Gott, Umzüge und Tod

RolfK

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Gott, Umzüge und Tod

Gottes Liebe kann alle menschliche Vorstellungskraft sprengen. Seine Liebe und Wärme sind so gewaltig, dass wir immer nur ganz kleine Dosierungen davon vertragen. Seine Liebe ist so unfassbar heiß, dass sie – wie die Sonne – immer großen Abstand zu uns einhalten muss, sonst würde sie uns blenden und verbrennen. Aber in dem Abstand zu uns, der uns gut tut, ist sie immer aufbauend.

Allerdings hat Gottes Liebe zwei Seiten: Eine sehr zärtliche und lichte Seite.
Und eine Seite, die wir Menschen leicht als dunkel, ruppig und gelegentlich sogar auch als tödlich erleben.

Mit seiner zärtlichen und lichten Seite wendet sich Gott den Menschen zu, die ihm im Laufe ihres Lebens besonders nahe gerückt sind. Und zwar mit viel Hingabe und Demut. Und er ist auch liebevoll für die da, die in Not sind und die es schwer erwischt hat. Die dürfen oft sein besonderes Erbarmen spüren.

Und die dunkle Seite von Gott? Sie zeigt sich letztlich besonders deutlich darin, dass jeder Mensch am Ende durch den realen Tod muss. Keiner kann sich drücken. Nicht einmal Jesus war ausgenommen – und das wollte er auch nicht. Gott erspart niemandem diesen spektakulären und oft auch beängstigenden Umzug vom Diesseits ins Jenseits.

Aber schon vorher stirbt der Mensch viele kleine Tode. Vor allem seelische  Tode. Jeder reale Umzug im Diesseits kann solch ein Tod sein: Da geht ein Stück gelebtes Leben unwiederbringlich zu Ende: Eine bisherige Wohnung, ein bisheriges Umfeld, bisherige Bekannte gehen verloren. Allerdings: Auch wenn ein Umzug viel Mühe macht, kann er ersehnt und ein wunderbarer neuer Anfang sein.

In einem Christenleben gibt es ebenfalls viele kleine Tode. Das heißt: Man muss sich immer wieder mal von überholten Einstellungen und Ansichten trennen. Das sind seelische Umzüge. Denn neues Wachstum gibt es immer nur da, wo man etwas loslässt und aufgibt, das auf Dauer vor Gott nicht haltbar ist. Ohne solche Umzüge wird man kein gereifter Christ. Und ohne solche Umzüge wächst man auch nicht immer näher an das Herz Gottes heran.