Wie riskant sind Kita´s wirklich?
21.02.2020 21:53
Wie riskant sind Kita´s wirklich?
21.02.2020 21:53
Wie riskant sind Kita´s wirklich?
https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/kindheitsforscher-michael-hueter-hoert-auf-eure-kinder-in-kitas-zu-geben_id_11631763.html
Kindheitsforscher warnt: Hört auf, eure Kinder in Kitas zu geben!
Michael Hüter ist Kindheitsforscher und Autor. Seine These: Nie ging es Kindern emotional so schlecht wie heute. Kitas und Ganztagsschulen für Kinder jeden Alters hält Hüter für den diametral falschen Weg.
„Geschichte ist wichtig. Wenn Sie von Geschichte keine Ahnung haben, dann wäre das, als wären Sie gestern geboren. Und wenn Sie gestern geboren sind, dann kann Ihnen jeder oben, der eine Machtposition hat, alles Mögliche erzählen. Und Sie sind nicht in der Lage, es nachzuprüfen.“ (Historiker Howard Zinn)
Ich möchte Ihnen heute nicht eine, sondern von einer Geschichte erzählen. Nicht nur als Historiker, sondern vor allem auch als dreifacher Vater weiß ich nur zu gut: Nicht nur Kinder lieben Geschichten, sondern auch Erwachsene.
Die sogenannten Erwachsenen lieben oder erzählen aufs Neue die Geschichten von Krieg, Unterwerfung, Leid und Not, von Konkurrenz statt Kooperation, die von Egoismus und Ausbeutung statt die von der Verbundenheit.
Michael Hüter, Jahrgang 1968, ist Kindheitsforscher und Autor. Der Österreicher studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Salzburg und schreibt heute über Erziehung und den richtigen Umgang von Eltern und Kindern.
Gegenwärtig lieben die meisten Erwachsenen die Erzählung von Haben statt Sein, die des Wachstums ohne Ende und neuerdings wieder die von Links und Rechts und die der Erziehung statt Beziehung. Kinder hingegen begeistern sich auch heute noch herzlich wenig für diese grausamem Geschichten und Erzählungen der Erwachsenen.
Evolution durch Liebe
Unter Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen herrscht weltweit seit Jahren schon folgender Konsens: Nahezu jedes Kind dieser Welt, 98 Prozent, ob in den Slums von Mumbai oder in einem Vorort von Halle an der Saale, kommen hoch begabt zur Welt. Sogenannte Erbkrankheiten, die auf einem Gendefekt beruhen, sind so selten (sie betreffen 0,1 Prozent der Kinder), dass wir sie als marginal bezeichnen können
Jedes Kind dieser Welt kommt mit der Fähigkeit zu Empathie, sozialem Verhalten und einer fast endlosen Lern- und Lebenslust zur Welt. Ich habe im Moment das Gefühl, wir leben wieder am Beginn des 16. Jahrhunderts: Die Erde ist wieder eine Scheibe. Wenn wir die wissenschaftlichen Forschungserkenntnisse aus Neurobiologie, Psychologie, Anthropologie und Soziologie – aus der gesamten Kindheitsforschung, die wir derzeit haben, berücksichtigen und ernst nehmen würden, müsste jede Krippe sofort geschlossen werden und nebenbei mit Sicherheit 60 bis 70 Prozent unserer Schulen.
Aber die Geschichte, auf die ich Sie heute kurz aufmerksam machen möchte, ist nicht nur wahr, sondern sie ist mit Sicherheit die berührendste, die der Sapiens nicht nur erfand, sondern die er über zehntausende Jahre auch lebte, also immer wieder aufs Neue weitererzählte. Denn es kann nichts gelebt werden, was nicht beständig weitererzählt wird. Sie trägt den Titel: Evolution durch Liebe.
Die Liebesbedürftigkeit des Sapiens ist unermesslich groß
Es ist die vergessene, verdrängte und oft unterdrückte Geschichte der familialen Sozialisation, der elterlichen Liebe. Sie ist so tief, tief eingeprägt im evolutionären Programm des Sapiens, dass alle Babys und Kinder auch heute noch und weltweit zuerst einmal und nur diese eine Geschichte lieben und mit jeder Faser ihres Körpers danach verlangen. Die Liebesbedürftigkeit des kleinen Sapiens ist unermesslich groß. Wird sie beim Menschenkind nicht gestillt, bekommen wir – was heute mehr die Regel denn die Ausnahme ist – einen ein Leben lang bedürftigen Menschen.
Mittlerweile profitieren nicht nur riesige Industriezweige vom bedürftigen Mensch, sondern auch Totalitarismus, Krieg, gesellschaftliche Polarisierung und generell alle Formen von Missachtung und Zerstörung wären ohne den frühen (auch elterlichen) Liebesmangel unmöglich. Wer nicht früh Liebe erfahren und somit lieben gelernt hat, der wird später auch nichts lieben und bewahren.
Wir müssen die hohe Entfremdung von unserer Natur beenden
Auch die – und um nur ein Beispiel der vielen krankhaften Symptome unserer Zeit zu nennen – maßlose Zerstörung unserer natürlichen Lebensräume lässt sich auf diesen frühen und seit langem zur Norm gewordenen frühkindlichen Liebesmangel zurückführen. Wir brauchen nicht das Klima oder die Natur retten, sondern lediglich die hohe Entfremdung von unserer eigenen Natur beenden.
Das menschliche Klima, in dem der kleine Sapiens in 99 Prozent der bisherigen Menschheitsgeschichte hineingeboren wurde, war das der Achtsamkeit vor allem Lebendigen. Des Stillens – hier im doppelten Sinn des Wortes – von Bedürfnissen.
Doch wie ist es möglich, dass wir diese Geschichte der elterlichen Liebe, das im Übrigen größte Kontinuum der Menschheitsgeschichte, die Evolution durch Liebe, unseren Kindern nicht mehr erzählen und vorleben, sondern sie immer und immer wieder mit neuen Erzählungen unterbrechen und sogar bekämpfen?
Der emotionale Schmerz eines Kleinkindes wird nicht geringer, wenn es mit dem SUV zur Krippe gebracht wird
USA 1974: Der amerikanische Psychoanalytiker Lloyd DeMause, Pionier und Mitbegründer der sogenannten Psychohistorie, eröffnete sein 1974 erschienenes Buch The History of Childhood mit folgendem und alsbald viel zitiertem Satz: „Die Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum, aus dem wir gerade erst erwachen. Je weiter wir in der Geschichte der Kindheit zurückgehen, desto unzureichender wird die Pflege der Kinder, die Fürsorge für sie, und desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder getötet, ausgesetzt, geschlagen, gequält und sexuell missbraucht wurden.“
Nichts, nichts hat sich in den letzten Jahrzehnten tiefer, vor allem in dem akademisch gebildeten Milieu der Mittelschicht, dem Bürgertum, aber auch tief hinein in Bildung, Universität und Forschung und noch viel entscheidender, auch in die Politik der USA, vielen Teilen Europas und Asiens ins kollektive Bewusstsein eingegraben, wie diese These, die, verkürzt, zu folgender Erzählung wurde: Die Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum und je weiter wir in dieser Geschichte zurück blicken, desto größer dieser Alptraum.
Noch vereinfachter: Früher erging es Kindern so schlecht. Das ist schlicht der große Leitsatz, den mittlerweile zwei Generationen tief inhaliert haben und ihn letztlich zu einem Glaubensgrundsatz gemacht haben. Das wirklich Fatale an dieser Erzählung ist und Sie ahnen es vielleicht schon: Wenn es Kindern früher so schlecht erging, dann muss es ihnen doch heute so gut ergehen wie noch nie.
Doch das Ganze ist nicht nur schwarz/weiß, sondern ein gewaltiger historischer und gesellschaftlicher Irrtum. Diese ständig neu erzählte und teils propagandierte westliche These – „Früher erging es Kindern so schlecht“ – dient vor allem auch immer wieder dazu, die gegenwärtigen Misshandlungen, Unterwerfungen und Machtmissbräuche an Kindern zu rechtfertigen. Der emotionale Schmerz eines Babys oder Kleinkindes wird nicht dadurch geringer, wenn es mit einem SUV in die Krippe gebracht wird.
Die entscheidende Frage ist wie bei so vielem in der Geschichte des Sapiens, wo schauen wir hin und vor allem wie weit schauen wir zurück.
Noch nie – außerhalb von Kriegszeiten – ging es Kindern seelisch und emotional so schlecht wie heute
Lloyd De Mause war ein Kind seiner Zeit. Er konnte nicht sehen und schon gar nicht wissen, alleine von der ihm damals zur Verfügung stehenden Quellenlage, was sich in den hunderttausend Jahren vor Sesshaftwerdung des Menschen, vor der Domestizierung von Getreide, Tier und vor allem letztlich des Menschen selbst, sich alles auch an Liebe ereignete. Lloyd DeMause wurde gegen Ende einer Epoche unzähliger Kriege der letzten Jahrtausende, im Besonderen der letzten Jahrhunderte geboren. Er war ein traumatisiertes Kind in einer traumatisierten Gesellschaft.
Durch die internationale Trauma-Forschung wissen wir heute, dass der traumatisierte Mensch – wenn seines Traumas nicht vollständig bewusst und aufgearbeitet – seine Traumata immer und immer wieder reinszeniert. Das Gleiche gilt für die Gesellschaft als Ganzes. Traumatisierte Gesellschaften und Kulturen reinszenieren beständig ihre Traumata aufs Neue, wenn auch in unterschiedlichsten Erscheinungsformen.
Traumata heilen nicht, noch sind sie vollends therapierbar. Alles was wir tun können, ist, die Ursachen, die zur Traumatisierung des Einzelnen oder einer ganzen Gesellschaft geführt haben, bekämpfen und eine Gesellschaftsordnung schaffen, in der zuallererst das Kind nicht mehr traumatisiert wird. Kind ist Mensch und aus dem Alptraum Kindheit folgt immer der Alptraum Menschheit. Das zeigt die Geschichte wiederholt und das habe ich auch versucht, in meinem Buch Kindheit 6.7 sichtbar zu machen.
Der Alptraum Kindheit liegt nicht 20.000 und nicht 50.000 Jahre zurück. Seit Jahren und zunehmend weltweit findet die größte und kollektive Reinszenierung frühkindlicher Traumatisierung statt. Noch nie in der Geschichte der Menschheit – außerhalb von Kriegszeiten – erging es der großen Mehrheit an Kindern seelisch und emotional – man mag es auch psychisch nennen – so schlecht wie heute.
Jedes zweite Kind in Europa leidet unter chronischer Krankheit
Nur kurz, im Staccato und auszugsweise der gegenwärtige physische und psychische Befund unserer Kinder: Noch nie in der Geschichte war das Risiko so hoch, dass Kinder chronische Krankheiten entwickeln, für die es keine Heilung gibt. Bereits jedes zweite Kind in Europa weist zumindest eine chronische Krankheit auf. Auch sogenannte Erwachsenenkrankheiten wie Krebs sind bei Kindern seit Jahren im Vormarsch. Bereits ein Prozent der Kinder in Deutschland haben Krebs.
Der sexuelle Missbrauch an Kindern nimmt seit Jahren signifikant zu. Babys werden tagelang zu Tode gequält, für 12.000 Schweizer Franken können Sie sich im Internet ein Kind nach Wahl im Alter zwischen ein und zwölf Jahren für den Zweck kaufen, es zu schänden und zu Tode zu quälen. Allein der internationale Markt für Kinderpornographie wird von Experten auf sieben Milliarden Dollar geschätzt. Deutschland und Österreich haben seit 20 Jahren konstant eine der höchsten Alkohol- und Drogenkonsumraten weltweit, außerhalb den USA.
Mobbing und alle Formen von Gewalt in Schule, auch Kitas und vor allem in den Social Media nehmen seit etwa zehn Jahren ebenso in rasantem Tempo zu. Manifestiert in Zahlen: 40 bis 60 Prozent der Kinder gehen wieder mit Angst zur Schule, 80 Prozent der Kinder haben nach der Grundschule bereits ein beschädigtes Selbstwertgefühl, jeder zweite Pädagoge und auch Elternteil steht vor dem psychischen Burnout. Hier in Deutschland und auch anderswo.
Die Eltern trennen sich, die Kinder leiden darunter
Seit mindestens 15 Jahren erleben bereits über 50 Prozent aller Kinder bis zum 6. Lebensjahr die Trennung ihrer Eltern. Tendenz steigend. Die elterliche Trennung ist für jedes Kind – zumal in diesem Alter, traumatisierend. Eine Serie von internationalen Studien ergab, dass der Kontaktabbruch zum zweiten Elternteil im Zuge der elterlichen Trennung nachhaltiger schädigt und effektiv krank macht als der Verlust eines Elternteils durch Tod.
Jedes vierte Kind braucht irgendeine Therapie. Psychische Auffälligkeiten, ADHS, Autismus und generell schwere psychische Störungen nehmen in ungeheuerlich rasantem Tempo zu, sodass wir gegenwärtig davon ausgehen können, dass nur noch etwa 15 bis 20 Prozent der Kinder in Psyche und Physe gesund und stabil sind.
Einzelne Kompetenzen, die der Mensch bisher im Zuge seines Heranwachsens von allein erworben hat – das ist etwas, was Wissenschaftler weltweit derzeit am allermeisten alarmiert – werden überhaupt nicht mehr oder nur noch schwach entwickelt. Das betrifft insbesondere motorische Kompetenzen, aber auch kognitive, wie die der Wahrnehmung und andere.
Alle Formen von Sprachverarmung nehmen seit Jahren zu. Vor der industriellen Revolution, Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, vor der Auflösung des Großfamilienverbandes und vor der gewaltigen Ausdehnung der Massenbeschulung und in Wahrheit Massenbetreuung in Schule, Kindergarten und Krippe, war die Analphabetisierungsrate genauso hoch wie heute, bei 15 bis 18 Prozent. In den letzten 200 Jahren wurde der Mensch weder gebildeter, noch kompetenter, noch umsichtiger und schon gar nicht liebender.
Kindheitsforscher warnt: Hört auf, eure Kinder in Kitas zu geben!
Michael Hüter ist Kindheitsforscher und Autor. Seine These: Nie ging es Kindern emotional so schlecht wie heute. Kitas und Ganztagsschulen für Kinder jeden Alters hält Hüter für den diametral falschen Weg.
„Geschichte ist wichtig. Wenn Sie von Geschichte keine Ahnung haben, dann wäre das, als wären Sie gestern geboren. Und wenn Sie gestern geboren sind, dann kann Ihnen jeder oben, der eine Machtposition hat, alles Mögliche erzählen. Und Sie sind nicht in der Lage, es nachzuprüfen.“ (Historiker Howard Zinn)
Ich möchte Ihnen heute nicht eine, sondern von einer Geschichte erzählen. Nicht nur als Historiker, sondern vor allem auch als dreifacher Vater weiß ich nur zu gut: Nicht nur Kinder lieben Geschichten, sondern auch Erwachsene.
Die sogenannten Erwachsenen lieben oder erzählen aufs Neue die Geschichten von Krieg, Unterwerfung, Leid und Not, von Konkurrenz statt Kooperation, die von Egoismus und Ausbeutung statt die von der Verbundenheit.
Michael Hüter, Jahrgang 1968, ist Kindheitsforscher und Autor. Der Österreicher studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Salzburg und schreibt heute über Erziehung und den richtigen Umgang von Eltern und Kindern.
Gegenwärtig lieben die meisten Erwachsenen die Erzählung von Haben statt Sein, die des Wachstums ohne Ende und neuerdings wieder die von Links und Rechts und die der Erziehung statt Beziehung. Kinder hingegen begeistern sich auch heute noch herzlich wenig für diese grausamem Geschichten und Erzählungen der Erwachsenen.
Evolution durch Liebe
Unter Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen herrscht weltweit seit Jahren schon folgender Konsens: Nahezu jedes Kind dieser Welt, 98 Prozent, ob in den Slums von Mumbai oder in einem Vorort von Halle an der Saale, kommen hoch begabt zur Welt. Sogenannte Erbkrankheiten, die auf einem Gendefekt beruhen, sind so selten (sie betreffen 0,1 Prozent der Kinder), dass wir sie als marginal bezeichnen können
Jedes Kind dieser Welt kommt mit der Fähigkeit zu Empathie, sozialem Verhalten und einer fast endlosen Lern- und Lebenslust zur Welt. Ich habe im Moment das Gefühl, wir leben wieder am Beginn des 16. Jahrhunderts: Die Erde ist wieder eine Scheibe. Wenn wir die wissenschaftlichen Forschungserkenntnisse aus Neurobiologie, Psychologie, Anthropologie und Soziologie – aus der gesamten Kindheitsforschung, die wir derzeit haben, berücksichtigen und ernst nehmen würden, müsste jede Krippe sofort geschlossen werden und nebenbei mit Sicherheit 60 bis 70 Prozent unserer Schulen.
Aber die Geschichte, auf die ich Sie heute kurz aufmerksam machen möchte, ist nicht nur wahr, sondern sie ist mit Sicherheit die berührendste, die der Sapiens nicht nur erfand, sondern die er über zehntausende Jahre auch lebte, also immer wieder aufs Neue weitererzählte. Denn es kann nichts gelebt werden, was nicht beständig weitererzählt wird. Sie trägt den Titel: Evolution durch Liebe.
Die Liebesbedürftigkeit des Sapiens ist unermesslich groß
Es ist die vergessene, verdrängte und oft unterdrückte Geschichte der familialen Sozialisation, der elterlichen Liebe. Sie ist so tief, tief eingeprägt im evolutionären Programm des Sapiens, dass alle Babys und Kinder auch heute noch und weltweit zuerst einmal und nur diese eine Geschichte lieben und mit jeder Faser ihres Körpers danach verlangen. Die Liebesbedürftigkeit des kleinen Sapiens ist unermesslich groß. Wird sie beim Menschenkind nicht gestillt, bekommen wir – was heute mehr die Regel denn die Ausnahme ist – einen ein Leben lang bedürftigen Menschen.
Mittlerweile profitieren nicht nur riesige Industriezweige vom bedürftigen Mensch, sondern auch Totalitarismus, Krieg, gesellschaftliche Polarisierung und generell alle Formen von Missachtung und Zerstörung wären ohne den frühen (auch elterlichen) Liebesmangel unmöglich. Wer nicht früh Liebe erfahren und somit lieben gelernt hat, der wird später auch nichts lieben und bewahren.
Wir müssen die hohe Entfremdung von unserer Natur beenden
Auch die – und um nur ein Beispiel der vielen krankhaften Symptome unserer Zeit zu nennen – maßlose Zerstörung unserer natürlichen Lebensräume lässt sich auf diesen frühen und seit langem zur Norm gewordenen frühkindlichen Liebesmangel zurückführen. Wir brauchen nicht das Klima oder die Natur retten, sondern lediglich die hohe Entfremdung von unserer eigenen Natur beenden.
Das menschliche Klima, in dem der kleine Sapiens in 99 Prozent der bisherigen Menschheitsgeschichte hineingeboren wurde, war das der Achtsamkeit vor allem Lebendigen. Des Stillens – hier im doppelten Sinn des Wortes – von Bedürfnissen.
Doch wie ist es möglich, dass wir diese Geschichte der elterlichen Liebe, das im Übrigen größte Kontinuum der Menschheitsgeschichte, die Evolution durch Liebe, unseren Kindern nicht mehr erzählen und vorleben, sondern sie immer und immer wieder mit neuen Erzählungen unterbrechen und sogar bekämpfen?
Der emotionale Schmerz eines Kleinkindes wird nicht geringer, wenn es mit dem SUV zur Krippe gebracht wird
USA 1974: Der amerikanische Psychoanalytiker Lloyd DeMause, Pionier und Mitbegründer der sogenannten Psychohistorie, eröffnete sein 1974 erschienenes Buch The History of Childhood mit folgendem und alsbald viel zitiertem Satz: „Die Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum, aus dem wir gerade erst erwachen. Je weiter wir in der Geschichte der Kindheit zurückgehen, desto unzureichender wird die Pflege der Kinder, die Fürsorge für sie, und desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder getötet, ausgesetzt, geschlagen, gequält und sexuell missbraucht wurden.“
Nichts, nichts hat sich in den letzten Jahrzehnten tiefer, vor allem in dem akademisch gebildeten Milieu der Mittelschicht, dem Bürgertum, aber auch tief hinein in Bildung, Universität und Forschung und noch viel entscheidender, auch in die Politik der USA, vielen Teilen Europas und Asiens ins kollektive Bewusstsein eingegraben, wie diese These, die, verkürzt, zu folgender Erzählung wurde: Die Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum und je weiter wir in dieser Geschichte zurück blicken, desto größer dieser Alptraum.
Noch vereinfachter: Früher erging es Kindern so schlecht. Das ist schlicht der große Leitsatz, den mittlerweile zwei Generationen tief inhaliert haben und ihn letztlich zu einem Glaubensgrundsatz gemacht haben. Das wirklich Fatale an dieser Erzählung ist und Sie ahnen es vielleicht schon: Wenn es Kindern früher so schlecht erging, dann muss es ihnen doch heute so gut ergehen wie noch nie.
Doch das Ganze ist nicht nur schwarz/weiß, sondern ein gewaltiger historischer und gesellschaftlicher Irrtum. Diese ständig neu erzählte und teils propagandierte westliche These – „Früher erging es Kindern so schlecht“ – dient vor allem auch immer wieder dazu, die gegenwärtigen Misshandlungen, Unterwerfungen und Machtmissbräuche an Kindern zu rechtfertigen. Der emotionale Schmerz eines Babys oder Kleinkindes wird nicht dadurch geringer, wenn es mit einem SUV in die Krippe gebracht wird.
Die entscheidende Frage ist wie bei so vielem in der Geschichte des Sapiens, wo schauen wir hin und vor allem wie weit schauen wir zurück.
Noch nie – außerhalb von Kriegszeiten – ging es Kindern seelisch und emotional so schlecht wie heute
Lloyd De Mause war ein Kind seiner Zeit. Er konnte nicht sehen und schon gar nicht wissen, alleine von der ihm damals zur Verfügung stehenden Quellenlage, was sich in den hunderttausend Jahren vor Sesshaftwerdung des Menschen, vor der Domestizierung von Getreide, Tier und vor allem letztlich des Menschen selbst, sich alles auch an Liebe ereignete. Lloyd DeMause wurde gegen Ende einer Epoche unzähliger Kriege der letzten Jahrtausende, im Besonderen der letzten Jahrhunderte geboren. Er war ein traumatisiertes Kind in einer traumatisierten Gesellschaft.
Durch die internationale Trauma-Forschung wissen wir heute, dass der traumatisierte Mensch – wenn seines Traumas nicht vollständig bewusst und aufgearbeitet – seine Traumata immer und immer wieder reinszeniert. Das Gleiche gilt für die Gesellschaft als Ganzes. Traumatisierte Gesellschaften und Kulturen reinszenieren beständig ihre Traumata aufs Neue, wenn auch in unterschiedlichsten Erscheinungsformen.
Traumata heilen nicht, noch sind sie vollends therapierbar. Alles was wir tun können, ist, die Ursachen, die zur Traumatisierung des Einzelnen oder einer ganzen Gesellschaft geführt haben, bekämpfen und eine Gesellschaftsordnung schaffen, in der zuallererst das Kind nicht mehr traumatisiert wird. Kind ist Mensch und aus dem Alptraum Kindheit folgt immer der Alptraum Menschheit. Das zeigt die Geschichte wiederholt und das habe ich auch versucht, in meinem Buch Kindheit 6.7 sichtbar zu machen.
Der Alptraum Kindheit liegt nicht 20.000 und nicht 50.000 Jahre zurück. Seit Jahren und zunehmend weltweit findet die größte und kollektive Reinszenierung frühkindlicher Traumatisierung statt. Noch nie in der Geschichte der Menschheit – außerhalb von Kriegszeiten – erging es der großen Mehrheit an Kindern seelisch und emotional – man mag es auch psychisch nennen – so schlecht wie heute.
Jedes zweite Kind in Europa leidet unter chronischer Krankheit
Nur kurz, im Staccato und auszugsweise der gegenwärtige physische und psychische Befund unserer Kinder: Noch nie in der Geschichte war das Risiko so hoch, dass Kinder chronische Krankheiten entwickeln, für die es keine Heilung gibt. Bereits jedes zweite Kind in Europa weist zumindest eine chronische Krankheit auf. Auch sogenannte Erwachsenenkrankheiten wie Krebs sind bei Kindern seit Jahren im Vormarsch. Bereits ein Prozent der Kinder in Deutschland haben Krebs.
Der sexuelle Missbrauch an Kindern nimmt seit Jahren signifikant zu. Babys werden tagelang zu Tode gequält, für 12.000 Schweizer Franken können Sie sich im Internet ein Kind nach Wahl im Alter zwischen ein und zwölf Jahren für den Zweck kaufen, es zu schänden und zu Tode zu quälen. Allein der internationale Markt für Kinderpornographie wird von Experten auf sieben Milliarden Dollar geschätzt. Deutschland und Österreich haben seit 20 Jahren konstant eine der höchsten Alkohol- und Drogenkonsumraten weltweit, außerhalb den USA.
Mobbing und alle Formen von Gewalt in Schule, auch Kitas und vor allem in den Social Media nehmen seit etwa zehn Jahren ebenso in rasantem Tempo zu. Manifestiert in Zahlen: 40 bis 60 Prozent der Kinder gehen wieder mit Angst zur Schule, 80 Prozent der Kinder haben nach der Grundschule bereits ein beschädigtes Selbstwertgefühl, jeder zweite Pädagoge und auch Elternteil steht vor dem psychischen Burnout. Hier in Deutschland und auch anderswo.
Die Eltern trennen sich, die Kinder leiden darunter
Seit mindestens 15 Jahren erleben bereits über 50 Prozent aller Kinder bis zum 6. Lebensjahr die Trennung ihrer Eltern. Tendenz steigend. Die elterliche Trennung ist für jedes Kind – zumal in diesem Alter, traumatisierend. Eine Serie von internationalen Studien ergab, dass der Kontaktabbruch zum zweiten Elternteil im Zuge der elterlichen Trennung nachhaltiger schädigt und effektiv krank macht als der Verlust eines Elternteils durch Tod.
Jedes vierte Kind braucht irgendeine Therapie. Psychische Auffälligkeiten, ADHS, Autismus und generell schwere psychische Störungen nehmen in ungeheuerlich rasantem Tempo zu, sodass wir gegenwärtig davon ausgehen können, dass nur noch etwa 15 bis 20 Prozent der Kinder in Psyche und Physe gesund und stabil sind.
Einzelne Kompetenzen, die der Mensch bisher im Zuge seines Heranwachsens von allein erworben hat – das ist etwas, was Wissenschaftler weltweit derzeit am allermeisten alarmiert – werden überhaupt nicht mehr oder nur noch schwach entwickelt. Das betrifft insbesondere motorische Kompetenzen, aber auch kognitive, wie die der Wahrnehmung und andere.
Alle Formen von Sprachverarmung nehmen seit Jahren zu. Vor der industriellen Revolution, Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, vor der Auflösung des Großfamilienverbandes und vor der gewaltigen Ausdehnung der Massenbeschulung und in Wahrheit Massenbetreuung in Schule, Kindergarten und Krippe, war die Analphabetisierungsrate genauso hoch wie heute, bei 15 bis 18 Prozent. In den letzten 200 Jahren wurde der Mensch weder gebildeter, noch kompetenter, noch umsichtiger und schon gar nicht liebender.
Kommentare
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Manohara 21.02.2020 22:18
Ich war im Kindergarten. Später im Hort. Die graslichste Zeit meines Lebens. Meine Kindheit kann ich in den Skat drücken.
hansfeuerstein 21.02.2020 22:20
Wir bedauerten die Kinder sehr, die am Nachmittag nach 13.00 nicht nach Hause durften....
(Nutzer gelöscht) 21.02.2020 22:26
mein Sohn war nicht in der Kita, aber im Kindergarten! Dort hat er sich super wohl gefühlt. "Schlimm" findet er eher die "anstrengende" Schule... 😊
Ich selbst war auch nur im Kindergarten, damals gabs eh keine Kitas. Ich glaub ich fands gut.. aber eigentlich kann ich mich gar nicht mehr groß dran erinnern... 😊
Ich selbst war auch nur im Kindergarten, damals gabs eh keine Kitas. Ich glaub ich fands gut.. aber eigentlich kann ich mich gar nicht mehr groß dran erinnern... 😊
hansfeuerstein 21.02.2020 22:30
Im Kindergarten und der Schule war alles was über die Mittagszeit hinausging halt der Horror für die Kinder...
(Nutzer gelöscht) 21.02.2020 22:40
die Not vieler Kinder ist tatsächlich sehr schlimm ! Aber es hilft nichts nur darüber nachzudenken ... vielleicht kann man auch konkret was tun.. ich weiß es nicht, aber ich habe schon erlebt, dass Gott einem auch Menschen in den Weg stellt, wenn wir ihn konkret bitten. Als ich noch "jung" war 😊 , so in den Zwanzigern habe ich mal gebetet, dass ich gerne jemandem helfen will, aber nicht weiß wem und Gott soll halt eine Tür öffnen, wenn ich irgendwas tun kann. Damals war ich hin und wieder mal bei Jesus.de auf der Seite. (keine Partnerschaft, sondern Foren, Chat) Mich schrieb eine "Frau" an, zumindest tat sie so, als wäre sie so alt wie ich. Nach dem wir ein paar Mal hin und her geschrieben haben, fragte sie, ob sie mich mal anrufen könne und ich ihr meine Nummer geben würde. Erst zögerte ich, aber dann gab ich ihr doch meine Festnetznummer. Dann stellte sich heraus, dass es ein 13 jähriges Mädchen war, das im Heim lebte und mir am Tel. mitteilte, dass sie gerade am Fenster stehen würde um runter zu springen. Es sei denn ich würde ihr helfen...
Naja ... mehr schreibe ich nicht, sonst wirds zu lange. Fakt ist, dass ich über 10 Jahre mit ihr befreundet war und sie hin und wieder besuchte, ihr vielfach half und auch in allen möglichen Umständen begleitete.. Später lud sie mich zu ihre Hochzeit ein ! Jetzt hat sie ihren Mann... 😊 Da ich aktuell im Stress bin... zögere ich noch Gott zu bitten, ob es da wieder jemanden gibt... 😊 Aber in Anbetracht all des Leides ...
Naja ... mehr schreibe ich nicht, sonst wirds zu lange. Fakt ist, dass ich über 10 Jahre mit ihr befreundet war und sie hin und wieder besuchte, ihr vielfach half und auch in allen möglichen Umständen begleitete.. Später lud sie mich zu ihre Hochzeit ein ! Jetzt hat sie ihren Mann... 😊 Da ich aktuell im Stress bin... zögere ich noch Gott zu bitten, ob es da wieder jemanden gibt... 😊 Aber in Anbetracht all des Leides ...
hansfeuerstein 21.02.2020 22:57
Tja, KITA´s sind eigentlich ein Modell aus der ehemaligen DDR. Die CDU/CSU hatte sich früher vehement dagegen ausgesporchen...wie es scheint mit guten Gründen.
hansfeuerstein 21.02.2020 23:18
Der CSU/CDU haben sie damals Frauenfeindlichkeit vorgeworfen und "Frauen an den Herd" Politik, weil sie damals gegen die Kita waren. Was waren das für Diffamierungen damals,
kann ich mich gut erinnern. Nur, mit den Folgen wollen sie alle nichts zu tun haben...
kann ich mich gut erinnern. Nur, mit den Folgen wollen sie alle nichts zu tun haben...
(Nutzer gelöscht) 21.02.2020 23:33
also ehrlich gesagt glaube ich, dass es auch gute Kitas gibt ... und viele Mütter lassen ihre Kids auch oft nur für 2-3 h da und gar nicht ganztags. In Anbetracht von Verwahrlosung, Missbrauch, Gewalt ... glaube ich, dass Kitas mit anderen "Babys" und hoffentlich meist lieben Erzieherinnen noch das ehre geringere Übel sind.. Wenn Mütter ihre Kids ganztags dort lassen, ist es sicherlich zu viel .. aber ich glaube, die meisten suchen eher eine kurzzeitige Betreuung.Zumindest darf man wohl nicht alles über einen Kamm scheren, denke ich..
hansfeuerstein 21.02.2020 23:39
Eigentlich sind wir strukturell von unseren Lieben fast dauernd getrennt, kein Wunder dass alles in die Brüche geht...
Friedensstifter 22.02.2020 00:53
Danke "Hans" für deinen Bericht vom Kindheitsforscher.
Doch ob die KiTa's generell "riskant" sind, wage ich zu bezweifeln.
Es gab und gibt noch einige gute Gründe, warum Kinder in die KiTa gehen und auch gerne dorthin gehen. Auch bei den heutigen KiTa-Mitarbeiterinnen gibt es sehr liebe und freundliche, aber oft auch wenig Stress resistente Mitarbeiterinnen, weil es einfach zu viele Kinder sind.
Früher waren KiTa's überhaupt nicht denkbar, zumindest im westlichen Teil Deutschlands.
Im Osten war es normal: erst Kindergarten und nach der Schule dann in den Hort bis nachmittags. An sich nicht sooo verkehrt gewesen, als auf der Straße allein herum zu laufen.
Es förderte die Gemeinschaft untereinander und das Verständnis, weil damals auch noch Werte vermittelt wurden, wie: Respekt, Anstand, Mitgefühl, Ermutigung und Zusammenhalt.
Das sind offenbar in der heutigen Gesellschaft oftmals nur noch "Fremdwörter" für viele.
Denn inzwischen ist es oft so, als ob viele Kinder nur wegen der vielen Alleinerziehenden oder der "Karriere" wegen dorthin "abgeschoben bzw. aufbewahrt" werden und/oder auch, weil Mütter und/oder Väter auch mal ihre "Ruhe" haben wollen.
Eine innige und liebevolle Beziehung zu Mutter und Vater ist dabei leider nur sehr sehr selten möglich bzw. nur noch wenig zu finden.
Viele Kinder wachsen schon Jahre mit häuslichem Stress, Hektik und im familiären Unfrieden auf; Eltern haben meist nur wenig oder gar keine Zeit mehr für ihre "Sprösslinge", weil... Beruf, das Smartphone & Co und "Party machen" wichtiger sind, so dass für die eigenen Kinder kaum noch Zeit bleibt. Das betrifft auch angeschaffte "Seelentröster" für Kinder -
die Tiere - die als Ersatz für elterliche Liebe herhalten sollen.
Zerrüttete Familien, etc..., die Liste ist lang.
Demzufolge fühlen viele Kinder sich ungeliebt, nicht angenommen und auch lästig, woraus dann kaum eine geistig, seelische und gesunde Persönlichkeit wachsen kann, die dann später wieder von "Fremden" gesund gemacht werden sollen!
Das ist das Dilemma in der Gesellschaft für viele Menschen in der viel zu schnelllebigen Zeit geworden. Folglich werden viele dadurch krank, weil nicht jeder "in den oberen Etagen" arbeitet oder nicht jeder eine Lobby hat und sie nicht mithalten können sowie viel zu wenig verdienen.
Helfen wir selbst mit, wo wir Gutes tun können.
Alle Ehrenamtlichen verdienen großen Respekt und Lob.
Doch beten wir auch vor allem zu Gott um seine Hilfe für all die benachteiligten Kinder/Eltern, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht selbst helfen
oder wehren können.
Doch ob die KiTa's generell "riskant" sind, wage ich zu bezweifeln.
Es gab und gibt noch einige gute Gründe, warum Kinder in die KiTa gehen und auch gerne dorthin gehen. Auch bei den heutigen KiTa-Mitarbeiterinnen gibt es sehr liebe und freundliche, aber oft auch wenig Stress resistente Mitarbeiterinnen, weil es einfach zu viele Kinder sind.
Früher waren KiTa's überhaupt nicht denkbar, zumindest im westlichen Teil Deutschlands.
Im Osten war es normal: erst Kindergarten und nach der Schule dann in den Hort bis nachmittags. An sich nicht sooo verkehrt gewesen, als auf der Straße allein herum zu laufen.
Es förderte die Gemeinschaft untereinander und das Verständnis, weil damals auch noch Werte vermittelt wurden, wie: Respekt, Anstand, Mitgefühl, Ermutigung und Zusammenhalt.
Das sind offenbar in der heutigen Gesellschaft oftmals nur noch "Fremdwörter" für viele.
Denn inzwischen ist es oft so, als ob viele Kinder nur wegen der vielen Alleinerziehenden oder der "Karriere" wegen dorthin "abgeschoben bzw. aufbewahrt" werden und/oder auch, weil Mütter und/oder Väter auch mal ihre "Ruhe" haben wollen.
Eine innige und liebevolle Beziehung zu Mutter und Vater ist dabei leider nur sehr sehr selten möglich bzw. nur noch wenig zu finden.
Viele Kinder wachsen schon Jahre mit häuslichem Stress, Hektik und im familiären Unfrieden auf; Eltern haben meist nur wenig oder gar keine Zeit mehr für ihre "Sprösslinge", weil... Beruf, das Smartphone & Co und "Party machen" wichtiger sind, so dass für die eigenen Kinder kaum noch Zeit bleibt. Das betrifft auch angeschaffte "Seelentröster" für Kinder -
die Tiere - die als Ersatz für elterliche Liebe herhalten sollen.
Zerrüttete Familien, etc..., die Liste ist lang.
Demzufolge fühlen viele Kinder sich ungeliebt, nicht angenommen und auch lästig, woraus dann kaum eine geistig, seelische und gesunde Persönlichkeit wachsen kann, die dann später wieder von "Fremden" gesund gemacht werden sollen!
Das ist das Dilemma in der Gesellschaft für viele Menschen in der viel zu schnelllebigen Zeit geworden. Folglich werden viele dadurch krank, weil nicht jeder "in den oberen Etagen" arbeitet oder nicht jeder eine Lobby hat und sie nicht mithalten können sowie viel zu wenig verdienen.
Helfen wir selbst mit, wo wir Gutes tun können.
Alle Ehrenamtlichen verdienen großen Respekt und Lob.
Doch beten wir auch vor allem zu Gott um seine Hilfe für all die benachteiligten Kinder/Eltern, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht selbst helfen
oder wehren können.
hansfeuerstein 22.02.2020 02:28
Das Problem ist, wenn diese Auswirkungen von der Trennung selbst hervorgerufen sind, nützt auch alles redliche Bemühen wenig, weil die Trennung an sich dann das Problem darstellt....
Die Frage die sich stellt ist ja, kann die Qualität einer Einrichtung diese, von dem Forscher benannten Defizite überhaupt ausgleichen und wie sehr, bzw. kann sich das Ganze sogar umkehren, wenn die Kleinen gleichaltrigen Kontakt und Umgang im Ausgleich erfahren, der ihnen gut tut....? Der Kindheitsforscher ist ja nicht sehr optimistisch.
Die Frage die sich stellt ist ja, kann die Qualität einer Einrichtung diese, von dem Forscher benannten Defizite überhaupt ausgleichen und wie sehr, bzw. kann sich das Ganze sogar umkehren, wenn die Kleinen gleichaltrigen Kontakt und Umgang im Ausgleich erfahren, der ihnen gut tut....? Der Kindheitsforscher ist ja nicht sehr optimistisch.
Wounded 22.02.2020 05:16
Ich finde auch, dass das Kind einen Anspruch darauf haben sollte, wenigstens die ersten 3 Lebensjahre bei sei seinen Eltern und im gewohnten Umfeld so liebevoll betreut verbringen zu dürfen.
Nachher ist es nicht schlecht, es nur halbtags in den Kindergarten zu bringen, um ein soziales Miteinander zu erlernen und auf die Schule vorbereitet zu sein.
Selbst war ich kurze Zeit in einem privaten Kindergarten, wurde dort misshandelt und einmal mit einer Verletzung im Stich gelassen und habe mich nachher standhaft brüllend geweigert, dort jemals wieder hin zu gehen.
Kinder gehören nicht abgeschoben vor Fernseher, Kita und Hort, wenn man so denkt, sollte man sich vielleicht die Anschaffung von Kindern vorher gut überlegen.
Nachher ist es nicht schlecht, es nur halbtags in den Kindergarten zu bringen, um ein soziales Miteinander zu erlernen und auf die Schule vorbereitet zu sein.
Selbst war ich kurze Zeit in einem privaten Kindergarten, wurde dort misshandelt und einmal mit einer Verletzung im Stich gelassen und habe mich nachher standhaft brüllend geweigert, dort jemals wieder hin zu gehen.
Kinder gehören nicht abgeschoben vor Fernseher, Kita und Hort, wenn man so denkt, sollte man sich vielleicht die Anschaffung von Kindern vorher gut überlegen.
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 08:53
ich kann schon vieles nachvollziehen, was Du schreibst. Meine Kindheit im Kindergarten war nicht die Schönste. Das lag aber wahrscheinlich weniger an der Institution Kindergarten an sich als an der Eignung des Personals.
Wenn nun jedes Kind mit der Fähigkeit zur Empathie und großer Lernlust geboren wird, so frage ich mich, wieso wir dann eine solche Entwicklung hin zu mehr Haben als Sein (wie Du schreibst) haben oder zu anderen Begriffspaaren wie mehr Haß als Liebe etc. haben.
Was passiert da "unterwegs" und wo? Du scheinst der Ansicht zu sein, dass der Kindergarten quasi ein Katalysator dafür ist. Da stellt sich aber die Frage, wer da was von außen hinein trägt. Ich habe zum Beispiel eine gesunde Skepsis gegenüber Gegenden mit zuviel Wohlstand, zum Beispiel Städten wie München und Stuttgart. Ich sehe die vielen Eltern vor mir, die sehr wohl aus familiären Strukturen kommen und dann mit dem fetten SUV mit tief getönten Scheiben - von der Zuhälterkarre kaum zu unterscheiden - ihre Kinder zum Kindergarten fahren, denn wir wissen ja, auf dem Weg lauern überall Vergewaltiger, und der nur der dicke Wagen bringt Sicherheit und ist bequem genug..
Wer in M oder S lebt und nicht soviel Geld hat, muss wiederum seine Kinder zum Kindergarten bringen, weil das Gehalt eines Familienmitglieds nicht reicht, um den Lebensunterhalt zu zahlen. Auch dann, wenn man keine hohen Ansprüche stellt.
Für viele Kinder ist übrigens der Kindergarten der erste und einzige Weg, Deutsch zu üben und die hiesigen Werte kennen zu lernen. Und dazu gehören nicht (nur) Haben, sondern auch Demokratie, Respekt vor Andersdenkenden, vor Menschen unterschiedlicher Herkunft; mithin vor all dem, was wir aus der Vergangenheit gelernt haben und was wir für die Zukunft unseres Landes brauchen. Ich habe unter anderem mit Kindergärten zu tun. Die weitaus meisten hier sind katholisch; da wird Familiensinn hochgehalten, sehr zum Wohle des Kindes. Das kann man im Kindergarten auch lernen, wenn es der richtige ist.
Wenn nun jedes Kind mit der Fähigkeit zur Empathie und großer Lernlust geboren wird, so frage ich mich, wieso wir dann eine solche Entwicklung hin zu mehr Haben als Sein (wie Du schreibst) haben oder zu anderen Begriffspaaren wie mehr Haß als Liebe etc. haben.
Was passiert da "unterwegs" und wo? Du scheinst der Ansicht zu sein, dass der Kindergarten quasi ein Katalysator dafür ist. Da stellt sich aber die Frage, wer da was von außen hinein trägt. Ich habe zum Beispiel eine gesunde Skepsis gegenüber Gegenden mit zuviel Wohlstand, zum Beispiel Städten wie München und Stuttgart. Ich sehe die vielen Eltern vor mir, die sehr wohl aus familiären Strukturen kommen und dann mit dem fetten SUV mit tief getönten Scheiben - von der Zuhälterkarre kaum zu unterscheiden - ihre Kinder zum Kindergarten fahren, denn wir wissen ja, auf dem Weg lauern überall Vergewaltiger, und der nur der dicke Wagen bringt Sicherheit und ist bequem genug..
Wer in M oder S lebt und nicht soviel Geld hat, muss wiederum seine Kinder zum Kindergarten bringen, weil das Gehalt eines Familienmitglieds nicht reicht, um den Lebensunterhalt zu zahlen. Auch dann, wenn man keine hohen Ansprüche stellt.
Für viele Kinder ist übrigens der Kindergarten der erste und einzige Weg, Deutsch zu üben und die hiesigen Werte kennen zu lernen. Und dazu gehören nicht (nur) Haben, sondern auch Demokratie, Respekt vor Andersdenkenden, vor Menschen unterschiedlicher Herkunft; mithin vor all dem, was wir aus der Vergangenheit gelernt haben und was wir für die Zukunft unseres Landes brauchen. Ich habe unter anderem mit Kindergärten zu tun. Die weitaus meisten hier sind katholisch; da wird Familiensinn hochgehalten, sehr zum Wohle des Kindes. Das kann man im Kindergarten auch lernen, wenn es der richtige ist.
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 08:55
Super Blog. Die Kommentaren auch außergewöhnlich gut.
Vielen Dank.
Vielen Dank.
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 09:08
Ich bin da der selben Meinung - die Kinder verkümmern innerlich- weil das was der familienverbund/Nestwärme gibt kann keine Kita geben.
Für was habe ich Kinder??? Um sie abzugeben????
Sicherlich gibt es Situationen im Leben wo die Frau arbeiten gehen muss- weil sie es sonst finanziell nicht schaffen würde, aaaaaber dann frage ich mich.... wozu gibt es finanzielle Unterstützung vom Staat??
Es soll ja kein Dauerzustand sein- und dieser Weg ist auch kein leichter, immer und überall „betteln“ gehen zu müssen. Aber - 3 Jahre dem Kind zu widmen und elementare Dinge auf den Weg zu geben.
Ich richte und Urteile absolut nicht !!!!!!!!
Das muss jeder für sich selbst entscheiden - wie er damit umgeht!!!!!!
Ich habe Kinder die zur Kita gegangen sind kennengelernt - mein Herz blutete - Tränen standen in meinen Augen - die armen kleinen Seelen.
Loslassen ist wichtig und das habe ich und werde ich tun- alles zu seiner Zeit und das individuell auf jedes Kind einzelne „zugeschnitten“.
Man braucht im Leben keinen irdischen Reichtum - ......Denn dieser macht nicht glücklich...
Für was habe ich Kinder??? Um sie abzugeben????
Sicherlich gibt es Situationen im Leben wo die Frau arbeiten gehen muss- weil sie es sonst finanziell nicht schaffen würde, aaaaaber dann frage ich mich.... wozu gibt es finanzielle Unterstützung vom Staat??
Es soll ja kein Dauerzustand sein- und dieser Weg ist auch kein leichter, immer und überall „betteln“ gehen zu müssen. Aber - 3 Jahre dem Kind zu widmen und elementare Dinge auf den Weg zu geben.
Ich richte und Urteile absolut nicht !!!!!!!!
Das muss jeder für sich selbst entscheiden - wie er damit umgeht!!!!!!
Ich habe Kinder die zur Kita gegangen sind kennengelernt - mein Herz blutete - Tränen standen in meinen Augen - die armen kleinen Seelen.
Loslassen ist wichtig und das habe ich und werde ich tun- alles zu seiner Zeit und das individuell auf jedes Kind einzelne „zugeschnitten“.
Man braucht im Leben keinen irdischen Reichtum - ......Denn dieser macht nicht glücklich...
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 10:02
es gibt aber auch Kinder, denen es in der Kita und im Kindergarten besser geht als zu Hause, das darf man auch nicht vergessen. Im Grunde müsste man immer eine Einzelfallbetrachtung machen und die seelische Verkümmerung hat gewiss viele Ursachen... und letztlich "leben wir auch in einer gefallenen Welt..." leider ...ich denke, die Politik ist nicht immer Schuld bzw. es ist oft zu leicht immer der Politik die Schuld zu geben... denke ich zumindest...
PeziSchaf 22.02.2020 10:15
Guten Morgen Hans, Danke, das ist ein sehr guter Blog!!
Ich habe in meinem Leben alles durch, und ich würde alles unterschreiben, was du in deinem eingangs Bericht geschrieben hast.
Ich muss leider arbeiten, da es nicht anders geht, doch ich bin glücklich meine Eltern zu haben. Deshalb ist die Möglichkeit da, das mein Jüngster in einem geborgenen Familien Umfeld aufwächst obwohl ich ziemlich im Einsatz bin. Dafür bin ich sehr dankbar und ich werde es niemals für selbstverständlich ansehen.
Das System ist eigentlich Familien feindlich aufgebaut, denn es ist dem Staat wichtiger, dass man arbeiteten geht, als die Familie zu versorgen und die Kinder aufzuziehen.
Bei meinen ersten 3 Kids bin ich damals auf das Gemeindeamt gegangen um noch für ein Jahr Sonderkarenzzeit zu beantragen. Die Karenzzeit war damals 2 Jahre und ich wollte noch ein 3tes zu hause bleiben. Die haben zu mir gesagt, kommen sie in einer Woche wieder, wir müssen das prüfen.
Nach einer Woche ging ich wieder hin, und sie sagten mir, dass sie Tagesmutter Plätze hätten für meine kids und ich könnte Vollzeit arbeiten gehen. Antrag abgelehnt.
Ich fragte was es kosten würde die Tagesplätze zu bezahlen und bekam die Antwort: Zwischen 600 und 800 Schillinge pro Kind im Monat...… Ich weis noch, ich war damals sehr aufgebracht über diese Antwort. Ich erwiderte: Dann besorgen sie mir einen Job, wo ich 1800 Schillinge verdiene, damit ich die Tagesmütter zahlen kann.....ich hab mich umgedreht und bin gegangen. Mein Verdienst als Fotograf war damals 1200 Schilling, nur damit ihr einen Vergleich habt. Ich bin dann noch länger zu Hause geblieben, weil wir es uns leisten konnten und dann in eine Druckerei gegangen tageweise.
Das war mein erstes Erlebnis, wo man schon das Gefühl hatte, das da keiner interessiert ist, wenn man bei seinen Kindern zu hause bleiben will. Im Gegenteil man fühlts sich sogar so, dass es was schlechtes ist wenn man nicht arbeiten geht sonder Kinder erzieht.
Meine Mutti hat nur ganz kurz bei einem Arzt gearbeitet sonst war sie immer daheim, weil wir eine große Familie sind. Patchwork, da mein Vater gestorben ist, da war ich 13 und auch die erste Frau von meinem Stiefvater ist gestorben, wir sind insgesamt 8 Geschwister.
Da kannst du nicht arbeiten gehen, so sie war dann immer zu hause.
Jetzt bekommt sie keine Pension, denn sie hat ja nicht gearbeitet. Da geht es nicht drum, dass meine Eltern jetzt nicht mit dem Geld auskommen oder so, aber als sie damals fragen war, wegen der Pension, hat sei die Antwort bekommen: Sie haben nicht genug gearbeitet.
Sie hatte sich danach schlecht gefühlt, und ich habe ihr gesagt, nur weil die Öffentlichkeit es nicht honoriert, sind wir sehr dankbar, dass sie immer da war.
Ja es müsste sich sehr dringend etwas ändern, aber so ist die Masse unter Kontrolle und auch was suggeriert wird. Die Familie ist die kleinste Zelle und wenn das nicht funktioniert, dann ist der Körper krank!
Ich habe in meinem Leben alles durch, und ich würde alles unterschreiben, was du in deinem eingangs Bericht geschrieben hast.
Ich muss leider arbeiten, da es nicht anders geht, doch ich bin glücklich meine Eltern zu haben. Deshalb ist die Möglichkeit da, das mein Jüngster in einem geborgenen Familien Umfeld aufwächst obwohl ich ziemlich im Einsatz bin. Dafür bin ich sehr dankbar und ich werde es niemals für selbstverständlich ansehen.
Das System ist eigentlich Familien feindlich aufgebaut, denn es ist dem Staat wichtiger, dass man arbeiteten geht, als die Familie zu versorgen und die Kinder aufzuziehen.
Bei meinen ersten 3 Kids bin ich damals auf das Gemeindeamt gegangen um noch für ein Jahr Sonderkarenzzeit zu beantragen. Die Karenzzeit war damals 2 Jahre und ich wollte noch ein 3tes zu hause bleiben. Die haben zu mir gesagt, kommen sie in einer Woche wieder, wir müssen das prüfen.
Nach einer Woche ging ich wieder hin, und sie sagten mir, dass sie Tagesmutter Plätze hätten für meine kids und ich könnte Vollzeit arbeiten gehen. Antrag abgelehnt.
Ich fragte was es kosten würde die Tagesplätze zu bezahlen und bekam die Antwort: Zwischen 600 und 800 Schillinge pro Kind im Monat...… Ich weis noch, ich war damals sehr aufgebracht über diese Antwort. Ich erwiderte: Dann besorgen sie mir einen Job, wo ich 1800 Schillinge verdiene, damit ich die Tagesmütter zahlen kann.....ich hab mich umgedreht und bin gegangen. Mein Verdienst als Fotograf war damals 1200 Schilling, nur damit ihr einen Vergleich habt. Ich bin dann noch länger zu Hause geblieben, weil wir es uns leisten konnten und dann in eine Druckerei gegangen tageweise.
Das war mein erstes Erlebnis, wo man schon das Gefühl hatte, das da keiner interessiert ist, wenn man bei seinen Kindern zu hause bleiben will. Im Gegenteil man fühlts sich sogar so, dass es was schlechtes ist wenn man nicht arbeiten geht sonder Kinder erzieht.
Meine Mutti hat nur ganz kurz bei einem Arzt gearbeitet sonst war sie immer daheim, weil wir eine große Familie sind. Patchwork, da mein Vater gestorben ist, da war ich 13 und auch die erste Frau von meinem Stiefvater ist gestorben, wir sind insgesamt 8 Geschwister.
Da kannst du nicht arbeiten gehen, so sie war dann immer zu hause.
Jetzt bekommt sie keine Pension, denn sie hat ja nicht gearbeitet. Da geht es nicht drum, dass meine Eltern jetzt nicht mit dem Geld auskommen oder so, aber als sie damals fragen war, wegen der Pension, hat sei die Antwort bekommen: Sie haben nicht genug gearbeitet.
Sie hatte sich danach schlecht gefühlt, und ich habe ihr gesagt, nur weil die Öffentlichkeit es nicht honoriert, sind wir sehr dankbar, dass sie immer da war.
Ja es müsste sich sehr dringend etwas ändern, aber so ist die Masse unter Kontrolle und auch was suggeriert wird. Die Familie ist die kleinste Zelle und wenn das nicht funktioniert, dann ist der Körper krank!
Anastacia 22.02.2020 12:29
Ich komme durch mein Ehrenamt in viele Haushalte mit kleinen Kindern. Wenn ich sehe, dass ein 2-jähriges Kind 6 Stunden in den Hort muss, obwohl (weil?) es gerade ein Geschwisterchen bekommen hat, ist das für mich total unverständlich. Dazu ist der Papa auch gerade daheim in Elternzeit. Es wird gesagt, dass es die sozialen Kontakte foerdert - wo bleibt da der soziale Kontakt zum Geschwisterkind?
Früher waren eben die Omas zuhause und konnten auf die Enkel aufpassen. Das ist aber auch nicht mehr erwünscht, weil ja die Großeltern die Enkel zu sehr verwoehnen.
Die Kinder sind nur noch im Stress mit ihren vielen Termin zusätzlich.
Als Beispiel: Meine Enkeltochter musste mit ihrer Klassenkameradin einen Termin zum Spielen ausmachen, der dann erst 14 Tage später stattfinden konnte. Da fällt mir nichts mehr ein.
Hier läuft doch einiges schief.
Früher waren eben die Omas zuhause und konnten auf die Enkel aufpassen. Das ist aber auch nicht mehr erwünscht, weil ja die Großeltern die Enkel zu sehr verwoehnen.
Die Kinder sind nur noch im Stress mit ihren vielen Termin zusätzlich.
Als Beispiel: Meine Enkeltochter musste mit ihrer Klassenkameradin einen Termin zum Spielen ausmachen, der dann erst 14 Tage später stattfinden konnte. Da fällt mir nichts mehr ein.
Hier läuft doch einiges schief.
hansfeuerstein 22.02.2020 13:54
Vielen Dank für all die erhellenden Kommentare. Ein Schlüsselsatz ist für mich hängen geblieben, das System ist nicht kinderfreundlich aufgebaut... Wenn ich es recht überlege,
trifft das voll zu, und reicht weit. Es beginnt damit, dass normale Menschen schon sehr
schlecht entsprechend großen Wohnraum bekommen, geschweige denn bezahlbaren
Wohnraum. Dann reicht ein Einkommen auch nicht mehr aus, es sei denn für Überbezahlte.
Am Schluss sind alle am "sich selbst verwirklichen" damit der Lebensunterhalt bestritten werden kann. In den Firmen machen sie Jahresgespräche mit Karriereplänen und Zielen,
dass die Meisten einfach nur vom Verdienten leben wollen, scheint in den Modellen gar nicht vorzukommen. Es gibt nicht wenige Frauen, die studiert haben und als Akademikerinnen dann irgendwo als Sachbearbeiterin arbeiten, weil sie nicht ganztags werkeln können und
froh waren überhaupt wieder in einen bezahlten Job zu kommen. Wohnraum, Einkommen, Kinder, eigentlich über Mangel wohin man blickt....die Meisten schlagen sich wirtschaftlich so durch. Mich macht das auch einigermassen betroffen. Wenn ich mir die Defizite bei den ganz Kleinen dann anschaue, und dann die Defizite in der Altenpflege, das ist wie eine Dublette....
trifft das voll zu, und reicht weit. Es beginnt damit, dass normale Menschen schon sehr
schlecht entsprechend großen Wohnraum bekommen, geschweige denn bezahlbaren
Wohnraum. Dann reicht ein Einkommen auch nicht mehr aus, es sei denn für Überbezahlte.
Am Schluss sind alle am "sich selbst verwirklichen" damit der Lebensunterhalt bestritten werden kann. In den Firmen machen sie Jahresgespräche mit Karriereplänen und Zielen,
dass die Meisten einfach nur vom Verdienten leben wollen, scheint in den Modellen gar nicht vorzukommen. Es gibt nicht wenige Frauen, die studiert haben und als Akademikerinnen dann irgendwo als Sachbearbeiterin arbeiten, weil sie nicht ganztags werkeln können und
froh waren überhaupt wieder in einen bezahlten Job zu kommen. Wohnraum, Einkommen, Kinder, eigentlich über Mangel wohin man blickt....die Meisten schlagen sich wirtschaftlich so durch. Mich macht das auch einigermassen betroffen. Wenn ich mir die Defizite bei den ganz Kleinen dann anschaue, und dann die Defizite in der Altenpflege, das ist wie eine Dublette....
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 16:14
Erstmal stelle ich den Kinderforscher in Frage !
Michael Hüter ist ein Musiker (Pianist ) und Aktivist.
Solche Bücher verkaufen sich immer gut und ich weiß nicht woher er sein Wissen bezieht .
Ich lasse mich gerne von etwas anderem belehren.
Wenn es möglich ist ist es das beste für ein Kind die ersten Lebensjahre einen Elternteil zur Seite zu haben.
Deswegen möchte ich den Kitas nichts unterstellen.
Es ist gut das es Kitas gibt den die Tagesmütter waren oft nicht das gelbe vom Ei.
Es gibt viele Umstände die eine Frau dazu zwingen ihr Kind in Kita,Kindergarten und Hort abzugeben.
Einfacher wäre es natürlich nicht zu arbeiten und von Hartz 4 zu leben.
Viele Frauen schämen sich Hartz 4 zu beantragen.
Alleinerziehende, wenn der Ehemann noch in der Ausbildung ist ,Tod des Partners usw. es gibt viele Gründe warum Frauen mitarbeiten müssen, die wenigsten machen es zwecks Karriere.
Ich selber war im ganztags im Kindergarten der von Nonnen geführt wurde, ich habe heute noch sehr gute Erinnerungen daran.
Hortkinder sind leider Vorurteilen ausgesetzt ,das habe ich selbst mit meinen Kinder erlebt.
Wenn die Eltern bis das Kind schlafen geht ,und sich vor der Schule liebevoll mit dem Kind befassen und die Zeit für das Wochenende nur dem Kind gehört wächst so ein Kind oft liebevoller auf als Kinder die zwar nach der Schule zu Hause sind aber wenig mit den Eltern unternehmen.
Eine Lehrerin die an einem Elternabend laut ertönte sie wäre unglücklich, den sie hätte so viel Hortkinder in ihrer Klasse.
Ich weiß von einer Freundin das sie hinter den Kulissen tönte wer sich ein Kind nicht leisten kann sollte sich keines anschaffen.
Sie hatte einen Sohn der leider durch Drogen später auf die schiefe Bahn kam.
Ich kenne auch Väter allein erziehend und in der Elternzeit die oft besser Mütter sind
Michael Hüter ist ein Musiker (Pianist ) und Aktivist.
Solche Bücher verkaufen sich immer gut und ich weiß nicht woher er sein Wissen bezieht .
Ich lasse mich gerne von etwas anderem belehren.
Wenn es möglich ist ist es das beste für ein Kind die ersten Lebensjahre einen Elternteil zur Seite zu haben.
Deswegen möchte ich den Kitas nichts unterstellen.
Es ist gut das es Kitas gibt den die Tagesmütter waren oft nicht das gelbe vom Ei.
Es gibt viele Umstände die eine Frau dazu zwingen ihr Kind in Kita,Kindergarten und Hort abzugeben.
Einfacher wäre es natürlich nicht zu arbeiten und von Hartz 4 zu leben.
Viele Frauen schämen sich Hartz 4 zu beantragen.
Alleinerziehende, wenn der Ehemann noch in der Ausbildung ist ,Tod des Partners usw. es gibt viele Gründe warum Frauen mitarbeiten müssen, die wenigsten machen es zwecks Karriere.
Ich selber war im ganztags im Kindergarten der von Nonnen geführt wurde, ich habe heute noch sehr gute Erinnerungen daran.
Hortkinder sind leider Vorurteilen ausgesetzt ,das habe ich selbst mit meinen Kinder erlebt.
Wenn die Eltern bis das Kind schlafen geht ,und sich vor der Schule liebevoll mit dem Kind befassen und die Zeit für das Wochenende nur dem Kind gehört wächst so ein Kind oft liebevoller auf als Kinder die zwar nach der Schule zu Hause sind aber wenig mit den Eltern unternehmen.
Eine Lehrerin die an einem Elternabend laut ertönte sie wäre unglücklich, den sie hätte so viel Hortkinder in ihrer Klasse.
Ich weiß von einer Freundin das sie hinter den Kulissen tönte wer sich ein Kind nicht leisten kann sollte sich keines anschaffen.
Sie hatte einen Sohn der leider durch Drogen später auf die schiefe Bahn kam.
Ich kenne auch Väter allein erziehend und in der Elternzeit die oft besser Mütter sind
hansfeuerstein 22.02.2020 16:52
Inzwischen gibt es fast nur noch Hortkinder, es ist der Normalfall....
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 17:03
@sadie
Danke für die Klarstellung!
Danke für die Klarstellung!
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 17:55
@Brigitte
Natürlich gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede.
Im Sozialismus war die Qualität miserabel, siehe Müllers Beschreibung hier: https://books.google.de/books?id=KClfCAAAQBAJ&pg=PA35&lpg=PA35&dq=die+rote+Blume+und+der+Stock+M%C3%BCller&source=bl&ots=gqrOMNNA1V&sig=ACfU3U0G8stHtdT5XdYV7rj7rNd7jeJe3Q&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj3vbmBz-XnAhXGURUIHWz5BOcQ6AEwCHoECAoQAQ#v=onepage&q=die%20rote%20Blume%20und%20der%20Stock%20M%C3%BCller&f=false
Natürlich gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede.
Im Sozialismus war die Qualität miserabel, siehe Müllers Beschreibung hier: https://books.google.de/books?id=KClfCAAAQBAJ&pg=PA35&lpg=PA35&dq=die+rote+Blume+und+der+Stock+M%C3%BCller&source=bl&ots=gqrOMNNA1V&sig=ACfU3U0G8stHtdT5XdYV7rj7rNd7jeJe3Q&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj3vbmBz-XnAhXGURUIHWz5BOcQ6AEwCHoECAoQAQ#v=onepage&q=die%20rote%20Blume%20und%20der%20Stock%20M%C3%BCller&f=false
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 19:19
@Brigitte
Was sind deine Vorschläge?
Den meisten Eltern dreht es doch das Herz im Leibe um das allerliebste und wichtigste was man hat in eine solche Einrichtung zu geben.
Wäre Hartz 4 besser ?
Wäre die Altersarmut nicht so schlimm, es gibt ja auch noch die Tafel oder was schlägst du vor.
Abtreibung?
Verzicht auf ein Kind?
Nicht jeder hat Oma und Opa beider Hand
Was sind deine Vorschläge?
Den meisten Eltern dreht es doch das Herz im Leibe um das allerliebste und wichtigste was man hat in eine solche Einrichtung zu geben.
Wäre Hartz 4 besser ?
Wäre die Altersarmut nicht so schlimm, es gibt ja auch noch die Tafel oder was schlägst du vor.
Abtreibung?
Verzicht auf ein Kind?
Nicht jeder hat Oma und Opa beider Hand
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 19:38
ich sehe das Ganze anders - wir haben hier wunderbare Kinderkrippen. Kindergärten und und Kindertagesstätten - die Kommune zahlt sehr viel, d.h. wir haben einen hohen Erzieherschlüssel damit es den Kindern gut geht
zwei meiner Enkel sind in internationalen Schulen gewesen, bzw. sie sind noch dort - da ist Unterricht bis 16.30 Uhr normal, d.h. nachmittags gibt es Kurse, die ihre Begabung fördern - sie haben sich ganz prächtig entwickelt - sind selbstbewußt und haben später alle Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt
zwei meiner Enkel sind in internationalen Schulen gewesen, bzw. sie sind noch dort - da ist Unterricht bis 16.30 Uhr normal, d.h. nachmittags gibt es Kurse, die ihre Begabung fördern - sie haben sich ganz prächtig entwickelt - sind selbstbewußt und haben später alle Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 19:53
@brigitte 56
Eltern sollten ein Vorbild sein
Wer sein Kind in eine solche Einrichtung gibt hat sehr wenig Geld.
Sicher hatte man früher noch weniger Geld deswegen gab es auch die Kinderarbeit.
Wie gut das du immer jemanden kennst!
Ich habe sehr viele gekannt ,die Kinder die im Hort waren zu anständigen Menschen erzogen haben und sehr wenig Geld hatten.
Für die Urlaub und Teilhabe ein Fremdwort war
Es ist immer faszinierend wie Kinderlose ohne Geld rund um die Uhr Kinder versorgen .
Sicher es gibt Eltern die sich in der sozialen Hängematte ausruhen und deren Kinder als Berufswunsch Hartz 4 angeben
Eltern sollten ein Vorbild sein
Wer sein Kind in eine solche Einrichtung gibt hat sehr wenig Geld.
Sicher hatte man früher noch weniger Geld deswegen gab es auch die Kinderarbeit.
Wie gut das du immer jemanden kennst!
Ich habe sehr viele gekannt ,die Kinder die im Hort waren zu anständigen Menschen erzogen haben und sehr wenig Geld hatten.
Für die Urlaub und Teilhabe ein Fremdwort war
Es ist immer faszinierend wie Kinderlose ohne Geld rund um die Uhr Kinder versorgen .
Sicher es gibt Eltern die sich in der sozialen Hängematte ausruhen und deren Kinder als Berufswunsch Hartz 4 angeben
hansfeuerstein 22.02.2020 20:27
Die Kinder selbst waren am liebsten bei Papa und Mama, und es wird die künftige Herausforderung sein, kreativ ein Leben miteinander zu ermöglichen. Homer Offices geben hier vielleicht neue Möglichkeiten...
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 20:59
Dem Ansatz,die Kita und die Betreuung nach der Schule,sind der Horror,stimme ich so pauschal nicht zu. Es mag bestimmt die eine oder andere Einrichtung geben, wo die Betreuung schlecht ist. Ebenso wird es Einrichtungen geben,wo es gut läuft.
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 21:02
Es ist für mich eher das Ding, das heute alles möglich sein muss. Ein Haus,ein Auto und mindestens einmal Urlaub.machen, da muss man halt viel arbeiten und da bleiben die Kinder halt öfterer auf der Strecke.
hansfeuerstein 22.02.2020 21:18
Geht nicht um gut oder schlecht, sondern wo die Kinder sind, mit den Eltern oder eben fremd betreut. Und, wenn man sich so umschaut haben meist diejenigen Kinder, die Haus oder Wohnraum von zu Hause mitbringen. Die anderen tun sich sehr schwer...
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 21:20
Mir geht es schon darum.. Wenn es Eltern nicht anders möglich ist als das Kind in die Kita zu bringen,ist eine gute auf jedenfall besser.
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 21:22
Da kann Home Office bestimmt ein Kompromiss sein.
(Nutzer gelöscht) 22.02.2020 22:33
@Brigitte56
Für mich ist eine Diskussion ein Austausch in dem ich auch manchmal was stehen lasse.
Wenn ich immer recht haben will setze ich mich ins Unrecht.
Dein Halbwissen ehrt dich sehr.
Tatsächlich kannst du nur als Betroffene mit reden ,ansonsten solltest du dich mit Aussagen es gibt Wohnungsgeld und Zuschüsse etwas zurück halten
Pauschal Urteile den Müttern gegenüber finde ich abwertend.
Auch muß es jeder Mutter überlassen bleiben ob sie sich als Almosen Empfänger mit Hartz 4 der Allgemeinheit zur Last fällt und sich damit wohl fühlt ,oder ihr Kind durch ihrer Hände Arbeit durchbringt .
Es war und ist das letzte Mal das ich auf deine Kommentare antworte.
Du wirst bei CsC von mir keine Antwort mehr bekommen.
Für mich ist eine Diskussion ein Austausch in dem ich auch manchmal was stehen lasse.
Wenn ich immer recht haben will setze ich mich ins Unrecht.
Dein Halbwissen ehrt dich sehr.
Tatsächlich kannst du nur als Betroffene mit reden ,ansonsten solltest du dich mit Aussagen es gibt Wohnungsgeld und Zuschüsse etwas zurück halten
Pauschal Urteile den Müttern gegenüber finde ich abwertend.
Auch muß es jeder Mutter überlassen bleiben ob sie sich als Almosen Empfänger mit Hartz 4 der Allgemeinheit zur Last fällt und sich damit wohl fühlt ,oder ihr Kind durch ihrer Hände Arbeit durchbringt .
Es war und ist das letzte Mal das ich auf deine Kommentare antworte.
Du wirst bei CsC von mir keine Antwort mehr bekommen.
hansfeuerstein 22.02.2020 22:46
Home Office wird ein Ziel der Zukunft sein, welches die großen internationalen Konzerne schon sehr bald anfangen werden umzusetzen, auch flexible Arbeitszeiten, beides zusammen gäbe eine enorme Entlastung und Verfügbarkeit über die Zeit....