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Zum Gedenken: 75. Todestag von Willibald Strohmeyer

Zum Gedenken: 75. Todestag von Willibald Strohmeyer
heute vor 75 Jahren wurde der Priester Willibald Strohmeyer von SS- Soldaten mit 2 Genickschüssen ermordet


 Willibald Strohmeyer  Gedenktag katholisch: 22. April  Name bedeutet: mit kühnem Willen (althochdt.)  Priester, Märtyrer * 6. Juli 1877 in Mundelfingen bei Donaueschingen in Baden-Württemberg † 22. April 1945 im Wald bei Hinterheubronn, Weiler in Neuenweg bei Lörrach in Baden-Württemberg      Willibald Strohmeyer Willibald Strohmeyer  Willibald Strohmeyer wurde 1902 zum Priester geweiht. Ab 1909 war er Pfarrer in St. Trudpert im Münstertal im Schwarzwald. Nach vergeblichen Bemühungen zur Ansiedlung von Benediktinermönchen im seit der Säkularisation 1806 privat genutzten Kloster in seiner Gemeinde gelang ihm 1918 dessen Wiederbelebung durch die im Elsass schwer bedrohte Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef zu St. Marc, als deren Generalsuperior er 1924 bis 1931 wirkte. Ab 1939 war er zugleich Dekan des Dekanats Neuenburg. Hervor trat er auch mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Heimatgeschichte.  Am 30. Oktober 1943 schrieb Strohmeyer in sein Tagebuch: Es wagt fast niemand mehr an den Sieg zu glauben; aber dies zu äußern ist außerordentlich gefährlich. Wehe, wenn einer zu sagen wagte: Wir verlieren den Krieg. Überall ist man von Spitzeln umgeben. Man hat sich indessen an das Schweigen gewöhnt. Besonders vorsichtig müssen die Geistlichen sein … Wann werden wieder andere Zeiten kommen? Man hat den Mut nicht mehr zu hoffen. Wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Strohmeyer von einem SS-Kommando verschleppt und durch Genickschüsse umgebracht. Strohmeyer hatte sich nicht durch irgendwelche Widerstandshandlungen oder kritische Äußerungen hervorgetan, sondern sein hauptverantwortlicher Mörder raste in letzter Stunde nach einem Opfer, hieß es später in der Anklageschrift gegen den für den Mord verantwortlichen Führer einer Jagdgruppe des SS-Jagdverbandes Süd, er holte es sich in der katholischen Geistlichkeit, von der er annahm, sie wären für die Geschehnisse mitverantwortlich. Erst nach zwei Wochen fand man Strohmeyers Leichnam.  Die Gedenktafel an der Friedhofsmauer in St. Trudpert aus dem Jahr 1965 zeigt ein von Wölfen bedrohtes Schaf Die Gedenktafel an der Friedhofsmauer in St. Trudpert, aus dem Jahr 1965 zeigt ein von Wölfen bedrohtes Schaf  Die zwei tödlichen Genickschüsse gab auf Befehl der SS ein unbekannter desertierter französischer Fremdenlegionär ab. 1948 endete ein Prozess gegen den Anführer des SS-Trupps mit dem Todesurteil, das 1949 in eine lebenslange Zuchthausstrafe umgewandelt und 1957 zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ein zweiter Angeklagter wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, später ebenfalls begnadigt und 1953 aus der Haft entlassen.  1947 wurde zu seinem Gedenken an der Stelle seiner Ermordung die Dekan-Strohmeyer-Kapelle errichtet. Hier findet jedes Jahr am 1. Mai ein Gedenkgottesdienst statt.  Worte des Heiligen In seinen öffentlichen Predigten vermied Willibald Strohmeyer die Konfrontation mit dem Nationalsozialismus. Doch seinem Tagebuch vertraute er seine Gedanken an: 1. Februar 1933: Adolf Hitler Reichskanzler. Was wird jetzt kommen? Hat Gott das deutsche Volk vergessen? Oder kommt doch etwas Besseres? 24. März 1933: Ermächtigungsgesetz - Heute ging im Reichstag das Ermächtigungsgesetz durch, eine furchtbare Waffe in der Hand Hitlers. Wehe, wenn es missbraucht würde. Hoffen wir es nicht.  Als sich die Kriegsfront dem Münstertal und seiner Gemeinde St. Trudpert näherte, sagte Strohmeyers Vikar Sieber: Ich fürchte, dass diese Gewaltmenschen, wenn sie in nächster Zeit von der Bildfläche verschwinden müssen, noch mehrere von 

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Pfr. Josef Hitzfeld das Hirtenschreiben von Erzbischof Dr. Conrad Gröber an die Gläubigen des Münstertals: Man hat sich nicht damit begnügt, ihn bloß gefangen zu nehmen, man hat aus Hass gegen die katholische Religion seinen Tod gewollt und ihn auf furchtbare Weise ausgeführt. … Ein Verbrechen an einem schuldlosen Mann, der ein ehrlicher, deutscher Mann war und in den Augen seiner Mörder nur einen einzigen Fehler hatte, dass er ein katholischer Priester gewesen ist. Damit ist Euer Pfarrer, ähnlich wie der Patron Eurer Kirche , zum Märtyrer geworden.  Quelle: Richard Zahlten: Dekan G. R. Willibald Strohmeyer. In: Helmut Moll (Hrsg.): Zeugen für Christus, Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Bd. 1., 3. Aufl. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2001, S. 225  zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB, Benediktinerabtei Schäftlarn, für die Katholische SonntagsZeitung      Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.04.2020  Quellen: • http://www.badische-zeitung.de/muenstertal/kurz-vor-kriegsende-ss-maenner-erschiessen-pfarrer--30665130.html • http://www.muenstertal-pfarrgemeinde.de/site/geschichte.htm • http://www.badische-zeitung.de/staufen/einzigartig-und-unbequem  korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Willibald Strohmeyer, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienW/Willibald_Strohmeyer.html, abgerufen am 22. 4. 2020 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar.      Ökumenisches Heiligenlexikon Wir verwenden Cookies, um Ihnen die Navigation auf unseren Seiten zu vereinfachen, und Cookies bzw. Gerätekennungen von Google. Weitere Informationen über Cookieseinverstanden]Juli 1877 in Mundelfingen bei Donaueschingen in Baden-Württemberg † 22. April 1945 im Wald bei Hinterheubronn, Weiler in Neuenweg bei Lörrach in Baden-Württemberg Willibald Strohmeyer Willibald Strohmeyer Willibald Strohmeyer wurde 1902 zum Priester geweiht. Ab 1909 war er Pfarrer in St. Trudpert im Münstertal im Schwarzwald. Nach vergeblichen Bemühungen zur Ansiedlung von Benediktinermönchen im seit der Säkularisation 1806 privat genutzten Kloster in seiner Gemeinde gelang ihm 1918 dessen Wiederbelebung durch die im Elsass schwer bedrohte Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef zu St. Marc, als deren Generalsuperior er 1924 bis 1931 wirkte. Ab 1939 war er zugleich Dekan des Dekanats Neuenburg. Hervor trat er auch mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Heimatgeschichte. Am 30. Oktober 1943 schrieb Strohmeyer in sein Tagebuch: Es wagt fast niemand mehr an den Sieg zu glauben; aber dies zu äußern ist außerordentlich gefährlich. Wehe, wenn einer zu sagen wagte: Wir verlieren den Krieg. Überall ist man von Spitzeln umgeben. Man hat sich indessen an das Schweigen gewöhnt. Besonders vorsichtig müssen die Geistlichen sein … Wann werden wieder andere Zeiten kommen? Man hat den Mut nicht mehr zu hoffen. Wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Strohmeyer von einem SS-Kommando verschleppt und durch Genickschüsse umgebracht. Strohmeyer hatte sich nicht durch irgendwelche Widerstandshandlungen oder kritische Äußerungen hervorgetan, sondern sein hauptverantwortlicher Mörder raste in letzter Stunde nach einem Opfer, hieß es später in der Anklageschrift gegen den für den Mord verantwortlichen Führer einer Jagdgruppe des SS-Jagdverbandes Süd, er holte es sich in der katholischen Geistlichkeit, von der er annahm, sie wären für die Geschehnisse mitverantwortlich. Erst nach zwei Wochen fand man Strohmeyers Leichnam. Die Gedenktafel an der Friedhofsmauer in St. Trudpert aus dem Jahr 1965 zeigt ein von Wölfen bedrohtes Schaf Die Gedenktafel an der Friedhofsmauer in St. Trudpert, aus dem Jahr 1965 zeigt ein von Wölfen bedrohtes Schaf Die zwei tödlichen Genickschüsse gab auf Befehl der SS ein unbekannter desertierter französischer Fremdenlegionär ab. 1948 endete ein Prozess gegen den Anführer des SS-Trupps mit dem Todesurteil, das 1949 in eine lebenslange Zuchthausstrafe umgewandelt und 1957 zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ein zweiter Angeklagter wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, später ebenfalls begnadigt und 1953 aus der Haft entlassen. 1947 wurde zu seinem Gedenken an der Stelle seiner Ermordung die Dekan-Strohmeyer-Kapelle errichtet. Hier findet jedes Jahr am 1. Mai ein Gedenkgottesdienst statt. Worte des Heiligen In seinen öffentlichen Predigten vermied Willibald Strohmeyer die Konfrontation mit dem Nationalsozialismus. Doch seinem Tagebuch vertraute er seine Gedanken an: 1. Februar 1933: Adolf Hitler Reichskanzler. Was wird jetzt kommen? Hat Gott das deutsche Volk vergessen? Oder kommt doch etwas Besseres? 24. März 1933: Ermächtigungsgesetz - Heute ging im Reichstag das Ermächtigungsgesetz durch, eine furchtbare Waffe in der Hand Hitlers. Wehe, wenn es missbraucht würde. Hoffen wir es nicht. Als sich die Kriegsfront dem Münstertal und seiner Gemeinde St. Trudpert näherte, sagte Strohmeyers Vikar Sieber: Ich fürchte, dass diese Gewaltmenschen, wenn sie in nächster Zeit von der Bildfläche verschwinden müssen, noch mehrere von uns Geistlichen mit in den Abgrund reißen. Pfarrer Strohmeyer erklärte dazu: Wenn es schon so kommen soll, dann mich und nicht Euch. Ihr seid ja noch zu jung. In seiner letzten Predigt, drei Stunden vor seinem Tod, sprach Strohmeyer zu seiner Gemeinde über das trostreiche Wort des Herrn bei Joh 6, 16ff: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. Da sagten einige von seinen Jüngern zueinander: Was meint er damit, wenn er zu uns sagt: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. … Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln. Quelle: Richard Zahlten: Dekan G. R. Willibald Strohmeyer. In: Helmut Moll (Hrsg.): Zeugen für Christus, Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Bd. 1., 3. Aufl. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2001, S. 222 - 225 Zitat über Willibald Strohmeyer: Am Mittwoch, dem 9. Mai 1945, beteten die priesterlichen Mitbrüder für Pfarrer Stromeyer die Sterbegebete. Beim anschließenden Requiem verlas Pfr. Josef Hitzfeld das Hirtenschreiben von Erzbischof Dr. Conrad Gröber an die Gläubigen des Münstertals: Man hat sich nicht damit begnügt, ihn bloß gefangen zu nehmen, man hat aus Hass gegen die katholische Religion seinen Tod gewollt und ihn auf furchtbare Weise ausgeführt. … Ein Verbrechen an einem schuldlosen Mann, der ein ehrlicher, deutscher Mann war und in den Augen seiner Mörder nur einen einzigen Fehler hatte, dass er ein katholischer Priester gewesen ist. Damit ist Euer Pfarrer, ähnlich wie der Patron Eurer Kirche , zum Märtyrer geworden. Quelle: Richard Zahlten: Dekan G. R. Willibald Strohmeyer. In: Helmut Moll (Hrsg.): Zeugen für Christus, Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Bd. 1., 3. Aufl. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2001, S. 225 zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB, Benediktinerabtei Schäftlarn, für die Katholische SonntagsZeitung Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.04.2020 Quellen: • http://www.badische-zeitung.de/muenstertal/kurz-vor-kriegsende-ss-maenner-erschiessen-pfarrer--30665130.html • http://www.muenstertal-pfarrgemeinde.de/site/geschichte.htm • http://www.badische-zeitung.de/staufen/einzigartig-und-unbequem korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Willibald Strohmeyer, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienW/Willibald_Strohmeyer.html, abgerufen am 22. 4. 2020 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/1175439177 und http://d-nb.info/969828497 abrufbar. Ökumenisches Heiligenlexikon Wir verwenden Cookies, um Ihnen die Navigation auf unseren Seiten zu vereinfachen, und Cookies bzw. Gerätekennungen von Google. 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Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 22.04.2020 19:26
Danke, wirklich interessant!!!
Menschen, die den Glauben ernst nehmen... 
 
(Nutzer gelöscht) 22.04.2020 19:48
Danke.
Das sind Menschen, die als Christen ein Vorbild für seine Nächsten sind.
Beindruckend. 
 
pieter49 22.04.2020 20:04
Vielen Dank liebe @Klavierspielerin2, für die ausführliche, aber zugleich Traurige Geschichte, vom Priester Willibald Strohmeyer...
Diktatur ist vom Teufel !!!
Es ist doch Traurig das Menschen (Nazis) sich so vom Teufel (Der Führer vom Dritten Reich) beeinflussen liesen ...
Unbegreiflich (...) ?!
 
hansfeuerstein 22.04.2020 23:50
Die haben damals für den Glauben gekämpft, heute wird alles kampflos aufgegeben, wie es scheint...
 
Wayne 23.04.2020 02:12
Gibt offenbar nichts, fuer das es sich zu sterben lohnt.  Also lebt man halt. Und web-t. 
 
pieter49 23.04.2020 05:44
Jetzt Regiert die Mainstream lieber @Hans, und --habe ich letztens gelesen-- 70% von den Menschheit traut sich nicht mehr zu sagen was sie Denken ...?!

Außerdem wird im Moment, die Welt vom Corona-Virus Regiert, (...) bin gespannt was da bei rum kommt ?!
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