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„Die Krise des Vertrauens“

„Die Krise des Vertrauens“
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten.(Ps.118:8,9,LU)

In der Furcht des HERRN liegt starkes Vertrauen, Er wird auch seinen Kindern eine Zuflucht sein.
Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens; man meidet durch sie die Fallstricke des Todes.(Spr 14:26,27, Schlachter)


„Die Krise des Vertrauens“

Manchmal sind es äußere Anlässe, oft ist es aber auch einfach nur eine gewisse Absättigung der körperlichen Bedürfnisse und seelischen Anziehungskräfte, die eine erste Krise hervorrufen. Die Partner entdecken auf einmal, daß sie sich doch nicht so gut verstehen, wie sie gedacht hatten. Sie spüren die Unterschiedlichkeit ihrer Wünsche und Vorstellungen. Immer deutlicher zeigen sich Mangelerscheinungen, die jedem durch die Andersartigkeit des Partners aufgezwungen werden. Gewohnheiten und Bequemlichkeiten, auf die man in der symbiotischen Zeit gern verzichtete, melden plötzlich wieder ihr Recht an. Aber auch Alltagssorgen – anstehende Enscheidungen, Geldprobleme oder unterschiedliche Auffassungen über Freunde und Bekannte – führen zu einer Ernüchterung. Es ist wie nach einem Rausch.

Bei manchen Paaren geschieht das erst nach vielen Jahren, weil sie beispielsweise mit dem Aufbau der Existenz oder mit ihren Kindern allzu beschäftigt sind.
Aber die Entdeckung der störenden Unterschiede im Verhalten, in den vorhandenen Denkmustern und Lebenseinstellungen ist unvermeidlich und notwendig, wenn die Ehe an Tiefe gewinnen soll.

Die Unterschiedlichkeit ist ja nicht nur störend, sondern auch sehr bereichernd, wenn sie akzeptiert wird. Aber oft sträuben sich die Partner dagegen und verlangen nach den Zeiten der Verschmelzung und Harmonie zurück. Meist rühren die Enttäuschungen aus den unterschiedlichen Bedürfnissen nach sexuellem Kontakt. Aber auch unterschiedliche Schlaf- und Essensgewohnheiten, Geschmacksfragen und Erziehungsfragen verursachen Mißverstehen und Resignation. Ein besonders häufiger Grund zu Ausseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten ist das Geld und die Art, damit umzugehen.

Noch tiefer reichen die kritischen Auseinandersetzungen, wenn es sich um die Enteckung der charakterlichen Unterschiede handelt, um die Art und Unart des anderen, die jetzt zunehmend stört. Manche Gewohnheiten, die anfangs noch als nett, interessant oder originell empfunden wurden, erzeugen nun Abneigung. Auch die eigenen speziefischen Interessen treten stärker hervor und stören die Eintracht.

Wer in dieser Zeit der Enttäuschung vom anderen wegläuft, um in eine andere symbiotische Beziehung zu flüchten, der flieht vor der Reife und vor neuen wertvollen Erfahrungen, die erst nach der kritischen Auseinandersetzung gemacht werden können.

Manche erleben diese Enttäuschungen wie einen Vertrauensbruch. Sie sind tief erschüttert, fühlen sich getäuscht und betrogen, weil sie spüren, daß das, was sie als Liebe empfunden haben, nur Verliebtheit gewesen ist, eine erotische Faszination, die nicht ausreicht, um Spannungen und Belastungen zu ertragen. Je unreifer die Persönlichkeit zu Beginn der Begegnung war, desto tiefer wird die Ernüchterung sein.

Kristin schreibt:
Ich war einundzwanzig, als wir heirateten – sehr verliebt und romantisch, sehr unfertig, aber eben „mit einem Herzen voller Liebe“.
Unsere Vorstellungen von Liebe sind bis heute unterschiedlich. Das ist wohl unsere größte Schwierigkeit, weil keiner in seinen Bedürfnissen beim anderen ganz auf seine Kosten kommt.
Ich wünschte zum Beispiel, mal einen ganzen Tag lang im Urlaub mit Wilhard im Bett zu verbringen! Aber schon ein Frühstück im Bett ist für ihn etwas Schreckliches (diese Krümel!).
Wenn er mir einen schönen Blumenstrauß bringt, dann möchte ich möglichst noch einen Kuß dazu.
Ich möchte ab und zu hören, daß er mich liebt; er zeigt es mir anders:
Er holt mich mit dem Auto ab, damit ich nicht im Regen laufen muß, er ist pünktlich und zuverlässig, er hilft mir gern (besonders gern in der Küche), er macht mir keine Vorwürfe, wenn ich zu viel Geld ausgegeben habe – er ist großzügig in jeder Beziehung. Er wird nie laut mir gegenüber. Er akzeptiert mich, wie ich bin, aber wüschen würde er sich, daß ich so zu ihm wäre, wie er zu mir ist. Trotzdem versuchen wir, uns nicht mehr gegenseitig ändern zu wollen und dieses ständige Feilschen aufzugeben, wer nun eigentlich die größere Liebe hat. So können wir das, was uns aneinander gefällt, besser genießen. Einiges wird uns dabei aber immer fremd bleiben und nicht befriedigen.

(aus: „Füreinander begabt“, Wilhard Becker, Kristin Becker)


God of freedom, God of justice,
You whose love is strong as death,
You who saw the dark of prison,
You who knew the price of faith:
Touch our world of sad oppression
With your Spirit's healing breath

(S.E. Murray)

Gott der Freiheit, Gott der Gerechtigkeit,
Du, dessen Liebe stark ist wie der Tod,
Du, der Du das Dunkel des Gefängnisses gesehen hast,
Du, der den Preis des Glaubens kannte:
Berühre unsere Welt der traurigen Unterdrückung
mit dem heilenden Atem deines Geistes

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 25.06.2021 09:24
Alles Wahr in deinem Eingangstext!!
Bleibt 'nur' die Erkenntnis?? 
Gott allein weiß. 
 
Autumn 25.06.2021 09:31
Der Artikel fängt da an, wo die meisten Liebesfilme aufhören.
 
Putz 25.06.2021 10:02
"Füreinander begabt" ist eine sehr schöne nüchterne realistische Darstellung des partnerschaftlichen Alltags. Bei aller Alltäglichkeit bleibt ein Schuß Romantik, die sich fast jeder wünscht und die man nicht aufrechnen kann. Viele Paare leben unbewußt im Glauben, daß das Miteinander ein "Kampfplatz" ist, Besitz, Status, Attraktivität, Geld, Geschmack, Urteilsvermögen uvm. sollen den Ausschlag geben, wer das Sagen haben soll. Das ist typisch europäisches Denken, eine Philosophie der Sieger, wobei immer einer oder eine unterliegt und zur Erstarrung der Beziehung führt. Die Kategorien Sieg-Niederlage gehören aus unserem Denken verbannt. Sie sind Kinder des Krieges auf dem Schlachtfeld. Partnerschaft ist ein wärmendes Nest, kuschelig warm, auch wenn es ringsumher kalt ist. Wer nicht allein ist, friert nicht so heftig.
 
(Nutzer gelöscht) 26.06.2021 10:25
"Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!" 
Matthäus 6:33 SCH2000
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