Thea und Lia - alles ist so sommerlich

Bluehorse

Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) stehen mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität, natürlich nur, wenn sie nicht gerade sitzen oder schlafen. Sind sie hellwach, denken sie auch über ernste Themen nach. Heute bildet der Zusammenhang zwischen Sommer und Männer das Thema.

Lia: hach Thea
Thea: was meinst Du?
Lia: es ist Sommer.
Thea: Ist das etwa meine Schuld?
Lia: Nein, das ist Gottes Tat. Es heißt doch in Psalm74,17 : Du hast allem Land seine Grenze gesetzt; Sommer und Winter hast du gemacht.
Thea: Hat Gott auch die Grenzen in Europa gemacht?
Lia: Das müsstest Du doch am besten wissen. Das waren Männer.

Thea: Dann hat Gott den Männern das Setzen von Landesgrenzen überlassen. Das war ein Fehler, sieht man ja nicht nur in Europa, sondern auch in Vorderasien, Syrien, Libanon und so.
Lia: Warum war das ein Fehler? 
Thea: Weil, wenn Männer politisch handeln, immer Streit ausbricht.
Lia: Wir haben eine Frau als Bundeskanzlerin, schon seit vielen Jahren. Ist das besser?
Thea: Nein, auch nicht. Wenn eine Frau regiert, bricht eine Pandemie aus.
Lia: Manchmal bist Du ungerecht.
Thea: Wieso? Stimmt das etwa nicht?
Lia: Frau Merkel ist doch nicht schuld an der Pandemie. Das war Corona.
Thea: Und woher kommt Corona?
Lia: Aus China, habe ich gehört-
Thea: Aha. Aha. Aha.
Lia: Was soll das jetzt bedeuten?
Thea: Die Corona ist weiblich. Und wer hat das Weib nach Deutschland gelassen?
Lia: Die Regierung.
Thea: Und wer steht an der Spitze der Regierung?
Lia: Angela Merkel.
Thea: Aha.
Lia: Hätte sie die Grenzen schließen sollen?
Thea: Da fragst Du noch? Das Problem mit diesem Weib in China war doch schon bekannt, als die WHO noch darüber diskutierte.
Lia: Na ja, Angela Merkel wollte sicher das Ergebnis der Diskussion abwarten, bevor sie eine Entscheidung trifft.

Thea: Ja, Männer sind da entscheidungsfreudiger.
Lia: Bei Dir sind mal Männer schuld, mal Frauen.
Thea: Mehr Geschlechter haben wir nicht zur Auswahl.
Lia: Was ist mit den Homosexuellen?
Thea: Die können nicht helfen. Sie sind mit der Frage beschäftigt, ob sie eher eine Frau oder eher ein Mann sind.
Lia: Jedenfalls wissen wir, dass es Sommer ist.
Thea: Es regnete heute. Da kann ich keinen Sommer erkennen.

Lia: Wir sollten einen Feigenbaum pflanzen. Das hilft.
Thea: Wie kommst Du jetzt darauf?
Lia: Na, es heißt doch in Matthäus 24, 32: An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
Thea: Wo willst Du denn hier einen Feigenbaum pflanzen? Etwa im Schlafzimmer?

Lia: Weißt Du was Besseres?
Thea: Ja, mein Karl! Er hatte ein untrügliches Merkmal dafür, dass es wirklich Sommer war.
Lia: Was denn für ein Merkmal? Wuchs ihm dann eine Badehose?
Thea: Sei bloß nicht so schnippisch. Nein, mein Karl holte seine Vespa aus der Garage. Da stieg ich zu im auf den Roller und ab ging es durch die Natur. Meine Haare wehten und ich hielt mich an seinen breiten Schultern fest, wenn er durch die Kurven sauste. Ach, war das herrlich! Steht die Vespa vor dem Haus, dann ist es Sommer.

Lia: Du bist ja richtig romantisch.
Thea: Ja, warum auch nicht. Die Romantik der Vergangenheit wirft warme Lichtstrahlen auf die Regenwart.
Lia: Du meinst Gegenwart.
Thea: Das auch. Aber heute regnete es.
Lia: Dann ist es für Dich noch nicht Sommer?
Thea: Siehst Du eine Vespa vor der Türe?
Lia: Nein.
Thea: Also!
Lia: Aber Männer mit breiten Schultern gibt es schon.
Thea: Du kannst Dich ja an ihnen festhalten, ich tue das nicht.
Lia: Als ob ich mich an irgendeinem Mann festhalten würde…. Nein, also ich halte mich an Gott fest.
Thea: Gott fährt keine Vespa, oder?
Lia: Aber er kann einen Mann mit Motorrad schicken.
Thea: Wie kommst Du denn jetzt darauf?
Lia: Ich sehe gerade aus dem Fenster, wie Bluehorse mit seiner Triumph vorfährt. Ich gehe mal runter und begrüße ihn.
Thea: Das wirst Du schön bleiben lassen.
Lia: Warum?
Thea: Ich gehe runter.
Lia: Aber Dir tun doch die Beine weh.
Thea: Was für Beine? Ich kann doch noch die paar Schritte laufen. Und das bisschen Wehwechen geht vorbei, wenn ich erst auf dem Motorrad mitfahre.
Lia: Nimm Dein Kopftuch mit.
Thea: Meine Haare sollen wehen…. Da kann ich kein Kopftuch gebrauchen.
Lia: Denk an Sprüche 6, 8: „so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.
Thea: Ich habe verstanden und werde Brot mitbringen. Hast Du meine Schuhe gesehen? ... Ah, da sind meine Schuhe.

Lia: Erdbeerkuchen wäre mir lieber. Und grüße Bluehorse von mir und er soll nicht so schnell fahren und Du sollst Dich bei ihm gut festhalten.

Thea? Thea hast Du gehört? Theaaaaaa …. Weiber, kaum sehen sie ein Motorrad, sind sie weg. Jetzt weiß ich, warum Gott keine Vespa fährt. Einer muss doch aufpassen. Lieber Gott, stehe den beiden bei, denn es gibt ja so viele Unfälle und ich will doch meine liebe Thea wiederhaben, mit beiden Beinen, die heil bleiben sollen.

© JJ