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Nur Glaube oder auch Erfahrung?

Nur Glaube oder auch Erfahrung?
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Nur Glaube oder auch Erfahrung?

Als Sozialwissenschaftler habe ich in meinem Berufsleben viel mit Hypothesen gearbeitet. Hypothesen sind ein anfänglicher Glaube. Den überprüft man dann etwa mit geeigneten statistischen Verfahren darauf, ob dieser Glaube der Realität standhält. Ob er also Sinn macht oder haltlos ist.

Jesus warnte vor falschen Propheten mit den Worten: An ihren Früchten sind sie erkennen (Mat 7, 15-20). Er verwies da auf die Notwendigkeit einer Realitätsprüfung. Und auch Paulus etwa hatte sehr viel gegen blinden Glauben, als er meinte: Prüft alles, und das Gute behaltet (1Thes 5,21).

Ich schließe daraus: Gott hat absolut nichts gegen Realitätsprüfung. Wir müssen zum Beispiel nicht unbesehen alles glauben, was uns geistliche Lehrer erzählen. Und selbst wenn sie in vielem Recht haben, muss das nicht für alles gelten, was sie sagen.

Wir dürfen da durchaus unsere eigene Erfahrung mit Gott ins Spiel bringen. Oder die von Mitchristen. Und wir dürfen Gott selbst bitten, uns im Zweifelsfall auf geeignete Weise zu zeigen, was gerade für uns gut ist.

Manche habe heute Nacht amüsante Eiertänze um das Thema Sex vor der Ehe aufgeführt. Mein Erkenntnisstand ist, dass mit Gottes Liebe der Satz gut im Einklang ist: Erst wirkliche Liebe, dann Sex. Deutlich zurückgeblieben wirkt dagegen auf mich der Satz: Erst Ehe, dann Sex. Aber wünschenswert wären da zum Beispiel auch wissenschaftlich abgesicherte Vergleiche und Statistiken bei Christen …..

Kommentare

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Joanne 08.12.2019 19:56
@RolfK

Gott hat kein Problem mit Realitätsprüfung. ER ist echt und deshalb hält ER jeder Prüfung stand. Das zu prüfen, was wir gehört haben, schützt uns ja auch davor, etwas zu glauben, das wir vielleicht nur falsch verstanden haben.

Bei allem Prüfen muss man allerdings auch aufpassen, dass man sich dabei nicht selbst täuscht. Es kann sein, dass ich etwas immer wieder verwerfe, das ich schon x-mal gehört habe, weil ich meiner Erfahrung oder meinem Empfinden vertraue und deshalb an der Realität Gottes vorbei rausche. Da ist Vorsicht geboten. Je offener und ehrlicher wir Gott gegenüber sind, desto echter sind auch unsere Prüfungsergebnisse.
 
hansfeuerstein 08.12.2019 23:05
Ich würde es so nennen, Glaube und Vernunft.😊
 
berndi124 08.12.2019 23:27
Ich habe festgestellt das Frauen leichter und einfacher Glauben können.
Wir Männer hinterfragen mehr.
Das ist meistens im Leben nicht schlecht, nur für das Glaubensleben nicht unbedingt ideal.
So gehts mir auch oft das ich dann denke was ich doch für ein blöder Christ bin😥😥
 
(Nutzer gelöscht) 09.12.2019 00:20
Als ich noch jünger war, habe ich das was gelehrt wurde, auch für "richtig" gehalten. Dazu kam vielleicht auch das Empfinden, dass die Nachfolge auch mal etwas kosten kann, dass man bereit ist, sich freiwillig für einen mühsameren Weg zu entscheiden. Das hat sich etwas geändert. Die Liebe ist wichtiger, als der Glaube, der Berge versetzt. 
 
hansfeuerstein 09.12.2019 01:34
Wir sollten das Wort Glaube viel mehr durch Vertrauen ersetzen...
 
RolfK 09.12.2019 08:33
Ja, Hans,
aus Glaube sollte Vertrauen werden. Dabei wächst Vertrauen zu Menschen und zu Gott für mich aus guter Erfahrung. Und Vernunft braucht auch Erfahrung, um vernünftig mit den Realitäten kalkulieren zu können.
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