Gott und der Fortschritt

RolfK

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Gott und der Fortschritt

Hätten sich nicht immer wieder ein paar Menschen auf Neues eingelassen, würden wir heute noch vor der Höhle sitzen und Felle mit Schabern aus Stein bearbeiten. Damit wir etwas zum Schutz gegen Wind und Wetter hätten.

Ansonsten ist es so: In einer Gesellschaft gibt es Konservative, die stark am Alten hängen. Die sind besonders auf die Bewahrung des Erreichten aus. Und es gibt Neugierige. Die lieben es, Neues auszuprobieren und zu schaffen. Damit sorgen sie für Fortschritt. Beide Sorten Mensch ergänzen einander.

Gottes Schöpfung ist über die Jahrhunderte enorm vorangekommen  – zumindest was das technische Potenzial des Menschen und seine Anwendung betrifft. Humanitärer Fortschritt ist dabei auch herausgekommen – aber eher zaghaft und mit schweren Rückfällen. Immerhin wird bei uns nicht mehr gefoltert, und es werden keine Hexen mehr verbrannt. Kriege in Europa sind vermutlich ebenfalls vorbei. Und auf die soziale und psychische Seite von Menschen wird –  sowohl vor Gericht wie in der Gesetzgebung – immer mehr geachtet und Rücksicht genommen. Die Nächstenliebe schreitet so voran.

Aus meiner Sicht steckt Gott hinter dieser Entwicklung, und es sind auch häufig Christen in der Gesellschaft, welche die Dinge voranbringen. Selbst wenn das nicht öffentlich wird. Zugleich gibt es aber auch bremsende Kräfte. Und die sind besonders wirksam in christlichen Organisationen. Da wird etwa am Patriarchat hartnäckig festgehalten. Oder an überholten, aber wissenschaftlich unhaltbaren Ansichten. Oder mit Verweis auf Bibelverse hält man eine strenge Tradition aufrecht und verhindert liebevolleres Verhalten.

Gott ist ein gewaltiger und immer noch schöpferischer Gott. Er will kreativ weiterkommen mit seiner Schöpfung und mit den Menschen. Und er hat nicht ein für alle Mal durch die Bibel gesprochen, sondern er gibt bis heute den Menschen Impulse für ihre weitere Entfaltung. 

Dafür halte ich übrigens unter anderem Gottesdienste für hilfreich, in denen Gott möglichst unmittelbar erlebt werden kann. Dafür habe ich auch schon konkrete Entwürfe und gebe sie auf Wunsch gern weiter. Aber bremsender Widerstand liegt hier ebenfalls klar auf der organisatorischen Ebene.