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Gottes Vaterliebe: Wie ist sie wirklich?

Gottes Vaterliebe: Wie ist sie wirklich?
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Gottes Vaterliebe: Wie ist sie wirklich?

Gottes Liebe kommt nicht ausdrücklich im Vaterunser vor. Dafür wird Gott da aber Vater genannt. Und das macht Sinn. Denn so ist Gottes Liebe kein theoretisches und abstraktes Konstrukt, das man in alle Himmelsrichtungen ausdeuten kann. Sondern Jesus beschreibt so Gottes Liebe als väterliche Liebe und Zuwendung.

Dumm ist nur daran: Christen sehen Gottes väterliche Liebe dann leicht so, wie sie das Verhalten ihres eigenen menschlichen Vaters erlebt haben. War ihr Vater autoritär, sehen sie also Gott auch so. Hatten Christen dagegen einen liebevoll und zärtlich zugewandten Vater, ist Gott für sie ebenso liebevoll, zärtlich und sehr zugewandt.

Was nun? Wie ist denn Gott wirklich?

Das Tragische ist: Wenn Christen Gott als autoritär, streng und distanziert ansehen und sie sind in leitender Stellung, dann gehen sie mit Mitchristen oft ebenso schlimm um. Da werden also Dogmen – auf Teufel komm raus! – durchgedrückt. Da werden Bibelstellen in eher in strenger als liebevoller Weise ausgelegt. Da werden harte Grenzen gezogen, wo es eigentlich seelsorgerisch nötig wäre, erst einmal auf die Nöte und Bedürfnisse von Menschen einzugehen. Und die Christen, die so mit ihren Mitchristen umgehen, werden dadurch kaum glücklicher! Es gelingt ihnen höchstens, sich mit ihrer Strenge als mächtig zu erleben und daraus ein kleines Stück Selbstwertgefühl zu ziehen.

Weiterhelfen kann da der gerade verstorbene und weltbekannte dänische Familientherapeut Jasper Juul. Er hat als generelle Leitlinie ausgegeben: Kinder brauchen keine Grenzen, sondern Beziehung. Das heißt: Nicht autoritär Erziehungsmaßnahmen festlegen und durchsetzen, sondern auf Kinder eingehen, ihre Nöte und Bedürfnisse erfragen und daraus in möglichst großem Einvernehmen mit den Kindern notwendige Maßnahmen gestalten. Das macht beide Seiten glücklicher.

Wie können nun die Christen, die einen schlimmen Vater haben, glücklicher werden? Indem sie sich ernsthaft auf eine Beziehung mit Gott ihrem Vater einlassen. Dann haben sie die Chance, Gott als liebevoll und zärtlich zugewandten Vater zu erleben. Und ihn so zu erfahren, wie er wirklich ist. Und das tut dann richtig gut!

Aber wie kommt man dahin? So: Nicht einfach wissen, was Gott will, nach dem Prinzip: Steht doch in der Bibel! Sondern Gott erst einmal bitten und fragen: Mein lieber Vater, wie siehst du diese Situation? Und immer wieder Gott fragen, fragen, fragen!
Das ist eine ganz elementare Möglichkeit.

Der Weg ist schon mühsam. Aber wer ernsthaft versucht, sich so für Gott zu öffnen und eine engere Beziehung zu ihm aufzubauen, wird auf Dauer belohnt. Gott lässt einen solchen Menschen nicht hängen. Ich weiß das als Mensch mit einem despotischen Vater aus eigener Erfahrung.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 29.07.2019 19:46
http://hansjoachimeckstein.com/Texte/Theologische_Texte/Theologische_Themen/Hans-Joachim-Eckstein_Gott.pdf
 
RolfK 29.07.2019 19:56
Danke, Bobby,
dein Link passt wunderbar!
 
Marion5000 29.07.2019 20:01
🙂Ich denke, man muss arbeiten für sich selber und für andere.
 
   da fühle ich mich getragen von Gottes Liebe.

 
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