@RolfK: "Allerdings gibt es keine Garantie, dass Gott dann sofort hört und erhört."
Doch diese Garantie oder Zusage gibt Gott SELBST in SEINEM Wort. Johannes bezeugt:
Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und so wir wissen, daß er uns hört, was wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitte haben, die wir von ihm gebeten haben. [1. JOH. 5,14-15]
Aber natürlich ist das an die Bedingung geknüpft, die in dem Versen auch genannt wird.
Wut auf Gott?
01.12.2020 17:59
Wut auf Gott?
01.12.2020 17:59
Wut auf Gott?
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Wut auf Gott?
Ich habe jahrzehntelang ein schwieriges Verhältnis zu Gott gehabt. Und ich wusste: Ich liebe ihn nicht – anders als wir es ja sollen. Dagegen war mir Jesus sehr nahe, und zwar dank intensiver Erfahrungen mit ihm.
Warum mein schwieriges Verhältnis zu Gott? Mir ist klar, das lag an meinem despotischen Vater. Und ich übertrug das schwierige Verhältnis zu ihm ein Stück weit auf Gott, der ja auch unser Vater sein will.
Darüber hinaus hatte ich zugleich Probleme mit sonstigen menschlichen Autoritäten und ebenso mit Institutionen, die über mein Leben bestimmten.
Wenn ich andere Christen sehe, die auch eine autoritäre Erziehung erlebt haben, dann glaube ich einiges zu verstehen. Denn autoritäre Erziehung kann richtig Wut erzeugen. Und die kann in Dauerwut münden - auch pauschal gegen „die da oben“.
Ist auch Wut gegen „den da oben“ mit dabei, also gegen Gott? Aus meinem eigenen Leben weiß ich, dass man stinksauer auf Gott sein kann, wenn dessen Zumutungen über jedes Maß hinaus zu gehen scheinen. Und ich glaube, dass Christen innerlich richtig wütend auf Gott sein können.
Es ist keine Frage: Gott hält das locker aus. Und er schlägt auch nicht zurück. Aber rasende Wut auf Gott habe ich trotzdem nie riskiert – irgendwo wusste ich immer: Den werde ich voraussichtlich noch brauchen. Und so mag es auch anderen Christen gehen.
Aber was macht man dann mit der Wut? Ich vermute, so mancher betroffene Christ verschiebt sie auf andere Ziele: Etwa auf „die da oben“. Nur leider bringt Verschiebung keine Befreiung und Erlösung. Sie kann sogar die Wahrnehmung der Realitäten bis weit ins Irreale verschieben.
Was dann aber tun? Eine Möglicheit kann sein: Den ganzen Willen zusammennehmen und Gott immer wieder damit in den Ohren liegen, dass man Befreiung braucht. Allerdings gibt es keine Garantie, dass Gott dann sofort hört und erhört.
Mich persönlich hat Gott jedenfalls ganz schön lange zappeln lassen. Seine Gründe dafür sind mir bisher nicht zugänglich. Aber zuletzt hat sich doch noch viel bei mir geändert. Gott ist mir inzwischen ganz schön nahegerückt. Und ich kann nun ehrlich sagen: Ja, ich liebe Gott.
Was für Erlebnisse habt ihr in dieser Hinsicht mit Gott?
Wut auf Gott?
Ich habe jahrzehntelang ein schwieriges Verhältnis zu Gott gehabt. Und ich wusste: Ich liebe ihn nicht – anders als wir es ja sollen. Dagegen war mir Jesus sehr nahe, und zwar dank intensiver Erfahrungen mit ihm.
Warum mein schwieriges Verhältnis zu Gott? Mir ist klar, das lag an meinem despotischen Vater. Und ich übertrug das schwierige Verhältnis zu ihm ein Stück weit auf Gott, der ja auch unser Vater sein will.
Darüber hinaus hatte ich zugleich Probleme mit sonstigen menschlichen Autoritäten und ebenso mit Institutionen, die über mein Leben bestimmten.
Wenn ich andere Christen sehe, die auch eine autoritäre Erziehung erlebt haben, dann glaube ich einiges zu verstehen. Denn autoritäre Erziehung kann richtig Wut erzeugen. Und die kann in Dauerwut münden - auch pauschal gegen „die da oben“.
Ist auch Wut gegen „den da oben“ mit dabei, also gegen Gott? Aus meinem eigenen Leben weiß ich, dass man stinksauer auf Gott sein kann, wenn dessen Zumutungen über jedes Maß hinaus zu gehen scheinen. Und ich glaube, dass Christen innerlich richtig wütend auf Gott sein können.
Es ist keine Frage: Gott hält das locker aus. Und er schlägt auch nicht zurück. Aber rasende Wut auf Gott habe ich trotzdem nie riskiert – irgendwo wusste ich immer: Den werde ich voraussichtlich noch brauchen. Und so mag es auch anderen Christen gehen.
Aber was macht man dann mit der Wut? Ich vermute, so mancher betroffene Christ verschiebt sie auf andere Ziele: Etwa auf „die da oben“. Nur leider bringt Verschiebung keine Befreiung und Erlösung. Sie kann sogar die Wahrnehmung der Realitäten bis weit ins Irreale verschieben.
Was dann aber tun? Eine Möglicheit kann sein: Den ganzen Willen zusammennehmen und Gott immer wieder damit in den Ohren liegen, dass man Befreiung braucht. Allerdings gibt es keine Garantie, dass Gott dann sofort hört und erhört.
Mich persönlich hat Gott jedenfalls ganz schön lange zappeln lassen. Seine Gründe dafür sind mir bisher nicht zugänglich. Aber zuletzt hat sich doch noch viel bei mir geändert. Gott ist mir inzwischen ganz schön nahegerückt. Und ich kann nun ehrlich sagen: Ja, ich liebe Gott.
Was für Erlebnisse habt ihr in dieser Hinsicht mit Gott?
Kommentare
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Putz 01.12.2020 18:25
Lieber Rolf, du schneidest ein ganz tiefes Problem an. Es läuft alles unbewußt in uns ab: wir übertragen unsere Erfahrungen mit Menschen, die wir sinnlich wahrnehmen, auf Gott, den wir sinnlich nicht wahrnehmen. Es ist zutiefst bedauerlich, daß du unter deinem Vater so leiden mußtest. Aber so waren früher viele Väter, despotisch, autoritär, die Prügelhand saß locker. Oft benahm sich die Kirche selbst so, autoritäre Amtsträger. Dann wurde die Rede: Gott ist die Liebe! höchst unglaubwürdig.
ich würde dir nicht, wie Marion, raten, einen Boxsack zu kaufen. so leicht lösen sich die inneren Barrieren nicht. Lebt dein Vater noch? du kannst nur, so mein Gefühl, diese Sperre im Gespräch mit ihm selber (sofern er noch lebt) oder mit einem Menschen deines Vertrauens lösen. Am Ende könntest du ihm, wenn alles gut läuft, vergeben. Eigentlich ist dein Vater der, der ärmer ist als du. Ich wünsche dir einen vom Gott der Liebe geführten Weg.
ich würde dir nicht, wie Marion, raten, einen Boxsack zu kaufen. so leicht lösen sich die inneren Barrieren nicht. Lebt dein Vater noch? du kannst nur, so mein Gefühl, diese Sperre im Gespräch mit ihm selber (sofern er noch lebt) oder mit einem Menschen deines Vertrauens lösen. Am Ende könntest du ihm, wenn alles gut läuft, vergeben. Eigentlich ist dein Vater der, der ärmer ist als du. Ich wünsche dir einen vom Gott der Liebe geführten Weg.
(Nutzer gelöscht) 01.12.2020 18:31
Danke für den guten Beitrag. Ich glaube, Übertragung und Prägung haben einen großen Einfluss auf unsere Gottesbeziehung.
Bei Wut frage ich mich immer, warum ich wütend bin. Es gibt ja in der Regel eine Ursache dafür, dass wir uns schlecht behandelt oder übergangen fühlen. Wenn es so etwas in meinem Leben gar nicht mehr gibt und es mir eigentlich gut geht, frage ich, ob ich noch jemandem vergeben muss. Vielleicht auch Gott dafür vergeben muss, dass er mir meine Vergangenheit zugemutet hat.
Und dann lernen trotzdem zu vertrauen.
Bei Wut frage ich mich immer, warum ich wütend bin. Es gibt ja in der Regel eine Ursache dafür, dass wir uns schlecht behandelt oder übergangen fühlen. Wenn es so etwas in meinem Leben gar nicht mehr gibt und es mir eigentlich gut geht, frage ich, ob ich noch jemandem vergeben muss. Vielleicht auch Gott dafür vergeben muss, dass er mir meine Vergangenheit zugemutet hat.
Und dann lernen trotzdem zu vertrauen.
RolfK 01.12.2020 18:51
Lieber Putz,
danke für deine Worte! Allerdings lebt mein Vater nicht mehr. Und ich habe ihm schon lange vergeben.
Nein, ich habe keine Probleme mehr mit meinen Eltern. Aber ich habe meinen Text für die geschrieben, denen vielleicht immer noch ihre Elternerfahrung gegenüber Gott im Wege steht. Und für diese Menschen hast du nun vielleicht hilfreiche Anregungen gegeben.
danke für deine Worte! Allerdings lebt mein Vater nicht mehr. Und ich habe ihm schon lange vergeben.
Nein, ich habe keine Probleme mehr mit meinen Eltern. Aber ich habe meinen Text für die geschrieben, denen vielleicht immer noch ihre Elternerfahrung gegenüber Gott im Wege steht. Und für diese Menschen hast du nun vielleicht hilfreiche Anregungen gegeben.
Seinesgleichen 01.12.2020 19:17
@Rolf
Du wolltest ja Gott in Sachen Impfung auch befragen... wenn Du aber nun selbst völlig handlungsunfähig zu sein scheinst, und eine Antwort für Dich ausbleibt, dann hast Du ein Problem, oder?
Na jedenfalls lassen Christen -meiner Ansicht nach- auch ihre autoritären Eltern in Frieden ruhen, und kramen sie nicht mit eigener völlig verzerrten Wahrnehmung zum Vorschein um eine "Wut" damit zweckdienlich und allgemein erklären zu wollen.
Du projezierst Deine eigenen Erfahrungswerte auf andere...ich glaube allerdings kaum, dass "Wut" gegenüber Autoritäten ( Wie Du sie mit ihnen in Zusammenhang bringst.) mit DEINER geprägten Sichtweise erklären lässt. Das kann eine Möglichkeit sein, allerdings von vielen!
Wobei die "Wut" nichtmal diese Emotion sein muss, die Du hinein interpretierst...
Daher, wenn also Antworten ausbleiben, solltest Du Dich mehr mit Dir selbst, als mit "Wutbürgern" und Autoritäten befassen.
Du wolltest ja Gott in Sachen Impfung auch befragen... wenn Du aber nun selbst völlig handlungsunfähig zu sein scheinst, und eine Antwort für Dich ausbleibt, dann hast Du ein Problem, oder?
Na jedenfalls lassen Christen -meiner Ansicht nach- auch ihre autoritären Eltern in Frieden ruhen, und kramen sie nicht mit eigener völlig verzerrten Wahrnehmung zum Vorschein um eine "Wut" damit zweckdienlich und allgemein erklären zu wollen.
Du projezierst Deine eigenen Erfahrungswerte auf andere...ich glaube allerdings kaum, dass "Wut" gegenüber Autoritäten ( Wie Du sie mit ihnen in Zusammenhang bringst.) mit DEINER geprägten Sichtweise erklären lässt. Das kann eine Möglichkeit sein, allerdings von vielen!
Wobei die "Wut" nichtmal diese Emotion sein muss, die Du hinein interpretierst...
Daher, wenn also Antworten ausbleiben, solltest Du Dich mehr mit Dir selbst, als mit "Wutbürgern" und Autoritäten befassen.
RolfK 01.12.2020 19:31
Seinesgleichen,
du hast völlig recht: Das Autoritäre der Eltern ist nur eine Erklärungsmöglichkeit von mehreren anderen. Aber damit kenne ich mich nun mal aus.
Vorhin habe ich gerade aber noch eine andere gehört: Eine verwöhnte junge Generation hat eine so hohe Anspruchshaltung, dass schon kleinere Einschränkungen ihrer Freiheit sie auf die Barrikaden bringen. Ist auch absolut plausibel.
du hast völlig recht: Das Autoritäre der Eltern ist nur eine Erklärungsmöglichkeit von mehreren anderen. Aber damit kenne ich mich nun mal aus.
Vorhin habe ich gerade aber noch eine andere gehört: Eine verwöhnte junge Generation hat eine so hohe Anspruchshaltung, dass schon kleinere Einschränkungen ihrer Freiheit sie auf die Barrikaden bringen. Ist auch absolut plausibel.
Sozia 03.12.2020 00:42
Weiß nicht ob folgendes dazu passt?
Das Geschehen in der Welt lässt Wut aufkommen und die Frage, wie wir damit umgehen. Exklusivabdruck aus „Frau-Sein allein genügt nicht“.
von Leila Dregger
Das Geschehen in der Welt lässt Wut aufkommen und die Frage, wie wir damit umgehen. Exklusivabdruck aus „Frau-Sein allein genügt nicht“.
von Leila Dregger
Deine Wut rauslassen.🎉