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Von der Kirche zur Moschee

Von der Kirche zur Moschee
Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat den Weg zur Nutzung der weltberühmten Hagia Sophia in Istanbul als Moschee freigemacht. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitagnachmittag meldete, annullierten die Richter des Staatsrats den seit den 1930er Jahren bestehenden Status eines Museums für den Kuppelbau aus dem 6. Jahrhundert. Stattdessen könne die Hagia Sophia, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, wieder für religiöse Zeremonien genutzt werden, hieß es in der Gerichtsentscheidung.
Mehr....
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2020-07/kirche-orthodoxie-tuerkei-hagia-sophia.html

Kommentare

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Klavierspielerin2 10.07.2020 18:42
....bin gespannt, ob darüber in den Medien berichtet wird.
 
(Nutzer gelöscht) 10.07.2020 18:59
also ich hab das heute auf einer ziemlich normalen Internetseite gelesen
 
(Nutzer gelöscht) 10.07.2020 19:31
Der Antichrist setzt sich in den Tempel..... Tempelberg, Istanbul....
 
hansfeuerstein 10.07.2020 19:46
Damit wird schon deutlicher wohin die Muslimbrüder (offizielle Bezeichnung islamischer Eliten) wollen. Erdogan ist nicht einfach so vom Himmel gefallen. Immerhin scheinen seine Ansichten mehrheitsfähig zu sein. Das Militär hat zu lange gewartet.
 
Klavierspielerin2 10.07.2020 19:55
..der orthodoxe Patriarch Bartholomaios I hat sich gegen die Umwandlung in eine Moschee ausgesprochen:
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2020-06/tuerkei-oekumenischer-patriarch-hagia-sophia-moschee-streit.html

...hat wohl niemand interessiert 🙄
 
hansfeuerstein 10.07.2020 19:59
Die Diplomatie und das Appeasement scheint vor zu gehen....man mein die Situation zu entspannen wenn man den immer neuen Forderungen und Übergriffen nachgibt. Die Geschichte
hat eigentlich immer was anderes gelehrt.
 
Klavierspielerin2 10.07.2020 20:02
.....Zugleich erinnert die griechisch-orthodoxe Kirche die Türkei an die „glorreiche christliche Geschichte" der Kathedrale. Am 2. Juli will das Oberste Verwaltungsgericht in der Türkei erneut über den Status des Gebäudes entscheiden. Anfang der Woche hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan auf internationale Kritik reagiert und betonte, Ankara müsse niemanden um Erlaubnis fragen, ob die Hagia Sophia wieder eine Moschee werden dürfe.

Jeder „Umsturz des neutralen Gebrauchs dieses Monuments als Museum" würde die Hagia Sophia in einen „Ort des Raubs und ein Symbol der Eroberung Symbol der Eroberung umwandeln", warnte der Heilige Synod der griechisch-orthodoxen Kirche. Zudem würde die Re-Islamisierung zu Protesten und Frustration unter den Christen in aller Welt führen und zugleich der Türkei in vielfältiger Weise schaden.

Die im sechsten Jahrhundert erbaute....

Mehr:
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2020-06/griechenland-orthodoxe-kirche-tuerkei-respekt-hagia-sophia-museu.html
 
Klavierspielerin2 10.07.2020 20:10
...je mehr ich mich einlese, desto übler wird's...

Päpste durften in der Hagia Sophia nicht beten
Ein spontanes Gebet von Papst Paul VI. in der Hagia Sophia sorgte 1967 für eine heftige Debatte; seinen drei Nachfolgern im Papstamt, die den Bau seither besuchten, war ein Gebet dort verwehrt.

Ein islamischer Vorbeter rezitierte an diesem Freitag im Innern der Hagia Sophia einen koranischen Text. Ein Sprecher der griechischen Regierung kritisierte das Ereignis mit den Worten, die Hagia Sophia sei „ein globales Kulturdenkmal“ und dürfe nicht „missbraucht werden, um andere Ziele zu verfolgen“. Präsident Erdogan hingegen erklärte in einer TV-Ansprache, es sei richtig, die Eroberung Konstantinopels auch mit einem Gebet in der Hagia Sophia zu feiern
Mehr:
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2020-05/tuerkei-erdogan-hagia-sophia-islam-gebet-moschee-kirche-griechen.html
 
hansfeuerstein 10.07.2020 20:17
Nur die Regierungen und auch Kirchwenoberhäuter im westlichen Europa scheinen die Absichten noch gar nicht begriffen, und verstanden zu haben. Die sog. Regensburger Rede von Benedikt XVI. kann man gar nicht oft genug in Erinnerung rufen...
 
Arne 10.07.2020 20:27
Wer wollte noch mal die Türkei in die EU aufnehmen? Waren das eventuell Junkcker, Scholz und Angela Merkel?

Und Aiman Mazyek, Erdogans Vertreter hierzulande, wird immer noch hofiert 🙄
 
pieter49 10.07.2020 20:48
Traurig!

Hiermit sieht man wie Fanatisch ''Der Führer'' von der Turkey sich benimmt ...
 
hansfeuerstein 10.07.2020 21:29
Die Menschen, mit denen man eine Türkei in der EU hätte machen können, wollen das Land mittlerweile verlassen.....

Man könnte sagen, es sind nur Gebäude, aber es sind eben Symbole für mehr..

Das Tragische ist, dass sie mit dem Christentum etwas bekämpfen was sie in seiner ganzen Dimension und Größe der Befreiung des Menschen zu Gott, nicht erkennen
 
hansfeuerstein 10.07.2020 21:31
Der christliche Glaube ist die grösste Befreiungsbewegung der Menschheitsgeschichte......
 
Klavierspielerin2 11.07.2020 06:53
Guten Morgen.
stimmt@ Hans, " die Regensburger Rede", werde ich Mal komplett durch lesen, habe lediglich in Erinnerung, dass Benedikt jemanden zitierte (wen?)," vom Islam wurde nie etwas Gutes gehört". 
Darauf folgte ein entsetzter Aufschrei in den Medien und Deutschland!
 
Klavierspielerin2 11.07.2020 07:01
Oh Mann, ich liiiiiebe Google 🙂

Hier habe ich Benedikts Zitat:
[url=Dabei]Dabei zitierte er aus einem mittelalterlichen Dialog zwischen dem byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos und einem gelehrten Perser: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“. Das schwierige Zitat wurde in Teilen [/url]...
 
Klavierspielerin2 11.07.2020 07:12
....habe " Die Regensburger Rede" gefunden und ein neues Blog-Thema dazu erstellt. 
 
(Nutzer gelöscht) 11.07.2020 08:57
Wieder mal wird deutlich, der Islam ist auf Eroberungskurs, und will die "Unglaeubigen" also das Christentum vernichten.... steht im Koran !!! 
 
Klavierspielerin2 11.07.2020 09:08
@jerusa, bin mir nicht so sicher, dass die " die Ungläubigen", eher den westlichen Lebensstil- den wir selbst auch verurteilten-, vernichtet sehen wollen?
 
(Nutzer gelöscht) 11.07.2020 11:15
Grundsätzlich finde ich die Entwidmung gut. Es ist ein Haus Gottes und kein Museum.
Allerdings wäre es sinnvoll, das Gebäude sowohl als Moschee als als Kirche zu nutzen.
Das wäre irgendwie auch gerecht.
Christen haben sie erbaut. Muslime haben sie vor dem Verfall gerettet.
 
Klavierspielerin2 11.07.2020 12:32
@ balin, im Artikel weiter oben, sagt Erdogan: "Präsident Erdogan hingegen erklärte in einer TV-Ansprache, es sei richtig, die Eroberung Konstantinopels auch mit einem Gebet in der Hagia Sophia zu feiern"

Alle! Christen sollten die gewonnene Schlacht von Lepanto ( 7. Oktober) über die Osmanen feiern. Denn warum soll der gemeine Muslim nicht auch erkennen, wie wir dazu stehen?
 
(Nutzer gelöscht) 11.07.2020 13:05
Damit ist Atatürk passé
A
Die Türkei gehört NICHT zu Europa
 
(Nutzer gelöscht) 11.07.2020 13:14
Auf Spiegel-Online ist was dazu zu lesen. 
 
Klavierspielerin2 11.07.2020 13:46
Dsnke@gatto, hab's gelesen, steht im Prinzip das selbe wie in den o.g. Links. Neu war mir, dass die USA die Umwandlung bedauere und machte deutlich, das sie erwarte, die H.S. bliebe für alle offen. Am24.juli sei das 1. Freitagsgebet geplant.( Spiegel online)
 
Klavierspielerin2 11.07.2020 14:01
Andererseits benötigen wir die Türkei, die eine enorme Zahl an Flüchtlingen aus Syrien, Irak, usw., Unterkünfte bietet. Dafür werden sie bezahlt, aber ist doch ok so, oder?
 
(Nutzer gelöscht) 11.07.2020 16:22
Freilich benötigen wir sie, und Erdogan weiß es. 
 
hansfeuerstein 11.07.2020 21:59
Der Islam ist namentlich durch die Moslembruderschaft auf Eroberungskurs, und sie machen auch keinen Hehl daraus. Im Westen Europas hat man sich entschieden, Schritt für Schritt nachzugeben.
 
Klavierspielerin2 12.07.2020 19:14
Weltweite Reaktionen zu Umwandlung der Hagia Sophia in Moschee

https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2020-07/weltweit-reaktionen-zu-umwandlung-der-hagia-sophia-in-moschee.html


"Können nicht Muslime und Christen im großen Gotteshaus jeweils ihren Gottesdienst beten?“
 
Klavierspielerin2 23.07.2020 06:47
Neues zum Thema:

Ägypten: Großmufti kritisiert Umwandlung der Hagia Sophia
Der ägyptische Großmufti, Scheich Shawki Ibrahim Allam, hat sich kritisch zu der von den türkischen Behörden angeordneten Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee geäußert. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur „Fides“ mit Blick auf ein TV-Interview des Journalisten Hamdi Rizk mit dem Mufti.

Der Großmufti erklärte, es sei illegal, eine Kirche in eine Moschee umzuwandeln. In der Geschichte Ägyptens sei keine christliche Kirche je in einen muslimischen Gebetsort umgewandelt worden, so die Aussage des islamischen Rechtsgutachters. Diese steht allerdings in Widerspruch zu historischen Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen gekommen sind.

Vom islamischen Rechtsdenken her gebe es auch keine Einwände gegen den Bau von Kirchen mit Geldern von Muslimen, etwa aus Steuern, stellte Allam fest. Der Großmufti bezeichnete Ägypten in seinen Ausführungen als jenes Land mit muslimischer Mehrheit, „in dem die meisten öffentlichen Mittel für den Bau christlicher Kirchen verwendet werden“. Das sei als Ausdruck eines starken sozialen Zusammenhalts zwischen Muslimen und Christen zu werten.

Der Großmufti erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es der Prophet Mohammed bei seinen militärischen Kampagnen auf der Arabischen Halbinsel ausdrücklich untersagt habe, die (damals dort noch.....Nutzung der Hagia Sophia als Simultaneum....

Wir können keine Moscheen mehr in Kathedralen umwandeln und keine Kathedralen mehr in Moscheen”. Kirchen, Synagogen und Moscheen seien alle Gotteshäuser, „wir glauben alle an den einzig wahren Gott, sagt Ümit Vural, Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft in Ö

Kompletter Artikel:
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2020-07/aegypten-grossmufti-hagia-sophia-moschee-kritik-tuerkei.html
 
Klavierspielerin2 09.09.2020 09:39
Die Tagespost berichtet:

ANKARA
Welche Strategie Präsident Erdogan verfolgt
Der türkische Präsident gibt seiner Politik eine neo-osmanische Attitüde. Doch die Macht Erdogans ist immer mehr bedroht.

Es ist ein Krisensommer: Massendemos in Belarus, Putsch in Mali, türkische Aggressionen am und im Mittelmeer, Corona-Unsicherheiten allenthalben. Bei all diesen Krisen ist die EU gefragt. Am kritischsten ist die drohende Konfrontation im östlichen Mittelmeer. Und zwar nicht nur wegen der wilden Entschlossenheit des türkischen Diktators, sondern auch wegen der unterschiedlichen Sichtweise dieser Krise in Paris und Berlin.

Erdogan lässt keinen Zweifel aufkommen, auch Waffengewalt anzuwenden, wenn er sagt: „Keine Kolonialmacht und keine Bedrohung kann unser Land davor abschrecken, Hand anzulegen an die Öl-und Gasvorkommen, die sehr wahrscheinlich in dieser Region liegen.“ Indem er Bezug nimmt auf Kolonialmächte, die nicht mehr als solche existieren, erinnert er an Frankreich, Italien und Großbritannien, die 1923 im Vertrag von Lausanne die heutigen Grenzen der Türkei festlegten und de facto die Ägäis zu einem griechischen Meer machten. Darunter sind Inseln in Sichtweite des türkischen Festlandes, so dass die Türkei praktisch keine nennenswerte Seezone hat. Das ist auch einer der Gründe, weshalb sie der Seerechtskonvention nicht beigetreten ist und sich daher das Recht herausnimmt, in internationalen Gewässern Messungen und Bohrungen vorzunehmen, zum Beispiel in der Ägäis.
Als Begründung verweist Ankara auf kleine Inseln, die unbewohnt sind und in dem Vertrag von Lausanne nicht erwähnt werden. Diese Inseln seien türkisch, behauptet Erdogan, Lausanne müsse neu verhandelt werden. Das ist völkerrechtlich ein ziemlich waghalsiges und willkürliches Unterfangen. Als zweite Begründung zieht Erdogan die von keinem Staat der Welt außer der Türkei anerkannte Republik Nordzypern und ihre Seerechtszonen heran. Und als dritte den ebenso fadenscheinigen Verteidigungs- und Handelsvertrag mit der Regierung in Libyen, die um ihre Existenz kämpft und von islamistischen Söldnern abhängig ist.

Die Wirtschaft schwächelt, die AKP-Macht bröckelt........Der frühere deutsche Botschafter in Ankara, Martin Erdmann, spricht in diesem Sinn von einem Neo-Osmanismus. Hinter diesem eher diplomatischen Begriff der neoosmanischen Politik verbirgt sich allerdings eine sprungbereite, kriegerische Haltung. Erdogan sucht die Machtdemonstration. In Syrien und im Irak will er frühere osmanische Erde wieder einsammeln und gleichzeitig den Islam stärken. Deshalb unterstützt er die....

Hier der Link zum kompletten Bericht
https://m.die-tagespost.de/politik/aktuell/welche-strategie-praesident-erdogan-verfolgt;art315,211379

Die Tagespost erscheint wöchentlich, soweit ich weiss, kann man bis zu 3 x kostenlos online lesen.
 
Klavierspielerin2 09.09.2020 09:42
"Steht Deutschland auf der Seite des Rechts?
Und Deutschland? Berlin versucht zu vermitteln. Aber wie soll man zwischen einem Hasardeur, der skrupellos lügt, und EU-Staaten vermitteln, deren Rechte von diesem aggressiven und kriegsbereiten Abenteurer mit Füßen getreten werden? Am Freitag werden die EU-Außenminister in Berlin über Sanktionen gegen die Türkei beraten. Dann wird sich zeigen, ob Deutschland auf der Seite des Rechts steht oder wieder ängstlich klein beigibt vor dem Feldgeschrei Erdogans und ihm sogar weiter Waffen verkauft. Die Frage ist bedeutsam. Denn sie berührt empfindlich das deutsch-französische Verhältnis.

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe hier
 
Klavierspielerin2 07.07.2021 16:25
Hagia Sophia in Istanbul und Pantheon in Rom bekannteste Beispiele für Phänomen
Von der Kirche zur Moschee: Warum Gotteshäuser die Religion wechseln 

Mit ihrer Religion verbinden viele Menschen tiefe Gefühle. Das zeigt sich besonders, wenn Gotteshäuser von einem zum anderen Glauben wechseln. Die Hagia Sophia, ehemals Kirche und seit einem Jahr Moschee, ist das wohl prominenteste Beispiel für dieses Phänomen – doch bei weitem nicht das einzige.


Sie ist ein Gebäude mit langer Geschichte, bemerkenswerter Architektur und hoher symbolischer Bedeutung: die Hagia Sophia in Istanbul. Als christliches Gotteshaus im sechsten Jahrhundert errichtet, erlangte sie aufgrund ihrer gigantischen Ausmaße und als Krönungskirche der byzantinischen Kaiser schnell weltweite Berühmtheit. Als Konstantinopel, für das sich später der Name Istanbul durchsetzte, 1453 von den Osmanen erobert wurde, machte sich der Wechsel der Religion der Machthaber auch in der Hagia Sophia bemerkbar: In dem symbolträchtigen Gotteshaus wurden nun nicht mehr die Evangelien verkündet, sondern der Koran rezitiert. Die Sophienkirche war zu einer Moschee geworden, wovon auch die weitgehende Entfernung oder Überdeckung der christlichen Darstellungen, Symbole und Fresken zeugt.

Viele orthodoxe Christen empfinden die Übernahme der Hagia Sophia durch den Islam bis heute als Schmach und fordern eine Rückgabe. Die Umwandlung der ehemaligen Kirche in ein Museum im Jahr 1934 unter der Regierung des türkischen Präsidenten Kemal Atatürk konnte die Situation etwas entspannen, da das Gotteshaus in dieser Zeit von keiner Religion genutzt wurde. Doch im Juli vergangenen Jahres ordnete Recep Tayyip Erdogan an, die Hagia Sophia wieder zu einer Moschee zu machen – ein weiterer Baustein der populistischen Religionspolitik des Staatspräsidenten, der sich eine Türkei wünscht, die weniger weltanschaulich neutral und mehr islamisch geprägt ist.

Gebetsorte wechseln in der Geschichte oft häufiger ihre Nutzer

Vertreter zahlreicher christlicher Konfessionen in aller Welt verurteilten diese Rückumwandlung der Sophienkirche in einen muslimischen Gebetsort. Papst Franziskus sagte, er empfinde "großen Schmerz" über die Entscheidung Erdogans und die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, warf dem autokratischen Politiker vor, die Hagia Sophia zu missbrauchen, um "Macht zu demonstrieren und Zwietracht zu säen". Der russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau, Kyrill I., bezeichnete die Umwandlung sogar als "Strafe Gottes" für den in Istanbul ansässigen Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.: Dieser hatte die Gründung einer selbstständigen orthodoxen Kirche in der Ukraine unterstützt, was Kyrill missfiel.

Auch wenn der Wechsel der Religion eines Gotteshauses oder einer Gebetsstätte für die Gläubigen – je nachdem, auf welcher Seite sie sich befinden – großen Schmerz oder Grund zur Freude bedeutet, aus Sicht der Religionswissenschaft stellt dieser Vorgang keine große Besonderheit dar. "Gebetsorte wechseln in Geschichte und Gegenwart häufiger ihre Nutzer, als man vielleicht erwarten würde", sagt Martin Radermacher von der Universität Bochum. Oft handele es sich dabei um pragmatische Gründe, etwa dem Bedarf an einer Gebetsstätte, so der promovierte Religionswissenschaftler. Aber Radermacher macht bei diesem Phänomen auch eine politische Motivation aus, wenn ein "Herrscher eine bestimmte Religion unterstützt und ihr die Gottesdiensträume anderer Religionen zuweist", wie etwa im Fall der Hagia Sophia.
Gebetsstätte und im 20. Jahrhundert zum Museum umgewidmete Hagia Sophia in Istanbul wieder als Moschee genutzt. Dazu hat man christliche Kunstwerke wie das zentrale Apsismosaik von der thronenden Madonna samt Kind mit Tüchern verhüllt.

Ein weiteres Beispiel für einen historischen Religionswechsel einer bedeutenden Gebetsstätte ist die Kathedralmoschee im andalusischen Córdoba. Allerdings verhält es sich bei der "Mezquita", wie das berühmte Gotteshaus unter Verwendung des spanischen Begriffs für "Moschee" schlicht genannt wird, im Vergleich mit der Hagia Sophia genau andersherum: Hier machten Christen einen muslimischen Gebetsort zu einer Kirche. 1236 eroberten die Spanier im Zuge der Reconquista die Stadt Córdoba, noch wenige Jahre zuvor der Sitz des gleichnamigen muslimischen Kalifats. Die Hauptmoschee wurde zur Bischofskirche unter dem Patronat der in den Himmel aufgenommenen Jungfrau Maria.

Die Mezquita ist mit einer Grundfläche von fast 24.000 m² einer der größten Sakralbauten der Welt und für ihre Gebetshalle bekannt, die ihr charakteristisches Aussehen durch die mehr als 850 Säulen mit den darüber liegenden Hufeisenbögen erhält. Die christlichen Eroberer wollten mit der Umwidmung der Moschee in eine Kirche ein Zeichen ihrer Macht setzen: Die ganze muslimische Welt sollte sehen, dass die Tage von Al-Andalus gezählt seien – auch wenn es noch mehr als 250 Jahre dauern sollte bis mit dem Fall Granadas 1492 die Präsenz des Islam auf der Iberischen Halbinsel vorbei war.

"Was ihr hier zerstört habt, gibt es sonst nirgendwo"

Zunächst wurde die Mezquita baulich kaum verändert, doch im 15. Jahrhundert kamen Pläne auf, ein gotisches Kirchenschiff mitten in die Gebetshalle hineinzusetzen. 1523 wurde schließlich mit dem Bau im Stil der spanischen Frührenaissance begonnen. Der Stadtrat von Córdoba hatte sich dagegen zwar energisch gewehrt, weil er das einmalige Ensemble muslimischer Baukunst erhalten wollte, doch da Kaiser Karl V. zu den Unterstützern des Vorhabens gehörte, wurde es schließlich doch umgesetzt. Eine Anekdote berichtet jedoch, dass der Herrscher aus dem Hause Habsburg daraufhin erstmals Córdoba besuchte und als er die Mezquita sah, ausrief: "Was ihr hier erbaut habt, hättet ihr an jedem beliebigen Ort tun können. Aber was ihr hier zerstört habt, gibt es sonst nirgendwo auf der Welt."

Die alleinige Nutzung der Kathedrale in Córdoba durch die Kirche ist heute umstritten. Regelmäßig werden wegen der islamischen Vergangenheit des Gotteshauses Forderungen laut, auch Muslimen in ihm einen Bereich zum Gebet zuzusprechen. Andere wünschen sich den Status eines Museums für die Mezquita, um den zahlreichen Touristen die bewegte Geschichte des Gebäudes näherzubringen und die Religionen miteinander zu versöhnen. Diesen Vorschlägen standen die Bischöfe von Córdoba stets ablehnend gegenüber. So auch der frühere Oberhirte Juan José Asenjo: 2006 verwies der Bischof darauf, dass an der Stelle der heutigen Kathedralmoschee zuvor eine westgotische Kirche gestanden habe, auf deren Fundamenten die Mezquita erbaut worden sei. Deshalb sei eine Rückkehr zu einer Nutzung des Gebäudes als Moschee nicht angebracht. Dieses historische Argument stellte auch eine der Motivationen der Reconquistadoren zur Umwidmung der Moschee in eine Kirche dar.

Heute ist aufgrund archäologischer Funde klar, dass sich an derselben Stelle in Córdoba zuvor ein römischer Tempel befunden hat. Das ist kein Einzelfall: Die Nutzung der Heiligtümer des römischen Imperiums durch das zur Staatsreligion aufgestiegene Christentum in der Spätantike erfolgte mit System im gesamten Reich. So zeigten Päpste und Bischöfe aller Welt, dass sie sich als Überwinder des Heidentums verstanden. Im Sinne des politisch aufgeladenen römischen Staats- und Kaiserkults stellte diese Übernahme eine große Machtdemonstration dar. Doch in einer Stadt wie Rom, in der Baumaterial und Platz knapp waren, sprachen auch praktische Gründe für die Nutzung von antiken Tempeln. Nach Ansicht von Religionswissenschaftler Radermacher erleichterte ein weiterer Umstand den rasch vor sich gehenden Glaubenswechsel römischer Tempel: Die Vorstellung eines "durch die Anwesenheit von Göttern geweihten Raumes" habe es sowohl in den antiken Religionen Roms und Griechenlands gegeben als auch bis heute in gewisser Weise im Katholizismus.

Das bekannteste Beispiel hierfür ist wohl das Pantheon. Der allen Göttern geweihte Tempel in der Hauptstadt des römischen Reichs stammt aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert. Seine Kuppel galt über tausend Jahre lang als größte der Welt. 609 wurde das weltbekannte Heiligtum in eine christliche Kirche umgewandelt, nachdem Kaiser Phokas es Papst Bonifaz IV. geschenkt hatte. Der Pontifex weihte das Pantheon der heiligen Jungfrau Maria und allen Märtyrern. Auf diese Weise griff er das Konzept der Verehrung möglichst vieler Heiliger an diesem Ort auf, das in der Tradition des allen Göttern geweihten Tempels stand. Der Umwandlung in eine Kirche ist es außerdem wohl zu verdanken, dass das Pantheon in der Gegenwart eines der am besten erhaltenen antiken Bauten Roms ist: Seine aktive Nutzung als Kirche verhinderte die Wiederverwendung der Baumaterialen für neue Gebäude. Heute ist das Gotteshaus eines der beliebtesten Ziele für Touristen in der Ewigen Stadt.


Bild: © beatrice prève/Fotolia.com
Das Pantheon in Roms Innenstadt, seit 609 eine Kirche, ist eines der am besten erhaltenen antiken Bauwerke.

Nicht nur in Europa oder dem Nahen Osten ist das Phänomen des Religionswechsels von Gotteshäusern und "heiligen Orten" zu beobachten: Es kommt weltweit vor – und das bis heute. In Indien etwa legte Premierminister Narendra Modi im vergangenen Jahr den Grundstein für den Neubau eines Hindu-Tempels. Dahinter stecken politisches Kalkül und die bewusste Provokation der muslimischen Minderheit, denn das Gotteshaus wird auf den Ruinen einer in den 1990er-Jahren zerstörten Moschee in der Stadt Ayodhya errichtet. Es soll dem Gottkönig Rama geweiht werden, der nach hinduistischem Glauben vor etwa 7.000 Jahren an jener Stelle als Inkarnation der Gottheit Vishnu das Licht der Welt erblickte.

Tempel-Neubau als Provokation für muslimische Minderheit in Indien

Mit dem Neubau will Hindu-Nationalist Modi einen seit dem 16. Jahrhundert bestehenden religiösen Konflikt zwischen Islam und Hinduismus im Sinne seines Glaubens entscheiden. Damals hatten Muslime den antiken Rama-Tempel zerstört, um dort eine Moschee zu errichten. Über die Jahrhunderte eskalierte der Streit und gipfelte in der Zerstörung des muslimischen Gotteshauses durch einen Mob von 200.000 Hindus vor knapp 20 Jahren. 2019 gab ein Gericht schließlich grünes Licht für den Neubau des Rama-Tempels, sicherte Muslimen jedoch immerhin zu, in der Nähe eine Moschee errichten zu können – was in Indien große Proteste hervorrief.

Nach Ansicht Radermachers gehen die meisten Umnutzungen von Gotteshäusern heute jedoch "relativ unbemerkt über die Bühne", so etwa in Deutschland. Als Beispiele nennt er die Übernahme von katholischen oder evangelischen Kirchen, die aufgrund von rückläufigen Kirchenmitgliederzahlen an andere christliche Konfessionen verkauft werden, wie etwa Orthodoxe oder Freikirchler. Eine Ausnahme führt der Religionswissenschaftler jedoch an: "Soziale Konflikte, die dann oft auch medial ausgetragen werden, entstehen etwa, wenn katholische Kirchen in Moscheen umgewandelt werden." Auch wenn sich "die alte Gemeinde gegen die Umnutzung oder Profanierung" einer Kirche wehre, sei Unfrieden an der Tagesordnung. Denn oft sei "die lokale Identität mit einem bestimmten Gottesdienstraum verbunden" – und mit Sicherheit auch große Gefühle.

Von R. Müller
 
Klavierspielerin2 07.07.2021 16:43
Aber auch von der Moschee zur Kirche. Dank der 'Reconquista',der ' Rückeroberung' im 15. Jhdt. durch die 'Katholischen Könige'
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reconquista

In Cordoba die Mezquita:

https://youtu.be/qrVA-gkrePI
 
Klavierspielerin2 07.07.2021 16:45
...vom Tempel zur Kirche, das Pantheon in Rom

https://youtu.be/iY1h9jwIA00
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