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Leserbrief - Telefonat mit Paulus vom 08. Juni 2020

Leserbrief - Telefonat mit Paulus vom 08. Juni 2020
riiiing, riiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiing

Paulus: Hallo Bluehorse, wo brennt's?
Bluehorse: Moin Paulus. Ich will helfen.
Paulus: Wem? Mir?
Bluehorse: Nein, Du sollst mir helfen damit ich helfen kann.
Paulus:Würdest Du Dich mal klar ausdrücken, was genau los ist?

Bluehorse: Es geht um einen Leserbrief an die örtliche Zeitung. Darin bittet eine Leserin aus Hamburg um Hilfe für einen Panzerfahrer. Also sie schreibt: 

In einem Buchladen tummelten sich unangemeldet Wühlmäuse, Hamster, Schafe, Nervzwerge und Stachelschweine. Alle fragten nach der Bibel und stritten sich um das einzige Exemplar, welches gerade noch im Buchladen vorhanden war.  

Paulus: Tja, was so der Bildungshunger verursachen kann. 

Bluehorse: Nun, es kam zu lauten Diskussionen und Streitgesprächen, wer die einzige Bibel halten und aus ihr vorlesen darf. Dadurch entstand ein Tumult, den man bis auf die Straße hören konnte. Die Buchladenbesitzerin rief einen Notdienst an und bat um Hilfe. Der Notdienst informierte per Funk alle Hörer in Hamburg. Daraufhin schnappte sich der Vertreter einer Ideologie einen Panzer und weil er nicht zart besaitet war, fuhr er direkt durch die Schaufensterscheibe in den Buchladen und rief: "Ich bin der Rattenfänger von Hameln, wo sind hier die Mäuse? Ich transportiere alle weg von hier, die hier nicht hingehören." Vor Schreck lies ein Hamster, der gerade die Bibel in der Hand hielt, diese fallen und der Panzer kam genau auf der Bibel zu stehen, nachdem er 3 Bücherregale umgeworfen hatte. Die stürzenden Regale verletzten die Besucher des Buchladens. 

Paulus: Bei dieser harten Vorgehensweise muß jetzt wohl ein Krankenwagen anrücken.

Bluehorse: Das dachte ich auch. Die Buchladenbesitzerin rief wieder beim Notdienst an und beschwerte sich über den Panzerfahrer. Der Panzerfahrer war ganz entsetzt, dass er nicht freudig begrüßt wurde und drehte aus Wut noch 3 Ehrenrunden im Buchladen. Die Besucher des Buchladens verließen fluchtartig den Ort, sofern sie noch laufen konnten. 
 
Paulus: Und was hat das jetzt mit dem Leserbrief an die Zeitung zu tun?

Bluehorse: Nun, eine Frau, ich vermute die Freundin des Panzerfahrers, hat nun einen Leserbrief an die Zeitung geschrieben und sich beschwert über die Undankbarkeit der Besucher des Buchladens, die wohl alle nicht die Hilfsbereitschaft des Panzerfahrers gewürdigt haben. Dieser Mann hätte eine Auszeichnung verdient und keine negative Kritik. 

Paulus: Ok. Und jetzt?

Bluehorse: Jetzt überlege ich, wie man dieser Freundin helfen könnte, also mit welcher Auszeichnung das Problem zu lösen wäre. Hast Du eine Idee für eine passende Auszeichnung?

Paulus: Lass mich kurz überlegen. Hast Du Dir denn etwas überlegt?

Bluehorse: ich dachte an eine Urkunde "Panzerfahrer des Monats"

Paulus: Nein, ich habe folgenden Vorschlag: Man sollte dem Panzerfahrer eine schön dekorierte Liste überreichen, die die Überschrift zeigt: "Für Menschen, die gerne mit einem Panzer unterwegs sind." Und dann sollten einige Hilfepunkte aufgelistet werden:
1. Panzer parkt man vor dem Buchladen und nicht im Buchladen. 
2. Betritt niemals in einen Buchladen, wenn Du selbst nichts lesen und lernen willst.
3. Vor Betreten eines Buchladens achte auf Deinen Mundschutz, damit keine giftige Spucke rauskommt. Corona lässt grüßen.
4. Das Überfahren der Bibel und anderen interessanten Büchern behindert das Studium derselben. 
5. Achte auf eine freundliche und höfliche Einstellung zu anderen Besuchern des Buchladens, es könnten Deine Brüder und Schwestern sein.
6. Leih Dir mal das Buch aus: Wie schaffe ich mir Freunde?

Bluehorse: Ok. Das klingt interessant. Aber was ist, wenn der Panzerfahrer nicht lesen kann? 

Paulus: Nun, dann soll ihm seine Freundin diese Liste schön langsam vorlesen. Diese Liste könnte auch ihr helfen, die Ursache eines Problems zu erkennen.

Bluehorse: Aber eine Auszeichnung, wie sich das die Freundin des Panzerfahrers vielleicht gedacht hat, ist es ja nun nicht. 

Paulus: Betrachte es so: Nicht jeder bekommt so eine Liste. Insofern ist diese Liste etwas Besonderes und das wiederum ist eine Auszeichnung. 
 

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 08.06.2020 14:56
Na den "Panzerfahrern" wird das gar nicht gefallen😉

Aber schön, dass du wieder da bist🤠
 
Bluehorse 08.06.2020 15:55
Ich möchte darauf hinweisen, dass wir keinen Menschen ändern können. Auch ich werde niemanden ändern, auch nicht durch meine Satiren. Aber das versuche ich auch nicht. Vielmehr sollen meine Satiren eine Anregung sein, über eine Rolle/Situation mal von einer anderen Seite her nachzudenken. 

Menschen befinden sich öfters mal in einer Rolle, die ihren Enttäuschungen, Verletzungen und auch eigenem Versagen geschuldet sind. Diese Enttäuschungen, Verletzungen und das Versagen hat Folgen. Sich immer wieder über die Folgen zu beklagen oder die Wut darüber an anderen auszulassen, ist n.m.Meinung keine konstruktive Lösung. Das ist eine der Botschaften, die ich heute mit dieser Satire transportieren möchte. 

Menschen gehen oft erst dann zum Arzt, wenn sie es vor Schmerz nicht mehr aushalten. Andere zögern den Arztbesuch raus, indem sie sich eine gepanzerte Weste anziehen. So eine gepanzerte Weste blockt den Blick Außenstehender ab, die dadurch meine Gründe für mein Sosein nicht erkennen sollen. Das ist einer der möglichen Gründe, warum sich der Mensch "mir gegenüber" so stur und unnachgiebig wie ein Panzer verhält. Ich bin ihm nicht böse...   
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