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Seid Ihr vorbereitet?

Seid Ihr vorbereitet?
Heute vor 2 Jahren hatte eine Freundin von mir mit Anfang 40 einen Schlaganfall. Sie hat überlebt.

Schlaganfall, Herzinfarkt, Unfall ......etc.

Urplötzlich und ganz schnell kann es jeden treffen - unabhängig vom Alter und Geschlecht.

Der heutige Tag hat mich nachdenklich gestimmt.
Ich habe mich gefragt, bin ich wirklich vorbereitet? Bin ich wirklich bereit jederzeit zu gehen? Habe ich meine Angelegenheiten so geregelt, dass alles in meinem Sinn erfüllt werden kann?

Wie geht es Euch mit diesem Thema?
Ist es ein Tabu?
Verschiebt ihr eine Auseinandersetzung lieber auf später?
Könnt ihr sagen: "Ich bin bereit", wenn der Tod bei euch anklopft?

Das Leben ist endlich. Der Tod sollte einen Christen nicht schrecken. Vielleicht das sterben.

Über einen Gedankenaustausch zum Thema Tod und Sterben freut sich wie immer

das Engeli

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 05.11.2018 09:34
Guten Morgen
Nachdem vor Jahren mein verstorbener Mann einen Schlaganfall in der Klinik erlitt kam für uns ein böses Erwachen.
Wir meinten eine Gütergemeinschaft berechtigt automatisch die Fürsorge für den Partner.
Mein Mann war nicht mehr ansprechbar und meine Meinung hat nicht gezählt .
Er kam nach langen Kampf in die Reha dort 
wurde ein Anwalt und ein Richter an das Bett geholt um den Eingriff von PEG und  Puffi anzuordnen.Danach wurde mir nach Absprachen mit den Ärzten  das vorläufige Sorgerecht erteilt.
Die Kosten für den Anwalt errechneten sich aus unseren Einkommen da wir ja Gütergemeinschaft hatten.
Kurze Zeit später war ein Gerichtstermin anberaumt in dem der Richter feststellen  wollte ob man mir die endgültige Fürsorge geben kann,da war ich richtig wütend als der Richter mich fragte wer die Post meines Mannes auf machen würde ;ich sagt Ihm das bin ich.
Seinen Antwort war ob ich jemals was vom Postgeheimnis gehört hätte?
Ich sagte Ihm das ich die mündliche Erlaubnis von meinen Mann hätte und dafür gäbe es Zeugen,und wer er meinen würde überweist  die Rechnungen die täglich kamen,mein Mann hatte eine Zusatzversicherung als Privatpatient in der Klink
Ich bekam die endgültige Fürsorge und mußte jeden Monat auf Heller und Pfennig belegen für was ich die Rente die sehr klein war für meinen Mann ausgegeben habe.Obwohl klar ersichtlich war das ich noch etwas von meinem Gehalt dazugab wurde mir die monatliche Aufstellung nicht erspart.
Nach 8 Monaten kam mein Mann nach Hause und war wieder voll geschäftsfähig.
Als wir es gerichtlich hatten war es das erste das wir  eine Generalvollmacht und die Gesundheitsvorsorge erstellten
Ich habe für mich alles geregelt es ist auch in der Bundesnotariatskammer eingetragen.
Angefangen mit de Generalvollmacht je einzeln für meine Kinder mit der Gesundheitsvorsorge bis zur Bestattung mit dem letzten Hemd
 
(Nutzer gelöscht) 05.11.2018 10:41
Ja, gerade bei Eltern und Partnern wirds schwer ohne entsprechende Patientenverfügung und Kontovollmachten, wie es Sadie vornean beschrieben hat. Aber eigentlich sollte das für alles das bei jedem vorliegen, insbesondere wenn Maßnahmen vom üblichen Prozedere abweichen sollen oder bestimmte Menschen sich drum kümmern sollen. Hat auch mit dem Alter nichts zu tun.
Und selbst sollte man auch für sich klar sein mit dem Leben. Es ist geschenkte Zeit und diese ist begrenzt. Das irdische Leben werden wir irgendwann verlieren. Also jeden Tag umarmen und nutzen.
 
(Nutzer gelöscht) 05.11.2018 10:42
 
(Nutzer gelöscht) 05.11.2018 11:32
Mich hat es vor reichlich drei Jahren "erwischt"
Erst geschwollene Lymphknoten deren Ursache nicht definierbar war - darum Krebsverdacht. Um das zu untersuchen sollte ein Knoten herausgenommen und untersucht werden. 
Kurz vor der OP - schon "verkabelt" - brach mein kreislauf zusammen und als ich aufwachte war ich "urplötzlich" Herzkrank. Drei zusammenhängende Erkrankungen des Herzens und zwei Phasen (nach der OP zur Weihnachtszeit und eine drei Monate später), wo ich jederzeit hätte sterben können.
Jetzt bin ich chronisch Herzkrank und medikamentös gut eingestellt - aber auch im kontinuierlichen Heilungsprozess.

Als ich damals erfahren hatte, dass die Ursache für die zu Grunde liegende Herzerkrankung damals 28 Jahre zurücklag (ich hatte mit 28 eine Herzmuskelentzündung die nicht behandelt werden konnte und mir wurde das verschwiegen) und meine (mir auch verschwiegene) Lebenserwartung mein heutiges Alter weit unterstieg, war und bin ich sehr dankbar für die geschenkte Lebenszeit (ca 15 Jahre bisher).

Und in den zwei Phasen die sehr problematisch waren:
Ich hatte keine Angst vor dem Tod, dass wurde mir immer wieder bewusst, sondern Angst hilfebedürftig in einem Pflegebett aufzuwachen (ich bin Krankenpfleger und war sehr lang im Intesivbereich) und habe aber dennoch in meinen Gebeten alles in Gottes Hände (auch die Pflegebedürftigkeit) legen können.

Im Nachhinein bin ich für diese Zeit dankbar, weil es auch eine sehr "Gottnahe" Zeit war und ich mich in allen Ängsten und Sorgen von Gott getragen fühlte.

Ja - ich denke schon, dass ich "vorbereitet" bin.
 
cinnamon 05.11.2018 12:16
Ich hatte da unterschiedliche Erfahrungen dazu gemacht. Wir hatten keinerlei Vollmachten (außer Bank) von meinem Vater. Als er schwer erkrankte mit allem drum und dran, bis hin zur Entscheidung ob man die Therapie abbricht und ihn sterben lässt oder nicht... 
Vom Gesetz her war es klar, wir hätten dürfen nichts entscheiden, man hätte eine gesetzliche Betreuung gebraucht die beim Amtsgericht bestellt wird... (man kann dann selber noch die Betreuung übernehmen, aber es geht halt seinen Amtsweg wie Sadie das schon beschrieb) 
Wir trafen auf Ärzte für die war es überhaupt kein Problem uns in allen Entscheidungen einzubeziehen (auch wenn wir vom "normalen" etwas abweichen wollten) - und unsere Meinung hatte Gewicht; aber es gab auch einige Ärzte und Behandelnde, bei denen war es nicht so einfach, und die fragten auch sehr eindringlich nach Verfügung und Vollmachten. 
Es ist schon auch bei mir so, dass ich in dieser Hinsicht noch nichts unternommen habe. Nicht weil ich es wegschiebe anhand von nicht wahrhaben wollen,  sondern weil es einfach irgendwie keine Priorität hat. 
Danke Engeli für die Gedanken und die Erinnerung daran vielleicht doch mal was zu tun.
 
Engeli 05.11.2018 19:18
Es gibt 2 Arten des Vorbereitseins.
Im Äußeren, in dem man seine Angelegenheiten regelt - wie auch immer
Und im Inneren, was ich persönlich für viel wichtiger halte.

Die wenigsten, die ich kenne, haben sich mit dem Thema des eigenen Todes oder der schweren Erkrankung auseinander gesetzt.
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