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In der Kneipe

In der Kneipe
Als Student ging ich sehr gerne in die Kneipe. Aber leider selten. Es war nicht der Rauch, der mich an häufigem Besuch hinderte, im Gegenteil, sondern eher mein straffes Lernpensum und vor allem jedoch mein schmaler Geldbeutel.

Was mich an der Kneipe anzog, waren die Studenten ganz anderer Fachrichtungen. Die reinen Juristen konnten besonders gut und viel trinken. Woher hatten die so viel Geld? Die Studenten der Sozialwissenschaften klärten mich über Theorien auf, die mich nicht interessierten. Aber der für mich fremden Welt, in der sie abgetaucht waren, verliehen sie etwas Faszinierendes. Ich kam nie darauf, was genau es war. So sollte es wohl auch sein. Aber am meisten waren die Studenten interessant, die jede Sekunde mit einer Unwichtigkeit füllen konnten. Ich bestaunte sie, wie sie in der Lage waren, mit Nichts die Leere zu füllen und dabei sehr bedeutungsvoll pathetische Äusserungen von sich gaben. 

Überhaupt nicht leiden konnte ich die Marxisten-Leninisten. Sie quatschten von Revolution, ohne auch nur Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen zu haben. Aber schließlich kam ich dahinter. Es waren Studenten, die in ihren Fachbereichen mindestens 1x durch irgendwelche Prüfungen durchgefallen waren und nur Frust ablassen wollten. 

Dann traf ich Karl-Heinz. Wir entwickelten die Theorie, wie der Kommunismus in Kuba nur durch Whiskey-Importe besiegt werden könnte. Das gefiel mir. Wir kamen nach hitzigen Diskussionen zum Ergebnis, dass der Umsturz aber dann doch nicht gelingen kann, weil sich die arme Bevölkerung keinen Whiskey leisten kann und deshalb auf Rum zurückgreifen muß. Aber welche Revolution lässt sich schon mit Rum durchführen? Wir hatten beide tiefes Mitleid mit der armen Bevölkerung von Kuba. Das Verständnis für ihre Situation basierte auf der eigenen Erfahrung, für Whiskey nicht genügen Geld zu haben.

Wie auch immer. Karl-Heinz war locker drauf. Er studierte Sozialwissenschaften, verschonte mich aber damit. Und ich hielt mich zurück und verzichtete darauf, ihm die Bedeutung der  Monopoltheorie sowie die Umkehr der Beweislast im Jurastudium zu erläutern. Was ich an ihm bewunderte, war seine Erfahrung auf der Platte. Also er lebte einige Monate auf der Straße als Penner, nur um Ahnung zu haben, was Leben in diesem Milieu bedeutet. Karl-Heinz war so herrlich locker drauf. 

Als ich ihn fragte, was denn seine Grundphilosophie seines Lebens sei, erzählte er von seinem Glauben an Jesus. Ganz überrascht war er, als ich ihm mitteilte, dass ich ebenfalls an Jesus glaube. "Nein, Du?" Durch unser Studium und unsere Berufsziele waren wir so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und dennoch konnten wir beide uns für Jesus begeistern. Das Bier schmeckte noch mal so gut. Er steckte sich zufrieden seinen Zigarillo an und ich mir meine Pfeife. Das fiel damals nicht auf, war ganz normal, weil das Rauchen irgendwie zur Kneipe gehörte. 

Am Studienort war ich auch mal in einer Gemeinde. Der Sohn des Hausmeisters lud mich dann zum Schauen eines Fußballspiels ein, denn ich besaß als armer Student keinen Fernseher. Neben uns beiden waren auch sein Vater und der Pfarrer anwesend. Der Vater jubelte laut bei einem Tor und lachte über einen Fehler der Gegenmannschaft. Als der Pfarrer ihn deswegen rügte, verstummte er.  Das war das erste und das letzte mal, dass ich dort ein Fußballspiel sehen wollte. 

Später traf ich mich wieder mit Karl-Heinz. Wir diskutierten darüber, warum Christen nur so christlich sein können, dass sie das Lachen und die Freude unterdrücken. Prost, Bluehorse, so möchte ich nicht leben! Prost, Karl-Heinz, das muß keiner, der noch weiß, wie Bier und Tabak schmecken.         

Kommentare

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pieter49 15.10.2019 06:19
Vielen Dank @Bluehorse, für dass Teilen deiner Lebenserfahrung und deine Meinung/Ansichten dazu!
Deine Aufmerksamkeit war Groß und jetzt sind wir in ein Diskussion-Forum von Christ-sucht-Christ...
Würde mich freuen wenn es auch ein C-s-C Kneipe geben würde ...
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2019 08:03
Ja das stimmt auch Christen dürfen genießen. Prost kann man ja auf meinem provil Bild gut erkennen .Würde auch übrigens hier schon gefragt ob so ein Bild vorteilhaft wäre ? 
Ich zumindest meine eher wer genießen kann kann auch das zeigen .
 
Marion5000 15.10.2019 08:19
🙂Wir gingen auch mit zur Kneipe, früher.

   Die Studenten studierten und dann hatten sie eine bessere Ausbildung.

   Dann wusste ich, meine Ausbildung ist auch wichtig.
   Doch einer hat gedacht, er kann da mithalten mit den Managern..........

   ist leider nicht möglich. Hören und zuhören, dann entscheiden.

   Allein kann man ncihts besprechen. Doch man weiss, dass da eine Option ist,
   wo man weiterkommt.☀ Das darf man dann annehmen. Ein gutes Gespräch.☀

   Und  nur so geht es. Ich sage immer Salute, das bedeutet Gesundheit.

   Die anderen sagen Prost. Wieder andere: "Zum Wohl"

   Doch Du verstehst:" Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren"

   Da darf man mittrinken. Zuviel..........................das kann ausarten......und dann

   ist das neue Gesetz da.  0,0 Promille.☀
   Da muss einer fahren. Oder übernachten, oder Du lässt Dich abholen.

   Wen kann ich anrufen?☀

   Oder ich trinke nur Wasser....? Dann bist Du nicht dabei oder doch ?

   Geniessen, das sagt der Yogalehrer.  ☀
 
   Ich wünsche euch einen guten TAG, dass alles klappt.☀
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2019 08:25
Marion was hat genießen mit dem Yogalehrer zu tun 🤔
 
Marion5000 15.10.2019 08:42
🙂Der Yogalehrer ist so alt wie Ich.

   Er hat uns gelehrt: Lebensfreude haben und geniessen, das ist eine OPTION,
   wo wir uns bewusst machen: In schwierigen Situationen, da benötigen wir diese

                          bewusste OPTION.

  In der Arbeit, in der Freizeit, im .............Supermarkt..........................

  zu tun, ist immer was.......................................am TAG................................

  in der Woche............................................................irgendwo..........................

                        ER ist der Lehrer.......er hat die AUSBILDUNG

                        wer mitmacht, der oder die kann diese Übung anwenden.

                        Wo auch immer DU bist.☀
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2019 08:47
Gott will uns ehrlich, nicht artig.

und er will das wir uns freuen, am Besten allezeit
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2019 08:52
Ich verstehe. Mein Lehrer ist Jesus und er sagt mir auch das man genießen darf .Lachen Jubeln gutes tun die Elemente genießen wie Wasser Sonne Wind Feuer zum Wärmen .Und einen guten Bodensee Wein genießen mit einem guten Freund bei gutem Essen. Und ich genieße auch gerne den Lobpreis wenn er gut ist .Es gibt so viel zu genießen um das wir ständig um negatives uns kreisen müssen .
 
Marion5000 15.10.2019 09:15
🙂Gott ist in erster Linie : LIEBE

  Jesus wurde nur: 33 Jahre alt.   Alle, die getauft sind: SIND seine Jünger und
  Jüngerinnen.

  Wir sind mit unseren ureigenen Fähigkeiten und Talenten bestückt.☀

  DA dürfen wir individuell den WEG gehen, den uns der liebe GOTT gegeben hat.
  Deswegen sollten wir GUTE GE-DANKEN...........den VORZUG geben.☀

  GE-DANKEN......DANKEN......das ist einfach.

  DAS EINFACHE wird oft übersehen...............

  EIN armer mensch, ist viel DANKBARER, als ein ganz reicher und mächtiger.💝

  Doch das Selbstbewusstsein ist für manche menschen leichter. Die ARMEN sind
  sowas von einfach..............

  Sie freuen sich VIEL VIEL VIEL mehr........, denn in meiner Arbeit, da sehe
  ich was viele nicht sehen.

  GOTT liebt ALLE. Und wenn ich esse, dann denke ich an menschen, die
  morgen an Hunger sterben........das macht mich traurig😥

  Ich sehe, wie die REiCHEN sprechen........sie müssen abnehmen........

                      das tut mir in der SEELE weh❤

 
 
Schneeball 15.10.2019 10:37
Studentenzeit - Kneipen - Diskussionen - Nähe zur Realität - Weltfremdheit
und Diskussionshunger - - - Jobben für's Studium - oder "Durchgefüttert-
werden vom reichen Pa . . . . .
Und dann : Ein Student auf dem Mensarasen steht auf - und sagt doch
tatsächlich wie Johannes am Jordan damals:" Tut Buße" !
Ja - ist der noch sauber ????
---
Auf jeden Fall kamen tatsächlich nicht wenige Studierende,die doch angeblich sooo schlau sind,zu den sonntäglichen Abenden genau dieser
"Verrückten" - begriffen:Weder Jesus selbst,noch diese Studenten,die von
IHM reden haben einen an der Klatsche!
Und - es gab ebenso nicht wenige,die tatsächlich ihr Herz IHM irgendwann
schenkten !!! (Eine davon bin ich!)
Was ich sagen will:Wir produzieren viele "Gegensätze",wo es in Wahrheit
gar keine gibt !!!!
Nehemia bringt es ganz gut auf den Punkt:   "  Die Freude am HERRN ist
Eure Stärke " !!!!
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2019 19:45
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2019 20:21
Die interessantesten Gepräche über Glauben habe ich bislang immer mit Leuten an der Theke gehabt. Denn die sind meist keine Christen und Obermissionierer. Das ist dann herrlich unkompliziert und egal welche Bibelausgabe man besitzt, was unter Christen oft zu Haarspalterreien und Absprechen des Glaubens führt...
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