Die Liebe ist eine Kraft
20.04.2021 11:52
Die Liebe ist eine Kraft
20.04.2021 11:52
Die Liebe ist eine Kraft
(schon wieder nach Erich Fromm, Kunst des Liebens)
Es geht Erich Fromm um die Überwindung des beängstigenden Gefühls der Trennung. Wir kennen verschiedene Möglichkeiten, dieses Gefühl der Trennung zu überwinden:
- Überwindung durch Konformität, Übereinstimmung mit der Gruppe, die auf Sitten, Praktiken, Überzeugungen beruht. Das Ziel ist, zur Gruppe zu gehören.
- Überwindung durch orgiastisches Erleben (Trance, Drogen...)
- Überwindung durch Bindung an die Natur
Alle diese Überwindungsversuche führen bestenfalls nur zu einer Teillösung für das Problem der Existenz.
Reife Liebe
Eine vollbefriedigende Antwort findet man nur in der Liebe. Die unreife Form der Liebe ist die symbiotische Vereinigung (Masochismus, Sadismus). Die reife Liebe führt zu einer Vereinigung, bei der die eigene Integrität und Individualität bewahrt bleibt.
Reife Liebe
Liebe ist eine Kraft, welche die Wände niederreißt, die den Menschen von seinem Mitmenschen trennen. Die Liebe lässt das Gefühl der Isolation und Abgetrenntheit überwinden und erlaubt ihm trotzdem, er selbst zu sein und seine Integrität zu behalten. In der Liebe kommt es zu dem Parodoxon, dass zwei Wesen eins werden und dennoch zwei bleiben.
Die Liebe ist eine Aktivität. Aktivität ist hier zu unterscheiden in aktivem Affekt und passivem Affekt. Der passive Affekt ist ein Getriebensein, wie wir es bei Neid, Eifersucht, Ehrgeiz und jede Art von Gier kennen. Die Liebe hingegen ist eine Betätigung eines menschlichen Vermögens, das nur in Freiheit und nie unter Zwang möglich ist.
Die Liebe basiert auf aktivem Affekt. Sie ist etwas das man in sich selbst entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt. Der aktive Charakter ist in erster Linie ein Geben und nicht ein Empfangen.
Geben bedeutet hier nicht „etwas aufgeben“, dessen man beraubt wird oder was man opfert.
Die Menschen, deren Charakter sich noch nicht über das Stadium der rezeptiven, ausbeuterischen oder hortenden Orientierung hinaus entwickelt hat, erfährt den Akt des Gebens als Teil eines Austausches für etwas anderes, das er empfängt. Das Geben, ohne etwas zu empfangen, ist für ihn gleichbedeutend mit Betrogenwerden.
Menschen, die im Wesentlichen nicht schöpferisch tätig sind, empfinden das Geben als eine Verarmung. Manche Menschen machen aus dem Geben eine Tugend im Sinne eines Opfers. Sie haben das Gefühl, man sollte eben deshalb geben, weil es so schwerfällt. Für sie bedeutet das Gebot „Geben ist seliger denn Nehmen“, dass es besser ist, Entbehrungen zu erleiden, als Freude zu erfahren.
Liebe als Ausdruck von höchstem Vermögen
Für den produktiven Charakter hat das Geben eine ganz andere Bedeutung. Für ihn ist das Geben höchster Ausdruck seines Vermögens. Gerade im Schenken erlebe ich meine Stärke, meinen Reichtum, meine Macht. Dieses Erlebnis meiner gesteigerten Vitalität und Potenz erfüllt mich mit Freude. Ich erlebe mich selbst als überströmend, hergebend, lebendig, und voll Freude. Das Geben bereitet nicht deshalb mehr Freude als das Empfangen, weil es ein Opfer ist, sondern weil im Akt des Schenkens die eigene Lebendigkeit zum Ausdruck kommt.
Beispiele für die Lebendigkeit finden wir in der Sexualität. Im Bereich des Materiellen bedeutet Geben reich zu sein. Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel gibt.
Der Hortende, der ständig Angst hat, etwas zu verlieren oder betrogen zu werden, ist psychologisch ein Habenichts, ganz gleich, wie viel er besitzt.
Wer hingegen die Fähigkeit hat, anderen etwas von sich zu geben – ohne es als Opfer oder als Tausch für etwas anderes zu empfinden – ist reich. Dies ist der höchste Grad des Vermögens.
Das Geben in der Liebe
Der wichtigste Bereich des Gebens liegt jedoch nicht im Materiellen, sondern im zwischenmenschlichen Bereich. Was gibt ein Mensch dem anderen? Er gibt etwas von sich selbst, vom Kostbarsten, was er besitzt, er gibt etwas von seinem Leben. Das bedeutet nicht unbedingt, dass er sein Leben für den anderen opfert – sondern er gibt etwas von dem, was in ihm lebendig ist. Er gibt etwas von seiner Freude, von seinem Interesse, von seinem Verständnis, von seinem Wissen, von seinem Humor, von seiner Traurigkeit, von allem, was in ihm lebendig ist.
Indem er dem anderen auf diese Weise etwas von seinem Leben gibt, bereichert er ihn, steigert er beim anderen das Gefühl des Lebendigseins und bewirkt dies auch in sich selbst.
Er gibt nicht, um selbst etwas zu empfangen; das Geben an sich ist für sich eine erlesene Freude. Indem er gibt, kann er nicht umhin, im anderen etwas zum Leben erwecken. Und dieses zum Leben Erweckte strahlt zurück auf ihn. Wenn jemand wahrhaft gibt, wird er ganz von selbst etwas zurückempfangen. Zum Geben gehört, dass es auch den anderen zum Geber macht und beide haben Freude an dem, was sie zum Leben erweckt haben.
Im Akt des Gebens wird etwas neu geboren, und die beiden beteiligten Menschen sind dankbar für das Leben, das für sie beide geboren wurde. Für die Liebe insbesondere bedeutet dies: Die Liebe ist eine Macht, die Liebe erzeugt. Impotenz ist die Unfähigkeit, Liebe zu erzeugen.
Liebe und Freiheit
Liebe ist ohne Freiheit nicht denkbar. Deswegen sperrt die Liebe nicht ein und riskiert sogar, dass der Andere zu mir „nein“ sagt. Beispiel ist der verlorene Sohn. Der Vater lässt den Sohn, der seine Freiheit sucht, gehen, auch wenn der Vater weiß, dass der Sohn einen falschen, für den Sohn unglücklichen Weg ausgesucht hat.
Es geht Erich Fromm um die Überwindung des beängstigenden Gefühls der Trennung. Wir kennen verschiedene Möglichkeiten, dieses Gefühl der Trennung zu überwinden:
- Überwindung durch Konformität, Übereinstimmung mit der Gruppe, die auf Sitten, Praktiken, Überzeugungen beruht. Das Ziel ist, zur Gruppe zu gehören.
- Überwindung durch orgiastisches Erleben (Trance, Drogen...)
- Überwindung durch Bindung an die Natur
Alle diese Überwindungsversuche führen bestenfalls nur zu einer Teillösung für das Problem der Existenz.
Reife Liebe
Eine vollbefriedigende Antwort findet man nur in der Liebe. Die unreife Form der Liebe ist die symbiotische Vereinigung (Masochismus, Sadismus). Die reife Liebe führt zu einer Vereinigung, bei der die eigene Integrität und Individualität bewahrt bleibt.
Reife Liebe
Liebe ist eine Kraft, welche die Wände niederreißt, die den Menschen von seinem Mitmenschen trennen. Die Liebe lässt das Gefühl der Isolation und Abgetrenntheit überwinden und erlaubt ihm trotzdem, er selbst zu sein und seine Integrität zu behalten. In der Liebe kommt es zu dem Parodoxon, dass zwei Wesen eins werden und dennoch zwei bleiben.
Die Liebe ist eine Aktivität. Aktivität ist hier zu unterscheiden in aktivem Affekt und passivem Affekt. Der passive Affekt ist ein Getriebensein, wie wir es bei Neid, Eifersucht, Ehrgeiz und jede Art von Gier kennen. Die Liebe hingegen ist eine Betätigung eines menschlichen Vermögens, das nur in Freiheit und nie unter Zwang möglich ist.
Die Liebe basiert auf aktivem Affekt. Sie ist etwas das man in sich selbst entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt. Der aktive Charakter ist in erster Linie ein Geben und nicht ein Empfangen.
Geben bedeutet hier nicht „etwas aufgeben“, dessen man beraubt wird oder was man opfert.
Die Menschen, deren Charakter sich noch nicht über das Stadium der rezeptiven, ausbeuterischen oder hortenden Orientierung hinaus entwickelt hat, erfährt den Akt des Gebens als Teil eines Austausches für etwas anderes, das er empfängt. Das Geben, ohne etwas zu empfangen, ist für ihn gleichbedeutend mit Betrogenwerden.
Menschen, die im Wesentlichen nicht schöpferisch tätig sind, empfinden das Geben als eine Verarmung. Manche Menschen machen aus dem Geben eine Tugend im Sinne eines Opfers. Sie haben das Gefühl, man sollte eben deshalb geben, weil es so schwerfällt. Für sie bedeutet das Gebot „Geben ist seliger denn Nehmen“, dass es besser ist, Entbehrungen zu erleiden, als Freude zu erfahren.
Liebe als Ausdruck von höchstem Vermögen
Für den produktiven Charakter hat das Geben eine ganz andere Bedeutung. Für ihn ist das Geben höchster Ausdruck seines Vermögens. Gerade im Schenken erlebe ich meine Stärke, meinen Reichtum, meine Macht. Dieses Erlebnis meiner gesteigerten Vitalität und Potenz erfüllt mich mit Freude. Ich erlebe mich selbst als überströmend, hergebend, lebendig, und voll Freude. Das Geben bereitet nicht deshalb mehr Freude als das Empfangen, weil es ein Opfer ist, sondern weil im Akt des Schenkens die eigene Lebendigkeit zum Ausdruck kommt.
Beispiele für die Lebendigkeit finden wir in der Sexualität. Im Bereich des Materiellen bedeutet Geben reich zu sein. Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel gibt.
Der Hortende, der ständig Angst hat, etwas zu verlieren oder betrogen zu werden, ist psychologisch ein Habenichts, ganz gleich, wie viel er besitzt.
Wer hingegen die Fähigkeit hat, anderen etwas von sich zu geben – ohne es als Opfer oder als Tausch für etwas anderes zu empfinden – ist reich. Dies ist der höchste Grad des Vermögens.
Das Geben in der Liebe
Der wichtigste Bereich des Gebens liegt jedoch nicht im Materiellen, sondern im zwischenmenschlichen Bereich. Was gibt ein Mensch dem anderen? Er gibt etwas von sich selbst, vom Kostbarsten, was er besitzt, er gibt etwas von seinem Leben. Das bedeutet nicht unbedingt, dass er sein Leben für den anderen opfert – sondern er gibt etwas von dem, was in ihm lebendig ist. Er gibt etwas von seiner Freude, von seinem Interesse, von seinem Verständnis, von seinem Wissen, von seinem Humor, von seiner Traurigkeit, von allem, was in ihm lebendig ist.
Indem er dem anderen auf diese Weise etwas von seinem Leben gibt, bereichert er ihn, steigert er beim anderen das Gefühl des Lebendigseins und bewirkt dies auch in sich selbst.
Er gibt nicht, um selbst etwas zu empfangen; das Geben an sich ist für sich eine erlesene Freude. Indem er gibt, kann er nicht umhin, im anderen etwas zum Leben erwecken. Und dieses zum Leben Erweckte strahlt zurück auf ihn. Wenn jemand wahrhaft gibt, wird er ganz von selbst etwas zurückempfangen. Zum Geben gehört, dass es auch den anderen zum Geber macht und beide haben Freude an dem, was sie zum Leben erweckt haben.
Im Akt des Gebens wird etwas neu geboren, und die beiden beteiligten Menschen sind dankbar für das Leben, das für sie beide geboren wurde. Für die Liebe insbesondere bedeutet dies: Die Liebe ist eine Macht, die Liebe erzeugt. Impotenz ist die Unfähigkeit, Liebe zu erzeugen.
Liebe und Freiheit
Liebe ist ohne Freiheit nicht denkbar. Deswegen sperrt die Liebe nicht ein und riskiert sogar, dass der Andere zu mir „nein“ sagt. Beispiel ist der verlorene Sohn. Der Vater lässt den Sohn, der seine Freiheit sucht, gehen, auch wenn der Vater weiß, dass der Sohn einen falschen, für den Sohn unglücklichen Weg ausgesucht hat.
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 20.04.2021 18:45
Die Liebe hat eine positive Kraft, die Veränderungen bei sich selbst, bei der Partner aber auch in der Umgebung sichtbar sind. Die Liebe ist aufbauend, fröhlich, ansteckend, usw
(Nutzer gelöscht) 20.04.2021 18:54
Die liebe will der andere glücklich sehen, glücklich machen, denn die Liebe ist selbst glücklich, wenn sie der andere glücklich sieht.
Ganz Super Text, danke dafür!
Ganz Super Text, danke dafür!
Schneeball 20.04.2021 19:14
Ja - jetzt da mir der Text im hohen Alter ( 😅 ) von knapp 70 Jahren hier wieder " über
den Weg läuft" - verstehe ich noch einmal neu,warum ich damals mit 23,als ich ihn
zum ersten Mal gelesen habe,so begeistert gewesen bin.
Keine Ahnung,ob es irgendwo in der großen,weiten Weltliteratur eine ähnlich gute
sprachliche,exakte Erfassung von "Liebe" nocheinmal gibt.Auf jeden Fall hat der
gute "Fromm" hier eine kleine "Glanzleistung" im präzisen Ausformulieren der
"Liebe" vollbracht.
den Weg läuft" - verstehe ich noch einmal neu,warum ich damals mit 23,als ich ihn
zum ersten Mal gelesen habe,so begeistert gewesen bin.
Keine Ahnung,ob es irgendwo in der großen,weiten Weltliteratur eine ähnlich gute
sprachliche,exakte Erfassung von "Liebe" nocheinmal gibt.Auf jeden Fall hat der
gute "Fromm" hier eine kleine "Glanzleistung" im präzisen Ausformulieren der
"Liebe" vollbracht.
Schneeball 20.04.2021 19:19
Ergänzung - als Nachfolger Jesu sage ich : Die Liebe ist eine Kraft - Die Liebe - die göttliche,
bzw. Gott in Person oder Jesus in Mensch - gewordener - Person ist die Kraft überhaupt.
Eine größere,stärkere Leben-zeugende Kraft gibt es nicht !
Und sie ist - ER ist - Tod-überwindend ! Tod-besiegend - Tod-löschend ! Ewig - seiend -
bzw. Gott in Person oder Jesus in Mensch - gewordener - Person ist die Kraft überhaupt.
Eine größere,stärkere Leben-zeugende Kraft gibt es nicht !
Und sie ist - ER ist - Tod-überwindend ! Tod-besiegend - Tod-löschend ! Ewig - seiend -
(Nutzer gelöscht) 20.04.2021 19:23
Total Schneeball, ich denke, er schreibt sogar über die göttliche Liebe. Das ist ziemlich präzis und so tiefgründig:
er gibt etwas von dem, was in ihm lebendig ist. Er gibt etwas von seiner Freude, von seinem Interesse, von seinem Verständnis, von seinem Wissen, von seinem Humor, von seiner Traurigkeit, von allem, was in ihm lebendig ist.
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Also Liebe gibt Leben!
Ich kann mir gut vorstellen, er hat in seinem Leben Liebe erfahren, so in der Art, dass er geliebt hat, ansonsten, woher kommen ja solche tiefe, wahrhaftigen Gedanken?
er gibt etwas von dem, was in ihm lebendig ist. Er gibt etwas von seiner Freude, von seinem Interesse, von seinem Verständnis, von seinem Wissen, von seinem Humor, von seiner Traurigkeit, von allem, was in ihm lebendig ist.
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Also Liebe gibt Leben!
Ich kann mir gut vorstellen, er hat in seinem Leben Liebe erfahren, so in der Art, dass er geliebt hat, ansonsten, woher kommen ja solche tiefe, wahrhaftigen Gedanken?
Schneeball 20.04.2021 19:47
Ja Saliah - genau den selben Gedanken hatte ich heute auch : Der Mann muß das erlebt
haben - und dann in Worte gebracht! Gigantisch !
haben - und dann in Worte gebracht! Gigantisch !
rehpinab 20.04.2021 23:36
Und wird somit die ganze Welt umarmt -" alle Menschen werden Brüder " ? Werde ich denn dann wirklich meinem Gegenüber persönlich voll gerecht? Bleibe ich nicht eher oberflächlich und erreiche ihn nicht in ganzer Tiefe? Werde ich mich binden wollen - an nur einen - will ich nicht lieber so allen zugewandt bleiben wollen? Ich kann doch gar nicht anders als voller Liebe über zu strömen; und alle, denen ich begegne, haben den riesigen Liebeshunger... Und ich will sie doch ... , ja, was denn...: Ich bin jetzt mal nicht von Partnerschaft ausgegangen , auf die Gefahr hin, das Thema verfehlt zu haben. Aber mir kommt hierbei stark, und ich empfinde es bei der Darstellung so, eine Unverbindlichkei in den Sinn ...mag sein, dass mir im Alltag eher Menschen begegnen, die nicht vollkommen sind, nicht diesem Ideal gerecht werden, und trotzdem liebenswürdig und sehr sympathisch rüberkommen... Nein, "darin fehlende" Menschen ahnen auch die Stärke, die die wahre Liebe birgt... und sie wollen sich ihr auch nähern und sie begreifen; das können sie im Laufe ihres Lebens, wenn sie "Mängel" feststellen, dann auch "lernen" und selber reifen...ein Prozess, wenn sie nicht von Anfang an diese Kunst schon begriffen haben... und: Wer "wusste" es schon von Beginn an, konnte aber doch im Laufe der Zeit sich selbst erkennen und darin wachsen... Ich muss mir nicht minderwertig vorkommen, wenn ich das Liebesideal nicht erreiche... Es gibt sie , die Konflikte, und die lassen mich nicht kalt...
(Nutzer gelöscht) 20.04.2021 23:45
Wenn GOTT zwei Menschen zusammenfügt ist die Liebe NICHT NUR zwischen dieser zwei Menschen. Nein, von dieser Liebe profitieren vieler Menschen. Ich beziehe mich auf diesen Satz:
Werde ich mich binden wollen - an nur einen-will ich nicht lieber so allen zugewandt bleiben wollen?
Also mag es sein, dass die meisten Ehen so scheinen zu sein, egoistisch, liebe nur zu zwei, ein geben und nehmen obligatorisch, sonst Scheidung, wie Du eben denkst in diesen deinen Satz...aber Nein. Von echter Liebe profitieren nicht nur das Ehepaar sondern alle Menschen, die um dieses Ehepaar rumherum sind.
Liebe hat wie Bluehorse beschrieben hat, positive Energie und kann viel gutes Bewirken nicht nur für das liebende Paar.
Werde ich mich binden wollen - an nur einen-will ich nicht lieber so allen zugewandt bleiben wollen?
Also mag es sein, dass die meisten Ehen so scheinen zu sein, egoistisch, liebe nur zu zwei, ein geben und nehmen obligatorisch, sonst Scheidung, wie Du eben denkst in diesen deinen Satz...aber Nein. Von echter Liebe profitieren nicht nur das Ehepaar sondern alle Menschen, die um dieses Ehepaar rumherum sind.
Liebe hat wie Bluehorse beschrieben hat, positive Energie und kann viel gutes Bewirken nicht nur für das liebende Paar.
Joanne 20.04.2021 23:46
" In der Liebe kommt es zu dem Parodoxon, dass zwei Wesen eins werden und dennoch zwei bleiben. "
Leider habe ich jetzt nicht mehr die Zeit, in Ruhe zu lesen.
Aber dieser Satz gefällt mir sehr! So ist es.
Leider habe ich jetzt nicht mehr die Zeit, in Ruhe zu lesen.
Aber dieser Satz gefällt mir sehr! So ist es.
(Nutzer gelöscht) 20.04.2021 23:46
Liebe ist ein Gottesgeschenk.
(Nutzer gelöscht) 20.04.2021 23:48
Und warum einige bekommen dieses Geschenk und andere angeblich nicht? das hat vielleicht damit zu tun, dass man, aus verschiedenen Gründen sich nicht geöffnet hat für die Liebe, die GOTT einen schenken will.
Bluehorse 21.04.2021 00:48
rehpinab
Und wird somit die ganze Welt umarmt -" alle Menschen werden Brüder " ? Werde ich denn dann wirklich meinem Gegenüber persönlich voll gerecht?"
Wir können nicht jedem Menschen gerecht werden. Aber ich kann im Rahmen meiner Kompetenzen das tun, was jetzt für mein Gegenüber erforderlich ist. Siehe auch das Beispiel von Jesus "der barmherzige Samariter".
Bleibe ich nicht eher oberflächlich und erreiche ihn nicht in ganzer Tiefe?
Diese Frage wirkt auf mich ängstlich. Meine Frage ist nur: tue ich das Erforderliche?
Werde ich mich binden wollen - an nur einen - will ich nicht lieber so allen zugewandt bleiben wollen?
Meistens weiß man das doch. Meine Frage lautet eher: Was will Gott?
Ich kann doch gar nicht anders als voller Liebe über zu strömen;
Das klingt wunderbar.
und alle, denen ich begegne, haben den riesigen Liebeshunger...
falls das so ist, dann haben viele diesen Liebeshunger schon längst mit irgendwas erstickt oder verwechseln Liebeshunger mit Hunger nach schönen Gefühlen....
Und ich will sie doch ... , ja, was denn...: ???
Ich bin jetzt mal nicht von Partnerschaft ausgegangen , auf die Gefahr hin, das Thema verfehlt zu haben.
Nein, ist schon ok.
Aber mir kommt hierbei stark, und ich empfinde es bei der Darstellung so, eine Unverbindlichkei in den Sinn ...mag sein, dass mir im Alltag eher Menschen begegnen, die nicht vollkommen sind, nicht diesem Ideal gerecht werden, und trotzdem liebenswürdig und sehr sympathisch rüberkommen...
Liebenswürdigkeit und Sympathie schließen Oberflächlichkeit sowie Unverbindlichkeit nicht aus. Auch gebe ich zu bedenken: Menschen, die Angst des Getrenntseins überwinden wollen, tun das (gemäß Erich Fromm) in der westlichen Gesellschaft meistens durch Anpassung an "ihre Gruppe", also durch unbedingtes Dazugehören-Wollen. Und das Achten darauf, möglichst immer sympathisch zu wirken, erleichtert die Anpassung.
Nein, "darin fehlende" Menschen ahnen auch die Stärke, die die wahre Liebe birgt... und sie wollen sich ihr auch nähern
Nein, das ist nicht meine Erfahrung.
und sie begreifen; das können sie im Laufe ihres Lebens, wenn sie "Mängel" feststellen, dann auch "lernen" und selber reifen...ein Prozess, wenn sie nicht von Anfang an diese Kunst schon begriffen haben...
Wenn Menschen wirklich erkannt haben, dass sie ein unverbindliches Leben führen, und wenn sie begriffen haben, worin ihr Mangel wirklich besteht, dann begeben sie sich auch ernsthaft auf die Suche. Aber leider sind viele Menschen zu bequem, um eine solche Suche ernsthaft durchzuführen. Das oberflächliche Leben in der Unverbindlichkeit ist viel bequemer.
und: Wer "wusste" es schon von Beginn an, konnte aber doch im Laufe der Zeit sich selbst erkennen und darin wachsen...
Wachsen ... klingt gut. Wir sollten nur nicht damit aufhören. Wir sollten nicht so tun, als ob es schon genug ist.
Wie sagte Erich Fromm so schön: "Die Geburt ist nicht ein augenblickliches Ereignis, sondern ein dauernder Vorgang. Das Ziel des Lebens ist es, ganz geboren zu werden, und seine Tragödie, dass die meisten von uns sterben, bevor sie ganz geboren sind. Zu leben bedeutet, jede Minute geboren zu werden. Der Tod tritt ein, wenn die Geburt aufhört."
Und Paulus schrieb das Beispiel vom Sportler in 1. Korinther 9, 24: "Wisset ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Laufet also, auf dass ihr ihn erlanget."
Spurgeon sagte dazu: "Wozu dient eine oberflächliche Gottseligkeit, wenn sie bloss Laube und Blüte, aber keine Wurzel und keinen Saft hat..?"
Die schweizer Missionarin, Dora Rappard, schrieb in diesem Zusammenhang: "Wisst ihr nicht, sagt Paulus, wie ernst die es nehmen, die in den großen Wettspielen mitlaufen? Wie sie sich abhärten und stählen? Wie sie gern manches entbehren, nur um geschickt zu werden zum Lauf? Wie sie jede unnötige Last ablegen und sich durch Kleider nicht hemmen lassen? Wie sie nur Eines im Auge haben: Das Ziel und den Lorbeerkranz? Wisset ihr das, und wisset nicht, dass es im Lauf zum himmlischen Kleinod ebenso sein muss?
Jene liefen, um eine verwelkliche Ehrenkrone zu erlangen. Ihr aber, ihr Streiter und Streiterinnen Jesu Christi, seid berufen, die Krone des Lebens zu tragen. Laufet nun also, dass ihr es ergreifet. Werft alles weg, was hindern kann: Eitelkeit und Sinnenlust, ungute Lektüre und Gesellschaft, weltliche Vergnügungen, auch manche Dinge, die an und für sich nicht böse sind, aber euch dennoch aufhalten und träge machen. Und fragt man euch: Warum tut ihr das? so sprecht leise: Wir wollen das Kleinod erlangen!
Ich muss mir nicht minderwertig vorkommen, wenn ich das Liebesideal nicht erreiche... Es gibt sie , die Konflikte, und die lassen mich nicht kalt...
Wir Menschen sind von Gott geliebt. Ich gehe davon aus, dass sich so ziemlich alle Menschen von Gottes Liebe füllen lassen können. Der Einzelne muss nur bereit sein, sich von dem zu trennen, was ihn hindert, Gottes Liebe anzunehmen und von dem was ihn hindert, sich von Gott führen zu lassen.
Nur - wir können nicht beides: Ein Leben der Unverbindlichkeit führen und uns von Gott führen lassen.
Und ja, Konflikte wird es immer geben. Aber wenn wir uns Gott anvertrauen, finden auch diese eine gute Lösung.
Und wird somit die ganze Welt umarmt -" alle Menschen werden Brüder " ? Werde ich denn dann wirklich meinem Gegenüber persönlich voll gerecht?"
Wir können nicht jedem Menschen gerecht werden. Aber ich kann im Rahmen meiner Kompetenzen das tun, was jetzt für mein Gegenüber erforderlich ist. Siehe auch das Beispiel von Jesus "der barmherzige Samariter".
Bleibe ich nicht eher oberflächlich und erreiche ihn nicht in ganzer Tiefe?
Diese Frage wirkt auf mich ängstlich. Meine Frage ist nur: tue ich das Erforderliche?
Werde ich mich binden wollen - an nur einen - will ich nicht lieber so allen zugewandt bleiben wollen?
Meistens weiß man das doch. Meine Frage lautet eher: Was will Gott?
Ich kann doch gar nicht anders als voller Liebe über zu strömen;
Das klingt wunderbar.
und alle, denen ich begegne, haben den riesigen Liebeshunger...
falls das so ist, dann haben viele diesen Liebeshunger schon längst mit irgendwas erstickt oder verwechseln Liebeshunger mit Hunger nach schönen Gefühlen....
Und ich will sie doch ... , ja, was denn...: ???
Ich bin jetzt mal nicht von Partnerschaft ausgegangen , auf die Gefahr hin, das Thema verfehlt zu haben.
Nein, ist schon ok.
Aber mir kommt hierbei stark, und ich empfinde es bei der Darstellung so, eine Unverbindlichkei in den Sinn ...mag sein, dass mir im Alltag eher Menschen begegnen, die nicht vollkommen sind, nicht diesem Ideal gerecht werden, und trotzdem liebenswürdig und sehr sympathisch rüberkommen...
Liebenswürdigkeit und Sympathie schließen Oberflächlichkeit sowie Unverbindlichkeit nicht aus. Auch gebe ich zu bedenken: Menschen, die Angst des Getrenntseins überwinden wollen, tun das (gemäß Erich Fromm) in der westlichen Gesellschaft meistens durch Anpassung an "ihre Gruppe", also durch unbedingtes Dazugehören-Wollen. Und das Achten darauf, möglichst immer sympathisch zu wirken, erleichtert die Anpassung.
Nein, "darin fehlende" Menschen ahnen auch die Stärke, die die wahre Liebe birgt... und sie wollen sich ihr auch nähern
Nein, das ist nicht meine Erfahrung.
und sie begreifen; das können sie im Laufe ihres Lebens, wenn sie "Mängel" feststellen, dann auch "lernen" und selber reifen...ein Prozess, wenn sie nicht von Anfang an diese Kunst schon begriffen haben...
Wenn Menschen wirklich erkannt haben, dass sie ein unverbindliches Leben führen, und wenn sie begriffen haben, worin ihr Mangel wirklich besteht, dann begeben sie sich auch ernsthaft auf die Suche. Aber leider sind viele Menschen zu bequem, um eine solche Suche ernsthaft durchzuführen. Das oberflächliche Leben in der Unverbindlichkeit ist viel bequemer.
und: Wer "wusste" es schon von Beginn an, konnte aber doch im Laufe der Zeit sich selbst erkennen und darin wachsen...
Wachsen ... klingt gut. Wir sollten nur nicht damit aufhören. Wir sollten nicht so tun, als ob es schon genug ist.
Wie sagte Erich Fromm so schön: "Die Geburt ist nicht ein augenblickliches Ereignis, sondern ein dauernder Vorgang. Das Ziel des Lebens ist es, ganz geboren zu werden, und seine Tragödie, dass die meisten von uns sterben, bevor sie ganz geboren sind. Zu leben bedeutet, jede Minute geboren zu werden. Der Tod tritt ein, wenn die Geburt aufhört."
Und Paulus schrieb das Beispiel vom Sportler in 1. Korinther 9, 24: "Wisset ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Laufet also, auf dass ihr ihn erlanget."
Spurgeon sagte dazu: "Wozu dient eine oberflächliche Gottseligkeit, wenn sie bloss Laube und Blüte, aber keine Wurzel und keinen Saft hat..?"
Die schweizer Missionarin, Dora Rappard, schrieb in diesem Zusammenhang: "Wisst ihr nicht, sagt Paulus, wie ernst die es nehmen, die in den großen Wettspielen mitlaufen? Wie sie sich abhärten und stählen? Wie sie gern manches entbehren, nur um geschickt zu werden zum Lauf? Wie sie jede unnötige Last ablegen und sich durch Kleider nicht hemmen lassen? Wie sie nur Eines im Auge haben: Das Ziel und den Lorbeerkranz? Wisset ihr das, und wisset nicht, dass es im Lauf zum himmlischen Kleinod ebenso sein muss?
Jene liefen, um eine verwelkliche Ehrenkrone zu erlangen. Ihr aber, ihr Streiter und Streiterinnen Jesu Christi, seid berufen, die Krone des Lebens zu tragen. Laufet nun also, dass ihr es ergreifet. Werft alles weg, was hindern kann: Eitelkeit und Sinnenlust, ungute Lektüre und Gesellschaft, weltliche Vergnügungen, auch manche Dinge, die an und für sich nicht böse sind, aber euch dennoch aufhalten und träge machen. Und fragt man euch: Warum tut ihr das? so sprecht leise: Wir wollen das Kleinod erlangen!
Ich muss mir nicht minderwertig vorkommen, wenn ich das Liebesideal nicht erreiche... Es gibt sie , die Konflikte, und die lassen mich nicht kalt...
Wir Menschen sind von Gott geliebt. Ich gehe davon aus, dass sich so ziemlich alle Menschen von Gottes Liebe füllen lassen können. Der Einzelne muss nur bereit sein, sich von dem zu trennen, was ihn hindert, Gottes Liebe anzunehmen und von dem was ihn hindert, sich von Gott führen zu lassen.
Nur - wir können nicht beides: Ein Leben der Unverbindlichkeit führen und uns von Gott führen lassen.
Und ja, Konflikte wird es immer geben. Aber wenn wir uns Gott anvertrauen, finden auch diese eine gute Lösung.
rehpinab 21.04.2021 07:18
Dass Liebe es immer wieder schafft, mich zurück zu pfeifen! Bewunderungswert!
Schneeball 21.04.2021 14:07
Ja - wenn man in einem Text - und selbst im Internet - das "Pfeifen Gottes" gehört hat -
supi !!!!!
Nur Mut,liebe @rehpinab - ich bin auch eine Läuferin,die sich durchaus mal auf das
"Bänkchen" an der Rennbahn zum himmlischen Leben hinsetzt/legt und sagt oder
stöhnt : "Nein - ich will nicht mehr,ich will einfach nicht mehr"!
Aber - dann kommt so ein "himmlischer Rippenstoß" - ich steh' auf - lauf' weiter - und
bin dankbar,überhaupt laufen zu dürfen . . . . .
Sei gesegnet !!!!
supi !!!!!
Nur Mut,liebe @rehpinab - ich bin auch eine Läuferin,die sich durchaus mal auf das
"Bänkchen" an der Rennbahn zum himmlischen Leben hinsetzt/legt und sagt oder
stöhnt : "Nein - ich will nicht mehr,ich will einfach nicht mehr"!
Aber - dann kommt so ein "himmlischer Rippenstoß" - ich steh' auf - lauf' weiter - und
bin dankbar,überhaupt laufen zu dürfen . . . . .
Sei gesegnet !!!!