Vier Engel für Charly

Bluehorse

Mein Name ist Wyatt Earp. In meinem Leben hatte ich oft schwierige Aufgaben zu erledigen. Eine der merkwürdigsten Aufgaben wurde mir vom Sheriff von Los Angeles angetragen.
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Wyatt Earp: Du hast mich rufen lassen?
Sheriff: Ja. Gut, dass Du kommst.

Wyatt Earp: Worum geht es?
Sheriff: Es geht um einen delikaten Auftrag, eine sogenannte geheime Mission.

Wyatt Earp: Aha. Erzähle.
Sheriff: Wie du ja weißt, haben wir hier in Los Angeles eine der größten psychiatrischen Kliniken des Landes. In dieser Klinik befinden sich 4 Frauen, mit den Spitznamen „schwarzer Engel“ , „großer weißer Vogel“, „kleine Hexe“ und „heilige Maria“.

Wyatt Earp: Und was ist mit ihnen?
Sheriff: Nun, der Oberste der Freimaurer in unserem Land hat mir mitgeteilt, dass der oberste Chef, Deckname Charly, der sich zur Zeit in Genua befindet, eine Frauenbewegung gründen will, mit der er die Männer besser in den Griff kriegt. Diese 4 Frauen hätten die besten Attribute, um so eine Frauenbewegung zu gründen.

Wyatt Earp: Und was sind das für Attribute?
Sheriff: Sie verfügen über eine gute Portion Verfolgungswahn, haben permanent mit Männern ein Problem, können Wahrheit und Lüge nicht oder nur sehr schwer unterscheiden und sind sehr religiös.
Wyatt Earp: Was meinst Du mit „sehr religiös“?
Sheriff: Nun, sie glauben alles, es darf nur nicht in der Bibel stehen.

Wyatt Earp: Und warum sind sie in der psychiatrischen Anstalt?
Sheriff:  Wegen dem Verfolgungswahn. Man kann so nett sein, wie man will. Also Du könntest ihnen z.B. einen reichen Tisch decken – und sie würden schlussfolgern, Du wolltest sie entweder zu Tode mästen oder vergiften.

Wyatt Earp: Klingt schwierig.
Sheriff: Schwierig ja, aber nicht unmöglich. Diese Attribute zusammen machen sie so lenkbar. Du brauchst also keine Gewalt anwenden, wenn Du es nur verstehst, richtig mit ihnen umzugehen.

Wyatt Earp: Aha.
Sheriff: Ja, Du erzählst ihnen eine fantastische Geschichte.

Wyatt Earp: Was für eine fantastische Geschichte?
Sheriff: Na ja, Du könntest ihnen erzählen, dass Dir im Traum die heilige Josepha erschienen ist, die Schwester von Joseph, dem Mann von Maria und damit die Tante von Jesus. Und diese hätte Dir erzählt, dass Charly in Rom dringend Hilfe benötigt im Kampf gegen die schleichende Unterwanderung von falschen Christen, die tatsächlich an der Bibel festhalten und die heiligen Erkenntnisse von Charly als falsch bezeichnen und sabotieren.

Wyatt Earp: Warum so umständlich? Ich könnte doch gleich von Joseph berichten.
Sheriff: Nein, nein, das wäre total falsch. Joseph war doch ein Mann und diese vier Frauen reagieren allergisch auf Männer. In ihren Augen alles Narzissten.

Wyatt Earp: War Jesus auch ein Narzisst? Immerhin sagte er ja „nur durch mich kommt ihr zum Vater“.
Sheriff: Nun, für Götter gilt das nicht im gleichen Maße wie für Menschen. Aber etwas zustimmen muss ich doch. Deswegen hat er ja seine Mutter gebraucht, die da als ausgleichendes Element miterlösend wirkte. Lass Maria weg und das ganze Christentum fällt in sich zusammen.

Wyatt Earp: Aha. Das ist ja eine tolle Information. Steht das denn so auch im Neuen Testament?
Sheriff: Nein, nicht wirklich. Diese Informationen über Maria und Jesus wurden nur mündlich weitergegeben, damit sie so lange wie möglich geheim bleiben. Jesus und die Apostel haben diese Informationen unter Verschluss gehalten, sozusagen „vergessen“ aufzuschreiben, damit nicht zu früh eine Überprüfung des Wahrheitsgehaltes erfolgt.

Wyatt Earp: Es wird ja immer verrückter.
Sheriff: Ja, nicht wahr. Diese vier Frauen glauben solche  Geheimlehren – weil diese Geheimlehren eben nicht in der Bibel stehen. Deswegen sind die vier Frauen ja in der psychiatrischen Klinik.

Wyatt Earp: Was würde denn passieren, wenn man diese Frauen frei leben und gewähren lässt?
Sheriff: Sofort gäbe es Zank und Streit.

Wyatt Earp: Aha.
Sheriff: Genau, und das wollen unsere Politiker nicht.

Wyatt Earp: Und was ist mit Charly? Will der Zank und Streit oder weiß er nicht, welche Folgen es hat, wenn die vier auf freiem Fuße sind?
Sheriff: Doch, der weiß das schon, glaube ich zumindest.

Wyatt Earp: Ja – und was will er dann mit den vier Frauen?
Sheriff: Hab ich doch schon gesagt: Er will eine Frauenbewegung gründen, mit der er die Männer besser in den Griff kriegt.

Wyatt Earp: Und ich soll die vier Frauen nach Genua bringen?
Sheriff: Genau. Dort warten Charly und die anderen Freimaurer auf diese Frauen und nehmen sie mit in ihr Hauptquartier.

Wyatt Earp: Und was habe ich davon?
Sheriff: Dir wird Sündenfreiheit angeboten sowie ein hoher und gut bezahlter Leitungsjob. Du hättest ausgesorgt.

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Was soll ich groß sagen? Ich übernahm den Job und brachte die vier Frauen auf ein Schiff nach Genua. Damit man sie nicht erkennt, verkleideten sie sich als Muslime.
Aber irgendwie hatten die vier Frauen den Braten wohl gerochen und türmten im ersten europäischen Hafen, an dem das Schiff vor Anker ging.
Tja, jetzt laufen die vier Engel für Charly irgendwo frei herum und sorgen für Streit und Zank.
Tut mir echt leid. Aber jetzt wisst ihr ja Bescheid und braucht euch nicht mehr zu wundern.