Jesu Tod und zwei Bilder

Jesu Tod und zwei Bilder
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Jesu Tod und zwei Bilder

In meinem letzten Blog „Kreuzestod …..“ habe ich gemerkt, wie man mit abstrakter Sprache an Grenzen stößt. Jesus hat nicht umsonst Sachverhalte häufig mit Gleichnissen und Bildern gearbeitet. Und unser Gehirn speichert sie leichter ab als abstrakte Inhalte.

Zum Tod von Jesus ist ein Bild verbreitet, das emotional stark wirkt: Es stellt Jesus als Opferlamm dar, das zur Schlachtbank geführt wird (1Pet 1:19, Jes 53:7).

Dieser bildliche Vergleich weckt Mitgefühl, Trauer, Scham über eigene Schuld, die Jesus dahin gebracht hat. Er weckt das Karfreitagsgefühl.

Zugleich kann man daneben allerdings auch Jesus als Menschenbruder erleben, der durch sein eigenes Leid solidarisch mit allen leidenden Menschen wird. Er signalisiert allen Schwachen und Opfern der Gesellschaft ganz handgreiflich: Selber leidend komme ich euch ganz nah.

Das ist ein Aspekt des Todes von Jesus, der weltweit verstanden wird und beeindruckt. In diesem Sinne ist Jesus wirklich für alle Menschen gestorben. Und sein schon davor beeindruckendes Leben erhält so einen geradezu brillianten Schliff.

An die Auferstehung von Jesus glauben dagegen fast nur Christen. Im christlichen Glauben wird Jesus dadurch zu einem Herrscher, der von Gott mit aller Vollmacht ausgestattet ist. Er wird zum König aller Könige, zum Herrn aller Herren (1Tim 6:15).

Dies versinnbildlicht die Ostkirche so: In ihren Bildern stellt sie Jesus immer wieder als Allherrscher vor goldenem Hintergrund mit herrschaftlicher Gestik dar. Und das Wissen um die Bedeutung dieses Bildes kann Ostergefühle hervorrufen.

Zugleich muss man Jesus dabei nicht nur als Triumphator über den Tod erleben. Man kann ihn auch als Triumphator über die eigenen Lebenshindernisse wahrnehmen. Als den, der mit seiner Macht uns letztendlich den Weg frei macht hinein in Gottes Herrlichkeit.

Menschen lieben ja Erfolgsgeschichten. Und Ostern ist die gewaltigste Erfolgsgeschichte der Welt: Vom unschuldigen und tödlich leidenden Folteropfer innerhalb von drei Tagen zum allgewaltigen Weltenherscher.

Und das Schönste daran: Jesus nimmt uns letztlich auf diesem Weg sogar ein gutes Stück mit:
Heraus aus Schuld, Schmerz und Leid, dem keiner entgeht, hinein in Gottes herrliche neue Welt.
Auch wenn das bei uns etwas länger dauert …..

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