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Das ist ja eine schöne Busreise

Das ist ja eine schöne Busreise 
Otto war nicht nur leidenschaftlicher Busfahrer, sondern ein eigenwilliger Mensch, galt als Querulant, der Schwierigkeiten hatte, sich überall anzupassen. Genervt von autoritären Arbeitgebern kündigte er seinen Job im Busunternehmen, verkaufte sein Häuschen und erstand einen eigenen modernen Bus. Er hatte die Idee, spezielle Busfahrten anzubieten. Durch das Internet stieß er auf das Angebot "Heilkuren für Heilung ihre gesundheitlichen Beschwerden im Kurhotel "zum grünen Baum" gelegen am Tüz Gölu, Türkei. Nach Kontaktaufnahme mit diesem Hotel meldete sich eine Kurhotel-Leiterin namens Sonja und sie knobelten eine Reise mit mehrtägigem Aufenthalt im Kurhotel aus.
Nun stellte Otto entsprechende Werbung ins Internet und erhielt auch viele Zuschriften aus mehreren Städten.

An einem bekanntgegebenen Tag fuhr er alle Haltepunkte in den einzelnen Städten an. Nach dem letzten Haltepunkt war der Bus sehr gut besetzt. Die Fahrgäste tauschten sich über ihre Beweggründe aus, warum sie die Fahrt gebucht hatten.

Einige meinten, dass sie lediglich Urlaub machen wollten und gar keine gesundheitlichen Beschwerden hätten. Andere hatten Beschwerden, für die sie nur die Umwelt verantwortlich machten. Und wenn sie mal das Umfeld wechseln würden, wären schon alle gesundheitlichen Probleme erledigt. Nur Tommi fiel aus dem Rahmen. Er hatte sich auf die letzte Bank gesetzt und als er gefragt wurde, warum er mitfährt, antwortete er: „Ich leide unter Unentschlossenheit und bin nur hier, weil ich reingeschubst wurde.“

Auf der Fahrt diskutierten und stritten die Fahrgäste über ganz unterschiedliche Ursachen von Krankheiten und ihre Heilmethoden. Als Tommi seine Meinung abgegeben sollte, meinte er nur: „Ich habe schon eine Meinung, aber ganz sicher bin ich mir nicht.“
Zur Beruhigung der Fahrgäste schlug Otto Musik vor. Da sich die Fahrgäste stritten, welche Art von Musik gespielt werden sollte, wurde Tommi als Schiedsrichter bestimmt. Tommi jedoch meinte nur: „Ich habe schon eine Meinung, aber ganz sicher bin ich mir nicht.“ Und so fuhr der Bus ohne jegliche Musik weiter. Als Otto eine Rast vorschlug, waren einige dafür und andere dagegen. Tommi, der Schiedsrichter, meinte jedoch nur: „Ich habe schon eine Meinung, aber ganz sicher bin ich mir nicht.“ Und so trafen die Gäste am Kurhotel ein, wo einige Fahrgäste erstmal ihre Unterhosen wechseln mussten.

Nachdem sich alle frisch gemacht hatten, kam Sonja und schlug alternativ verschiedene Möglichkeiten vor, wie die Gäste den Heil- und Kuraufenthalt genießen könnten. Weil sich die Gäste nicht einigen konnten, fragten sie Tommi, der nur meinte: „Ich habe schon eine Meinung, aber ganz sicher bin ich mir nicht.“

Und während die Fahrgäste noch diskutierten und stritten, genoß Otto ganz alleine mit Sonja den schönen Aufenthalt. Seine Nerven kamen zur Ruhe und das Lachen von Sonja verschönerte jeden Moment seinerKur.

Am letzten Tag der Reise stieg Otto, ganz entspannt und fröhlich, kuriert von Nörglern, Streithähnen und Zicken, mit Sonja den Bus und sie ließen die streitenden Fahrgäste zurück. Noch heute kann man manchmal Otto in seinem Bus sehen, wie er fröhlich und entspannt mit Sonja durch Deutschland fährt. Bist Du mal mitgefahren?

Und was wurde aus den zurückgelassenen Fahrgästen? Dazu habe ich eine Meinung, aber ganz sicher bin ich mir nicht.

Kommentare

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Bluehorse 04.09.2020 14:20
Das Böse zeigt sich in der Unfähigkeit, gesunde Strukturen zu errichten.
 
Bluehorse 04.09.2020 14:49
Im Alten Testament (1. Samuel 6,3) gab es die Aufforderung, Gott zu opfern.
Aus den Psalmen entnehmen wir Wege zum Gesunden: Herr mein Gott, ich schrie zu Dir um Hilfe, und du hast mich wieder gesund gemacht (Psalm 30,3) 

Im Neuen Testament lernen wir: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. (Lukas 5,31) 
 
Friedensstifter 04.09.2020 23:58
Herrlich und köstlich auf den Punkt gebracht "Blouhorse"! 👍Danke.
Ein Spiegel der Gesellschaft: offenbar geht es den meisten wohl doch noch zu gut, sind aber doch nicht ganz sicher, da die Charakterbildung leider nicht gelehrt wurde. 😉 
Vom vielen herum diskutieren, kann einem nur schwindlig werden, so dass das eigentliche Vergnügen bzw. Notwendigkeiten auf der Strecke bleiben.

Am Schluss die rettende Pointe: Otto und Sonja konnten endlich ihren Urlaub genießen, ohne das nervige Gezeter der anderen. Wunderbar! 😊

   
 
Marion5000 05.09.2020 00:13
🙂Ich schwimme am SEE und schau den Himmel an, die Leute sind easy,
                und chillen dann.
 
(Nutzer gelöscht) 05.09.2020 11:29
Erfahrung... 🙂
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