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Auf Gott hören lernen

Auf Gott hören lernen
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In der Bibel steht oft: Wir sollen Gott gehorchen. Und für manche ist das auch ganz einfach. Denn in der Bibel steht etwa: Du sollst nicht töten!
Und daran hält man sich einfach. Und schon hat man Gott gehorcht.

Das Tötungsverbot kann man allerdings auch in diesen Satz übersetzen:
Du sollst niemanden seelisch verletzen. Und schon hat man ein Problem.
Denn es ist oft schwer vorauszusehen, wie empfindlich ein Mensch reagiert.
Und wenn man seelisch nicht verletzen will, was lässt sich da noch sagen?
Das ist manchmal ja auch die Frage hier auf CsC.

Dann geht es nicht mehr um Gehorchen, sondern um Horchen auf Gott.
Also darum, Gott abzulauschen, was sich noch sagen oder schreiben lässt.

Ich persönlich mag das Wort gehorchen nicht im Zusammenhang mit Gott.
Es macht die Sache zu einfach und riecht auch nach Kadavergehorsam. Denn oft ist es gar nicht so leicht, Gott zu hören und auf ihn zu hören.
Und man kann sich dabei durchaus auch verhören. Und überhaupt: Gott lässt uns grundsätzlich alle Freiheit, auf ihn zu hören oder es zu lassen.

Deshalb muss man lernen und üben, auf Gott zu hören. Man kann es nicht einfach so. Und zudem hat das Hören auch noch Voraussetzungen:
Erstens muss ich überhaupt den Willen haben, auf Gott hören zu wollen. Und zweitens sollte ich mein Leben schon weithin Gott unterstellt haben.

Und wie lernt man nun auf Gott zu hören?

Wahrscheinlich lernt man es am leichtesten, wenn man gerade zwei Möglichkeiten hat. Denn dann gilt es, beide Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen. Dabei bitte ich zunächst Gott, mir die Möglichkeit zu zeigen, die seinem Willen entspricht. Und dann versuche ich zu erspüren, welcher Weg mir innerlich frei erscheint und gegen welchen sich in mir Widerstand regt.

Wenn ich das häufiger so mache, kann ich lernen, wie sich ein von Gott her freier Weg anfühlt. Und ich bekomme ein Gespür dafür, wie sich ein von Gott versperrter Weg in mir bemerkbar macht.

Dabei kann auch eine Rolle spielen, ob der freie Weg sich anschließend als richtig und erfolgreich erweist. Aber das hat nicht immer was zu sagen.

Im Übrigen kann es manchmal Mut kosten, den offenbar von Gott gewünschten Weg zu gehen. Man zögert. Fragt bei Gott nochmal nach. Und kann dabei manchmal erleben, dass Gott geradezu innerlich drängelt – aber nie ganz die Freiheit nimmt.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 12:03
@ RolfK

In 1. Johannes 3,15 steht:
Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Totschläger, und ihr wisst, dass ein Totschläger nicht hat das ewige Leben bleibend.

= nicht das ewige Leben bleibend in sich hat.

Vgl. 
Matthäus 5,21.22
 
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 13:02
Ich glaube, es ist wie bei einem Kind, dass seinen Eltern gegenüber gehorsam ist. Mir hilft diese Vorstellung. 
 
JesusComesBackSoon 20.11.2020 13:09
@RolfK: "Ich persönlich mag das Wort gehorchen nicht im Zusammenhang mit Gott.
Es macht die Sache zu einfach und riecht auch nach Kadavergehorsam. Denn oft ist es gar nicht so leicht, Gott zu hören und auf ihn zu hören. Und man kann sich dabei durchaus auch verhören.

(Wahrer) Gehorsam Gott gegenüber ist nie Kadavergehorsam sondern resultiert aus Liebe. Für jemand, dem das Verständnis dafür fehlt, könnte es aber schon sein, dass er einen Vergleich mit Kadavergehorsam ins Feld führt. Dabei bezeugt Johannes doch so klar:

das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; [1. JOH. 5,3]

Zum anderen ist die Stimme oder der Wille Gottes doch vor allem in SEINEM Wort wahrnehmbar und zwar klar und deutlich. Unter Führung des Geistes Gottes verhört man sich da sicher nicht.
 
RolfK 20.11.2020 13:55
Seeclear,
das ist ok, wenn dir das hilft.
Ich habe einen Vater gehabt, der ein Despot war und despotisch Gehorsam verlangte.
Seitdem ist das Gehorchen für mich etwas, das man einem Despoten leistet - und das ist ja Gott nicht.
 
RolfK 20.11.2020 14:16
JCBS,
ich höre aus Liebe zu Gott gern auf das, was er mir sagt.
Und er sagt es mir oft im Tonfall einer Bitte.
Heute hat er mir klargemacht, dass ich doch bitte diesen Blog schreiben soll.
Und das hätte ich nicht klar und deutlich "in SEINEM Wort" gefunden.

Aber heute hat auch noch der Mensch im "Wort zum Tag" - einer christlichen Radioandacht - etwas zum Wahrnehmen von Gott in Zufällen gesagt. Und ich fand es einen "Zufall", dass ich mal wieder in diese Andacht geraten bin. Vorher schon hatte sich mir das Hören von Gott und das Wahrnehmen von ihm schon als Thema aufgedrängt. Und da hat mich dieser "Zufall" noch darin bestärkt, dass Gott dieses Thema von behandelt sehen möchte.
 
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 16:42
Menschen, die sich entschieden haben, ihr Leben Gott ganz zur Verfügung zu stellen und dann z. B. in ein Kloster gegangen sind, sagten oft, dass sie den Ruf Gottes gehört hätten. Als ich jung war, kam mir mal der Gedanke, was wäre, wenn ich so einen Ruf hören würde (Ich hatte es mir nicht gewünscht.)
Ich empfinde, dass es uns nicht einfach so zufällt, die manchmal sehr leise Stimme Gottes im Alltag zu hören, und ich will das noch lernen.
Ich glaube, dass wir nicht immer Antworten auf unsere Fragen bekommen, und dann müssen wir uns einfach mal für eine Richtung entscheiden und prüfen, ob der Weg richtig ist, im Vertrauen, dass Gott mit uns geht.
Ich habe es aber auch schon erlebt, das ich Gottes Reden gehört habe und dann kommen manchmal noch die Bestätigungen aus mehreren Richtungen.
 
RolfK 20.11.2020 17:16
Ja, Gottes Ruf kann ausnahmsweise auch mal da sein, wenn Menschen nicht darauf vorbereitet sind und ihn auch nicht wollen.
Ich erkläre es mir so: Gott weiß, dass sein Ruf für den betreffenden Menschen hilfreich ist und dass dieser Mensch sich später über diesen Ruf freuen wird.
 
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 20:35
Manchmal verspüren wir einen Impuls für irgendeine Tat, und wir können nicht sagen, sind das jetzt nur unsere eigenen Gedanken oder kommt der Anstoß von Gott. Oder wir erhalten einen Anruf, der für uns so hilfreich ist, und der Gesprächspartner sagt: "Ich musste gerade an dich denken." Zufall??? Ich glaube nicht.

Ulrich Schaffer hat das mal so in Worte gefasst:
Spricht Gott noch?
Wir warten auf Stimmen
auf besondere Ereignisse
auf Zeichen und Wunder
und nichts davon geschieht
alles bleibt still.
Gott zeigt sich nicht mehr.
Er überlässt uns uns selbst.
Wir müssen die Entscheidungen treffen 
die Unsicherheit tragen
mit den Achseln zucken, wenn man uns fragt
und doch kommen uns ständig Gedanken
- schreib den Brief und lass dir Zeit dazu
- sprich diesen wartenden Menschen an
- mach diese Arbeit jetzt und nicht erst     Morgen     
- warte hier und gehe nicht weiter
- liebe diesen dir unsympathischen Menschen
- stehe etwas früher auf, um eine Zeit der     Stille zu haben
- setze deinen Willen ein
  und gib weniger auf dein Gefühl.
Und wir meinen all diese Gedanken
kämen nur aus uns selbst
und prüfen sie nicht
(vielleicht auch weil sie unbequem sind)
und verpassen so was Gott uns sagen will
und klagen ihn an,
dass er nicht mehr spricht.
Du
höre in dich hinein
denn Gott spricht.
Er will dir etwas sagen
er sagt dir etwas
und dann tue was er sagt, 
denn nur ein fahrendes Auto
ist zu lenken.
 
RolfK 20.11.2020 21:55
Schön!
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