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Ist gewaltfreie Homosexualität erlaubt?

Ist gewaltfreie Homosexualität erlaubt?
Laut einem Alttestamentler verurteilt die Bibel Homosexualität nicht. Kirchen öffnen die Kirchen auch ihre Tore für (ernstgemeinte) homosexuelle Partnerschaften - nicht weil sie dem Zeitgeist folgen - sondern weil sich herausstellt, dass die Bibel homosexualität als solche gar nicht ablehnt, sondern nur die Gewalt in dieser Form an Männern.

Der User X fragt: Warum sollten wie also eine gleichgeschlechtliche Beziehung ohne Gewalt ablehnen?

Soweit die Ansichten einiger Theologen ("der Kirche"zwinkerndes Smiley sowie des Users X und seine Frage.
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Meine Kurz-Antwort dazu: Weil Gott es nicht will !!!

Begründung:
Der situationsethische Ansatz hat folgende Schwachpunkte:

Liebe ist nicht der letztgültige Maßstab ... Z.B. ist niemand berechtigt, aufgrund der Qualität seiner Liebe zu einer anderen Person seinen Ehebund zu brechen. Die Qualität einer Liebe ist nicht der Maßstab, anhand dessen beurteilt werden kann, was gut oder richtig ist.

Die Liebesqualität einer homosexuellen Beziehung reicht nicht aus, um diese Beziehung zu rechtfertigen.

Die Liebe braucht als Richtlinie das Gesetz ... Wer liebt, macht sich um das höchste Glück der geliebten Person Gedanken, das höchste Glück wird aber im Gehorsam gegenüber Gottes Geboten empfunden und nicht in deren Ablehnung.

Es gibt verschiedene geschichtliche Berichte in der Bibel, aus denen hervorgeht, dass homosexuellle Praktiken rundherum abgelehnt und verurteilt werden.

1. Noah verflucht Hams Nachkommen wegen seiner Sünde

2. Der Untergang von Sodom und Gomorrha - Aus dem Zeugnis des Alten Testaments wird deutlich, daß die Vernichtung Sodoms und Gomorrhas nicht allein wegen ihrer Homosexualität erfolgte, sondern daß eine Vielzahl von Sünden zum Himmel schrieen: Heuchelei, soziale Ungerechtigkeit (Jes 1), Ehebruch, Betrug (Jer 24), Hochmut, Habgier (Hes 16), u.a. Dennoch ist in Gen 19 die Homosexualität als letzte auslösende Ursache für Gottes Gericht über Sodom und Gomorrha anzusehen.

3. Die Schandtat zu Gibea (Richter, Kap. 19)

Gesetzliche Stellen
Neben den geschichtlichen Stellen gibt es zwei wichtige Abschnitte aus Gesetzestexten, die ganz eindeutig zum Problem der Homosexualität Stellung nehmen

Lev 18,22:"Du sollst nicht bei einem Mann liegen, wie bei einer Frau, es ist ein Greuel".

Lev 20,13:"Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist und sollen beide des Todes sterben. Blutschuld lastet auf ihnen".

Diese beiden Gesetzestexte sind Bestandteil des Heiligkeitsgesetzes, das aus den Kap. 17-27 des Buches Leviticus besteht. Dieses Heiligkeitsgesetz gibt Anweisungen, wie sich das Volk Israel im Alltag verhalten soll, und zwar unter den Augen und in der Nähe des heiligen Gottes, der Israel für sich aus den Völkern ausgesondert hat. Nach Gottes Willen soll Israel bis in die Bereiche des täglichen Lebens hinein anders sein als die heidnischen Völker.

Das Heiligkeitsgesetz ist Gottesrecht, das das Volk Israel nicht überschreiten durfte, ohne sich selbst zu zerstören. Die Gebote im Heiligkeitsgesetz haben allgemein gültigen Verpflichtungs-charakter.

Aus diesem Grund müssen die beiden Gesetzestexte zur Homosexualität als eine allgemeine Verurteilung der Homosexualität angesehen werden.

Beide Gesetzestexte stehen im Zusammenhang mit Geboten, die den Schutz der Ehe und der Familie und deren Reinheit nach den Maßstäben Gottes zum Ziele haben.

So sollen nach den Geboten des Heiligkeitsgesetzes nicht nur homosexuelle Praktiken, sondern auch Inzest, Sodomie sowie Ehebruch mit dem Tod bestraft werden (Lev 20,10ff).

Die Todesstrafe für Homosexuelle wurde verhängt, weil Homosexualität im Alten Testament zu den ehewidrigen und ehezerstörerischen Handlungen gezählt wurde. Wie radikal das alttestamentliche Gesetz der Homosexualität entgegentrat, zeigt, daß bereits der Brauch mancher Homosexuellen, die Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen, verurteilt wird (Dtn 22,5).

Das Alte Testament wendet sich scharf gegen alles, was homosexuelle Vorlieben und Gewohnheiten fördert und die Konturen zwischen den Geschlechtern verwischt. 

Diese Haltung wird im Neuen Testament aufgegriffen, wenn etwa Paulus den Korinthern zur Haartracht von Mann und Frau Anweisungen gibt (1.Kor 11,6ff.).

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 28.06.2021 23:14
Homoerotisch
 
Bluehorse 28.06.2021 23:22
Nur mal nebenbei bemerkt: Mir fällt auf, dass wir uns zu einem Thema kontrovers austauschen, welches viel Sprengstoff enthält. Und dennoch bleibt die Diskussion sachlich und freundlich. Dank an alle dafür!
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 00:14
Für mich ist die Frage eher:
Sind Homosexuelle Beziehungen verboten?

In Levitikus/3. Mose 18 ist die Kapitelüberschrift:

"Verbotene Sexuelle Beziehungen"

Da finde ich kein Verbot einer Sexuellen Beziehung zwischen zwei Frauen.

Und wenn die finnische Exegetin recht hat mit ihrer Auslegung, dass zwei Männer nicht gemeinsam Sex mit Einer Frau haben dürfen, 
dann gibt es auch kein Verbot einer Sexuellen Beziehung zwischen zwei Männern.

Insofern, wären homosexuelle Beziehungen nicht verboten gemäss Levitikus/3. Mose 18.
 
Shira 29.06.2021 00:34
Ach ja... und die Juden verstehen ihre eigene Bibel/Sprache nicht....
 
Bluehorse 29.06.2021 00:36
meandyou2

"Da finde ich kein Verbot einer Sexuellen Beziehung zwischen zwei Frauen."

Nur in dieser Stelle (Röm 1,26) erwähnt die Bibel dabei explizit das Vorhandensein lesbischer Sexualbeziehungen.

"Und wenn die finnische Exegetin recht hat mit ihrer Auslegung, dass zwei Männer nicht gemeinsam Sex mit Einer Frau haben dürfen,
dann gibt es auch kein Verbot einer Sexuellen Beziehung zwischen zwei Männern.

Insofern, wären homosexuelle Beziehungen nicht verboten gemäss Levitikus/3. Mose 18."


Wenn die finnische Exegetin Recht hätte, dann passen AT und NT nicht wirklich nahtlos zusammen, denn folgende Stellen im NT sprechen eine deutliche Sprache:

Paulus beschreibt im ersten Kapitel des Römerbriefs den Zustand der Menschen unter dem Zorn Gottes. Der katastrophale Zustand der Menschheit zeigt offenkundig, daß Gottes Zorn auf ihr ruht, daß Gott sich ihr widersetzt. Dies ist die Antwort auf das Handeln der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit verkehren (Röm 1,18). Bei den Menschen besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen Wahrheit und Lebenswirklichkeit. Wahrheit ist, daß die Menschen Geschöpfe Gottes sind, in der Schöpfung Gottes leben und alles, was sie haben von Gott, ihrem Schöpfer erhalten haben (Röm 1,19 und 20). Die Lebenswirklichkeit der Menschen aber ist, daß niemand Gott anerkennt und ihm die Ehre gibt. Ganz im Gegenteil, die Menschen haben sich willentlich von Gott losgesagt und sich selbst Götzen gemacht, ja sich sogar selbst vergötzt (Röm 1,22f.).
Die Menschen machen sich ihre Maßstäbe selbst, nach denen sie leben wollen. Deshalb läßt Gott die Menschen die Folgen ihres sündigen Abfalls spüren und tragen. Gott hindert sie nicht daran, "in verworfenem Sinn zu tun, was nichts taugt" (Röm 1,28ff.). Als Beispiel für die allgemeine Sittenlosigkeit stellt Paulus besonders den widernatürlichen homosexuellen Geschlechtsverkehr zweier Männer oder zweier Frauen heraus.
Nur in dieser Stelle (Röm 1,26) erwähnt die Bibel dabei explizit das Vorhandensein lesbischer Sexualbeziehungen.

Paulus lehnt jedoch homosexuelle Beziehungen radikal ab, durch sie werde die Verworfenheit der Menschen sichtbar.

Auf verschiedenste Art und Weise wird versucht, diese harten Worte des Paulus zu entkräften. So wird behauptet, Paulus beschreibe hier allein die griechisch-römische Welt mit ihrem Götzendienst. In seiner Verurteilung der Homosexualität lehne Paulus nur die mit diesem Götzendienst verbundene homosexuelle kultische Prostitution ab, nicht aber eine in Liebe gelebte homotrope Verbindung.

Dem ist zu entgegnen, daß in Röm 1 die Homosexualität ganz allgemein als eine Form von Sünde neben vielen anderen Formen (Habgier, Bosheit, Mord, Verleumdung etc.) dargestellt wird (Vers 28f.) und eindeutig einem Katalog von Sünden angehört, die "nicht-kultische Bedeutung haben".

Eine reine Beschränkung auf kultische homosexuelle Prostitution ist deshalb zu verwerfen. Andere sehen in Röm1 nur eine Verurteilung einer kleinen Gruppe von Homosexuellen, nämlich von solchen, die "aus schierer Neugier oder übergroßer Begierde in homosexuelle Verhaltensweisen hineinschlittern" und diese rücksichtslos und lasterhaft ausleben. Diese "Perversen" seien Menschen gewesen, die "sich trotz ihrer heterosexuellen Veranlagung homosexuellen Praktiken hingaben" und durch ihr schamloses Verhalten die Homosexualität insgesamt in Verruf gebracht hätten.

Nichts, aber auch gar nichts sei über "invertierte" Homosexuelle gesagt, die generell homosexuell veranlagt, also dauerhaft und unwiderruflich homosexuell geprägt seien. Paulus gehe davon aus, daß sich der Mensch frei zwischen Hetero- und Homosexualität entscheiden könne, er wisse offensichtlich nichts von einer ausschließlichen homosexuellen Prägung.

"Paulus zeigt keinerlei Kenntnis einer dauerhaften homosexuellen Prägung, kennt keine homosexuelle Liebe. Wie aber soll homosexuelle Prägung in der Bibel verdammt sein, wenn sie gar nicht im Blickfeld war, weil sie der Forschung erst seit kurzem bekannt ist? An diesem Beispiel zeigt sich, daß auch das Urteil der Apostel damals von ihrem Wissensstand abhing".

Dazu sind einige Bemerkungen zu machen:
- Der Ansatz, in Röm 1 werde nur die homosexuelle Perversion der Heterosexualität, nicht aber die Inversion der Homosexualität (ausgeübt von dauerhaft und ausschließlich homosexuell veranlagten Menschen) verurteilt, ist nicht schlüssig. Wenn Paulus von Männern spricht, die den natürlichen Verkehr mit der Frau aufgegeben haben, dann müssen nicht zwangsläufig heterosexuelle Männer gemeint sein, die ihre Frau verlassen haben, um sich der Homosexualität hinzugeben. Paulus beschreibt in Röm 1 vielmehr den generellen Zustand der Menschheit, die sich Gottes Schöpfungsordnung widersetzt (u.a. der Einsetzung der Ehe) und die geschlechtliche Lust widernatürlich durch Homosexualität auslebt. Dabei sind die pervertierte Heterosexualität wie auch homosexuelle Lebensformen gleichermaßen miteingeschlossen.

- Für eine determinierende, dauerhafte und unwiderrufliche Inversion gibt es bisher keinen wissenschaftlichen Beweis

Zwar werden vielfach homosexuelle Beziehungen ausschließlich gleichgeschlechtlich ausgelebt, aber die Betreffenden werden nicht durch eine determinierende Veranlagung dazu gezwungen.

- Die Behauptung ist absurd, Paulus habe nur einen beschränkten Wissensstand zur Frage der Homosexualität gehabt und rede nur von einer Pervertierung der Heterosexualität oder von kultischer, homosexueller Prostitution, wisse jedoch nichts von homosexuellen Lebens- und Liebesbeziehungen. Der Theologe Bräumer verdeutlicht, daß Paulus jede Form der Homosexualität verurteilt:

"Paulus waren mit Sicherheit nicht nur jene pervertierten homosexuellen Kontakte bekannt, von denen in der Literatur der Kaiserzeit die Rede ist, sondern auch die Liebesfreundschaften zwischen Männern, wie sie Horaz besingt, als seine Liebe für den 'geliebten Knaben Ligurius'. Während seiner Reisen durch Kleinasien muß Paulus von den damals praktizierten Formen der dorischen Knabenliebe gehört haben, und zweifellos waren ihm auch die Stellungnahmen einiger Moralphilosophen nicht entgangen, die die Knabenliebe als Signatur der Verworfenheit und einer zersetzten Kultur kritisierten".

1. Kor 6,9f.:
"Wißt ihr nicht, daß keiner, der Unrecht tut, das Reich Gottes ererben wird? Irret euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch die, die sich zur Knabenliebe hergeben oder sie üben, weder Diebe noch Betrüger, auch keine Trunkenbolde, keine Verleumder und Räuber werden das Reich Gottes ererben."

In dieser Stelle zählt Paulus in seinem "Lasterkatalog" Gruppen von Menschen auf, die nicht ins Reich Gottes kommen werden. Und dabei erwähnt er auch zwei Gruppen von Homosexuellen:

- die, die sich zur Knabenliebe hergeben (griech. "malakoi"zwinkerndes Smiley und
- die, die Knabenliebe ausüben (griech. "arsenokoitai"zwinkerndes Smiley.

Walter Bauer definiert diese beiden griechischen Begriffe folgendermaßen: Die "malakoi" sind Menschen, die "weichlich sind, Lustknaben sind, also Männer und Jünglinge, die sich homosexuell mißbrauchen lassen".

Die "arsenokoitai" sind Personen, die "mit Männern und Knaben Unzucht treiben, Knabenschänder und Päderasten".

Auch hier wird eine generelle Verurteilung der Homosexualität deutlich. "Der Ausdruck "asresnokoitai" umfaßt jegliches homosexuelles Verhalten. Er ist zusammengesetzt aus den Worten für 'männlich' und 'Geschlechtsverkehr' und meint einfach nur den Vorgang der homosexuellen Vereinigung. Er enthält keinen Hinweis auf eine Unterscheidung zwischen Pervertierten und Invertierten oder zwischen einem flüchtigen homosexuellen Erlebnis oder einem von Liebe getragenen. Paulus hätte gezieltere Begriffe wählen können, z.B. paiderastes (Knabenliebhaber) oder paidophtoros (Knabenschänder) oder arrenomanes (mannstoll). Doch er wählte die allgemeinste aller Bezeichnungen".

Jeder, der Homosexualität praktiziert, egal ob er dabei der aktive oder der passive Teil ist, hat nach dieser Stelle keinen Anteil am Reich Gottes, und in dieser Aussage sind auch die Lesbierinnen miteingeschlossen (vgl. Röm 1)!

1. Tim 1,9f:
"Wir wissen, das Gesetz ist gut, wenn man es nach dem Sinn des Gesetzes anwendet, mit dem Bewußtsein, daß das Gesetz nicht den Gerechten auferlegt ist, wohl aber den Gesetzlosen und Zügellosen, den Gottlosen und Sündern, den Heillosen und Unheiligen, den Vater- und Muttermördern, den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenräubern, Lügnern und Meineidigen und allem, was sonst der gesunden Lehre widerstrebt, nach dem Evangelium von der Herrlichkeit ..."

Auch in diesem Lasterkatalog bezeichnet Paulus die arsenokoitai (die homosexuelle Akte Ausübende) als solche, die gegen Gott und seine Gebote rebellieren und sich so sündhaft verhalten.

Ja, er macht sogar deutlich, daß sie auch dem Evangelium unvereinbar entgegen stehen.
"Alles in allem wird jedes homosexuelle Verhalten in den Schriften des Paulus als verwerflich dargestellt. Im Römerbrief gilt es als heidnisches Laster, im Korintherbrief als Barriere, die den Eingang ins Reich Gottes versperrt und im ersten Timotheusbrief als ein Vergehen gegen das Sittengesetz".
 
Shira 29.06.2021 00:40
Genau Bluehorse, da steht es doch!

26 Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; 27 desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Männer mit Männern Schande über sich gebracht und den Lohn für ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen.
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 01:02
Mag sein @Bluehorse, dass es da Unterschiede gibt vom AT zum NT.
Deine Ausführungen zum NT werde ich die kommende Tage prüfen.

Jedoch, dass was ich festgestellt habe gilt zunächst nur für die von Dir im Eingangstext erwähnte Stellen in AT Levitikus/3. Mose 18.

Insofern, die Frage an Dich, wo wird in Levitikus/3. Mose 18 die homoerotische Beziehung zweier Frauen verboten?
 
hansfeuerstein 29.06.2021 02:27
Tja, die Frage müsste halt anders gestellt werden, denn darin liegt auch die Antwort.

Wo, im AT finden aussereheliche Beziehungen Gottes Zustimmung?
Im gesamten Alten Testament wird vorausgesetzt, dass Sex seinen Platz in der Ehe hat.

Das ist der Punkt🙂
 
Bluehorse 29.06.2021 10:04
meandyou2

"Insofern, die Frage an Dich, wo wird in Levitikus/3. Mose 18 die homoerotische Beziehung zweier Frauen verboten?"

nach meiner Kenntnis wird die homoerotische Beziehung zweier Frauen in den Mose-Büchern bzw. im AT nicht verboten. Dazu möchte ich anmerken: 

1. es ist mir keine Beschreibung einer homoerotischen Beziehung im AT bekannt, weder zweier Frauen noch zweier Männer.  Allerdings ist das kein Hindernis, an verschiedenen Stellen eine homoerotische Beziehung hineinzudeuten.

2. nur weil explizit ein Verbot nicht existiert, würde ich daraus keine Akzeptanz bzw. Zustimmung ableiten.

Für mich gilt: Alles was ich tue oder lasse, stärkt oder schwächt meine Beziehung zu Gott/Jesus. 
 
Klavierspielerin2 29.06.2021 10:56
Möchte mich nochmal zu Wort melden und einen weiteren Denkanstoß aus jenem Interview weiter geben, denn es lohnt auch die erwähnten Bibelstellen historisch, aus der damaligen Sicht zu betrachten.
Wir sind uns alle einig- vermutlich-, dass Sexualität ausschließlich in die Ehe gehört!  Definition der Ehe beinhaltet immer auch die Möglichkeit zu haben, Nachkommen zu zeugen.
Das ist Homosexuellen nicht möglich und somit sind Homosexuelle Handlungen tabu und basta!




"Frage: Das heißt, in Levitikus geht es nicht um Sex zwischen Männern, sondern darum, dass zwei Männer Sex mit einer Frau haben?

Töyräänvuori: Genau. Die beiden Stellen werden oft isoliert vom Textzusammenhang zitiert, als ob das Vorschriften für alle Menschen in allen Zeiten wären. Dabei ist es entscheidend, die Stellen im Zusammenhang des bei Levitikus formulierten Heiligkeitsgesetzes und seiner Intention zu lesen: Das Volk Gottes soll reingehalten werden. Also habe ich erforscht, welchen Sinn diese Sätze im historischen Kontext hatten. Und der hat nichts mit Sex zwischen zwei Männern zu tun – weil das für die Reinheit des Volkes Gottes völlig irrelevant ist. In diesem Teil des Heiligkeitsgesetzes gibt es eine ganze Reihe von Vorschriften, wer mit wem Sex haben darf oder eben nicht: 
Man darf keinen Sex mit Verwandten, Nachbarn, Frauen während ihrer Periode oder Tieren haben. Aber wenn man sich das genau anguckt wird klar, dass es gar nicht um Sex geht, sondern um Nachkommen.

Denn ein ganz prominentes Phänomen fehlt: Sex mit Leichen. Ich kenne keine Gesellschaft irgendwo auf der Welt in irgendeiner Zeit, die das nicht moralisch falsch findet. Bei Levitikus wird das aber nicht erwähnt, in einer doch sehr langen Liste. Denn es geht weniger um den Sex an sich als um die Nachkommen, die dabei am Ende rauskommen. Bei den Kindern soll sichergestellt werden, dass sie die Reinheit des von Gott erwählten Volkes aufrechterhalten – und nicht unrein 
sind.
 Deswegen ist zum Beispiel der Sex mit Tieren verboten: Die Menschen der Zeit hatten die Befürchtung, dass dabei Mischwesen zwischen Mensch und Tier, sogenannte Chimären, entstehen würden – die unrein wären. Man wusste halt über körperliche Zusammenhänge noch nicht so viel. Deshalb auch das Verbot des Verkehrs mit Frauen während ihrer Periode. Man hatte die Befürchtung, dass das entstehende Kind das Blut trinken würde, was es unrein machen würde.

Wichtig ist: Es geht um die Nachkommenschaft. Die Menschen damals waren sicher dagegen, mit Toten Sex zu haben – aber im Zusammenhang von Levitikus war das egal. Deswegen wäre es dort auch völlig sinnlos, Sex zwischen zwei Männern (oder zwei Frauen) zu verbieten, denn da entsteht ja auch kein Nachwuchs...."




Frage: Was ist denn das Problem, wenn zwei Männer mit einer Frau schlafen?

Töyräänvuori: Ich habe darüber mit Bezug auf die doppelte Vaterschaft nachgedacht. Dass ein Kind zwei Väter hat, kommt in der Antike mehrmals vor, vor allem bei alten Königen und Anführern: In der Regel gibt es dann einen sterblichen und einen unsterblichen Vater. Die Vorstellung gab es also; aber nur bei Königen, nicht im normalen Volk. Hier spielt wiederum das mangelnde Wissen der Zeit eine Rolle: Wenn eine Frau mit zwei Männern schläft, so dachte man, könnte das Kind mit überzähligen Gliedmaßen oder in Form siamesischer Zwillinge zur Welt kommen. Auch die Geburt von sehr verschieden aussehenden Zwillingen wurde als Indiz verstanden, dass eine Frau ihrem Mann fremdgegangen ist.


Frage: Es geht also darum, dass die Abstammung eines Kindes klar ist?

Töyräänvuori: Zur Reinheit des Volkes Israel gehörte das ganz zentral dazu. Deshalb das Verbot des Geschlechtsverkehrs mit den Nachbarn: Damit sind nicht-israelitische Gemeinschaften gemeint, die in der Nähe der Israeliten leben. Zum Beispiel die Moabiter, dieses Volk lebte in der gleichen Region – wurde von den Israeliten aber als unrein angesehen. Zur Aufrechterhaltung des erwählten Volkes sollten sich die Gemeinschaften nicht vermischen. Ein Kind von einer israelitischen Frau und etwa einem moabitischen Mann hätte das System des Zusammenlebens gesprengt und wäre in der Sprache der Zeit unrein gewesen. Dessen soziale Rolle wäre völlig unklar gewesen.

Das zeigt sich übrigens auch bei Levitikus: Denn was hier als eine Anweisung für einen Mann übersetzt wird, nicht mit einer Frau und einem anderen Mann zu schlafen, enthält im Original für beide Männer zwei unterschiedliche Worte: Das eine bezeichnet (als Zielgruppe für die Regeln) einen Mann als Teil des Volkes Israel, das andere einen Mann an sich, egal woher – damit können auch Ausländer oder Sklaven gemeint sein. In der Wortwahl ist diese Unterscheidung für die Reinheit also schon grundgelegt. Eine Frau soll nicht mit einem Israeliten und einem Nicht-Israeliten schlafen.

Frage: Wie kommt es dann zur Verbindung der Verse mit Homosexualität?

Töyräänvuori: Wir haben bisher darüber gesprochen, wie diese Verse in der Zeit ihrer Entstehung gedacht waren. Es gibt aber auch noch eine Rezeptionsgeschichte. Denn der Kontext der Verse hat sich verändert – und mit ihm die Interpretation. Etwa im zweiten Jahrhundert vor Christi Geburt breitete sich der Hellenismus im Nahen Osten aus, die Menschen dort waren also mit der Lebensrealität Griechenlands konfrontiert, zu der auch die sogenannte Päderastie gehörte: Ältere Männer aus der Stadt suchten sich junge, arme Männer aus dem ländlichen Raum und hielten sie aus – in der Regel mussten die Jugendlichen als Gegenleistung mit den älteren Männern Sex haben. Unter diesen Vorzeichen begannen die Menschen, die beiden Levitikus-Verse mit Blick auf Sex zwischen zwei Männern zu lesen. Da entstand diese Interpretationslinie zur Homosexualität, die sich bis heute gehalten hat – weil sich der Kontext geändert hat. Dem Text inhärent ist diese Ansicht nicht von Anfang an.

(Von C. P. Hartmann
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 21:16
@Bluehorse

Der Argumentation, dass es sich im AT immer um gewaltvollen homosexuellen Akt gegen Männer handelt kann ich zustimmen. Dabei beziehe ich mich ausschliesslich auf Genesis/1. Mose (Sodom und Gomorrha). Bei Levitikus/3.Mose gehe ich davon aus, dass es sich nicht um ein Verbot gegen Homosexuelle Beziehungen von Männern geht. Sondern folge hier der Auffassung finnischen Exegetin. Der von @Klavierspielerin2 angeführte Aspekt der "Nachkommenschaft" hat meine Haltung dazu gestärkt.

Was das NT angeht, da sehe ich deutlich in Römer 1,26+27 Hinweise, dass sowohl freiwillige als auch gewaltlose Homosexuelle Handlungen zwischen Frauen und Männern als schädlich und wieder natürlich angesehen werden. Nicht von Gott gewollt. Hier bleibt für mich zweifelhaft, ob ich an einer differenziert, biblisch liberalen Haltung zur Homosexualität festhalten kann.

Fraglich bleibt deshalb für mich, ob im Bezug zu Genisis/1.Mose ~"Gott schuf den Mensch als Mann und Frau" Ausnahmen zu der typischen Mann-Frau-Ehe (verbindliche Lebensgemeinschat), also Homoerotische Lebensgemeinschaft, möglich erscheinen und letztendlich Gottes Segen finden könnten. 

Ich bleibe fragend. 
 

Bezug
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 21:22
Bitte die Schreibfehler zu entschuldigen:
... schändlich und widernatürlich muss es heißen. 
 
Bluehorse 29.06.2021 23:21
meandyou2
ich habe 2 Anfragen gestartet, um eine qualifizierte Meinung zur Textstelle in Leviticus zu erhalten.
1) an die Martin-Luther Universität in Halle
2) an die Deutsche Bibel Gesellschaft, Stuttgart
Wenn ich eine Antwort erhalte, teile ich diese gerne mit.
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 10:59
Ich bin schockiert über die Aussagen und Einstellungen vieler Christen zu homosexuellen Menschen. Seid ihr in ihren Schuhen gegangen? Ihr urteilt und verurteilt Menschen, die lieben möchten? Wenn sie nicht heterosexuell empfinden können, was sollen sie dann eurer Meinung nach tun? Sich dazu zwingen? Alleine bleiben? Gott ist die Liebe selbst. Und er möchte, dass wir lieben. Urteilt nicht über Andere. Ihr seid deren Weg nicht gegangen. Als heterosexuell empfindender Mensch ist es einfach zu sagen: Homosexualität ist Sünde etc. Habt ihr es euch ausgesucht heterosexuell zu empfinden? Genauso wenig hat es sich ein homosexueller empfindender Mensch ausgesucht. Gott liebt uns alle. Und nur er darf urteilen und richten. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Hört endlich auf solche Menschen auszugrenzen, zu verletzen und zu verurteilen. 
 
Bluehorse 28.12.2022 12:17
BerniKl

ich verstehe Deine Aufregung nicht. Wo wird in diesem Blog - in welchem Beitrag - ausgegrenzt, verletzt, verurteilt?
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 12:19
Lies dir alle Kommentare durch, dann wirst du es verstehen. 
 
HelenaSeverin 28.12.2022 17:32
Dein Ernst? Was veranlasst dich einen alten Blog aus dem Sommer des letzten Jahres auszugraben, um deiner Empörung Luft zu machen?
Sind schon 2 Tätigkeiten, für die ich keine Zeit nehmen würde!

Oder ist das wieder so ein Zweitprofil unter dem Deckmäntelchen BerniKl???
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 17:49
Sünde bleibt Sünde. Sünde wird im Gericht bestraft. Kein Unzüchtiger und kein Knabenschänder sieht das Himmelreich.
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 18:00
Himmel und Erde werden vergehen, doch mein Wort wird nicht vergehen, sagt der Herr.
 
AndreasSchneider 28.12.2022 20:11
"Darum wird Ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit." (2.Thess.2,11+12)

Genau das ist der Zustand u.a. in der EKD, in der aus Lust an der Sünde und Lust an der Ungerechtigkeit, alles mittlerweile in Frage gestellt wurd, was göttlich ist.

Aber Gott ist nicht dumm, sondern er prüft uns alle, ob wir die Liebe zur Wahrheit behalten bzw. an seiner Rede bleiben, oder wir aus Lust an der Ungerechtigkeit, wie es so gut oben steht, Gefallen an der Lüge finden und die Wahrheit verwerfen.

Wer Homosexualität, sei es gewalttätig oder gewaltfrei, gut heisst, liegt, gemäss Röm.1,26+27, falsch!

Jesus hat nie gesündigt (Hebr.4,15);
demgemäss hat er auch nie Sünde gut geheißen!

Göttliche Liebe ist rein und frei von aller Sünde!

Gott kann nicht versucht werden zum Bösen (Jakob.1,13).

Andreas
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 21:07
Ich bin zufällig darauf gestoßen und es schockiert mich. 
@heartshines ich glaube kaum, dass irgendein Mensch das Recht hat zu entscheiden wer in den Himmel kommt. Du wirst dich noch wundern wer da aller rein kommt.
Gott prüft vielleicht auch, wie man mit Randgruppen umgeht. Urteilt einfach nicht 
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 21:11
Gott prüft unser aller Herzen und unsere Taten. Dazu gehört auch die heilige Lehre zu bewahren, die in der Bibel eindeutig steht. Das heißt ja nicht, dass ich die in Sünde lebenden Menschen ablehne oder sie nicht liebe. Ich gebe die Worte des Herrn aus der Johannesoffenbarung und aus den Evangelien wieder. Du bist doch auch Christ?
 
Bluehorse 28.12.2022 21:12
BerniKL

"Lies dir alle Kommentare durch, dann wirst du es verstehen." 

Nein, so funktioniert faire Kommunikation nicht. Wie soll ich herausfinden, über welchen Beitrag Du gestolpert bist? Solche Ratespielchen unterlasse bitte, wenn Du ernst genommen werden willst.
 
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 21:20
Bluehorse ich kann jetzt nicht alle Kommentare neu auflisten. Starte einfach bei deinen eigenen 
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 21:20
Sherezade👍
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 21:21
Wie kann Liebe Sünde sein?? 
 
Bluehorse 28.12.2022 21:31
BerniKL
bei meinen Beiträgen treffen Deine Vorwürfe jedoch nicht zu. 
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2022 21:46
Gewaltfreie homosexualität ? Also echt mal Hotte 🙈
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