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Andacht vom 16. Juli 2020

Andacht vom 16. Juli 2020
Doch sie ließen nicht locker und wiederholten ihre Frage.
Schließlich richtete er sich auf und sagte:
"Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!"

Johannes 8,7 (Neue evangelistische Übersetzung)


Eine Freundin hatte sich nach langem Ringen von ihrem Mann getrennt und ihr Leben war dadurch aus den Fugen geraten.
Sie fuhr mir anderen Christen in die Berge, um an einer christlichen Freizeit teilzunehmen, und nahm sich vor, über diesen Punkt ihres Lebens kein Wort zu verlieren.
Während der Wanderungen sprach man über unterschiedliche Themen und bei einer Tour ging es dann letztlich auch um Ehe und Trennungen oder Scheidung.
Ein Teilnehmer sagte ihr (ungefragt) seine Meinung zu diesem Thema:
"Diese Menschen haben in unseren Gemeinden nichts verloren."
Das traf sie im Innersten.
War sie doch dort hingefahren um Abstand, Ruhe, Ermutigung und Kraft für ihre Situation zu finden.

Wenn ich über diese Begebenheit nachdenke, frage ich mich, wie wir in unseren Gemeinden mit Scheitern und Grenzsituationen des Lebens umgehen.
Zu manchen Themen, die heute relevant sind, finden wir keine klaren An- und Wegweisungen in der Bibel.

Dennoch können wir erfahren, wie Jesus mit Menschen in solchen Lebenslagen umging.
Wenn ich an die Frau am Jakobsbrunnen denke, suchte er bewusst den Umgang, sie kamen ins Gespräch und durch ihr Zeugnis wurden viele Menschen gläubig.

Bei der Jesus vorgeführten Ehebrecherin wandte er den Fokus von der Frau hin zu den Anklägern.
Auch dieser Gedanke scheint mir im Umgang mit anderen Menschen hilfreich.
Und wie damals wird dann schnell deutlich, dass keiner von uns in der Lage ist, einen "Stein zu werfen".
Nachdem alle Ankläger abgetreten waren, richtete sich Jesus auf und sprach zu ihr:
"So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr." (Joh 8,11)
Jesus vergibt ihr und weist darauf hin, es zukünftig anders zu machen.
Damit ist weder die Lage der Ehebrecherin noch unsere Situation aussichtslos.
Wir können die Zukunft gestalten.
Hierfür braucht es in manchen Situationen vor allem Liebe, Annahme und Unterstützung in Grenzsituationen des Lebens.

Ich wünsche uns Gottes Segen, Weisheit und Führung für den Umgang mit eigenen Lebenskrisen, wie auch für das Miteinander und die Begleitung von unseren Mitmenschen.


Stefan Hintze

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 16.07.2020 08:44
Vielen Dank, einSMILkommtwieder! 😊💖
 
(Nutzer gelöscht) 16.07.2020 10:46
ASehr gut geschrieben. Wir haben keinen Grund und kein Recht andere zu verurteilen. Jesus ist für die Sünder gekommen. Er hat sie da abgeholt wo sie waren. Ja z.B.die Frau am Brunnen. Er ist zu den kranken hin, zu den Aussätzigen. Das finde ich sehr schön. 
 
Marion5000 16.07.2020 12:35
🙂Ich sage nur, unsere Lektüre von der Wallfahrtskirche beschreibt
    Geschichten von Vorfahren, wo viele Menschen wieder
    Glück gefunden haben. Das düfen wir so annehmen, wie
    wir es können. GOTTES LIEBE gibt uns immer eine Richtung
    in die Güte und Nähe von Menschen, die uns GUTES

                                  wünschen, das ist viel wertvoller....
                                  und lässt uns immer wieder DANKEN

                                   und BITTEN. Der SEGEN von Freunden
                                   Bekannten, Nachbarn oder Kollegen lässt
                                   DICH und mich sozial weiterblühen,

                                   das wünsche ich euch allen von Herzen.❤☀⛪
 
pieter49 16.07.2020 12:52
Ein sehr guter Andacht !!!

...zum Nachdenken und Überdenken, für unser Leben.

Besonders für unser praktisches Leben !!!

Vielen Dank dafür, liebe @einSMILEkommtwieder
 
Hanna13 16.07.2020 13:10
Danke.
Wunderbar in Worte gefasst.
 
Nanna 16.07.2020 13:17
Ich bin erschüttert, wie Christen mit der Freundin von einSMILEkommt wieder umgegangen sind. Vielleicht auch, weil ich ähnliches erlebte. Gute Freunde hatten mich davor "gewarnt", dass "... nun die frommen Keulen kommen werden". Damals verstand ich nicht; aber drei Wochen später waren dann die Keulen da, hart und unbarmherzig.
Heute, Jahre später sehe ich das einfacher: Viele Christen leben in ihrem warmen und frommen Nest, sind nicht in der Lage, ihre gedankliche Komfortzone zu verlassen und sehen insbesondere in den beiden Themenkreisen "Scheidung + Wiederheirat" und "Homosexualität" die Gelegenheit mit dem Finger auf Dritte zu zeigen. Ist ja auch einfach, denn diese Verfehlungen sind offensichtlich. Dabei übersehen sie den Balken in ihrem eigenen Auge. 
Ja, Scheidung ist in Gottes Augen Sünde. Aber es gibt auch Herzenshärtigkeiten, die nicht zu ertragen sind. Und dann gibt es aus seelsorgerlichen Gründen eine Notordnung, die verletzte Seelen wieder gesunden läßt.
Ich wünsche der Freundin von Herzen, dass sie verständnisvolle und barmherzige Begleitung erfährt, spürt, dass Jesus sie liebt und trotz der schwierigen Umstände auf Gott sehen kann.
Für viele Christen wird es höchste Zeit (ich schließe mich ein), dass sie mehr von Jesus lernen. Dazu passt die heutige Losung "Wohlan, alle, die ihr durstig seid...". Also, machen wir uns auf, um zu lernen !
 
(Nutzer gelöscht) 16.07.2020 14:49
"Glücklich der Mensch, der seinen Nächsten trägt in seiner ganzen Gebrechlichkeit, wie er sich wünscht, von jenem getragen zu werden in seiner eigenen Schwäche." 
Franz von Assisi

...wobei ich eher dazu tendiere zu sagen: 
Beginne vor Deinen Nächsten Deine Jetzigen zu lieben... ❤️
 
einSMILEkommtwieder 16.07.2020 15:54
@Nanna
"Ich bin erschüttert, wie Christen mit der Freundin von einSMILEkommt wieder umgegangen sind."

Der Autor von meinem Blog-Text (der heutigen Andacht) ist Stefan Hintze, er erzählt von seiner Freundin; ich kenne diese Frau nicht!


LG Vera
 
einSMILEkommtwieder 16.07.2020 16:03
DANKE für EURE Diskussions-Beiträge, die für mich eine Bereicherung sind!
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