2. Korinther 1:5
Mit sich selbst im Reinen ?
Oh, diese Liebesgebote!
16.07.2019 17:40
Oh, diese Liebesgebote!
16.07.2019 17:40
Oh, diese Liebesgebote!
.
Oh, diese Liebesgebote!
Sie fangen alle an mit: Du sollst! Du sollst Gott lieben, den Nächsten lieben, dich selbst lieben. Kann man aber überhaupt auf Befehl lieben?
Man kann auf Befehl liebevoller sein, ja. Man kann etwas jemandem zuliebe tun, ja. Aber in einer tieferen Weise lieben? Nein, das geht nicht auf Befehl. Dann könnten wir ja den nächstbesten Menschen zum Partner nehmen und mit ihm glücklich werden.
Ich vermute sehr: Ein wesentlicher Schlüssel zur Nächsten- und Gottesliebe ist die Liebe zu dem Menschen, der uns am allerallernächsten ist: Die Liebe zu uns selbst. Nicht umsonst gehört die Liebe zu uns selbst zu den drei großen Liebesgeboten.
Es ist einfach wichtig, erst einmal mit uns selbst weitgehend im Reinen zu sein, um die nächsten Stufen der Liebe erklimmen zu können. Denn wer mit sich selbst im Reinen ist, der fühlt sich mit sich selbst wohl. Er kann nett und liebevoll zu sich selbst sein. Und er gönnt auch sich selbst ab und an genüsslich ein „Zuckerle“ extra. Solch ein Mensch kann vor allem freier und offener gegenüber anderen sein. Und auch gegenüber Gott.
Allerdings: Sich selbst in einem ausreichenden Maß lieben - das geht vermutlich nur, wenn man sich zunächst einmal von anderen geachtet oder sogar auch tiefer geliebt fühlt: Von anderen Menschen und von Gott. Aber wenn beides noch nicht der Fall ist: Geht dann gar nichts?
Da scheint mir zunächst einmal ein Blick auf die allgemeine Situation angebracht zu sein.
In Afrika gibt es Gegenden, wo viele Menschen trotz Armut viel fröhlicher sind als hier bei uns. Und ich denke: Die Menschen sind fröhlich, weil sie mit sich selbst im Reinen sind. Und weil sie zugleich in oft in einer überschaubaren sozialen Gemeinschaft leben, in der man sich gegenseitig achtet und respektiert.
Bei uns dagegen ist es so: Obwohl wir viel, viel reicher sind, grassiert bei uns große Unzufriedenheit. Sie wächst sich sogar immer stärker aus zu Jammer-Epidemien. Und immer mehr Wut tritt auch zu Tage. Für mich sind das Symptome, dass die Menschen nicht mit sich selbst im Reinen sind. Und zu einem nicht geringen Teil liegt das daran, dass sie sich nicht genug geachtet oder sogar geliebt fühlen. Und diese Missachtung verorten sie oft bis in die höchsten Instanzen des Staates hinauf.
Aber erreicht man mit Wut, dass man geliebt wird? Dass man mit sich selbst in Reine kommt? Erreicht man es damit, dass man diejenigen fertig macht und mit Verachtung bedenkt, von denen man geachtet werden möchte oder sogar liebevoll wahrgenommen? Das geht doch nicht! Das ist eine glänzende Methode, sich selbst zu bescheißen. Denn wenn man Wutbriefe an die da oben schreibt, ist das, wie wenn der Hund den Mond ankläfft. Und wenn Parlamentarier andere Parlamentarier mit Verachtung belegen, kriegen sie auch Verachtung zurück - jedenfalls keine Achtung - und kommen keinen Millimeter voran.
Mehr bringt da vielleicht vordergründig, wenn man die Wut und Verachtung auf die Straße trägt. Da wird man schon wahrgenommen – aber auch geachtet? Da bringen Petitionen eher etwas, die klar, aber ausreichend sachlich abgefasst sind. Aber für das eigene Wohlgefühl sind auch sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Sind das also Wege, um in dem Maße geachtet und liebevoll wahrgenommen zu werden, wie man es sich wünscht? Nein. Und da kommt – zumindest für Christen – Gott ins Spiel. Der versucht seinen Menschen per Gebot schmackhaft zu machen, andere und sich selbst zu achten und zu lieben. Denn damit fühlen sie sich wohler und sind erfolgreicher. Zwar kann das auch anstrengender sein. Aber der Mehraufwand lohnt sich letztlich wirklich. Und wer diesen Weg ganz ernsthaft einschlagen will, dem hilft Gott auch noch dabei.
Erst einmal geht es dann darum, mit uns selbst ins Reine kommen. Und das heißt zunächst: Bewusst den Platz im Leben zu akzeptieren, an den wir gestellt sind. Mit allen Vor- und Nachteilen. Ein kleiner Schritt dahin ist schon, die Vorteile möglichst hoch zu gewichten und den Nachteilen möglichst wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Und dann kommt wirklich Gott ins Spiel. Aber nicht so, dass wir ihn nun mit irgendwelchen Wünschen bombardieren, die uns nicht weiterbringen. Sondern die erste Bitte ist: Gott möge uns helfen, unsere Situation zu akzeptieren. Und die zweite Bitte ist: Er möge uns einen Weg aus einer schlechten in eine bessere Situation hin öffnen, falls wir den wirklich brauchen.
Gott hat dabei allerdings einen Gegenwunsch: Er möchte, das wir allzu eigenwillige und oft auch kurzsichtige Lösungen aufgeben, die wir anstreben. Und er bittet um Vertrauen. Er bittet darum, dass wir sagen: Dein Wille geschehe! Und das immer wieder einmal.
Dann kommt – vielleicht bald – der Tag, an dem wir feststellen: Oh, es geht ja voran! Wir können uns in unserer Situation besser akzeptieren. Oder ein guter Ausweg tut sich auf. Und wenn wir das merken, kann auch langsam, ganz langsam in uns das Gefühl wachsen, von Gott geliebt zu sein. Und parallel dazu kann die Liebe zu uns selbst wachsen. Und die Liebe zu anderen.
Irgendwann brauchen wir dann nicht mehr andere Menschen als Sündenböcke für unsere Misere. Sondern wir können entdecken, wie viel Freude es macht, anderen Menschen zu helfen.
Oh, diese Liebesgebote!
Sie fangen alle an mit: Du sollst! Du sollst Gott lieben, den Nächsten lieben, dich selbst lieben. Kann man aber überhaupt auf Befehl lieben?
Man kann auf Befehl liebevoller sein, ja. Man kann etwas jemandem zuliebe tun, ja. Aber in einer tieferen Weise lieben? Nein, das geht nicht auf Befehl. Dann könnten wir ja den nächstbesten Menschen zum Partner nehmen und mit ihm glücklich werden.
Ich vermute sehr: Ein wesentlicher Schlüssel zur Nächsten- und Gottesliebe ist die Liebe zu dem Menschen, der uns am allerallernächsten ist: Die Liebe zu uns selbst. Nicht umsonst gehört die Liebe zu uns selbst zu den drei großen Liebesgeboten.
Es ist einfach wichtig, erst einmal mit uns selbst weitgehend im Reinen zu sein, um die nächsten Stufen der Liebe erklimmen zu können. Denn wer mit sich selbst im Reinen ist, der fühlt sich mit sich selbst wohl. Er kann nett und liebevoll zu sich selbst sein. Und er gönnt auch sich selbst ab und an genüsslich ein „Zuckerle“ extra. Solch ein Mensch kann vor allem freier und offener gegenüber anderen sein. Und auch gegenüber Gott.
Allerdings: Sich selbst in einem ausreichenden Maß lieben - das geht vermutlich nur, wenn man sich zunächst einmal von anderen geachtet oder sogar auch tiefer geliebt fühlt: Von anderen Menschen und von Gott. Aber wenn beides noch nicht der Fall ist: Geht dann gar nichts?
Da scheint mir zunächst einmal ein Blick auf die allgemeine Situation angebracht zu sein.
In Afrika gibt es Gegenden, wo viele Menschen trotz Armut viel fröhlicher sind als hier bei uns. Und ich denke: Die Menschen sind fröhlich, weil sie mit sich selbst im Reinen sind. Und weil sie zugleich in oft in einer überschaubaren sozialen Gemeinschaft leben, in der man sich gegenseitig achtet und respektiert.
Bei uns dagegen ist es so: Obwohl wir viel, viel reicher sind, grassiert bei uns große Unzufriedenheit. Sie wächst sich sogar immer stärker aus zu Jammer-Epidemien. Und immer mehr Wut tritt auch zu Tage. Für mich sind das Symptome, dass die Menschen nicht mit sich selbst im Reinen sind. Und zu einem nicht geringen Teil liegt das daran, dass sie sich nicht genug geachtet oder sogar geliebt fühlen. Und diese Missachtung verorten sie oft bis in die höchsten Instanzen des Staates hinauf.
Aber erreicht man mit Wut, dass man geliebt wird? Dass man mit sich selbst in Reine kommt? Erreicht man es damit, dass man diejenigen fertig macht und mit Verachtung bedenkt, von denen man geachtet werden möchte oder sogar liebevoll wahrgenommen? Das geht doch nicht! Das ist eine glänzende Methode, sich selbst zu bescheißen. Denn wenn man Wutbriefe an die da oben schreibt, ist das, wie wenn der Hund den Mond ankläfft. Und wenn Parlamentarier andere Parlamentarier mit Verachtung belegen, kriegen sie auch Verachtung zurück - jedenfalls keine Achtung - und kommen keinen Millimeter voran.
Mehr bringt da vielleicht vordergründig, wenn man die Wut und Verachtung auf die Straße trägt. Da wird man schon wahrgenommen – aber auch geachtet? Da bringen Petitionen eher etwas, die klar, aber ausreichend sachlich abgefasst sind. Aber für das eigene Wohlgefühl sind auch sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Sind das also Wege, um in dem Maße geachtet und liebevoll wahrgenommen zu werden, wie man es sich wünscht? Nein. Und da kommt – zumindest für Christen – Gott ins Spiel. Der versucht seinen Menschen per Gebot schmackhaft zu machen, andere und sich selbst zu achten und zu lieben. Denn damit fühlen sie sich wohler und sind erfolgreicher. Zwar kann das auch anstrengender sein. Aber der Mehraufwand lohnt sich letztlich wirklich. Und wer diesen Weg ganz ernsthaft einschlagen will, dem hilft Gott auch noch dabei.
Erst einmal geht es dann darum, mit uns selbst ins Reine kommen. Und das heißt zunächst: Bewusst den Platz im Leben zu akzeptieren, an den wir gestellt sind. Mit allen Vor- und Nachteilen. Ein kleiner Schritt dahin ist schon, die Vorteile möglichst hoch zu gewichten und den Nachteilen möglichst wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Und dann kommt wirklich Gott ins Spiel. Aber nicht so, dass wir ihn nun mit irgendwelchen Wünschen bombardieren, die uns nicht weiterbringen. Sondern die erste Bitte ist: Gott möge uns helfen, unsere Situation zu akzeptieren. Und die zweite Bitte ist: Er möge uns einen Weg aus einer schlechten in eine bessere Situation hin öffnen, falls wir den wirklich brauchen.
Gott hat dabei allerdings einen Gegenwunsch: Er möchte, das wir allzu eigenwillige und oft auch kurzsichtige Lösungen aufgeben, die wir anstreben. Und er bittet um Vertrauen. Er bittet darum, dass wir sagen: Dein Wille geschehe! Und das immer wieder einmal.
Dann kommt – vielleicht bald – der Tag, an dem wir feststellen: Oh, es geht ja voran! Wir können uns in unserer Situation besser akzeptieren. Oder ein guter Ausweg tut sich auf. Und wenn wir das merken, kann auch langsam, ganz langsam in uns das Gefühl wachsen, von Gott geliebt zu sein. Und parallel dazu kann die Liebe zu uns selbst wachsen. Und die Liebe zu anderen.
Irgendwann brauchen wir dann nicht mehr andere Menschen als Sündenböcke für unsere Misere. Sondern wir können entdecken, wie viel Freude es macht, anderen Menschen zu helfen.
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
(Nutzer gelöscht) 16.07.2019 18:47
(Nutzer gelöscht) 16.07.2019 18:59
Liebe ist Hingabe und den Willen daran, dienen zu wollen.
Dem Herrn dienen,
sowohl dem Partner.
Und wenn zwei Menschen dieses Tiefe Geheimnis erkennen,
so erfährt man die Fülle,
von Gott gesegnet.
Nur durchs dienen entsteht Einheit, Frieden, Geborgenheit und
die Tiefe Kunst des liebens.
Alles Menschen wünschen sie die Tiefe liebe, doch keiner will dienen.
Dem Herrn dienen,
sowohl dem Partner.
Und wenn zwei Menschen dieses Tiefe Geheimnis erkennen,
so erfährt man die Fülle,
von Gott gesegnet.
Nur durchs dienen entsteht Einheit, Frieden, Geborgenheit und
die Tiefe Kunst des liebens.
Alles Menschen wünschen sie die Tiefe liebe, doch keiner will dienen.
(Nutzer gelöscht) 16.07.2019 19:20
Danke für diesen Blog!
Ein kleiner Gedanke dazu: Wenn wir die Erlösung erkennen und annehmen, erkennen wir Gottes Liebe. Dann sehen wir erst, wie wunderbar er uns gemacht hat und können uns lieben und diese Liebe durch unser Herz in die Welt ausstrahlen.
Ein kleiner Gedanke dazu: Wenn wir die Erlösung erkennen und annehmen, erkennen wir Gottes Liebe. Dann sehen wir erst, wie wunderbar er uns gemacht hat und können uns lieben und diese Liebe durch unser Herz in die Welt ausstrahlen.
RolfK 16.07.2019 20:06
Danke für deinen Beitrag, Waos.
Mich freut es, wenn dir auf diesem Weg die Liebe Gottes so nahe kommt, dass sie danach ausstrahlt.
Ich selbst brauche teils handfeste Erfahrung in meinem Alltag, in der ich dann Gottes Liebe zu mir erkenne. Teils brauche ich eine unmittelbar spürbare und hörbare Begegnung mit ihm.
Aber ich glaube, es gibt etliche Wege, wie man zum Wissen um Gottes Liebe kommt. Und die sind vermutlich dann auf die jeweilige Person mit ihren speziellen Wahrnehmungskanälen zugeschnitten.
Mich freut es, wenn dir auf diesem Weg die Liebe Gottes so nahe kommt, dass sie danach ausstrahlt.
Ich selbst brauche teils handfeste Erfahrung in meinem Alltag, in der ich dann Gottes Liebe zu mir erkenne. Teils brauche ich eine unmittelbar spürbare und hörbare Begegnung mit ihm.
Aber ich glaube, es gibt etliche Wege, wie man zum Wissen um Gottes Liebe kommt. Und die sind vermutlich dann auf die jeweilige Person mit ihren speziellen Wahrnehmungskanälen zugeschnitten.
(Nutzer gelöscht) 16.07.2019 20:09
Gott stellt sich ganz liebevoll auf unsere individuellen Eigenarten ein. Und das ist wunderbar!
Gottes Liebe ist anders, als die der Menschen.