann bleibt Dir nur der eigene Verstand. Bitte Gott, dass Er Deine Gedanken leitet. Vergiss nicht, Gott zu vertrauen. Gott um Rat fragen und nicht zu vertrauen ist wie der Kauf eines Buches, welches ungelesen bleibt.
Zum Schluß fragte ich den Mönch, warum man sie, die Mönche, als verrückt betrachtet. Er antwortete:
Gerade in großer Not und in schweren Problemen ist es normal, dass man sich nur mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, mit den eigenen Bedürfnissen oder Wünschen. Diese Vorgehensweise verhindert, dass wir das Prinzip 1 befolgen können. Die Voraussetzung für die hilfreiche Anwendung aller sechs Prinzipien ist die Anwendung des Prinzips Nr. 7:
P 7: Lebe spirituell
Spirituell leben bedeutet, dass ich bei Gott mittels Gebet, Meditation, Loblieder, Danksagung eintauche - und beim Nächsten, der meine Hilfe braucht, auftauche. Die Bibel nennt das "in der Liebe sein". Die Liebe hat eine Seite, die Gott zugewandt ist und eine andere, die dem Nächsten zugewandt ist.
Der Mönch meinte abschließend: Wir Mönche kümmern uns um das, was Gott wichtig ist und ER sorgt für das, was wir brauchen. Das klingt in den Ohren der Dorfbewohner verrückt. Aber es klingt nur deswegen so verrückt, weil sie es nie ausprobiert haben. Seefahrer, die ggf. tausende Kilometer Weg auf sich nehmen, um unsere Prinzipien kennenzulernen, finden uns eher als Dorfbewohner, die unser Kloster zwar aus der Ferne sehen, aber die wenigen hundert Meter Fußweg scheuen.
Kommentare
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Engelslhaar 12.07.2021 12:35
Mit diesen Mönchen hätte ich mich auch gerne mal unterhalten!
Engelslhaar 12.07.2021 12:42
Ist diese Zusammenfassung von dir selbst verfasst?
Ich fand diese ganz gut und habe sie mir ausgedruckt.
Mich hat dieser Satz besonders angesprochen:
"Wenn Du in einer verzwickten Situation nicht weißt, wie Du Dich entscheiden sollst: Geh der Freude nach. Wähle den Weg, der Dir die beste und langanhaltendste Freude (am Ziel) verspricht. "
Das ist ein interessanter Ansatz.
Bisher bin ich in schwierigen Situationen oft eher dem Freudlosen nachgegangen, also, ich habe mich mehr mit dem Problem beschäftigt als mit der Freude
Ich fand diese ganz gut und habe sie mir ausgedruckt.
Mich hat dieser Satz besonders angesprochen:
"Wenn Du in einer verzwickten Situation nicht weißt, wie Du Dich entscheiden sollst: Geh der Freude nach. Wähle den Weg, der Dir die beste und langanhaltendste Freude (am Ziel) verspricht. "
Das ist ein interessanter Ansatz.
Bisher bin ich in schwierigen Situationen oft eher dem Freudlosen nachgegangen, also, ich habe mich mehr mit dem Problem beschäftigt als mit der Freude
Bluehorse 12.07.2021 12:46
Ja, diese Zusammenfassung ist von mir.
Im Umgang mit anderen Menschen erfahre ich, dass das Prinzip der Freude weitgehend unbekannt ist. Zum Prinzip der Freude gehört es, dass ich auch in verzwickten Situationen der Frage nachgehe: Wo steckt denn hier die Freude?
Im Umgang mit anderen Menschen erfahre ich, dass das Prinzip der Freude weitgehend unbekannt ist. Zum Prinzip der Freude gehört es, dass ich auch in verzwickten Situationen der Frage nachgehe: Wo steckt denn hier die Freude?
Engelslhaar 12.07.2021 12:48
Das hilft mir in der Tat weiter, danke dafür!
Es sind auch andere ansprechende Aspekte dabei.
Z.B , dass ich bei dem Nächsten , der meine Hilfe braucht, auftauche
Ich musste daran denken, dass am Ende der Heiligen Messe der Priester sagt: Ite, missa est
Das heißt so viel wie : Geht, es ist Sendung.
Und nicht : Bleibt hier sitzen
Es sind auch andere ansprechende Aspekte dabei.
Z.B , dass ich bei dem Nächsten , der meine Hilfe braucht, auftauche
Ich musste daran denken, dass am Ende der Heiligen Messe der Priester sagt: Ite, missa est
Das heißt so viel wie : Geht, es ist Sendung.
Und nicht : Bleibt hier sitzen
Engelslhaar 12.07.2021 12:50
Noch zur Freude: Wie findest du in verzwickten Situationen die Freude?
Ich fange leider oft an zu grübeln und vergrabe mich in (einsamem) Nachdenken
Ich fange leider oft an zu grübeln und vergrabe mich in (einsamem) Nachdenken
(Nutzer gelöscht) 12.07.2021 13:08
Vielen Dank für's Einstellen,Bluehorse.
(Nutzer gelöscht) 12.07.2021 14:08
Gott liebt verrückte Menschen. 💝👍
Schneeball 12.07.2021 14:10
Als ich noch Schülerin der Mittelstufe im Gymnasium im Schwarzwald war,hatten
wir einen kleinen,zwar tüchtigen Pastor als Religionslehrer.
Mit uns Jugendlichen konnte er nicht umgehen - und wir waren garstig zu ihm.
Aber - etwas habe ich von ihm behalten :
Die "Definition" von "ver - rückt" : Etwas,das von einer Stelle an eine andere
gerückt wird.
--
Genauso ist es,wenn es Gott gelingt,uns aus unserer ach so geliebten und
vertrauten Position der angeblichen Autonomie von IHM
"heraus -zu rücken" in die einzig wahre Position des
"geborgenen Abhängigseins" von IHM.
Um die Freude dann zu erleben,brauchen wir "nur noch" Vertrauen und
Gehorsam.
Vor SEINEM Thron ist "Freude die Fülle" heißt es irgendwo in den Psalmen.
Es ist so !
---
Damit aber hier keine Mißverständnisse aufkommen: Der Weg der Nachfolge ist
genauso mit Leid gepflastert.
Nur - dieses ist Durchgang - das Ziel ist Freude/Erlösung.
--
Jeder/jede,der/die dieses "begriffen" hat - geht den Weg !
Auch um der Freude willen !
wirklichen "Abhängigseins" von IHM.
wir einen kleinen,zwar tüchtigen Pastor als Religionslehrer.
Mit uns Jugendlichen konnte er nicht umgehen - und wir waren garstig zu ihm.
Aber - etwas habe ich von ihm behalten :
Die "Definition" von "ver - rückt" : Etwas,das von einer Stelle an eine andere
gerückt wird.
--
Genauso ist es,wenn es Gott gelingt,uns aus unserer ach so geliebten und
vertrauten Position der angeblichen Autonomie von IHM
"heraus -zu rücken" in die einzig wahre Position des
"geborgenen Abhängigseins" von IHM.
Um die Freude dann zu erleben,brauchen wir "nur noch" Vertrauen und
Gehorsam.
Vor SEINEM Thron ist "Freude die Fülle" heißt es irgendwo in den Psalmen.
Es ist so !
---
Damit aber hier keine Mißverständnisse aufkommen: Der Weg der Nachfolge ist
genauso mit Leid gepflastert.
Nur - dieses ist Durchgang - das Ziel ist Freude/Erlösung.
--
Jeder/jede,der/die dieses "begriffen" hat - geht den Weg !
Auch um der Freude willen !
wirklichen "Abhängigseins" von IHM.
(Nutzer gelöscht) 12.07.2021 14:29
Das erleichtert mich aber 😂
Bluehorse 12.07.2021 15:10
Engelslhaar
"Noch zur Freude: Wie findest du in verzwickten Situationen die Freude?"
Das ist je nach Situation verschieden. Ganz allgemein kann ich nur die Empfehlungen geben:
a) Gefühle sind unstete Hausgenossen. Freude ist nicht nur ein Gefühl. Freude ist beständig, wenn Freude zu einer inneren Haltung wird. Daher treffe ich nur Entscheidungen, die ich mit Freude für mich verbinden kann. Nur selten treffe ich Entscheidungen auf der Minimum-Basis: Ich sehe in der Entscheidung für Lösung Nr. 5 nichts, was mir schaden könnte.
b) Freude und Handeln unter Zeitdruck vertragen sich selten. Willst Du zur Freude kommen, dann entschleunige. Tue dies insbesondere dann, wenn Dir jemand einen Termin aufdrängen will oder Dich "schnell, schneller" antreibt.
c) Freude verträgt - wie die Liebe - keinen Zwang. Streiche "ich muss" aus Deinem Wortschatz und wehre Dich, wenn Dir jemand mit "Du musst..." Deine Wahlmöglichkeiten rauben will.
d) am Wichtigsten: Danke morgens Gott, für das Schöne und Gute, was Du erst noch im Laufe des Tages erleben wirst. Und dann brauchst Du nur noch danach Ausschau halten.
Abends Rückschau halten, das Gute und Schöne des Tages sehen, hilft zu einem angenehmen Schlaf.
e) Wenn Du Dich mit XY unterhältst, dann hebe das Gute und Schöne, was Du (mit Gott) erlebt hast, hervor. Gutes erzählen kann länger dauern. Schlechtes erzählen sollte eher kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden.
f) Meide Small Talk
g) Wenn Du nichts weißt, keine Ahnung hast, für nichts eine Lösung siehst, dann kümmere Dich auch mal um Dich. Trink Kaffee oder iss ein Eis oder höre schöne Musik und befehle alles Weitere Gott an.
Du schreibst: "Ich fange leider oft an zu grübeln und vergrabe mich in (einsamem) Nachdenken". Warum tust Du das? Gewöhne Dir radikal das Grübeln ab.
Weil:
1. Du findest auf viele Fragen (heute) keine Antwort. Bsp.: wann werde ich meinen zukünftigen Ehemann kennenlernen? Warum also über solche Fragen nachdenken?
2. Das Grübeln zieht Dich runter, weil Du eben keine Antwort findest. Das führt zu einem Negativ-Erlebnis - und das demotiviert. Also hör auf, Dich selbst zu demotivieren!
3. Gerade wenn man müde oder niedergeschlagen ist, sieht man viele Lösungen nicht und alle Aufgaben erscheinen so schwer zu sein. Also dann lieber in Ruhe schlafen und mit neuen Kräften am nächsten Tag wird alles viel leichter, vor allem, wenn ich Punkt d) beachte. (So meine Erfahrung)
"Noch zur Freude: Wie findest du in verzwickten Situationen die Freude?"
Das ist je nach Situation verschieden. Ganz allgemein kann ich nur die Empfehlungen geben:
a) Gefühle sind unstete Hausgenossen. Freude ist nicht nur ein Gefühl. Freude ist beständig, wenn Freude zu einer inneren Haltung wird. Daher treffe ich nur Entscheidungen, die ich mit Freude für mich verbinden kann. Nur selten treffe ich Entscheidungen auf der Minimum-Basis: Ich sehe in der Entscheidung für Lösung Nr. 5 nichts, was mir schaden könnte.
b) Freude und Handeln unter Zeitdruck vertragen sich selten. Willst Du zur Freude kommen, dann entschleunige. Tue dies insbesondere dann, wenn Dir jemand einen Termin aufdrängen will oder Dich "schnell, schneller" antreibt.
c) Freude verträgt - wie die Liebe - keinen Zwang. Streiche "ich muss" aus Deinem Wortschatz und wehre Dich, wenn Dir jemand mit "Du musst..." Deine Wahlmöglichkeiten rauben will.
d) am Wichtigsten: Danke morgens Gott, für das Schöne und Gute, was Du erst noch im Laufe des Tages erleben wirst. Und dann brauchst Du nur noch danach Ausschau halten.
Abends Rückschau halten, das Gute und Schöne des Tages sehen, hilft zu einem angenehmen Schlaf.
e) Wenn Du Dich mit XY unterhältst, dann hebe das Gute und Schöne, was Du (mit Gott) erlebt hast, hervor. Gutes erzählen kann länger dauern. Schlechtes erzählen sollte eher kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden.
f) Meide Small Talk
g) Wenn Du nichts weißt, keine Ahnung hast, für nichts eine Lösung siehst, dann kümmere Dich auch mal um Dich. Trink Kaffee oder iss ein Eis oder höre schöne Musik und befehle alles Weitere Gott an.
Du schreibst: "Ich fange leider oft an zu grübeln und vergrabe mich in (einsamem) Nachdenken". Warum tust Du das? Gewöhne Dir radikal das Grübeln ab.
Weil:
1. Du findest auf viele Fragen (heute) keine Antwort. Bsp.: wann werde ich meinen zukünftigen Ehemann kennenlernen? Warum also über solche Fragen nachdenken?
2. Das Grübeln zieht Dich runter, weil Du eben keine Antwort findest. Das führt zu einem Negativ-Erlebnis - und das demotiviert. Also hör auf, Dich selbst zu demotivieren!
3. Gerade wenn man müde oder niedergeschlagen ist, sieht man viele Lösungen nicht und alle Aufgaben erscheinen so schwer zu sein. Also dann lieber in Ruhe schlafen und mit neuen Kräften am nächsten Tag wird alles viel leichter, vor allem, wenn ich Punkt d) beachte. (So meine Erfahrung)
Engelslhaar 12.07.2021 15:47
Lieber bluehorse, deine Antworten sind sehr hilfreich für mich und zeigen mir neue Aspekte.
Ich wirke wie ein Mensch, der Glaubensfreude ausstrahlt, Begeisterung für den Glauben, kürzlich gab ich bei einer Veranstaltung ein Radio-Interview zu dem Thema, das fanden viele gut, anscheinend will ich den Menschen gefallen. Ich bin Lektor und viele finden es gut, wie ich das mache, also, ich spreche den Text auswendig und sehr betont (schauspielhaft, wie einige meinen, andere fühlen sich davon angesprochen.) Dann grüble ich zuhause darüber nach, warum diesen Menschen das nicht gefällt und möchte das Handtuch werfen. Es sind oft nicht weltbewegende Dinge, über die ich grüble, eher sowas, wie bin ich angekommen, warum hat der mich nicht gegrüßt etc
Ich wirke wie ein Mensch, der Glaubensfreude ausstrahlt, Begeisterung für den Glauben, kürzlich gab ich bei einer Veranstaltung ein Radio-Interview zu dem Thema, das fanden viele gut, anscheinend will ich den Menschen gefallen. Ich bin Lektor und viele finden es gut, wie ich das mache, also, ich spreche den Text auswendig und sehr betont (schauspielhaft, wie einige meinen, andere fühlen sich davon angesprochen.) Dann grüble ich zuhause darüber nach, warum diesen Menschen das nicht gefällt und möchte das Handtuch werfen. Es sind oft nicht weltbewegende Dinge, über die ich grüble, eher sowas, wie bin ich angekommen, warum hat der mich nicht gegrüßt etc
(Nutzer gelöscht) 12.07.2021 16:11
Kann mich Engelshaar anschließen,
das mit der Freude war auch für mich interessant, und ja,
im Grübeln bin ich auch manchmal zu sehr zuhause....
Ich gehe dann laufen oder pflanze Blumen um oder, oder ...das erdet mich wieder.
Lobpreis... hilft mir auch.
Super, vielen Dank @Bluehorse😘
das mit der Freude war auch für mich interessant, und ja,
im Grübeln bin ich auch manchmal zu sehr zuhause....
Ich gehe dann laufen oder pflanze Blumen um oder, oder ...das erdet mich wieder.
Lobpreis... hilft mir auch.
Super, vielen Dank @Bluehorse😘
Wounded 12.07.2021 16:19
Danke Lieber Bluehorse, mir helfen Deine Punkte auch sehr gut, besonders Punkt 4
Bluehorse 12.07.2021 17:38
"Danke Lieber Bluehorse, mir helfen Deine Punkte auch sehr gut, besonders Punkt 4"
Vielen Dank, es ist mir eine Freude, zur Freude beizutragen. Bei Dir bin ich überrascht. Den Punkt 4 kenn ich selbst noch nicht. 😅
Vielen Dank, es ist mir eine Freude, zur Freude beizutragen. Bei Dir bin ich überrascht. Den Punkt 4 kenn ich selbst noch nicht. 😅
Bluehorse 12.07.2021 17:41
Pearl
"im Grübeln bin ich auch manchmal zu sehr zuhause....
Ich gehe dann laufen oder pflanze Blumen um oder, oder ...das erdet mich wieder.
Lobpreis... hilft mir auch."
Ja genau. Prima Aktivitäten. Das kreative Tun ist eine Erquickung für Geist und Seele. Das Laufen fördert die Produktion von Glückshormonen.
"im Grübeln bin ich auch manchmal zu sehr zuhause....
Ich gehe dann laufen oder pflanze Blumen um oder, oder ...das erdet mich wieder.
Lobpreis... hilft mir auch."
Ja genau. Prima Aktivitäten. Das kreative Tun ist eine Erquickung für Geist und Seele. Das Laufen fördert die Produktion von Glückshormonen.
(Nutzer gelöscht) 12.07.2021 18:15
Wenn Gott -auch - ver?—?rückte und verrückte Menschen liebt— ist er ja in diesem Forum — oft sehr richtig !
Bluehorse 12.07.2021 18:22
Engelslhaar
"Dann grüble ich zuhause darüber nach, warum diesen Menschen das nicht gefällt und möchte das Handtuch werfen. Es sind oft nicht weltbewegende Dinge, über die ich grüble, eher sowas, wie bin ich angekommen, warum hat der mich nicht gegrüßt..."
Die von Dir zitierten Gedanken sind ersatzlos zu streichen. ==> Dazu gehört Selbstdisziplin.
"anscheinend will ich den Menschen gefallen."
Es geht oft nicht um den Menschen gefallen wollen. Oder anders ausgedrückt: Wir brauchen die Bestätigung von Menschen als Orientierung, dass wir die Realität realistisch sehen. Wenn ich für andere koche, ist es richtig darauf zu achten, dass es diesen Anderen auch schmeckt. Da Geschmäcker verschieden sind, ich nicht alle Geschmäcker kenne und auch nicht für jeden Geschmack das Passende kochen kann, ist von mir hinzunehmen, dass es bei z.B. 3 Gästen einem Gast nicht so gut schmeckt. Je mehr Gäste bekocht werden, desto größer ist das Risiko, dass die Anzahl der Gäste größer wird, die meine Kochkunst nicht bewundern. Das ist so. Das ist die Realität. Wenn wir die Realität nicht akzeptieren, drohen wir zu erkranken. Eine Vorstufe der Erkrankung ist das Grübeln.
Ich erinnere mich: Vor längerer Zeit war ich in einem sogenannten Nobel-Restaurant von einem "Geburtstagskind" eingeladen. Der Inhaber und Koch hatte großzügig dicke Kochbücher mit Rezepten seiner Kochkunst ausgelegt, die man für wenig Geld erwerben konnte. Das Essen war gerade noch genießbar. Dieser Koch hätte bei mir keine Anstellung erhalten. Ist er deswegen ein schlechter Koch?
Ein Schauspieler braucht den Applaus. Es geht (mir) dabei nicht um das Kitzeln des Egos. Wenn ich für andere etwas tue, dann soll es auch von ihm/ihr als gut gesehen und empfunden werden.
Schon das kleine 4 jährige Mädchen kommt zur Mama und zeigt das Bild, was es eben gekriggelt hat. Die Mama sagt "oh, das hast Du aber schön gemalt". Das Kind geht zufrieden zurück und übt seine Malkünste weiter.
Wenn ein Schüler einen Aufsatz mit 50 Worten schreibt und davon 30 Worte fehlerhaft, dann ist es pädagogisch wertvoll, die 20 richtig geschriebenen Worte zu betonen sowie den Ausdruck. "Die 30 Worte, die noch einen Fehler haben, die schreibst Du das nächste Mal auch richtig, keine Sorge" ==> das motiviert. Und so werden wir bis zum Lebensende darauf achten, dass unser Gegenüber unser Tun als richtig bestätigt. Erhalten wir die Bestätigung nicht, forschen wir nach, ob wir etwas falsch gemacht haben und was das denn gewesen sein könnte. Das nennt man Selbstreflektion oder auch selbstkritisch sein.
Es gilt die Regel: Mich darf jeder kritisieren, der mir auch hilft, meine Aufgaben zu erledigen. Für alle anderen hat der Maurer ein Loch in der Wand gelassen.
Es kommt mir so vor, Engelslhaar, als ob Du einen Kritiker in Dir hast, der Dich wild kritisiert, so dass Du schließlich den Gedanken hast, das Handtuch zu werfen. Nee - wirf diesen Kritiker in Dir raus! Genau für solche Kritiker hat der Maurer ein Loch in der Wand gelassen.
Bei anderen Menschen ist so ein Kritiker z.B. der neidische Kollege oder der destruktiv eingestellte Zuhörer. Bei Dir - so scheint mir - ist so ein destruktiver Kritiker in Dir selbst.
Ich kritisiere mich auch, bin gerne selbstreflektierend - aber nie in negativer Art und Weise. Ich gehe mit mir wertschätzend um. Gerne strebe ich danach, immer besser zu werden und frage mich auch mal: Wie könnte ich dies und das besser machen? Aber immer weiß ich, dass ich auch vieles gut mache. Dafür habe ich mir zu viele positive Bestätigungen erarbeitet, als dass ich an den guten Fähigkeiten, die Gott mir gab, zweifeln könnte.
Das Sehen des Guten, was ich tue, ist genauso zur Realität gehörig wie der Umstand, dass eben die Geschmäcker verschieden sind und daher nicht alle gut finden, was ich sage oder koche. Das ist eben so.
"Dann grüble ich zuhause darüber nach, warum diesen Menschen das nicht gefällt und möchte das Handtuch werfen. Es sind oft nicht weltbewegende Dinge, über die ich grüble, eher sowas, wie bin ich angekommen, warum hat der mich nicht gegrüßt..."
Die von Dir zitierten Gedanken sind ersatzlos zu streichen. ==> Dazu gehört Selbstdisziplin.
"anscheinend will ich den Menschen gefallen."
Es geht oft nicht um den Menschen gefallen wollen. Oder anders ausgedrückt: Wir brauchen die Bestätigung von Menschen als Orientierung, dass wir die Realität realistisch sehen. Wenn ich für andere koche, ist es richtig darauf zu achten, dass es diesen Anderen auch schmeckt. Da Geschmäcker verschieden sind, ich nicht alle Geschmäcker kenne und auch nicht für jeden Geschmack das Passende kochen kann, ist von mir hinzunehmen, dass es bei z.B. 3 Gästen einem Gast nicht so gut schmeckt. Je mehr Gäste bekocht werden, desto größer ist das Risiko, dass die Anzahl der Gäste größer wird, die meine Kochkunst nicht bewundern. Das ist so. Das ist die Realität. Wenn wir die Realität nicht akzeptieren, drohen wir zu erkranken. Eine Vorstufe der Erkrankung ist das Grübeln.
Ich erinnere mich: Vor längerer Zeit war ich in einem sogenannten Nobel-Restaurant von einem "Geburtstagskind" eingeladen. Der Inhaber und Koch hatte großzügig dicke Kochbücher mit Rezepten seiner Kochkunst ausgelegt, die man für wenig Geld erwerben konnte. Das Essen war gerade noch genießbar. Dieser Koch hätte bei mir keine Anstellung erhalten. Ist er deswegen ein schlechter Koch?
Ein Schauspieler braucht den Applaus. Es geht (mir) dabei nicht um das Kitzeln des Egos. Wenn ich für andere etwas tue, dann soll es auch von ihm/ihr als gut gesehen und empfunden werden.
Schon das kleine 4 jährige Mädchen kommt zur Mama und zeigt das Bild, was es eben gekriggelt hat. Die Mama sagt "oh, das hast Du aber schön gemalt". Das Kind geht zufrieden zurück und übt seine Malkünste weiter.
Wenn ein Schüler einen Aufsatz mit 50 Worten schreibt und davon 30 Worte fehlerhaft, dann ist es pädagogisch wertvoll, die 20 richtig geschriebenen Worte zu betonen sowie den Ausdruck. "Die 30 Worte, die noch einen Fehler haben, die schreibst Du das nächste Mal auch richtig, keine Sorge" ==> das motiviert. Und so werden wir bis zum Lebensende darauf achten, dass unser Gegenüber unser Tun als richtig bestätigt. Erhalten wir die Bestätigung nicht, forschen wir nach, ob wir etwas falsch gemacht haben und was das denn gewesen sein könnte. Das nennt man Selbstreflektion oder auch selbstkritisch sein.
Es gilt die Regel: Mich darf jeder kritisieren, der mir auch hilft, meine Aufgaben zu erledigen. Für alle anderen hat der Maurer ein Loch in der Wand gelassen.
Es kommt mir so vor, Engelslhaar, als ob Du einen Kritiker in Dir hast, der Dich wild kritisiert, so dass Du schließlich den Gedanken hast, das Handtuch zu werfen. Nee - wirf diesen Kritiker in Dir raus! Genau für solche Kritiker hat der Maurer ein Loch in der Wand gelassen.
Bei anderen Menschen ist so ein Kritiker z.B. der neidische Kollege oder der destruktiv eingestellte Zuhörer. Bei Dir - so scheint mir - ist so ein destruktiver Kritiker in Dir selbst.
Ich kritisiere mich auch, bin gerne selbstreflektierend - aber nie in negativer Art und Weise. Ich gehe mit mir wertschätzend um. Gerne strebe ich danach, immer besser zu werden und frage mich auch mal: Wie könnte ich dies und das besser machen? Aber immer weiß ich, dass ich auch vieles gut mache. Dafür habe ich mir zu viele positive Bestätigungen erarbeitet, als dass ich an den guten Fähigkeiten, die Gott mir gab, zweifeln könnte.
Das Sehen des Guten, was ich tue, ist genauso zur Realität gehörig wie der Umstand, dass eben die Geschmäcker verschieden sind und daher nicht alle gut finden, was ich sage oder koche. Das ist eben so.
Engelslhaar 12.07.2021 20:28
Lieber Bluehorse, das sind sehr hilfreiche Gedanken für mich! Ich habe mir deinen Kommentar jetzt kopiert und als mail an mich selber geschickt.
Ich möchte nur noch mal einhaken bei dem Gedanken, dass ich den Kritiker in mir habe, ich würde es so sagen, die Kritik von anderen stößt bei mir auf fruchtbaren Boden, eher so.Ich werde ja tatsächlich kritisiert, teilweise wohl auch aus Neid, also denke ich, da kann ja was dran sein, dass meine Lesungen wirklich seltsam sind.
Beim Lektorentreffen hat der Leiter des Liturgischen Instituts gesagt: Ihre Lesungen entsprechen nicht der Norm, aber sie haben Spirit!
Ich möchte nur noch mal einhaken bei dem Gedanken, dass ich den Kritiker in mir habe, ich würde es so sagen, die Kritik von anderen stößt bei mir auf fruchtbaren Boden, eher so.Ich werde ja tatsächlich kritisiert, teilweise wohl auch aus Neid, also denke ich, da kann ja was dran sein, dass meine Lesungen wirklich seltsam sind.
Beim Lektorentreffen hat der Leiter des Liturgischen Instituts gesagt: Ihre Lesungen entsprechen nicht der Norm, aber sie haben Spirit!
Bluehorse 12.07.2021 20:48
Wenn das Selbstbewusstsein stark ist, verträgt es auch Kritik, ohne dass man innerlich umfällt, im Gegenteil - ich kann mit Kritik souverän umgehen.
In diesem Thema gibt es zwei Faktoren: Die Wahrnehmung und die Bewertung der Wahrnehmungen.
1) Wahrnehmung: Ich bin mir bewusst, dass meine Wahrnehmung lückenhaft ist, mal mehr - und mal weniger. Die Lücken fülle ich mit der Wahrnehmung anderer Menschen auf. Deswegen fragen wir ja auch andere Menschen, z.B. "hast Du auch gehört....?" oder "bist Du nicht auch der Meinung, dass.....?" Gibt es eine Differenz in der Wahrnehmung, dann kann es an mir liegen - oder auch an der Person, die ich frage. Bei letzterem kann die andere Person ihre Lücke der Wahrnehmung mit meiner Hilfe komplettieren.
2) Die Bewertung: Schon wenn wir beide den gleichen Ausdruck für irgendwas benutzen, können wir ggf. ganz unterschiedliche Dinge meinen. Bsp.: Beim Ausdruck "leckeres Essen" meine ich Pizza und Du Thunfischsalat. Noch komplizierter wird es, wenn wir einem Ausdruck oder einer Handlung eine Wichtigkeitsnote geben. Nach welchen Kriterien benote ich, nach welchen Kriterien benotest Du?
Und weil ich um die Komplexität von Wahrnehmung und Bewertung weiß, nehme ich Kritik Aussenstehender locker hin. Negative Kritik (der andere will mir damit nicht helfen) lehne ich sowieso ab. Aber auch gut gemeinte Kritik, die mir helfen soll, ist nicht automatisch mein Maßstab, solange ich nicht weiß, welche Wahrnehmung und welche Bewertungskriterien dahinter stecken.
Gutes Selbstbewusstsein setzt voraus, dass ich mir kein vorschnelles Urteilen erlaube, solange ich nicht die Hintergründe (Wahrnehmung, Bewertungskriterien) kenne. Genauso wie ich mich irren kann, kann das auch der Kritiker.
Wenn ich mir dessen bewusst bin, trifft Satz 1 - ganz oben - auf mich zu.
Ich vermute - bei Dir - dass Du dazu neigst, dem Kritiker die bessere Wahrnehmung und die besseren / richtigeren Kriterien zu unterstellen. Aber wie Du an meiner Ausführung erkennst, muss das nicht der Fall sein. Sei etwas mehr Deiner Wahrnehmung und Deiner Kriterien Dir selbst bewusst.
In diesem Thema gibt es zwei Faktoren: Die Wahrnehmung und die Bewertung der Wahrnehmungen.
1) Wahrnehmung: Ich bin mir bewusst, dass meine Wahrnehmung lückenhaft ist, mal mehr - und mal weniger. Die Lücken fülle ich mit der Wahrnehmung anderer Menschen auf. Deswegen fragen wir ja auch andere Menschen, z.B. "hast Du auch gehört....?" oder "bist Du nicht auch der Meinung, dass.....?" Gibt es eine Differenz in der Wahrnehmung, dann kann es an mir liegen - oder auch an der Person, die ich frage. Bei letzterem kann die andere Person ihre Lücke der Wahrnehmung mit meiner Hilfe komplettieren.
2) Die Bewertung: Schon wenn wir beide den gleichen Ausdruck für irgendwas benutzen, können wir ggf. ganz unterschiedliche Dinge meinen. Bsp.: Beim Ausdruck "leckeres Essen" meine ich Pizza und Du Thunfischsalat. Noch komplizierter wird es, wenn wir einem Ausdruck oder einer Handlung eine Wichtigkeitsnote geben. Nach welchen Kriterien benote ich, nach welchen Kriterien benotest Du?
Und weil ich um die Komplexität von Wahrnehmung und Bewertung weiß, nehme ich Kritik Aussenstehender locker hin. Negative Kritik (der andere will mir damit nicht helfen) lehne ich sowieso ab. Aber auch gut gemeinte Kritik, die mir helfen soll, ist nicht automatisch mein Maßstab, solange ich nicht weiß, welche Wahrnehmung und welche Bewertungskriterien dahinter stecken.
Gutes Selbstbewusstsein setzt voraus, dass ich mir kein vorschnelles Urteilen erlaube, solange ich nicht die Hintergründe (Wahrnehmung, Bewertungskriterien) kenne. Genauso wie ich mich irren kann, kann das auch der Kritiker.
Wenn ich mir dessen bewusst bin, trifft Satz 1 - ganz oben - auf mich zu.
Ich vermute - bei Dir - dass Du dazu neigst, dem Kritiker die bessere Wahrnehmung und die besseren / richtigeren Kriterien zu unterstellen. Aber wie Du an meiner Ausführung erkennst, muss das nicht der Fall sein. Sei etwas mehr Deiner Wahrnehmung und Deiner Kriterien Dir selbst bewusst.
Danielle 12.07.2021 20:54
Hallo bluehorse,
vielen Dank für deinen blog, das hat gerade so richtig in meine Lebenssituation reingesprochen !! Perspektive, Dankbarkeit und Freude vergißt man manchmal so leicht..,
vielen Dank für deinen blog, das hat gerade so richtig in meine Lebenssituation reingesprochen !! Perspektive, Dankbarkeit und Freude vergißt man manchmal so leicht..,
Engelslhaar 12.07.2021 21:00
Vielen Dank, Bluehorse, einer deiner besten Blogs!
Dieser Satz trifft hundertprozent zu, woher kennst du mich, wir haben nie telefoniert etc??
"Ich vermute - bei Dir - dass Du dazu neigst, dem Kritiker die bessere Wahrnehmung und die besseren / richtigeren Kriterien zu unterstellen. Aber wie Du an meiner Ausführung erkennst, muss das nicht der Fall sein. Sei etwas mehr Deiner Wahrnehmung und Deiner Kriterien Dir selbst bewusst. "
Dieser Satz trifft hundertprozent zu, woher kennst du mich, wir haben nie telefoniert etc??
"Ich vermute - bei Dir - dass Du dazu neigst, dem Kritiker die bessere Wahrnehmung und die besseren / richtigeren Kriterien zu unterstellen. Aber wie Du an meiner Ausführung erkennst, muss das nicht der Fall sein. Sei etwas mehr Deiner Wahrnehmung und Deiner Kriterien Dir selbst bewusst. "