Thea, Lia und das Osterfest
01.04.2021 15:35
Thea, Lia und das Osterfest
01.04.2021 15:35
Thea, Lia und das Osterfest
Es waren mal die beiden Schwestern Lia (82 ) und Thea (92), die ich (67 ) im Café Rosenbusch näher kennenlernte. Auch wenn ich schon dachte, sie gut zu kennen, stelle ich doch fest: Beide Damen sind immer wieder für eine Überraschung gut. So war es auch diesmal.
Thea: Was machst Du da?
Lia: Das siehst Du doch. Ich stehe am Fenster und schaue mich nur mal so um.
Thea: Und gibt es etwas Besonderes zu sehen?
Lia: Auf dem Mieter-Parkplatz vom Kracinski steht ein fremdes Auto. Der Kracinski wird sich ärgern, wenn er das sieht. Ruf doch mal bei ihm an.
Thea: Das kannst Du selber tun. Ich mag ihn nicht.
Lia: Ich meinte ja nur. Als Nachbarn hilft man sich ja gegenseitig. Das verbessert das Klima im Haus.
Und da, unglaublich.
Thea: Was ist unglaublich?
Lia: Die Nachbarin gegenüber hat in zwei Zimmern gleichzeitig das Licht brennen.
Thea: Was kümmert Dich das?
Lia: Aber Schwesterherz, das ist doch Verschwendung!
Thea: Na ja, sie kann es sich bestimmt leisten.
Lia: Sie sollte lieber mal ihre Sachen waschen. Dann läuft sie auch gepflegter herum.
Thea: Das kannst Du vom Fenster aus erkennen?
Lia: Nein. Aber die Tage traf ich sie zufällig im Supermarkt. Da sah ich, dass sie einen kleinen Flecken auf der Hose hatte.
Und da… ich fasse es nicht.
Thea: Was ist jetzt schon wieder?
Lia: Da schimpft ein Mann mit einem kleinen Jungen, der schon weint.
Thea: Ach, der arme Junge. Vielleicht wollte er auf die Straße laufen und sein Vater hat sich erschrocken.
Lia: Nee, der macht das bestimmt immer so. Immer auf die Kleinen….
„Hee, Sie da. Hören Sie sofort auf! Ich sehe alles!
Thea: Du bist mutig.
Lia: Ja, fast so wie Bluehorse. Der wäre bestimmt sogar auf die Straße gelaufen und hätte dem Mann was gegeigt.
Thea: Wo ist Bluehorse eigentlich? Wir haben schon seit Tagen nichts mehr von ihm gehört. Ruf doch mal an, vielleicht ist er krank?
Riiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing
Bluehorse: Hallo, hier Sonnenstudio „Sparflamme“.
Lia: hallo Bluehorse. Du bist anscheinend guter Laune. Wir dachten schon, Du hättest uns vergessen.
Bluehorse: Nö, iwo, ich war nur etwas beschäftigt.
Lia: Theaaaa, hörst Du, er war beschäftigt.
Thea: Frag ihn mal, womit.
Bluehorse: Die Frage habe ich gehört. Sag Thea, dass ich mich mit der aktuellen Politik beschäftige.
Lia: Hör mal, Thea, er ist im Gespräch mit Politikern.
Thea: Ach…. Worüber reden die so?
Lia: Hast Du die Frage von Thea gehört, Bluehorse?
Bluehorse: Nein. Aber ich habe gehört, dass Du ihr erzählt hast, dass ich mit Politikern spreche. Das stimmt nicht.
Lia: Thea, er will nicht mit Politikern sprechen.
Thea: Warum nicht?
Lia: Warum willst Du nicht mit Politikern sprechen, Bluehorse?
Bluehorse: Dazu habe ich keine Möglichkeit, denn ich gehe zu keiner politischen Versammlung.
Lia: Thea, Bluehorse geht zu keiner politischen Versammlung.
Thea: Das ist schade, er könnte dort einen guten Vortrag halten.
Lia: Also, Du könntest dort einen guten Vortrag halten, meint Thea.
Bluehorse: Ich will keinen Vortrag halten.
Lia: Was willst Du denn?
Bluehorse: Ich denke über Ostern nach.
Lia: Und das dauert tagelang?
Bluehorse: Nein. Die Auferstehung Jesu war ein einmaliges Ereignis. Aber die Folgen sind unübersehbar…
Lia: Und – was sollen das für Folgen sein?
Bluehorse: Darüber denke ich ja nach. Die möglichen Folgen sind immer im eigenen Leben merkbar und sichtbar – oder eben diese Folgen wirken sich bei uns nicht aus.
Lia: Wie wirken sich Folgen aus? Woran kann ich das erkennen?
Bluehorse: Als Beispiel fällt mir der Umgang mit uns selbst und mit anderen Menschen ein. Ich meine: Wenn es in unserem Leben österlich wird, dann kommt da mehr gute Hoffnung rein, für uns und für andere Menschen.
Lia: Wie meinst Du das?
Bluehorse: Ich sehe z.B. ein Problem meines Nachbarn. Jedoch kann ich es nicht lösen. Also mache ich ihn auf Jesus aufmerksam, der sogar den Tod besiegt hat. Jesus heilt nicht alle Krankheiten – aber wenn er uns nicht gesund macht, so führt uns hindurch. Wir müssen nur zum TUN kommen. Ob wir Vertrauen haben, zeigt sich im TUN.
Lia: Ich habe verstanden. Ich muß mal kurz auflegen und ruf Dich nachher zurück.
Riiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing
Kracinski: Ja bitte?
Lia: Hier ist die Lia, die Nachbarin von unten.
Kracinski: Ja – und um was geht es?
Lia: Auf ihrem Parkplatz steht ein fremdes Auto. Das Problem kann ich aber nicht für sie lösen. Da können Sie aber aktiv werden….Sie wissen schon.
Kracinski: Das Problem ist schon gelöst. Mein Schwiegersohn hat dort geparkt. Der darf das. Vielleicht kümmern Sie sich besser um Ihre Probleme?
Lia: Ich verstehe. Entschuldigung. Es ist eben Ostern.
Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing
Bluehorse: Bist Du es wieder, Lia?
Lia: Ja. Also das mit dem Tun bei dem Nachbarn hat nicht geklappt.
Bluehorse: Vielleicht solltest Du erst nachdenken und dann mit dem TUN bei Dir anfangen. Geh einfach der Frage nach: Wie kann ich mit anderen Menschen besser umgehen? Wie gebe ich Ihnen Hoffnung?
Lia: verstehe. Theaaaaaaaaa, keine Sorge, gleich kommt Hoffnung mit Kaffee.
Thea: Das wird aber auch Zeit. Ständig bist Du mit den Fehlern anderer Menschen beschäftigt – aber mich vergisst Du dabei.
© JJ
Thea: Was machst Du da?
Lia: Das siehst Du doch. Ich stehe am Fenster und schaue mich nur mal so um.
Thea: Und gibt es etwas Besonderes zu sehen?
Lia: Auf dem Mieter-Parkplatz vom Kracinski steht ein fremdes Auto. Der Kracinski wird sich ärgern, wenn er das sieht. Ruf doch mal bei ihm an.
Thea: Das kannst Du selber tun. Ich mag ihn nicht.
Lia: Ich meinte ja nur. Als Nachbarn hilft man sich ja gegenseitig. Das verbessert das Klima im Haus.
Und da, unglaublich.
Thea: Was ist unglaublich?
Lia: Die Nachbarin gegenüber hat in zwei Zimmern gleichzeitig das Licht brennen.
Thea: Was kümmert Dich das?
Lia: Aber Schwesterherz, das ist doch Verschwendung!
Thea: Na ja, sie kann es sich bestimmt leisten.
Lia: Sie sollte lieber mal ihre Sachen waschen. Dann läuft sie auch gepflegter herum.
Thea: Das kannst Du vom Fenster aus erkennen?
Lia: Nein. Aber die Tage traf ich sie zufällig im Supermarkt. Da sah ich, dass sie einen kleinen Flecken auf der Hose hatte.
Und da… ich fasse es nicht.
Thea: Was ist jetzt schon wieder?
Lia: Da schimpft ein Mann mit einem kleinen Jungen, der schon weint.
Thea: Ach, der arme Junge. Vielleicht wollte er auf die Straße laufen und sein Vater hat sich erschrocken.
Lia: Nee, der macht das bestimmt immer so. Immer auf die Kleinen….
„Hee, Sie da. Hören Sie sofort auf! Ich sehe alles!
Thea: Du bist mutig.
Lia: Ja, fast so wie Bluehorse. Der wäre bestimmt sogar auf die Straße gelaufen und hätte dem Mann was gegeigt.
Thea: Wo ist Bluehorse eigentlich? Wir haben schon seit Tagen nichts mehr von ihm gehört. Ruf doch mal an, vielleicht ist er krank?
Riiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing
Bluehorse: Hallo, hier Sonnenstudio „Sparflamme“.
Lia: hallo Bluehorse. Du bist anscheinend guter Laune. Wir dachten schon, Du hättest uns vergessen.
Bluehorse: Nö, iwo, ich war nur etwas beschäftigt.
Lia: Theaaaa, hörst Du, er war beschäftigt.
Thea: Frag ihn mal, womit.
Bluehorse: Die Frage habe ich gehört. Sag Thea, dass ich mich mit der aktuellen Politik beschäftige.
Lia: Hör mal, Thea, er ist im Gespräch mit Politikern.
Thea: Ach…. Worüber reden die so?
Lia: Hast Du die Frage von Thea gehört, Bluehorse?
Bluehorse: Nein. Aber ich habe gehört, dass Du ihr erzählt hast, dass ich mit Politikern spreche. Das stimmt nicht.
Lia: Thea, er will nicht mit Politikern sprechen.
Thea: Warum nicht?
Lia: Warum willst Du nicht mit Politikern sprechen, Bluehorse?
Bluehorse: Dazu habe ich keine Möglichkeit, denn ich gehe zu keiner politischen Versammlung.
Lia: Thea, Bluehorse geht zu keiner politischen Versammlung.
Thea: Das ist schade, er könnte dort einen guten Vortrag halten.
Lia: Also, Du könntest dort einen guten Vortrag halten, meint Thea.
Bluehorse: Ich will keinen Vortrag halten.
Lia: Was willst Du denn?
Bluehorse: Ich denke über Ostern nach.
Lia: Und das dauert tagelang?
Bluehorse: Nein. Die Auferstehung Jesu war ein einmaliges Ereignis. Aber die Folgen sind unübersehbar…
Lia: Und – was sollen das für Folgen sein?
Bluehorse: Darüber denke ich ja nach. Die möglichen Folgen sind immer im eigenen Leben merkbar und sichtbar – oder eben diese Folgen wirken sich bei uns nicht aus.
Lia: Wie wirken sich Folgen aus? Woran kann ich das erkennen?
Bluehorse: Als Beispiel fällt mir der Umgang mit uns selbst und mit anderen Menschen ein. Ich meine: Wenn es in unserem Leben österlich wird, dann kommt da mehr gute Hoffnung rein, für uns und für andere Menschen.
Lia: Wie meinst Du das?
Bluehorse: Ich sehe z.B. ein Problem meines Nachbarn. Jedoch kann ich es nicht lösen. Also mache ich ihn auf Jesus aufmerksam, der sogar den Tod besiegt hat. Jesus heilt nicht alle Krankheiten – aber wenn er uns nicht gesund macht, so führt uns hindurch. Wir müssen nur zum TUN kommen. Ob wir Vertrauen haben, zeigt sich im TUN.
Lia: Ich habe verstanden. Ich muß mal kurz auflegen und ruf Dich nachher zurück.
Riiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing
Kracinski: Ja bitte?
Lia: Hier ist die Lia, die Nachbarin von unten.
Kracinski: Ja – und um was geht es?
Lia: Auf ihrem Parkplatz steht ein fremdes Auto. Das Problem kann ich aber nicht für sie lösen. Da können Sie aber aktiv werden….Sie wissen schon.
Kracinski: Das Problem ist schon gelöst. Mein Schwiegersohn hat dort geparkt. Der darf das. Vielleicht kümmern Sie sich besser um Ihre Probleme?
Lia: Ich verstehe. Entschuldigung. Es ist eben Ostern.
Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing
Bluehorse: Bist Du es wieder, Lia?
Lia: Ja. Also das mit dem Tun bei dem Nachbarn hat nicht geklappt.
Bluehorse: Vielleicht solltest Du erst nachdenken und dann mit dem TUN bei Dir anfangen. Geh einfach der Frage nach: Wie kann ich mit anderen Menschen besser umgehen? Wie gebe ich Ihnen Hoffnung?
Lia: verstehe. Theaaaaaaaaa, keine Sorge, gleich kommt Hoffnung mit Kaffee.
Thea: Das wird aber auch Zeit. Ständig bist Du mit den Fehlern anderer Menschen beschäftigt – aber mich vergisst Du dabei.
© JJ
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 01.04.2021 16:46
Vorhin wollte mich einer von den ganz besonders Aufmerksamen im Supermarkt grinsend zurechtweisen mit der Frage, ob ich denn noch nie etwas von einer Maskenpflicht gehört hätte. Wird ein Urlauber gewesen sein, wollte es aber nicht zugeben. Die Einheimischen hier verhalten sich selten so.
Bluehorse 01.04.2021 16:51
Von einer Christenpflicht hab ich schon gehört. ==> vielleicht ein Ansatz für eine gute Konterbemerkung.
Mit der Christenpflicht kennen sich die Leute auch nicht so gut aus. Aufklärung in alle Richtungen...
Auch fällt mir ein: Gott sieht und liebt uns auch ohne Masken.
Aber das Thema geht sehr sehr weit...
Mit der Christenpflicht kennen sich die Leute auch nicht so gut aus. Aufklärung in alle Richtungen...
Auch fällt mir ein: Gott sieht und liebt uns auch ohne Masken.
Aber das Thema geht sehr sehr weit...
(Nutzer gelöscht) 01.04.2021 16:55
Mit seinem fachmännischen Auge 🧐 musterte mich der unbekannte Mann als doch nicht krank aussehend (maskenpflichtbefreit). Es freut mich, dass er mich so sieht. 😉
(Nutzer gelöscht) 02.04.2021 00:22
@Bluehorse
Sehr schön.Danke😊
Sehr schön.Danke😊
wieder wunderschön und erbauend ist deine Geschichte. In dieser schweren Zeit der Einschränkungen eine ganz besondere Bereicherung. Du bist ein Segen!