Mir gehen die Sachen auch auf den Magen, die Luther getan und gesagt hat. Er war zudem häufiger ein unbeherrschter Haudegen, der - nach den Quellen - allerdings oft später Gott um Vergebung gebeten hat.
Im August hat Papst Franziskus im Zusammenhang mit dem kirchlichen Missbrauchsskandal gegen den Klerikalismus in seiner Kirche gewettert. Also gegen den Amtsmissbrauch und die Herrschsucht von Menschen kirchlichen Ämtern.
Das tat Luther zunächst auch nur - damals schon vor 500 Jahren. Aber die Kirche war so korrupt und reif für einen Wandel, dass sich seine Kirchenkritik zu einer Kirchenspaltung auswuchs, die dann einigen politischen Herrschern im Land durchaus entgegenkam.
Egogetriebenes und gottgeführtes Christentum
31.10.2018 16:22
Egogetriebenes und gottgeführtes Christentum
31.10.2018 16:22
Egogetriebenes und gottgeführtes Christentum
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Egogetriebenes und gottgeführtes Christentum
Heute erinnert der Reformationstag an den Reformator Luther.
Luther hat bei einem Gewitter angstgetrieben das Gelübde abgelegt, ins Kloster einzutreten. So heißt es zumindest. Tatsächlich hat er offenbar in einem Duell seinen Kontrahenten getötet – er hatte sich häufig wenig unter Kontrolle. Und da es damals ein Klosterasyl gab, mit dem man der normalen Gerichtsbarkeit entgehen konnte, ist er davor ins Kloster geflohen. Das war also ein rein egogetriebener Schritt. Luther wollte sozusagen seinen Arsch retten.
Danach hat er sich sehr schwer mit seiner Sündhaftigkeit herumgeschlagen, die ihm extrem zu schaffen machte. Das ist angesichts eines Tötungsdelikts nicht besonders verwunderlich. Diese Auseinandersetzung war nun ebenfalls angst- und egogetrieben. Denn Luther wollte ja in den Himmel kommen und keinen Höllensturz erleben.
Dann wurde ihm schließlich die erlösende Erkenntnis und Gewissheit von Gott geschenkt: Es ist allein der Glaube, der ihn vor Gott gerecht macht (Röm 1,17). Und da könnte – nach all der Sündenpein – bei ihm etwas ganz Neues begonnen haben: Dank, Freude, Glück über diese Gnade und Liebe Gottes. Und damit könnte aus Angst vor Gott bald eine Liebe zu Gott geworden sein.
Später rief Luther das Priestertum aller Gläubigen aus. Das war mit Sicherheit kein egogetriebener, sondern ein von Gott geführter Schritt. Denn Luther demontierte damit die Erhabenheit seines eigenen Priester-, Prediger- und Professorenamtes. Überhaupt war dann seine Reformation – um nicht zu sagen Revolution – in hohem Maße gottgeführt.
Bis heute ist bei Gläubigen zu beobachten: Am Anfang ist ihr Christentum meistens egogetrieben. Sie wollen sich mit Gott gut stellen, um möglicherweise drohende existentielle Nachteile zu vermeiden. Und um auf jeden Fall persönliche Vorteile für sich einzuheimsen.
Nur bei wenigen beginnt das Glaubensleben mit einer ungeheuren Liebeserfahrung durch Gott. Aber für alle Gläubigen ist es wichtig, dass sich Angst und Egoismus am Anfang verändern. Und dass daraus mit der Zeit Liebe wird – Liebe zu Gott.
Gott hat gelegentlich auch für ängstliche und egoistische Christen Aufträge. Er kann sie schon durchaus gebrauchen. Aber erst die, die mit Gott in großer Liebe verbunden sind – oft gerade wegen einer großen Errettung –, die sind für ihn wirklich voll einsetzbar. Denn er braucht ihre Begeisterung, aber auch ihre Selbstlosigkeit und Leidensbereitschaft.
Luther hatte kein leichtes Leben. Er galt als Dynamiker und Kraftnatur. In Wahrheit war er ein vielfach von Krankheiten geplagter Mann. Nur mit ungeheurer Selbstdisziplin und mit Gottes besonderer Gnade schaffte er sein gewaltiges Arbeitspensum. Und wohl auch, weil er Gott so viel Dank schuldete. Er hielt bis zum 63. Lebensjahr durch.
Egogetriebenes und gottgeführtes Christentum
Heute erinnert der Reformationstag an den Reformator Luther.
Luther hat bei einem Gewitter angstgetrieben das Gelübde abgelegt, ins Kloster einzutreten. So heißt es zumindest. Tatsächlich hat er offenbar in einem Duell seinen Kontrahenten getötet – er hatte sich häufig wenig unter Kontrolle. Und da es damals ein Klosterasyl gab, mit dem man der normalen Gerichtsbarkeit entgehen konnte, ist er davor ins Kloster geflohen. Das war also ein rein egogetriebener Schritt. Luther wollte sozusagen seinen Arsch retten.
Danach hat er sich sehr schwer mit seiner Sündhaftigkeit herumgeschlagen, die ihm extrem zu schaffen machte. Das ist angesichts eines Tötungsdelikts nicht besonders verwunderlich. Diese Auseinandersetzung war nun ebenfalls angst- und egogetrieben. Denn Luther wollte ja in den Himmel kommen und keinen Höllensturz erleben.
Dann wurde ihm schließlich die erlösende Erkenntnis und Gewissheit von Gott geschenkt: Es ist allein der Glaube, der ihn vor Gott gerecht macht (Röm 1,17). Und da könnte – nach all der Sündenpein – bei ihm etwas ganz Neues begonnen haben: Dank, Freude, Glück über diese Gnade und Liebe Gottes. Und damit könnte aus Angst vor Gott bald eine Liebe zu Gott geworden sein.
Später rief Luther das Priestertum aller Gläubigen aus. Das war mit Sicherheit kein egogetriebener, sondern ein von Gott geführter Schritt. Denn Luther demontierte damit die Erhabenheit seines eigenen Priester-, Prediger- und Professorenamtes. Überhaupt war dann seine Reformation – um nicht zu sagen Revolution – in hohem Maße gottgeführt.
Bis heute ist bei Gläubigen zu beobachten: Am Anfang ist ihr Christentum meistens egogetrieben. Sie wollen sich mit Gott gut stellen, um möglicherweise drohende existentielle Nachteile zu vermeiden. Und um auf jeden Fall persönliche Vorteile für sich einzuheimsen.
Nur bei wenigen beginnt das Glaubensleben mit einer ungeheuren Liebeserfahrung durch Gott. Aber für alle Gläubigen ist es wichtig, dass sich Angst und Egoismus am Anfang verändern. Und dass daraus mit der Zeit Liebe wird – Liebe zu Gott.
Gott hat gelegentlich auch für ängstliche und egoistische Christen Aufträge. Er kann sie schon durchaus gebrauchen. Aber erst die, die mit Gott in großer Liebe verbunden sind – oft gerade wegen einer großen Errettung –, die sind für ihn wirklich voll einsetzbar. Denn er braucht ihre Begeisterung, aber auch ihre Selbstlosigkeit und Leidensbereitschaft.
Luther hatte kein leichtes Leben. Er galt als Dynamiker und Kraftnatur. In Wahrheit war er ein vielfach von Krankheiten geplagter Mann. Nur mit ungeheurer Selbstdisziplin und mit Gottes besonderer Gnade schaffte er sein gewaltiges Arbeitspensum. Und wohl auch, weil er Gott so viel Dank schuldete. Er hielt bis zum 63. Lebensjahr durch.
Seine Reformation hat die Welt verändert. Das ging nur mit Gottes Hilfe. Aus Gottes Sicht war offenbar die Zeit reif für eine Veränderung. Und Luther war wohl der Beste, den Gott dafür fand.
Zum Glück hat Luther ein Tötungsdelikt begangen. Und danach viele andere verbale Schweinereien. Da gibt es genug Gründe, ihn nicht als Übervater zu handeln. Man kann und muss sich ein gutes Stück von ihm distanzieren. Das tue ich auch.
Auffällig für mich ist, dass Gott oft Verbrecher oder schwer gestolperte Menschen für seine Sache einspannt. Paulus war ja vorher auch Saulus und hatte Christen gemordet. Und heute laufen auch noch so einige Beispiele von Menschen herum, denen Gott erst einmal sehr viel vergeben musste, bevor er ihnen einiges anvertrauen konnte. Und die während ihrer Arbeit für Gott weiterhin starke Schwächen zeigen.
Solche Menschen sind ein starker Beleg dafür, wieviel Gott überhaupt zu vergeben bereit ist. Und Gott weiß es offenbar zu schätzen, wenn dann ein Mensch aus Dank und Liebe starken Einsatz für ihn bringt.