So infizierten sich die ersten Corona-Patienten in Deutschland
27.05.2020 20:31
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So infizierten sich die ersten Corona-Patienten in Deutschland
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Wir können daraus lernen.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/coronavirus-studie-webasto-ausbreitung-1.4912431?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Der erste Mitarbeiter der Stockdorfer Zentrale Webasto steckte sich an, als er neben seiner chinesischen Kollegin in einer Besprechung saß.
Vielleicht kann sich der 38 Jahre alte Familienvater aus dem Landkreis Traunstein noch erinnern, was es an jenem Tag Ende Januar mittags in der Webasto-Kantine gab. Es fehlte ihm jedenfalls Salz - das wird er wohl nie mehr vergessen. Denn hätte ihm kein Salz gefehlt, hätte er sich womöglich nicht bei einem Kollegen des Autozulieferers in Stockdorf mit dem Coronavirus angesteckt und den Erreger an seine Frau und zwei der drei Kinder weitergegeben - lediglich der Säugling blieb gesund. Die fünfköpfige Familie wäre nicht für mehr als zwei Wochen in der Trostberger Klinik isoliert worden.
Doch das Salz fehlte, weshalb er sich zu einem Kollegen umdrehte, mit dem er Rücken an Rücken saß. Er fragte, ob er sich den Salzstreuer vom Nebentisch ausleihen könne, der Kollege reichte ihn herüber - und steckte ihn dabei an. So jedenfalls beschreibt es eine Studie, die Forscher des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, des Robert-Koch-Instituts und der Berliner Charité in der Fachzeitschrift The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht haben.
Detailliert verfolgen und beschreiben die Mediziner die Ansteckungsketten der bundesweit ersten 16 Coronavirus-Fälle, welche mit Ausnahme eines privaten Kontaktes ausschließlich Webasto-Mitarbeiter oder deren Angehörige umfassen. Die Studie bestätigt, dass Infizierte bereits ansteckend sein können, bevor sie erste Symptome zeigen und dass das Virus auch über Gegenstände übertragen werden kann. "Wenn ich das lese, dann wird mir bewusst, dass wir teilweise schon auch Glück gehabt haben", sagt der Webasto-Vorstandsvorsitzende Holger Engelmann. Am Ende sei man wohl "mit einem blauen Auge davon gekommen", sagt er rückblickend.
Eine chinesische Mitarbeiterin, die sich vermutlich bei ihren Eltern aus Wuhan angesteckt hatte, gilt als Indexpatientin. Sie weilte vom 20. bis 22. Januar in Deutschland und nahm in der Stockdorfer Webasto-Zentrale an diversen Workshops und Meetings teil. An einem dieser Treffen nahm der spätere erste deutsche Patient teil, es fand mit zwei weiteren Webasto-Mitarbeitern in einem etwa zwölf Quadratmeter großen Besprechungsraum statt. Der spätere Patient saß neben der Chinesin, seine Kollegen am gleichen Tisch gegenüber - sie infizierten sich nicht.
Patient eins wiederum entwickelt drei Tage später eine Halsentzündung, mehr zunächst nicht. Er arbeitet am vierten Tag nach dem Treffen für eine kurze Zeit mit einem Kollegen am gleichen Computer - der nächste Fall. Dieser wiederum trifft tags darauf für eineinhalb Stunden einen Freund, sie verbringen gemeinsam den Abend. Drei Tage später fliegt der Freund nach Spanien, wo er positiv getestet wird.
In der Zentrale übertragen die wenigen Infizierten scheinbar gesund das Virus weiter. In vier Fällen erfolgt die Ansteckung just an dem Tag, an dem erste leichte Symptome auftreten. Fünf weitere Fälle könnten in diesen Zeitraum fallen, schreiben die Autoren der Studie. Der Familienvater aus dem Landkreis Traunstein steckt sich als einziger bei einem Kollegen an, der noch gar keine Symptome zeigt. Erst am Tag nach dem Zusammentreffen in der Kantine fühlen sich beide krank. Alle Patienten werden in Kliniken isoliert, in den meisten Fällen verläuft die Krankheit mild mit Kopf- und Gliederschmerzen, Kurzatmigkeit oder Appetitlosigkeit. Einige entwickeln Fieber bis zu 39 Grad, zwei Patienten bekommen eine Lungenentzündung. Durchschnittlich liegt die Inkubationszeit des Webasto-Clusters bei nur vier Tagen. Das Forschungsteam kommt deshalb zu dem Schluss, dass eine weltweit langfristige Eindämmung von Covid-19 schwierig zu leisten sein wird.
Holger Engelmann betont, dass es dennoch nicht alle nahen Kontaktpersonen erwischt hat. Er selbst etwa habe sich nicht angesteckt, obwohl er der Chinesin die Hand gegeben habe, erzählt er. Auch wenn die Zeit der ersten Infektionen für die Firma eine herausfordernde gewesen sei: "Als Team und als Firma sind wir zusammengewachsen." Insgesamt hatten sich zehn Mitarbeiter binnen zwei Wochen infiziert sowie fünf Angehörige. Seither habe es unter allen Webasto-Mitarbeitern in Deutschland zehn weitere Covid-19-Fälle gegeben, die "inzwischen aber alle wieder gesund" seien, so Engelmann. Er führt die geringe Zahl der Folgeinfektionen auch auf das strikte und konsequente Handeln des Unternehmens zurück, "wir haben aus der Situation zu Beginn des Jahres gelernt".
Wir können daraus lernen.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/coronavirus-studie-webasto-ausbreitung-1.4912431?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Der erste Mitarbeiter der Stockdorfer Zentrale Webasto steckte sich an, als er neben seiner chinesischen Kollegin in einer Besprechung saß.
Vielleicht kann sich der 38 Jahre alte Familienvater aus dem Landkreis Traunstein noch erinnern, was es an jenem Tag Ende Januar mittags in der Webasto-Kantine gab. Es fehlte ihm jedenfalls Salz - das wird er wohl nie mehr vergessen. Denn hätte ihm kein Salz gefehlt, hätte er sich womöglich nicht bei einem Kollegen des Autozulieferers in Stockdorf mit dem Coronavirus angesteckt und den Erreger an seine Frau und zwei der drei Kinder weitergegeben - lediglich der Säugling blieb gesund. Die fünfköpfige Familie wäre nicht für mehr als zwei Wochen in der Trostberger Klinik isoliert worden.
Doch das Salz fehlte, weshalb er sich zu einem Kollegen umdrehte, mit dem er Rücken an Rücken saß. Er fragte, ob er sich den Salzstreuer vom Nebentisch ausleihen könne, der Kollege reichte ihn herüber - und steckte ihn dabei an. So jedenfalls beschreibt es eine Studie, die Forscher des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, des Robert-Koch-Instituts und der Berliner Charité in der Fachzeitschrift The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht haben.
Detailliert verfolgen und beschreiben die Mediziner die Ansteckungsketten der bundesweit ersten 16 Coronavirus-Fälle, welche mit Ausnahme eines privaten Kontaktes ausschließlich Webasto-Mitarbeiter oder deren Angehörige umfassen. Die Studie bestätigt, dass Infizierte bereits ansteckend sein können, bevor sie erste Symptome zeigen und dass das Virus auch über Gegenstände übertragen werden kann. "Wenn ich das lese, dann wird mir bewusst, dass wir teilweise schon auch Glück gehabt haben", sagt der Webasto-Vorstandsvorsitzende Holger Engelmann. Am Ende sei man wohl "mit einem blauen Auge davon gekommen", sagt er rückblickend.
Eine chinesische Mitarbeiterin, die sich vermutlich bei ihren Eltern aus Wuhan angesteckt hatte, gilt als Indexpatientin. Sie weilte vom 20. bis 22. Januar in Deutschland und nahm in der Stockdorfer Webasto-Zentrale an diversen Workshops und Meetings teil. An einem dieser Treffen nahm der spätere erste deutsche Patient teil, es fand mit zwei weiteren Webasto-Mitarbeitern in einem etwa zwölf Quadratmeter großen Besprechungsraum statt. Der spätere Patient saß neben der Chinesin, seine Kollegen am gleichen Tisch gegenüber - sie infizierten sich nicht.
Patient eins wiederum entwickelt drei Tage später eine Halsentzündung, mehr zunächst nicht. Er arbeitet am vierten Tag nach dem Treffen für eine kurze Zeit mit einem Kollegen am gleichen Computer - der nächste Fall. Dieser wiederum trifft tags darauf für eineinhalb Stunden einen Freund, sie verbringen gemeinsam den Abend. Drei Tage später fliegt der Freund nach Spanien, wo er positiv getestet wird.
In der Zentrale übertragen die wenigen Infizierten scheinbar gesund das Virus weiter. In vier Fällen erfolgt die Ansteckung just an dem Tag, an dem erste leichte Symptome auftreten. Fünf weitere Fälle könnten in diesen Zeitraum fallen, schreiben die Autoren der Studie. Der Familienvater aus dem Landkreis Traunstein steckt sich als einziger bei einem Kollegen an, der noch gar keine Symptome zeigt. Erst am Tag nach dem Zusammentreffen in der Kantine fühlen sich beide krank. Alle Patienten werden in Kliniken isoliert, in den meisten Fällen verläuft die Krankheit mild mit Kopf- und Gliederschmerzen, Kurzatmigkeit oder Appetitlosigkeit. Einige entwickeln Fieber bis zu 39 Grad, zwei Patienten bekommen eine Lungenentzündung. Durchschnittlich liegt die Inkubationszeit des Webasto-Clusters bei nur vier Tagen. Das Forschungsteam kommt deshalb zu dem Schluss, dass eine weltweit langfristige Eindämmung von Covid-19 schwierig zu leisten sein wird.
Holger Engelmann betont, dass es dennoch nicht alle nahen Kontaktpersonen erwischt hat. Er selbst etwa habe sich nicht angesteckt, obwohl er der Chinesin die Hand gegeben habe, erzählt er. Auch wenn die Zeit der ersten Infektionen für die Firma eine herausfordernde gewesen sei: "Als Team und als Firma sind wir zusammengewachsen." Insgesamt hatten sich zehn Mitarbeiter binnen zwei Wochen infiziert sowie fünf Angehörige. Seither habe es unter allen Webasto-Mitarbeitern in Deutschland zehn weitere Covid-19-Fälle gegeben, die "inzwischen aber alle wieder gesund" seien, so Engelmann. Er führt die geringe Zahl der Folgeinfektionen auch auf das strikte und konsequente Handeln des Unternehmens zurück, "wir haben aus der Situation zu Beginn des Jahres gelernt".
Kommentare
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hummel62 27.05.2020 21:11
Oh, dann wären die alle hinterher noch in ischgl zum skifahren? Ich habe gehört von dort hätte sich Corona dann verbreitet. Ein Kollege war dort mit Franz. Kollegen. Waren hinterher alle positiv.
(Nutzer gelöscht) 27.05.2020 21:29
Wie heißts doch so schön: Sport ist Mord .. 😉
Entschuldigung für den flapsigen Einwurf, ich konnte es mir nicht verkneifen...
Entschuldigung für den flapsigen Einwurf, ich konnte es mir nicht verkneifen...
(Nutzer gelöscht) 27.05.2020 21:29
Kannst auch gerne wieder löschen.. 😎
hansfeuerstein 27.05.2020 22:15
Man muss unterscheiden, der erste bekannte Fall war bei Webasto in Bayern durch eine chinesische Kollegin, die Seminare hielt. Eine relativ große Welle kam anschliessend über
die Skiurlauber von Ischgl, die es dann z.T. über Karneval und Feste in Größenordnungen
verbreitet haben. Dort, wo einer der MA der Fa. Webasto wohnt, sind bis Heute die Fallzahlen
erhöht. In Ischgl selbst sind auch relativ viele Asiaten Urlaub machen, es ist wahrscheinlich, dass dort der Virus bereits vorher grassierte.
die Skiurlauber von Ischgl, die es dann z.T. über Karneval und Feste in Größenordnungen
verbreitet haben. Dort, wo einer der MA der Fa. Webasto wohnt, sind bis Heute die Fallzahlen
erhöht. In Ischgl selbst sind auch relativ viele Asiaten Urlaub machen, es ist wahrscheinlich, dass dort der Virus bereits vorher grassierte.
(Nutzer gelöscht) 27.05.2020 23:12
Warum verbreitet ihr Meldungen die ihr auch nur gehört habt, so als wären es Tatsachen?
hummel62 27.05.2020 23:21
Du meinst du Betroffene Kollegen sagen die Unwahrheit? Warum, wozu? Und ich habe persönliche Kontakte nach ischgl. Und auch die Staatsanwaltschaft ermittelt dort. Genug Tatsachen?
(Nutzer gelöscht) 27.05.2020 23:29
@Nettie - Ich verstehe deine Frage nicht ganz. Von wem, ausser dir selbst, weißt du denn WIRKLICH die Wahrheit?
Selbst dein Glaube ist nur Vertrauen, das das was du glaubst, wahr ist. Es kam noch nie jemand aus dem "Himmel" zurück und hat berichtet. Dennoch glauben wir an derlei abstraktem. Vieles andere, wesentlich greifbareres stellen bestimmte Kreise in Frage. Wie passt das deiner Meinung zusammen?
Selbst dein Glaube ist nur Vertrauen, das das was du glaubst, wahr ist. Es kam noch nie jemand aus dem "Himmel" zurück und hat berichtet. Dennoch glauben wir an derlei abstraktem. Vieles andere, wesentlich greifbareres stellen bestimmte Kreise in Frage. Wie passt das deiner Meinung zusammen?
hansfeuerstein 27.05.2020 23:38
Man hat es halt unterschätzt, wie der Mensch vieles unterschätzt, was er nicht sieht....und nur verzögert wahrnimmt...
https://www.tagesspiegel.de/wissen/studie-zur-virus-verbreitung-ischgl-war-der-ground-zero-fuer-deutschland/25864796.html
https://www.tagesspiegel.de/wissen/studie-zur-virus-verbreitung-ischgl-war-der-ground-zero-fuer-deutschland/25864796.html
hansfeuerstein 27.05.2020 23:45
Für die Betroffenen ist das alles nicht so einfach, und ich fühle mit
https://www.welt.de/vermischtes/plus208197369/Coronavirus-Ischgl-Nachts-um-zwei-erfaehrt-sie-dass-ihr-Mann-im-Koma-liegt.html
https://www.welt.de/vermischtes/plus208197369/Coronavirus-Ischgl-Nachts-um-zwei-erfaehrt-sie-dass-ihr-Mann-im-Koma-liegt.html
(Nutzer gelöscht) 27.05.2020 23:46
@ powestream:
die Gewissheit, dass das, was in der Bibel steht wahr ist, gibt uns der Heilige Geist
Aber das Thema Corona ist so dermaßen ausgelutscht, da würde ich mich nicht für hergeben als Meinungsmacher zu fungieren. Also das was 8m Fernsehen erzählt wird, weitergeben..... aus dem Grund gucke ich nicht fern und wundere mich über meine Mitmenschen wenn ich nach draußen gehe.
die Gewissheit, dass das, was in der Bibel steht wahr ist, gibt uns der Heilige Geist
Aber das Thema Corona ist so dermaßen ausgelutscht, da würde ich mich nicht für hergeben als Meinungsmacher zu fungieren. Also das was 8m Fernsehen erzählt wird, weitergeben..... aus dem Grund gucke ich nicht fern und wundere mich über meine Mitmenschen wenn ich nach draußen gehe.
hummel62 27.05.2020 23:56
Auf alle Fälle hat ischgl gesamt, klagen wg vorsätzlicher Körperverletzung schon. Verschleppt, nicht ernstgenommem, verschwiegen?Male sehen was herauskommt bei den Ermittlungen. Es gab schon 7 Tage vor Schließung ischgl 2 eindeutig infizierte in Island die dort zum schihfahren waren.
hansfeuerstein 27.05.2020 23:57
Ja, man wollte halt einfach nur weitermachen....immer weiter, den Spass nicht verderben.
hummel62 28.05.2020 00:00
Ich denke das hier ist einfach Austausch. Meinungsmacher etc findest du eher bei den vT foren. Doch gehe ich jetzt heia. A guats Nächtle dann
(Nutzer gelöscht) 28.05.2020 00:05
interessante Information , wie ich verstehe Corona ist sehr heimtückisch,
nicht jeder hat sie bekommen, obwohl der Mann auch neben der Chinesin sass und trozdem wurde nicht angesteckt.
nicht jeder hat sie bekommen, obwohl der Mann auch neben der Chinesin sass und trozdem wurde nicht angesteckt.
hansfeuerstein 28.05.2020 00:08
@hummel62, wenn der Mensch unentschlossen ist, macht er im Zweifel einfach weiter ....
@brigitte59, ja es zeigt von welchen Zufällen es abhängt, ob es von einem auf eine ganze Masse übertragen wird...
@brigitte59, ja es zeigt von welchen Zufällen es abhängt, ob es von einem auf eine ganze Masse übertragen wird...
hummel62 28.05.2020 00:11
Ein positiv getesteter sporttherapeut saß neben mir. Ich hab mich auch nicht infiziert, trotz Risikogruppe.
(Nutzer gelöscht) 28.05.2020 00:12
ja darum ist es schwer, die richtige Maßnahme für jeder Mensch herauszufinden.
pieter49 28.05.2020 04:20
Vielen Dank @hansfeuerstein, ...Information aus der Praxis ist wichtig !!!
Hygiene und Distanz sind auch wichtig!
Aber trotz alle dem kein Garantie ...?!
Hygiene und Distanz sind auch wichtig!
Aber trotz alle dem kein Garantie ...?!
Rosenlied 28.05.2020 09:37
Danke für die Seite Hans@feuerstein.
Ja, das schlimme Virus ist für alle Menschen
gefährlich.
Ein bisschen können wir uns schützen
mit Abstand halten, Mundschutz und...beten.
Unser Glaube gibt uns Halt⛪..
Ja, das schlimme Virus ist für alle Menschen
gefährlich.
Ein bisschen können wir uns schützen
mit Abstand halten, Mundschutz und...beten.
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