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Telefonat mit Paulus - vom 20.11.20 Realitätseinbußen

Telefonat mit Paulus - vom 20.11.20 Realitätseinbußen
riiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing

Paulus: Hallo Bluehorse, lange nichts mehr von Dir gehört.
Bluehorse: Hallo Paulus

Paulus: was kann ich für Dich tun?
Bluehorse: Ich wollte Dich mal fragen, ob Du mir erklären kannst, wie Realitätsverlust entsteht und was das bedeutet. 

Paulus: Da gibt es viele verschiedene Ursachen.
Bluehorse: Welche kannst Du mir nennen?

Paulus: Alles wird an der unterschiedlichen Wahrnehmung deutlich. Wenn Du z.B. ein Auto siehst und Dein Gegenüber hält das Auto für ein Fahrrad, dann haben wir den Wahrnehmungskonflikt. Und das ist nur ein anderer Ausdruck für eine Einbuße in der Beziehung zur Realität. Daraus entstehen fast regelmässig Konflikte.

Bluehorse: Wie kann man solch einen Konflikt lösen?
Jeder besteht doch auf seinem Standpunkt der Wahrnehmung.

Paulus: Das ist richtig. Es gibt dann zwei grundsätzliche Möglichkeiten, wie es weitergehen kann. 

1) jeder teilt seine Wahrnehmung mit und informiert, warum er seine Wahrnehmung für realistisch hält. So macht z.B. ein Auto andere Geräusche als ein Fahrrad. Anhand der Kriterien kann man dann gemeinsam herausfinden, welche Wahrnehmung nachvollziehbar und glaubwürdig ist und welche nicht.

2) Einer von beiden verweigert sich einem Austausch, teilt also nicht mit, warum er denkt was er denkt und warum er tut was er tut. 

Bluehorse: Verstehe. Aber wenn man sich doch nur auf einer Kommunikationsplattform befindet, sozusagen im Internet, kann man ja als Kriterium keine Geräusche und ähnliche wahrnehmbare Faktoren anführen. Wie geht man dann vor?

Paulus: Nun ja, dann formuliert man seine Wahrnehmung vorsichtig. Anstatt zu schreiben: "Es ist Fakt..." oder "Du bist so und so" sollte man lieber schreiben: "Aus meiner Sicht sieht es so und so aus" oder man schreibt "Mein Eindruck ist....." 

Solch vorsichtige Formulierungen zeigen, dass Du Deine Meinung nicht als absolut richtig hinstellst - stattdessen Raum gibst für eine andere Meinung bzw. eine andere Wahrnehmung, über die man dann sprechen kann. Auch kann Dein Gegenüber mitteilen, dass er es ggf. nicht so gemeint hat, wie Du es wahrgenommen hast.  

Bluehorse: Und wenn solch vorsichtig formulierte Mitteilung als Hassbotschaft interpretiert wird?

Paulus: Ach, Bluehorse, gib zu, Du bist an eine kritikresistente Frau geraten, die nur nach Bestätigung lechzt und die vermutlich zu keinem positiven Beitrag fähig ist.  

Bluehorse: Du hast den vollen Durchblick.
Anscheinend geht es nicht nur mir so. Wie soll man sich verhalten, wenn man auf kritikunfähige Menschen trifft, deren Kennzeichen es ist, im Falle einer unterschiedlichen Wahrnehmung jeden Dialog zu verweigern? 

Paulus: Zunächst würde ich so einen Menschen nicht in eine Schublade stopfen. Vielleicht ist das a) eine Person, die in letzter Zeit viel Schlimmes erlebt hat und nun keine Kraft mehr hat, irgendwas Positives zu einem Dialog beizutragen, die b) nicht (mehr) lösungsfähig ist. 

Auch könnte sie c) extrem arrogant und überheblich sein, dass sie meint, man dürfe ihr nur Komplimente machen. Auch könnte sie d) unter Verfolgungswahn leiden.... man weiß es eben nicht, solange man die Person gegenüber nicht wirklich kennt. Das sind nur vier Möglichkeiten. Ich könnte noch mehr aufzählen, die aber auch nicht wirklich besser sind.

Bluehorse: Was könnte ich Menschen raten, die an eine kritikunfähige Person geraten sind?

Paulus: Wird von so einer Person ein extremer Ausdruck wie "Hass" ins Spiel gebracht, dann beschreibt diese Person in der Regel damit ihre eigene Gefühlswelt. Hass kann dann durchaus eine reale Wahrnehmung sein. Nur beschreibt diese Person mehr sich selbst als jemand anderes. Das ist natürlich bedenklich. 

Bluehorse: Das beantwortet aber noch nicht meine Frage, wie man mit so einer Person umgehen soll.

Paulus: Dafür gibt es eine Regel ==> sich über das Verhalten dieser Person zu ärgern bedeutet: Büßen für die Sünden anderer Leute.   Also lieber cool und gelassen bleiben. Immerhin hat so eine Person mit ihrem Hass zu kämpfen - nicht Du.

Halte auch etwas Distanz zu solchen Menschen, denn sie neigen dazu, mit anderen Menschen nach Lust und Laune umzuspringen.  

Bluehorse: Genau das habe ich mitgeteilt. 

Paulus: Na siehst Du - dann hast Du voll ins Schwarze getroffen. Oder anders ausgedrückt: Je emotionaler und extremer die Reaktion ist, um so mehr hast Du den wunden Punkt aufgezeigt. Aber Du hast auch den Graben zwischen euch vertieft, denn kein kritikresistenter Mensch lässt sich gerne seine Schwachstellen aufzeigen. 

Bluehorse: Dass mir das aber auch passieren muß.....

Paulus: Na ja, Du hast anscheinend eine Antenne für Menschen, die einen großen Mangel an Authentizität aufweisen. Dieser Mangel wird ja nicht geringer, nur weil Du das ansprichst. 

Bluehorse: Und wie schaut ein Lösungsweg aus?

Paulus: Bete für diesen Menschen. Wenn Menschen sich menschlicher Kritik verschließen, auch wenn sie vorsichtig formuliert ist, dann kann nur noch Gott helfen. 

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 20:22
Danke Bluehorse,
du bist sehr bewusst und offen und ehrlich. Danke.
Möge Gott dich segnen.
Bleib immer gut gesund.
Achim.
 
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 20:41
Darum, nachdem auch ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, 16 höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet, 17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen. 18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist 19 und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist, die wir glauben durch die Wirkung seiner mächtigen Stärke.

Epheser 1, 15-18
das können wir immer für andere beten.
 
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 21:30
@Bluehors  Schöner Text. Aber hast Du bedacht, dass auch Andere für Dich beten können um Dich zur Erleuchtung zu bringen? Wie wäre das für Dich? 
 
Bluehorse 20.11.2020 21:33
Ja sicher, Birgit14. Sehr schöne Frage. Hast Du evt. auch einen speziellen Punkt, wo Du bei mir einen Mangel erkennst?
 
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 21:40
@Bluehors, 😅 so war das nicht gemeint, sondern ganz ernst und allgemein.
Denn ich persönlich hätte ein Problem damit, wenn Jemand für mich beten würde um mich zur Erleuchtung bringen zu können.  Es wäre für mich eine Art Beleidigung.Ein Pfarrer hat mir mal erzählt, dass er für seine Feinde betet.
Dein Post geht in diese Richtung. Mir war das so befremdlich, dass ich es bis heute nicht vergessen habe was er da von sich gab. Aber grundsätzlich ist so etwas ja Größe. 
 
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 22:48
@Birgit, wenn ich das bete, dann bin nicht ich es, die diejenigen für die ich bete zur Erleuchtung bringt, sondern der Heilige Geist. Kein Mensch kann einen anderen zur Erleuchtung bringen.
Und meistens ist es so, das was man für einen anderen erbittet, bekommt man selbst  😆
wenn man es nicht mit dieser Berechnung macht, sondern wegen der Entscheidung, die man getroffen hat, z.B. die, einen anderen nicht zu kritisieren, sondern für die Erleuchtung seinen Herzens zu beten. Still zu sein, auch wenn die Kritik noch so berechtigt scheinen mag.
sondern beten.
 
(Nutzer gelöscht) 21.11.2020 00:41
@ist Ich weiss. Mir ging es um das Beten für den Anderen an sich. Zu beten, damit es einem selbst wieder besser geht ist eigennützig. Man missbraucht Gott für seine Zwecke. Das sollte man unterlassen. 
 
(Nutzer gelöscht) 21.11.2020 00:51
Das darf man schon auch, beten, dass es einem selbst wieder besser geht. Ich glaube man würde Gott missbrauchen, wenn man einen anderen verflucht. 
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