Ich-Bezogenheit und Nächstenliebe

RolfK

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Ich-Bezogenheit und Nächstenliebe

Es ist einfach so: Wir kommen als eine kleine Voll-Egoisten auf die Welt. Und wenn es schlimm läuft, plärren wir unseren Eltern - ganz ichbezogen - Tag und Nacht die Ohren voll.

Das Leben geht dann aber so weiter: Wir entfalten mehr oder weniger die biologisch in uns angelegte Nächstenliebe. Und wir fahren auch dementsprechend den puren Egoismus zurück.

Sind oder werden wir Christen, kann zusätzlich noch Gottes Geist ins Spiel kommen: Er will uns über die biologisch vorgegebene Nächstenliebe hinausführen. Er will uns immer mehr Nächstenliebe schenken, die direkt von Gott kommt. Und so können sogar Menschen, die bisher wenig Mitgefühl hatten, zu äußerst rücksichtsvollen Zeitgenossen werden.

Nur: Einfach so funktioniert das nicht. Ganz natürliche egoistische Impulse wie Stolz, Aggression, Herrschsucht, Geiz müssen dafür abgeschliffen und ausgewaschen werden. Und Gottes Schleif- und Waschmaschinen arbeiten dafür manchmal äußerst kratzbürstig.

Danach verpflastert und versüßt uns Gott aber immer wieder unsere Schrammen und Wunden – ganz liebevoll und großzügig.

Der Bearbeitungs- und Entwicklungsprozess mündet ein in viel Demut. Und dann erst hat die göttliche Liebe die Möglichkeit, sich richtig voll zu entfalten.