Thea, Lia sind ja so verschieden
22.05.2021 11:56
Thea, Lia sind ja so verschieden
22.05.2021 11:56
Thea, Lia sind ja so verschieden
Die beiden Schwestern Lia (82 ) und Thea (92), hatte ich (67 ) im Café Rosenbusch kennengelernt. Weil sie so verschieden sind, ist ihr Leben bunt – und meines auch.
Lia: Thea, es ist schon 21 Uhr, wir sollten bald schlafen gehen. Ich mach mir aber noch einen Tee. Magst Du auch einen Tee?
Thea: Ich mag lieber einen Kaffee.
Lia: Also wenn ich Kaffee trinke, kann ich nicht schlafen.
Thea: Bei mir ist es umgekehrt. Wenn ich schlafe, kann ich keinen Kaffee trinken.
Lia: Ach.
Thea: Ja, da staunst Du, Schwesterlein.
Lia: Gibt es denn Menschen, die schlafen und trinken können?
Thea: Ja, die gibt es. Mein Karl konnte Bier trinken und ist dabei eingeschlafen.
Lia: Wie hast Du das gemerkt?
Thea: Beim Trinken hatte er die Augen geschlossen und grunzte. Und als die Flasche leer war, hat er keinen Mucks mehr von sich gegeben.
Lia: Also ich könnte das nicht.
Thea: Männer und Frauen sind sowieso sehr verschieden. Männer haben Albträume, wenn sie Ärger auf der Arbeit haben. Frauen haben Albträume, wenn Männer zu oft und zu lange zuhause sind.
Lia: Mein Willi hatte oft gleitende Arbeitszeit. Das haben Hausfrauen nicht.
Thea: Doch, doch. Gleitende Arbeitszeit ist das Recht der Hausfrauen, vor 7 Uhr anzufangen und nach 22 Uhr noch arbeiten zu dürfen.
Lia: Ach. So war das bei euch?
Thea: Nicht lange. Da hab ich meinem Karl gesagt, dass ich keine gleitende Arbeitszeit akzeptiere.
Lia: Und wie hat er darauf reagiert?
Thea: Er hat brav mitgeholfen, abends die Kinder zu versorgen. Aber das ging nur gut bis zum 2. Bier. Danach schlief er selbst ganz fest. Es kam sogar vor, dass die Kinder ihn weckten, weil sie von ihm ins Bett gebracht werden wollten.
Lia: Ach. Ich hätte ihn schlafen lassen.
Thea: Warum?
Lia: Wenn Männer nicht genügend Schlaf haben, werden sie schneller alt.
Thea: Ein Mann ist erst dann alt, wenn er sich nicht mehr bemüht, seine Fehler abzulegen.
Lia: Sind wir auch alt?
Thea: Wir Frauen sind erst dann alt, wenn wir morgens ohne einen Wunsch aufwachen.
Lia: Was wünschst Du Dir denn, wenn Du aufwachst?
Thea: Kaffee und 1 Brötchen.
Lia: Also ich wünsche mir, dass ich etwas Schönes mit Gott erlebe.
Thea: Und hast Du heute mit Gott etwas Schönes erlebt?
Lia: Ja. Du hast nicht mit mir gemeckert.
Thea: Das kannst Du öfters erleben. Du brauchst doch nur das tun, was ich Dir sage.
Lia: Aber Du sagt oft nur so wenige Worte, wie „hol mal“ oder „gib mir…“.
Thea: Na und? Ich beherrsche halt die Kunst des Lebens.
Lia: Siehst Du, wieder sowas schwer Verständliches. Was meinst Du?
Thea: Lebenskunst ist die Kunst des Weglassens. Das fängt beim Reden an und hört bei der Dame beim Dekolleté auf.
Lia: Du könntest aber Deine Worte mit mehr Liebe sagen. Das mag ich nämlich.
Thea: Nee, mit Liebe bin ich vorsichtig. Liebe ist der Versuch der Natur, den Verstand aus dem Weg zu räumen. Gerade bei Verliebten kann man beobachten, dass sie sich in einem Zustand befinden, die Dinge meistens so zu sehen, wie sie nicht sind.
Lia: Das glaub ich nicht. Ich war immer sehr vernünftig, auch als ich meinen Willi kennenlernte. Willi meinte, ich hätte einen scharfen Verstand.
Thea: Ja, ja, das ist die gefährlichste Sorte von Dummheit.
Lia: Du bist gemein!
Thea: Na ja, ist doch wahr. Du warst sicher zu lieb für Willi und hast Dich von ihm dirigieren lassen.
Lia: Nein, ich hatte nur Verständnis für ihn.
Thea: Als ob Du den Willi immer verstanden hättest.
Lia: Wieso?
Thea: Verständnis ist etwas, das moderne Frauen für alles auf der Welt aufbringen, nur nicht für den eigenen Mann.
Lia: Willst Du mit mir Streit anfangen?
Thea: Nein, lass mal. Ich bin schon ganz friedlich, schließlich ist es nicht gut, wenn man vor dem Schlafengehen streitet.
Lia: Das ist lieb von Dir.
Thea: Mein Karl war auch immer lieb und wollte keinen Stress. Aber ich muss hinzufügen: Für ihn war Stress alles, was nicht Kaffeepause ist.
Lia: Irgendwie habt ihr zwei nicht zueinander gepasst.
Thea: Warum das denn?
Lia: Na, er war so ein Gemütlicher und Du warst immer so aufgedreht.
Thea: Ich war nur engagiert und habe darauf geachtet, dass Karl an alles denkt, woran er denken sollte. Bei meinem Karl musste ich darauf achten, dass seine Bildung nicht zu kurz kommt. Seine Bildungslücken konnten schon peinlich werden.
Lia: Das kann ich mir nicht vorstellen.
Thea: Doch, doch. Als er unseren Sohn aufklären sollte, hat er versagt.
Lia: Wie kann das sein?
Thea: Die Aufklärung hat bei ihm zu der Erkenntnis geführt, dass der Vater nur halb so viel weiß wie der Sohn.
Lia: Bei unserem Heinrich hab ich das mit der Aufklärung übernommen. So konnte nichts schief gehen.
Thea: Ach, Du hast Lehrerin im Fach Sexualkunde gespielt. Was hast Du denn Deinem Sohn gesagt?
Lia: ich sagte ihm, wir sprechen jetzt mal über Sexualkunde. Das ist ein Fach, welches dann erst Spaß macht, wenn man Hausaufgaben bekommt.
Thea: Und, hast Du ihm Hausaufgaben gegeben?
Lia: Natürlich nicht. Damit sollte er warten, bis er seine Frau kennenlernt.
Thea: Siehst Du, auch hier hängt wieder die Verantwortung an uns Frauen.
Lia: Aber ist doch schön, wenn Frauen für Freude zuständig sind.
Thea: Ja, Freude… irgendwie hast Du Recht. Sie lässt sich aber nur dann voll auskosten, wenn sich ein anderer mitfreut.
Lia: Deswegen sagt Bluehorse immer: Bei Gott ist Freude und Er will, dass auch wir Freude erleben. Gott freut sich, wenn wir einen Grund zur Freude haben.
Thea: Und – hast Du einen Grund zur Freude?
Lia: Ja. Wir haben heute diskutiert, ohne uns zu streiten.
© JJ
Lia: Thea, es ist schon 21 Uhr, wir sollten bald schlafen gehen. Ich mach mir aber noch einen Tee. Magst Du auch einen Tee?
Thea: Ich mag lieber einen Kaffee.
Lia: Also wenn ich Kaffee trinke, kann ich nicht schlafen.
Thea: Bei mir ist es umgekehrt. Wenn ich schlafe, kann ich keinen Kaffee trinken.
Lia: Ach.
Thea: Ja, da staunst Du, Schwesterlein.
Lia: Gibt es denn Menschen, die schlafen und trinken können?
Thea: Ja, die gibt es. Mein Karl konnte Bier trinken und ist dabei eingeschlafen.
Lia: Wie hast Du das gemerkt?
Thea: Beim Trinken hatte er die Augen geschlossen und grunzte. Und als die Flasche leer war, hat er keinen Mucks mehr von sich gegeben.
Lia: Also ich könnte das nicht.
Thea: Männer und Frauen sind sowieso sehr verschieden. Männer haben Albträume, wenn sie Ärger auf der Arbeit haben. Frauen haben Albträume, wenn Männer zu oft und zu lange zuhause sind.
Lia: Mein Willi hatte oft gleitende Arbeitszeit. Das haben Hausfrauen nicht.
Thea: Doch, doch. Gleitende Arbeitszeit ist das Recht der Hausfrauen, vor 7 Uhr anzufangen und nach 22 Uhr noch arbeiten zu dürfen.
Lia: Ach. So war das bei euch?
Thea: Nicht lange. Da hab ich meinem Karl gesagt, dass ich keine gleitende Arbeitszeit akzeptiere.
Lia: Und wie hat er darauf reagiert?
Thea: Er hat brav mitgeholfen, abends die Kinder zu versorgen. Aber das ging nur gut bis zum 2. Bier. Danach schlief er selbst ganz fest. Es kam sogar vor, dass die Kinder ihn weckten, weil sie von ihm ins Bett gebracht werden wollten.
Lia: Ach. Ich hätte ihn schlafen lassen.
Thea: Warum?
Lia: Wenn Männer nicht genügend Schlaf haben, werden sie schneller alt.
Thea: Ein Mann ist erst dann alt, wenn er sich nicht mehr bemüht, seine Fehler abzulegen.
Lia: Sind wir auch alt?
Thea: Wir Frauen sind erst dann alt, wenn wir morgens ohne einen Wunsch aufwachen.
Lia: Was wünschst Du Dir denn, wenn Du aufwachst?
Thea: Kaffee und 1 Brötchen.
Lia: Also ich wünsche mir, dass ich etwas Schönes mit Gott erlebe.
Thea: Und hast Du heute mit Gott etwas Schönes erlebt?
Lia: Ja. Du hast nicht mit mir gemeckert.
Thea: Das kannst Du öfters erleben. Du brauchst doch nur das tun, was ich Dir sage.
Lia: Aber Du sagt oft nur so wenige Worte, wie „hol mal“ oder „gib mir…“.
Thea: Na und? Ich beherrsche halt die Kunst des Lebens.
Lia: Siehst Du, wieder sowas schwer Verständliches. Was meinst Du?
Thea: Lebenskunst ist die Kunst des Weglassens. Das fängt beim Reden an und hört bei der Dame beim Dekolleté auf.
Lia: Du könntest aber Deine Worte mit mehr Liebe sagen. Das mag ich nämlich.
Thea: Nee, mit Liebe bin ich vorsichtig. Liebe ist der Versuch der Natur, den Verstand aus dem Weg zu räumen. Gerade bei Verliebten kann man beobachten, dass sie sich in einem Zustand befinden, die Dinge meistens so zu sehen, wie sie nicht sind.
Lia: Das glaub ich nicht. Ich war immer sehr vernünftig, auch als ich meinen Willi kennenlernte. Willi meinte, ich hätte einen scharfen Verstand.
Thea: Ja, ja, das ist die gefährlichste Sorte von Dummheit.
Lia: Du bist gemein!
Thea: Na ja, ist doch wahr. Du warst sicher zu lieb für Willi und hast Dich von ihm dirigieren lassen.
Lia: Nein, ich hatte nur Verständnis für ihn.
Thea: Als ob Du den Willi immer verstanden hättest.
Lia: Wieso?
Thea: Verständnis ist etwas, das moderne Frauen für alles auf der Welt aufbringen, nur nicht für den eigenen Mann.
Lia: Willst Du mit mir Streit anfangen?
Thea: Nein, lass mal. Ich bin schon ganz friedlich, schließlich ist es nicht gut, wenn man vor dem Schlafengehen streitet.
Lia: Das ist lieb von Dir.
Thea: Mein Karl war auch immer lieb und wollte keinen Stress. Aber ich muss hinzufügen: Für ihn war Stress alles, was nicht Kaffeepause ist.
Lia: Irgendwie habt ihr zwei nicht zueinander gepasst.
Thea: Warum das denn?
Lia: Na, er war so ein Gemütlicher und Du warst immer so aufgedreht.
Thea: Ich war nur engagiert und habe darauf geachtet, dass Karl an alles denkt, woran er denken sollte. Bei meinem Karl musste ich darauf achten, dass seine Bildung nicht zu kurz kommt. Seine Bildungslücken konnten schon peinlich werden.
Lia: Das kann ich mir nicht vorstellen.
Thea: Doch, doch. Als er unseren Sohn aufklären sollte, hat er versagt.
Lia: Wie kann das sein?
Thea: Die Aufklärung hat bei ihm zu der Erkenntnis geführt, dass der Vater nur halb so viel weiß wie der Sohn.
Lia: Bei unserem Heinrich hab ich das mit der Aufklärung übernommen. So konnte nichts schief gehen.
Thea: Ach, Du hast Lehrerin im Fach Sexualkunde gespielt. Was hast Du denn Deinem Sohn gesagt?
Lia: ich sagte ihm, wir sprechen jetzt mal über Sexualkunde. Das ist ein Fach, welches dann erst Spaß macht, wenn man Hausaufgaben bekommt.
Thea: Und, hast Du ihm Hausaufgaben gegeben?
Lia: Natürlich nicht. Damit sollte er warten, bis er seine Frau kennenlernt.
Thea: Siehst Du, auch hier hängt wieder die Verantwortung an uns Frauen.
Lia: Aber ist doch schön, wenn Frauen für Freude zuständig sind.
Thea: Ja, Freude… irgendwie hast Du Recht. Sie lässt sich aber nur dann voll auskosten, wenn sich ein anderer mitfreut.
Lia: Deswegen sagt Bluehorse immer: Bei Gott ist Freude und Er will, dass auch wir Freude erleben. Gott freut sich, wenn wir einen Grund zur Freude haben.
Thea: Und – hast Du einen Grund zur Freude?
Lia: Ja. Wir haben heute diskutiert, ohne uns zu streiten.
© JJ
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
Bluehorse 22.05.2021 12:16
Man kann auch diskutieren - und dennoch miteinander Freude haben. Vielleicht ist diese Geschichte ein schönes Beispiel für die Diskussionsblogs, in denen es zu viel Streit und zu wenig Freude gibt.
(Nutzer gelöscht) 22.05.2021 15:01
Ich hab auch viele Gründe zur Freude:
Mein Kind, das GOTT sei dank, bei mir noch wohnt🤗, die Natur, die Wälder, unsere Katze, meine Familie, die Kinder, die ich erziehe,
Das Leben ist für mich ein Grund zur Freude🙂
Dankeschön für den unterhaltsamen Blog.
Mein Kind, das GOTT sei dank, bei mir noch wohnt🤗, die Natur, die Wälder, unsere Katze, meine Familie, die Kinder, die ich erziehe,
Das Leben ist für mich ein Grund zur Freude🙂
Dankeschön für den unterhaltsamen Blog.