Ich bin nicht blond Teil I

Ich bin nicht blond Teil I
Folgende Annonce las ich im Internet:

Als Systemischer Coach, Change Facilitator & Design Thinking Coach sowie Trainer, ist es mir ein besonderes Anliegen, Sie auf Ihre Bedürfnisse hin ausgerichtet zu begleiten. Ihre Potentiale dabei zu entdecken und sie zur Entfaltung einzuladen.

Ob im Einzel-Coaching oder in der Begleitung Ihrer Transformation, gemeinsam gestalten wir das passende Konzept für Ihre individuelle Situation.

Diese Annonce inspirierte mich zu folgender Geschichte.

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Ich bin nicht blond – oder doch? Aber wenn, dann nicht
lange!

Drei Stunden war ich beim Friseur und hatte meine schwarzen Haare aufgehübscht, alles in Vorfreude auf mein heutiges Date um 17 Uhr. Vom Foto her findet er mich wunderschön und ich erinnere ihn an die Transformation der Alpen in einen paradiesischen Strand in Neuseeland. Für mich klang das wie ein Kompliment, wenn mich auch als Geographielehrerin der
Zusammenhang zwischen Alpen und Neuseeland befremdete. 

Wie er mir am Telefon erzählt hatte, war er Physiker und arbeitete seit Jahren selbstständig als Systemcoach. Nachdem mich in den letzten Wochen auf dem Dating-Portal nur Alkoholiker, notorische Fremdgänger und Möchtegern-Casanovas belästigt hatten, schien dieser Mann mal ein Lichtblick zu sein. Wir hatten telefoniert und ich fand Holger einfach witzig. 

Da ich mehrere Trauerfälle zu verkraften habe, brauche ich jetzt einfach mal einen durch und durch positiven Menschen, der mich zum Lachen bringen kann. Und das schien hier eines der wenigen männlichen Exemplare zu sein, mit dem sich Frau ggf. in die gemeinsame Zukunft wagen kann.

Vom Foto her und gemäß seinen Angaben war er ein 1,85 m großer blonder Mann, schlank, aber nicht dünn. Auf dem Foto hatte er ein strahlendes Lächeln, irgendwie bezaubernd. Ein großer Junge und doch ein ganzer Mann. 

Als mein Zug in Frankfurt ankam und ich mit großer Vorfreude ausstieg, stand er schon auf dem Bahnsteig. Ich erkannte ihn gleich an der schwarzen Lederjacke und der schwarzen Cordhose, dazu trug er ein weißes Hemd und Stiefelletten. Er war auch real einfach sehr gut aussehend, bis eben zu den Stiefelletten. Aber wer wird bei so einem Mann schon pingelig sein?

Er nahm mich in die Arme, die Geborgenheit vermittelten und er lachte, als sagte: „Hallo Sonjaschatz“. Gemeinsam gingen wir in das Bahnhofsrestaurant. Als ich ihn fragte: „warum gerade hier?“ meinte er, dass man hier keinen Tisch bestellen muß und von hier aus könnten wir gemeinsam in die ganze Welt reisen. Jetzt erst bemerkte ich die Aldi-Plastiktüte, die er bisher unter der Lederjacke verborgen hatte und nun neben sich legte. Munter begann ich die Unterhaltung.

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Teil I Ende  -  es folgt Teil II 

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