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Andacht vom 27. April 2020

Andacht vom 27. April 2020
Jesus antwortete ihnen: "Warum habt ihr Angst? Vertraut ihr mir nicht?"

Matthäus 8,26 (Hoffnung für alle)


Mit meinen Fahrschülern fuhr ich oft eine bestimmte Strecke, auf der nach einem längeren Bergabschnitt eine Ampel vor einem Tunnel steht.
Die zulässige Geschwindigkeit betrug 50 km/h, wobei vor der Ampel Sensoren in die Straße eingelassen waren, damit sie bei Bewegungserkennung auf grün umschaltet.
Wenn ich mich mit meinen Fahrschülern langsam auf sie zubewegte, sagte ich regelmäßig:
"Vertrau mir, du brauchst nicht bremsen.
Bevor wir die Ampel erreichen, schaltet sie um."
Das tat sie auch sehr zuverlässig – allerdings erst bei einem Abstand von 20 Metern.

Obwohl ich die Schüler darauf hinwies, bremsten sie jedes Mal und mussten neu beschleunigen.
Sie entschuldigten sich sogleich, weil sie mir nicht geglaubt hatten.
Mein Neffe, meine Nichte, selbst mein Prediger, der bei mir den Motorradführerschein machte – sie alle bremsten ab und es tat ihnen leid.
Kannten sie mich als jemanden der lügt?
Wohl eher nicht.
Aber das, was sie sahen, stimmte nicht mit meinen Worten überein – sie vertrauten ihrem inneren Impuls, sahen die rote Ampel und wussten: Jetzt muss ich stehen bleiben.
Ihr Instinkt war mächtiger als die Worte des erfahrenen Experten.
Wirklich zu vertrauen, ist eben eine schwierige Sache.

Die Jünger erleben etwas Ähnliches – nur mit heftigem Wind und viel Wasser im Boot, das zu sinken droht.
An dieser Stelle finden wir uns alle wieder.
Jesus macht so viele Zusagen.
Wir können sie zitieren und wissen, wo sie stehen, doch wenn wir in eine Situation geraten, in der es augenscheinlich schwierig wird, geht das Vertrauen schnell über Bord.
Hinterher tut uns unser Misstrauen leid, wir entschuldigen uns bei Jesus oder geben Erklärungsversuche ab.
Jesus schmunzelt dann vermutlich genauso, wie ich über meine Fahrschüler.

Ich freute mich jedes Mal auf die Stelle mit der Ampelschaltung und war gespannt, was passieren würde.
Ich hielt mich bereit für ein eventuelles Eingreifen – überließ die Entscheidung über Gaspedal oder Bremse, über das Vertrauen auf den eigenen Instinkt oder meine Worte aber dem Fahrschüler.
Jesus macht es genauso.
Er ist bereit, einzuspringen und zu helfen, doch er überlässt es dir, wie du deine Entscheidung triffst.
Vertrau ihm dein Leben und deinen Tag an.


Holger Henschke

Kommentare

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einSMILEkommtwieder 28.04.2020 08:39
Wenn Jesus Deine Hand ergreift, hält er Dich fest.
Wenn Jesus Deine Hand festhält, führt er Dich durchs Leben.
Wenn Jesus Dich durchs Leben führt, bringt er Dich sicher nach Hause.

(Casper ten Boom)
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