Wyatt Earp - die übliche Buße

Bluehorse

Wyatt Earp – die übliche Buße

Wir haben alle gehört von dem Saloonbesitzer, Büffeljäger, Revolverheld … und Sheriff Wyatt Earp. Trotz seiner zwei gut bestückten Freundinnen, die er links und rechts im Gurt trug, hatte er einen aufrechten Gang. Eines Tages meinte seine beste Ehefrau, er solle mal zur Beichte gehen und Buße üben, wie jeder aufrechte Christ. Nun, Wyatt Earp folgte dem Rat seiner Frau und ging in die Kirche, wo er dem Pfarrer begegnete.

Pfarrer: Nun, mein Sohn, was führt Dich zu mir?
Wyatt Earp:  Pfarrer, ich weiß ja dass sie die Frauen lieben, aber meine Mutter haben Sie sicher nicht gekannt. Es ist schon traurig, dass sie offensichtlich den Überblick verloren haben und mich für ihren Sohn halten.

Pfarrer: Man sagt das so „mein Sohn“. Das ist eben üblich und hat nichts mit den biologischen Tatsachen zu tun.
Wyatt Earp: Verstehe

Pfarrer: Also, was führt Dich zu mir?
Wyatt Earp: Ich will zur Beichte gehen und Buße üben.
Pfarrer: Das ist brav, mein Sohn. Dann lass uns mal beginnen.
Wyatt Earp: Ich lasse Ihnen den Vortritt, dann kann ich sehen, wie das geht.
Pfarrer: Nein. Auch das sagt man nur so. Du fängst an. Erzähle mir von Deinen Fehlern, Deinem Fehlverhalten.

Wyatt Earp: Ich habe zweimal einen Fehler gemacht.
Pfarrer: Was genau meinst Du?
Wyatt Earp: Ich habe zwei Männer irrtümlich für Pferdediebe gehalten und erschossen.

Pfarrer: Das ist eine klare Beichte. Gut so. Und nun kommen wir zur Buße. Hast Du die falsche Einschätzung bereut?
Wyatt Earp: Oh ja. Ich habe mich auch sogleich bei den beiden entschuldigt.

Pfarrer: Ich merke schon, da müssen wir noch an Deinem Bußverhalten arbeiten. Du solltest mehr auf Frieden achten und nicht so schnell schießen.
Wyatt Earp: Damit habe ich bereits begonnen.
Pfarrer: das klingt gut. Erzähle.
Wyatt Earp: Ich habe alleine in diesem Monat 4x einen großen Streit geschlichtet, bevor es zur Massenschiesserei kam.
Pfarrer: Aha. Toll. Mit welcher Maßnahme – also wie ist Dir das gelungen?
Wyatt Earp: Mit nur 3 Kugeln.
Pfarrer: und beim 4. Mal?
Wyatt Earp: Mit meinem Jagdmesser, welches ich zielgenau werfen kann.
Pfarrer: Aber warum mit diesen Mitteln?
Wyatt Earp: Das ist eben so üblich.
Pfarrer: Nun, das ist noch nicht so wirklich die Lösung, die mir vorschwebt. Ich denke da eher an „einem Streit aus dem Wege gehen“, sowas in der Art.

Wyatt Earp: Da habe ich auch gute Erfahrungen.
Pfarrer: erzähle
Wyatt Earp: Es gab so ein paar Aufschneider. Halbstarke. Sie wissen schon… Sie meinten, weil sie sich einen Revolver gekauft haben, würde sie das schon zu einem guten Schützen machen. Aber ich bringe doch keine Kinder um, auch wenn sie schon über 40 Jahre alt sind. Das wäre nicht gut für meinen Ruf.

Pfarrer: Und wie hast Du diese Probleme gelöst?
Wyatt Earp: Ich habe sie aus der Stadt rausjagen lassen und angedroht: Wenn ich sie hier in der Stadt erwische, binde ich sie auf den Rücken eines Schweins und lasse sie sich gemeinsam im Dreck wälzen.

Pfarrer: Oh, und das wirkt?
Wyatt Earp: Jedenfalls sind sie draußen vor der Stadt bzw. sicher in eine andere Stadt gezogen. Dort erzählen Sie rum, was für tolle Kerle sie doch sind.

Pfarrer: Erzählst du mir da auch die Wahrheit`
Wyatt Earp: Sicher. Warum sollte ich lügen?

Pfarrer: Ich möchte das überprüfen. Bitte bringe mir 1-2 dieser Kerle her, ich bezahle auch Deine Reise.
Wyatt Earp: Kein Problem. Wie soll ich sie liefern – tot oder lebendig?

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Und die Moral von der Geschichte?
Nun, manchmal ist es so: Wenn Du unbedingt die Wahrheit hören willst, dann bekommst Du sie geliefert – tot oder lebendig.
© JJ