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Papst Alexander VI. und sein Sohn Cesare

Papst Alexander VI. und sein Sohn Cesare
Papst Alexander VI. und sein Sohn Cesare

„Schon zu Lebzeiten der Hauptpersonen rief der Name Borgia Angst und Schrecken hervor. Und das sollte auch so sein. Die Borgia, vor allem Papst Alexander VI. und sein Sohn Cesare, hatten dieses Image planvoll aufgebaut. Ihre Feinde sollten sie so sehr fürchten, dass sie jederzeit mit dem Schlimmsten rechnen mussten, und auf diese Weise gefügig wurden.

Ein solcher Ruf musste nicht nur gepflegt, sondern auch täglich inszeniert werden. Wie das geschah, lässt sich aus den Berichten zeitgenössischer Gesandter entnehmen. Die zwei klügsten dieser Diplomaten, der Venezianer Girolamo Donato und der Florentiner Niccolò Machiavelli, haben scharfsinnige Charakterstudien von Vater und Sohn Borgia vorgelegt.
Donato hatte es als Vertreter der Lagunen-Republik mit Papst Alexander VI. zu tun. Sein Fazit: Dieser ewig lächelnde Pontifex maximus ist von seltener Verschlagenheit. Er lügt, wenn es ihm und seiner Familie nützt, denn die Größe der Seinen geht ihm über alles. Machiavelli traf Cesare, den Sohn, auf dem Höhepunkt seiner kriegerischen Eroberungen als Herzog der Romagna. Aus dieser starken Position drohte er der Republik Florenz mit massiver militärischer Intervention, wenn sie ihm bei seinen Plänen nicht zu Willen sein würde. Die Macht der Familie rechtfertigte alles, auch Heimtücke und Mord. Sie war das alles beherrschende Ziel Alexanders VI. Sein Pontifikat von 1492 – 1503 stand ganz und gar im Zeichen der Familienerhöhung, dieser Zweck heiligte alle Mittel. Das galt sogar für die große Politik. Als der Borgia-Papst 1493 die von Kolumbus neu entdeckte Welt zwischen Spanien und Portugal aufteilte, ließ er sich diese Grenzziehung für seine Familie honorieren. Auch was Vater und Sohn im Vatikan konkret planten und strategisch umsetzen wollten, steht im Großen fest: Ziel war ein erbliches Familienfürstentum im Norden des Kirchenstaats, von wo aus sich dauerhafter Einfluss auf die Besetzung des Heiligen Stuhls ausüben und eine dauerhafte Oberhoheit über das Papsttum durchsetzen ließ.“

Frage: Wie haben die Borgia Mord und Vertreibung ihrer Gegner vor ihrem Gewissen und damit vor Gott gerechtfertigt? Denn dass sie fromm waren, an Christus und die Fürsprache der Heiligen glaubten, ist ebenfalls gesichert. (Was unter Frömmigkeit zu verstehen ist, wird von Volker Reinhard, Professor für Geschichte) nicht näher beschrieben. Professor Reinhard, von dem der oben zitierte Text stammt, gilt als einer der besten Kenner der italienischen Renaissance.

Kann man als gläubiger katholischer Christ solche Verbrechen begehen und zugleich auf das Paradies hoffen? Die Borgia konnten es offenbar.

Ich denke, dass es bis heute in der kath. Kirche erhebliche Widersprüche gibt, Verhaltensweisen, die mit dem Evangelium nicht vereinbar sind.

Kann man erhebliche Widersprüche in der eigenen Kirche ignorieren oder schön reden oder leugnen und dennoch behaupten, dass man mit Gott im Reinen ist? Diese Frage betrifft ganz sicher nicht nur Katholiken, sondern auch Protestanten.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 02.02.2021 22:14
die Frage ist doch @Bluehorse, wieviel Mitsprache hat man denn so als Schäfchen? Wenn du nicht spurst, dann fliegst du raus, das gilt wohl bei den Katholiken wie den Protestanten gleichermaßen, selbst in den Freikirchen ist das so.
Die Bibel sagt, jedes Glied des Leibes Christi hat auch eine Aufgabe im Leib. Geben die Kirchen oder auch die Gemeinden das denn her, dass ihre Mitglieder entsprechend der Gaben des Heiligen Geistes wirken dürfen?

Oder dass sie Heilung erfahren, denn wenn ein Glied leidet so leidet der ganze Leib? Wird dem denn irgendwo Rechnung getragen?

Seh ich nicht. Nirgends.
 
(Nutzer gelöscht) 02.02.2021 22:15
Keine Ahnung wie es die Orthodoxen so halten, da hab ich keinen Einblick.
 
Bluehorse 02.02.2021 22:20
"Oder dass sie Heilung erfahren, denn wenn ein Glied leidet so leidet der ganze Leib? Wird dem denn irgendwo Rechnung getragen?" 
Wichtiger Punkt. Was ist mit dem Hirten der Gemeinde? Gibt es einen Hirten? 
 
(Nutzer gelöscht) 02.02.2021 22:28
gute Frage @Bluehorse
 
(Nutzer gelöscht) 02.02.2021 22:28
@Bluehorse:"Kann man erhebliche Widersprüche in der eigenen Kirche ignorieren oder schön reden oder leugnen und dennoch behaupten, dass man mit Gott im Reinen ist? Diese Frage betrifft ganz sicher nicht nur Katholiken, sondern auch Protestanten."

Katholiken sind obrigkeitshörig.
Daher können sie nicht eine eigene Meinung bilden. Sie sind mit dem "kathloischen Sumpf" verbunden. ...so erlebe ich das hier jedenfalls, denn jede Bibelstelle, die man denen hinhält und im Widerspruch zur kirchlichen Lehre ist, wird ignoriert!!!...oder belächelt!

Sie haben wohl keine eigene persönliche Beziehung zu Jesus. ..zu Maria offenbar mehr..!
Für sie ist der Weg über die Kirche....vermute ich. ...
 
(Nutzer gelöscht) 02.02.2021 22:44
also wenn wir es auf 146 Beiträge bringen wollen heute noch, dann müssen wir uns schon ranhalten..............
sie sind uns über die Katholiken, da haben wir keine Chance
 
Bluehorse 02.02.2021 23:34
na, IST, mir kommt es nicht auf Quantität an, sondern auf Qualität. Selbstbeweihräucherung ist auch nicht so mein Ding. 
 
(Nutzer gelöscht) 03.02.2021 15:17
Was heißt Mitsprache?
Gestaltung des Gottesdienstes?
Erlaubnis, dass Frauen predigen dürfen?

Ich werde (noch) nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Bibel weder "katholische" noch "evangelische" Christen kennt, sondern einzig und allein (wiedergeborene) Christen, die Jesus Christus nachfolgen (möchten).
Wichtig ist, dass die Gottesdienste so stattfinden, wie wir sie im NT beschrieben finden, d.h. alles in einfacher, schlichter Weise ohne Weihrauchgedöns, ohne Heiligenbilder, ohne Schmuck und ohne TamTam, sondern Jesus Christus in den Mittelpunkt stellen und IHN als Haupt anzuerkennen.
Ist doch so einfach - und scheinbar so schwer in der Verwirklichung.
 
Bluehorse 03.02.2021 15:28
Hoffnung123
auch wenn ich Deine Ansicht verstehe, wundere ich mich über das Thema, welches Du neu in diesen Blog einbringst. 

"Wichtig ist, dass die Gottesdienste so stattfinden, wie wir sie im NT beschrieben finden,.."

Ich finde, dass über die Art und Weise, wie Gottesdienst gefeiert wurde, im NT nicht so viel zu lesen ist. Waren alle Gottesdienste - egal wo - immer gleich? 

Ja, es gibt Gottesdienstelemente, die auch ich für wesentlich halte. Aber wenn der Gottesdienstraum dann auch noch schön geschmückt ist, wenn es nicht einfach nur schlicht ist, vielleicht sogar mit TamTam, dann signalisiert das für mich die Vielseitigkeit Gottes. Das muß nicht jeder mögen. 

Aber ich warne davor, den eigenen Geschmack zum Maßstab für andere Christen zu machen. Dann würden wir wieder in die Gesetzlichkeit fallen. Wenn das Wesentliche (Jesus in der Mitte) gegeben ist, kann alles Zweitrangige variieren. Warum auch nicht?
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