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Beziehungsfähigkeit - wie lernt man das?

Beziehungsfähigkeit - wie lernt man das?
Im Titel wird unterstellt, dass Beziehungsfähigkeit nicht von Geburt an vorhanden ist, wie z.B. Arme und Beine. Beziehungsfähigkeit ist zu lernen, wie eine Fremdsprache.

Manche Christen behandeln das Thema wie ein Geschäftsverhältnis unter Geschäftsleuten. Sie meinen, dass Beziehungsfähigkeit erreicht wird, wenn man sich an Gottes Gebote hält, fleißig betet und in der Bibel liest, sich von Sünde fernhält und einen Partner/Partnerin heiratet, der/die ebenso denkt. 

Nun, es ist niemandem verboten, die Ehe als eine Gesellschaft zu betrachten, die nach bestimmten Regeln aufgebaut und geführt wird. Die Regeln mögen auch biblisch begründet und daher gut sein - keine Frage.

Sicher ist: so einer Gesellschaft wird es immer an Liebe fehlen, die für die Fortentwicklung beider Persönlichkeiten sorgt. 

Merksatz: Wer bei Ehe hauptsächlich an Regeln, Gebote, Verbote denkt und redet, versteht nichts vom Menschen.

Bei Ehe denke ich an eine Wohlfühlbeziehung, in der mit Kreativität folgende Überlegungen bei beiden Partnern im Vordergrund stehen:

- wie kann ich eine Situation schaffen, in der sich mein Partner wohl fühlt? 

- wie finde ich heraus, worüber sich mein Partner freut und wie kann ich ihm helfen, diese Freude zu erleben? 

- wie kann ich das Zusammensein schön gestalten?

- es lief bisher immer "so". Wie kann ich durch Veränderung zur gemeinsamen Freude beitragen?

- welche Wohlfühlbremsen sind denkbar und wie kann ich diese Bremsen ausbremsen?

- wie kann ich mich so in die Wohlfühlbeziehung einbringen, dass es mir selbst Freude macht? 

- welche ggf. unangenehme Pflichten sind zu erledigen, damit das schöne Zusammensein nicht durch Gedanken an noch zu erledigende Pflichten belastet wird? 

- welche Sturheit "es muss so laufen" behindert eine kreative Entwicklung? Oder: Muss das Zusammensein immer so laufen, wie ich mir das gedacht habe - oder bin ich bereit, auch unvorhergesehene kreative Änderungen zuzulassen?

Habt ihr weitere Anregungen?

Kommentare

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Marion5000 28.02.2021 12:10
🙂We wan´t to be peacemaker.
    The sunday is best day of the week.
    The first day.

    You can see of the white house of USA.
    The question at to the first lady.

                        doing, is the way of your line........
                        The stars and the stripes.....

                                     of the future in your heart!!

                                                 ❤☀❤

                                                    🤔
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 12:40
Wenn der Mensch in sich selbst ruht  und mit sich und der Welt im " Einklang "  ist  ,
so erscheint es mir doch einfach  ,   diesen inneren " Bezug " an einen geliebten Menschen
weiterzugeben  .  
Beim näheren Kennenlernen erschließen sich " neue "  Welten  ,   die dann unter Umständen zu einer " gemeinsamen "  Welt zusammengefügt werden   ,
o h n e   daß man sich selbst aufgibt   .    Danke und eine schönen Sonntag  ,   lg🙂
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 12:57
@ Lebenselixier, das hat bei mir leider nicht geklappt. Ich musste die Erfahrung machen, dass Glaubenskonsens für eine Beziehung im Alltag nicht ausreichend ist. Wenn da was zusammenwachsen soll, muss man auch aufeinander zu wachsen und nicht nur jeder für sich gen Himmel. Das erfordert aber gerade im fortgeschrittenen Alter auch mal ein Loslassen von Gewohntem, sich Einlassen auf Neues, kurzum Flexibilität. Die fehlt aber leider manchmal gerade bei denjenigen, die so schön "in sich ruhen". Das soll jetzt kein Seitenhieb auf dich sein, bitte nicht missverstehen. Nur ganz allgemein: Wer immer nur in sich ruht, ist manchmal auch zu ängstlich sich zu bewegen.
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 13:15
@Kantorka  .  
😉das " in sich ruhen" bezieht sich auf mein Leben im Hier und Jetzt .   Die Erfahrungen unseres Lebens formen uns zu einem anderen Menschen  .   In der reifen Phase des Lebens haben wir mit den negativen Unzulänglichkeiten unseres Seins / bzw. des Anderen einen ganz anderen Blickwinkel erreicht  .  Dies führt doch zu intensiverem Wahrnehmen des Lebens und zu einem anderen " gemeinsamen " Leben  .    Von daher finde ich die Flexibilität ,   die wir in diesem reifen Stadium leben dürfen  ,   eine sehr viel Wertvollere als noch in jungen Jahren  .   
Und nun kommt dann auch noch unser Glaube an Gott und seine Liebe zu uns Menschen  .
Von daher vertraue ich immer auf diesen großen Halt  .   Angst hat da keinen Platz  .
Dennoch Danke für Deine Worte 12:57     ,    lg und einen schönen Sonntag 🙂
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 13:19
Bluehors - Merksatz: Wer bei Ehe hauptsächlich an Regeln, Gebote, Verbote denkt und redet, versteht nichts vom Menschen.

Zum Glück bekommen ja die Brautleute in der rkK vor der Trauung von ihrem Geistlichen Brautunterricht.
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 13:32
@ Lebenselixier, ein Ruhen in Gott empfinde ich als etwas andere Aussage. Wir wissen, wo Er uns letztendlich hinführt und hoffen darauf. Aber noch ist keine Grabesruhe für uns. Wir dürfen wirken und streben, Träume haben und verwirklichen, Dinge und uns verändern - alles im Einklang mit dem Willen des Herrn und seinen Zusagen an uns. 
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 13:34
@Cyclades  ,  Ihre Anmerkung wirkt auf mich als Stichelei  .  Heute ist Sonntag , der Tag des Herrn .  Vielen Dank  .🙂

Die o.g. Anmerkung von Bluehorse verstehe ich als " allgemeine " Anmerkung und dient zum Nachdenken ,  Danke und lg  🙂
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 13:38
Kantorka 28.02.2021 um 13:32

... alles im Einklang mit dem Willen des Herrn und seinen Zusagen an uns. 

Welche Zusagen von Jesus meinen Sie genau?
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 13:39
13:32 interessante Auslegung ,  Vielen Dank  .  Mein tägliches Leben bedeutet auch mein tägliches Sterben  .   Von daher ist mir die Essenz eines jeden neuen Tages sehr bedeutend und wichtig  .  Ein neuer Tag ist ein Geschenk von Gott ,  wie wunderbar .   Danke und lg🙂
 
Bluehorse 28.02.2021 14:06
"Wenn der Mensch in sich selbst ruht  und mit sich und der Welt im " Einklang "  ist  , so erscheint es mir doch einfach  ,  diesen inneren " Bezug " an einen geliebten Menschen weiterzugeben." 

Diese Aussage von Lebenselixier finde ich sehr schön. Ich verstehe diese Aussage so, dass der Mensch ein inneres Gleichgewicht hat und in der Lage ist, auch negative Erlebnisse abzupuffern. Hingegen ist es bei Menschen, die sich nicht im inneren Gleichgewicht befinden, wohl eher so, dass sie ihren Frust an anderen Menschen ungefiltert rauslassen und dazu neigen, den Partner zur seelischen Fußmatte zu machen.

Natürlich erleben wir nicht immer und nur schöne Tage. Auch negative Erlebnisse gehören zum Leben. Ich finde es sehr wichtig, dass wir jemanden haben, mit dem wir negative Erlebnisse besprechen und aufarbeiten können. Das ist aber etwas anderes, als seinen Frust einfach so an anderen Menschen abzureagieren.  
 
Bluehorse 28.02.2021 14:08
Dieses "in-sich-selbst-Ruhen" ist auch etwas anderes als die Haltung: 
Mir ist alles egal. 
Oder: Mach doch was Du willst - aber lass mich in Ruhe.
Oder: Was gehen mich Deine Probleme an? 
 
Putz 28.02.2021 14:46
@bluehorse, Beziehungsfähigkeit lernt man durch Beziehungen, die gelingen oder scheitern. Schwimmen lernt man nur durch schwimmen. Wichtig ist, daß man in sich klärt, was hat man selbst für Bedürfnisse, und welche haben andre Menschen. Aber leider denken viele nur an die eigenen, schade.
 
Bluehorse 28.02.2021 14:52
Lieber Putz
"Beziehungsfähigkeit lernt man durch Beziehungen, die gelingen oder scheitern." 

Das Lernen ist nur eine Möglichkeit. Manche lernen auf Grund eines Vorbildes. Manche lernen aus Fehlern anderer, andere lernen aus eigenen Fehlern und manche lernen nie.
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 14:58
Welch ein schönes Thema! Danke!
Alles was wir in Liebe tun und denken, so geschieht alles in Liebe und es kann niemandem geschadet werden, im Gegenteil!
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Voraussetzung dafür ist das innere Licht, die Liebe zu Gott und zu Jesus und sich selbst.🤍
LG.
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 14:58
..denke ich.🌸
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 15:00
Plus einbisschen Intelligenz..sorry.
Wollte schon längst weg sein..🎾😊
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 15:12
@ Putz, manche Menschen haben nicht gelernt, ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Sie behaupten oft sogar, bedürfnislos zu sein. Irgendwie gilt das ja auch als christliches Ideal. Wenn du ihnen dann näher kommst, merkst du natürlich, dass da sehr wohl auch Erwartungshaltungen sind. Zum Beispiel: Ändere bloß nix. Bring mich nicht aus meiner gewohnten Lebenssituation. Störe meine Kreise nicht. 
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 15:35
Manche lernen aus Fehlern anderer, andere lernen aus eigenen Fehlern und manche lernen nie.

@Bluehorse............... "manche lernen nie"..........das liest sich so, als würde es etwas grundsätzlich Gleiches für alle und jeden betreffen, also, dass es etwas zu lernen gibt, das für alle gilt und dann klappt es auch.

Ist es nicht vielmehr so, dass jeder Mensch anders ist und nicht jeder mit jedem kann..............das ist dann weniger eine Frage des Lernes, als ein glücklicher Umstand, der dann eintrifft, wenn sich zwei treffen, die sich miteinander aushalten. Und da ist der Kreativität keine Grenze gesetzt.............. jeder ist doch anders, individuell

zwei Junkies treffen sich und ergänzen sich wunderbar in ihrer schlechten Gewohnheit

oder wie Kantora schreibt, da gibt es jemanden, der möchte auf keinen Fall, dass seine Umstände sich ändern und er trifft auf jemand, der genau diesen Rahmen braucht, also jemanden der dafür sorgt, dass sich die Umstände nicht ändern, oder möglichst wenig...........

möglicherweise gilt es da zu lernen,
eben zu wissen, was geht für mich und was  geht gar nicht..........

was ist das Ziel?

eine gut verbrachte gemeinsame Lebenszeit, oder ein gemeinsames Geschäft, das bewältigt wird, oder eben die gemeinsamen Kinder, die versorgt werden müssen..........

bei dir ist das wohl, das persönliche Wachstum, dass dir als Ziel vorschwebt, und das man sich darin gegenseitig fördert.

Interessenabgleich..............im Vorfeld und dann sehen, wo sind Kompromisse möglich......... geht doch, auch im fortgeschrittenem Alter, da kennt man sich doch schon besser
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 17:36
Es gibt Menschen, denen es leichter fällt, beziehungsfähig zu sein, weil sie über die Bereitschaft und Gabe der Anpassungsfähigkeit und des  Einfühlungsvermögens verfügen. Die Voraussetzungen dafür wurden manchen Menschen mit in die Wiege gelegt. (und hatten wahrscheinlich auch andere gute Startbedingungen und Vorbilder).Das sind die Menschen, die sich in der Gesellschaft und im Beruf mit den unterschiedlichsten Typen verstehen können, weil sie sich auf sie einstellen und sich selbst einfach mal zurücknehmen können. Der Typ Mensch kommt bei allen gut an und das sind diejenigen, die auch in einer Partnerschaft beziehungsfähig sind. 

Dann gibt es die Menschen, die einfach nicht aus ihrer Haut können, die sich weniger gut auf andere einstellen können oder wollen. Diese Menschen können das auch lernen, müssen sich aber deutlich mehr überwinden und anstrengen.
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 17:39
Glaubt ihr, dass Einzelkinder sich dabei schwerer tun?
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 17:43
Ich glaube das nicht. Es hat wahrscheinlich Vorteile Geschwister zu haben. Aber Einzelkinder können auch im Umgang mit Freunden und in der Schule so etwas lernen.
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 22:17
Ich weiß  es nicht, ob ich beziehugsfähig bin, ich weiß  nur, dass mein Mann mich angenommen hat, wie ich war und zwar bis der Tod uns trennte, sonst hätte ich ihn nicht geheiratet..
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2021 22:20
Dein Blog ist  echt Klasse. DANKE.
 
Bluehorse 28.02.2021 23:29
IST

"was ist das Ziel?

eine gut verbrachte gemeinsame Lebenszeit, oder ein gemeinsames Geschäft, das bewältigt wird, oder eben die gemeinsamen Kinder, die versorgt werden müssen..........

bei dir ist das wohl, das persönliche Wachstum, dass dir als Ziel vorschwebt, und das man sich darin gegenseitig fördert."


Nicht mit jeder Beziehung wird ein Ziel verfolgt. Das muss auch nicht zwangsläufig sein. 
Ja, bei mir gehört eine Zielvorstellung zu einer Beziehung. Vielleicht ist das eher ein männliches Ding. Ich fühle mich sehr wohl, wenn erkennbar wird, dass eine Handlung sinnvoll ist. Selbst im Baumelnlassen der Beine kann ich - je nach Situation - Sinn erkennen. Ich habe für mich entdeckt: Wenn ich mich einem Ziel nähere, stimmt mich das fröhlich.
 
(Nutzer gelöscht) 01.03.2021 15:31
@Bluehorse

"Bei Ehe denke ich an eine Wohlfühlbeziehung, in der mit Kreativität folgende Überlegungen bei beiden Partnern im Vordergrund stehen:
- wie kann ich eine Situation schaffen, in der sich mein Partner wohl fühlt? 
- wie finde ich heraus, worüber sich mein Partner freut und wie kann ich ihm helfen, diese Freude zu erleben?"


Bei Ehe denke ich eher an eine Vertrauensbeziehung, in der sich das Vertrauen auch erst entwickeln muss. Wo der Andere auch durchaus einen Einblick in meine Verhaltensmuster, Schubladen und Ängste bekommen muss = wo ich also ehrlich und offen sein darf - und mich nicht verstecken muss.

Wenn es nur darum geht, dass sich der Partner wohlfühlt (und ieiner alles dafür tut) kann es sein, dass beide in einer Traumwelt leben, die irgendwann (unter Stress oder Herausforderungen) zerplatzt.
 
Bluehorse 01.03.2021 16:16
Lieber Nelkael.
"Bei Ehe denke ich eher an eine Vertrauensbeziehung,..."

da stimme ich Dir voll zu. Und wo man sich vertraut, da fühlt man sich auch wohl. 
 
(Nutzer gelöscht) 05.03.2021 22:21
...beziehungsfähig sein, heißt für mich wie vorher bereits genannt, einen guten Bezug zu sich selbst haben. Aber was genau ist damit gemeint? 
Wenn mein Selbst, mein göttlicher Kern, mein wahres Ich, meine Mitte,  oder wie man es auch nennen mag, verschüttet ist, besteht kein echter Bezug mehr zu sich selbst. Dies wäre jedoch die Voraussetzung für echte Beziehungsfähigkeit. 
Authentisch sein ( nicht stark sein ), Selbstannahme ( so sein zu dürfen , wie man ist ) , passendes  Selbstwertgefühl ( keine Hybris, aber auch keine eigene Herabsetzung ), realistische Erwartungshaltung... all das ergibt sich aus dem guten Bezug zu sich selbst. 
Aber was hilft bloße Theorie, schwimmen lernt man nur...
 
 
(Nutzer gelöscht) 05.03.2021 22:40
...ein Gedicht von Christa Spilling Nöker: 

Mache dich auf

Mache Dich auf den Weg
uns suche das Licht,
das tief in deiner Seele
unter vielen Traurigkeiten
fast verloschen ist.

Mache dich auf den Weg
und grabe die Hoffnung aus,
die tief in deiner Seele
unter tausend Ängsten
ganz verschüttet ist.

Mache dich auf den Weg
und lass die Lebenskräfte frei,
die tief in deiner Seele
durch erlittene Schmerzen
ganz gefesselt sind.

Mache dich auf den Weg
und finde wieder heim zu dir selbst.
Und du wirst wieder leuchten
und hoffen und leben.

Und ich füge noch hinzu:  ...und lieben. 
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