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Hilfstransport Rumänien vom 01.–07.05. 2014 nach Oltenia

Hilfstransport Rumänien vom 01.–07.05. 2014 nach Oltenia
Der Urlaub war genommen, die Taschen gepackt und die Vorfreude stieg, doch dann verbrachte ich einen Tag Zwangsurlaub zu Hause. Der Grund war, dass eines der Fahrzeuge kurz vor Fahrtantritt kaputt ging. Gott sei Dank konnte die Werkstatt das Auto schnell wieder flott machen. Dies war zum Glück der einzige Zwischenfall auf einem ansonsten gelungenen, lustigen aber auch nachdenklich machenden Hilfstransport.
Am 1. Mai ging es nach einer kleinen Andacht von Gunnar Unger los in Richtung Rumänien. Steffen Friedrich, welcher den Transport wochenlang geplant hatte, war sichtlich erleichtert, dass der Transport starten konnte und alle waren sehr motiviert und guter Dinge. Die Autos waren mit Kleidung, Fahrrädern, Herden, Musikinstrumenten, Kühlschränken und Schuhen voll beladen.
Unser Team, das aus sieben Mann bestand, kam abends um 20 Uhr wohlbehalten in Bicske an. Nach einer erholsamen Nacht setzten wir unsere Fahrt Richtung Rumänien fort. Die erste Station war Sinnicolau Mare nahe der Grenze zu Ungarn. Dort trafen wir Josef und seine Frau Silvia. Sie sind langjährige Mitarbeiter vor Ort. Josefs gute Deutschkenntnisse sind immer wieder sehr hilfreich. Schnell wurden die ersten Hilfsgüter ausgeladen und mit Josef das weitere Vorgehen besprochen.
Nach einem stärkenden Essen fuhren wir gemeinsam mit ihm und seinen beiden Enkeln nach Buteni. Dort angekommen wurden wir von Steffi herzlich empfangen. Er setzt sich vor Ort sehr für bedürftige Menschen ein und weiß, wo am dringendsten Hilfsgüter benötigt werden. Wir besuchten die Gemeinde in Buteni, die sich sehr um arme Kinder kümmert. Zur Begrüßung wurde uns von den Kindern lautstark ein Lied gesungen.

Durch zahlreiche Spenden und mit Gottes Hilfe ist es möglich, den Kindern täglich ein warmes Essen zu bieten und ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen. Auch der Bau von Wohnhäusern für arme Familien ist in Planung.
Danach machten wir uns auf den Weg zu zwei Familien. Einer Frau, deren Mann sehr krank war, wurde ein Blutdruckmessgerät versprochen, das bei der nächsten Fahrt mitgegeben werden soll.
Nach den Besuchen wurden mithilfe des Projektes „Mehl und Zucker“ grundlegende Nahrungsmittel eingekauft und später durch Mitarbeiter vor Ort verteilt. Insgesamt wurde für umgerechnet 250 € Brot, Mehl, Zucker, Reis, Öl und Nudeln eingekauft. Des weiteren wurden Kleidung, Fahrräder und Küchengeräte bei Steffi abgeladen. Er verteilt die Hilfsgüter dann an die Familien, wo sie gebraucht werden. Besondere Freude gab es bei einem von Steffis Mitarbeitern. Er bekam ein Fahrrad. Nun muss er den insgesamt 10 km weiten Arbeitsweg nicht mehr zu Fuß bewältigen.
Nach unserem zweitägigen Aufenthalt in Buteni, wo uns sehr viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft entgegengebracht wurden, setzten wir unsere Fahrt am 4. Mai in Richtung Süden fort. Nach 320 km Fahrt kamen wir in Orsova wohlbehalten bei Gheorghe und Maria an.

Die beiden sind alte Bekannte und unterstützen die Arbeit des Vereines, wo sie nur können. Während des Essens lernten wir Caius und seinen Begleiter Johannes kennen. Caius spricht deutsch und er führte uns zu der nächsten Station unseres Einsatzes. Nach weiteren 250 km Fahrt kamen wir in „Piscu Vechi“ an. In diesem Ort wohnt Caius mit seiner Frau und drei Kindern. Außerdem betreut er dort eine von insgesamt sechs Gemeinden. Wir besuchten zwei Gottesdienste, die mit rumänischer Gelassenheit eine halbe Stunde später losgingen. Danach wurde ein weiteres Auto ausgeladen. Viele Leute aus der Gemeinde packten tatkräftig mit an. Leider war es uns nicht möglich, Familien zu Hause zu besuchen, um die Hilfsgüter direkt abzugeben, da durch ein Hochwasser viele Wege unbefahrbar waren. Also wurden die Sachen in dem Gemeindesaal eingelagert und später durch Mitarbeiter verteilt. Auch bei Caius wurde uns eine Gastfreundschaft zu Teil, die einmalig ist. Caius und seine Familie teilten von dem wenigen, was sie hatten, alles mit uns.
Am darauffolgenden Tag regnete es stark. Unsere Autos standen im schlammigen Innenhof von Caius und unser Peugeot musste mit vereinten Kräften aus dem Schlamm gezogen werden. Nach der Befreiungsaktion besuchten wir mit Caius einen Mann, den ein schlimmes Schicksal ereilt hatte. Die Fahrt ging zu Gidgi. Er lebt in einer Hütte, in der es drinnen genauso kalt ist wie draußen. In dieser Hütte hat es mehrmals gebrannt. Bei diesen Feuern verlor er zwei seiner Kinder. Seine Frau ist seit dem in psychiatrischer Behandlung. Gidgi hat keinen festen Job und ernährt sich, nach eigenen Angaben, von Brenneseln. In dem Haus sind lediglich zwei Betten, in dem er und sein Sohn schlafen. Der Besuch machte uns sehr nachdenklich und es wird versucht, diesem Mann zu helfen.

Danach statteten wir noch einen Besuch in Rast Nou bei einer baptistischen Gemeinde ab. Auch hier war der Verein bereits aktiv. Dort konnte man gut sehen, wie sehr Gott gewirkt hat. Es konnte ein sehr gut ausgebautes Gemeindezentrum entstehen und es gibt eine aufblühende Kinder- und Jugendarbeit.
Nach diesem Kurzbesuch machten wir uns auf den Weg nach Plobi, unserer letzten Station. In Plobi waren wir zu Gast bei Aurell. Auch Caius reiste die 200 km mit nach Plobi, um uns mit seinen Dolmetschertätigkeiten zu unterstützen. Bei ihm luden wir unser letztes Auto aus und lagerten die Sachen bei Aurell ein. Vor allem Kleidungsspenden wurden entladen. Aurell ist Prediger in dem Dorf und wir besuchten nach einem reichhaltigen Abendbrot einen Gottesdienst in seiner Gemeinde. Dieser ging wie immer mit einer „kleinen“ Verspätung von einer dreiviertel Stunde los. In Rumänien ist so was allerdings kein großes Drama. Der Gottesdienst war sehr bewegend. Mehrere Leute übergaben ihr Leben Jesus und ein kleines Kind wurde gesegnet. Man spürte die Herzlichkeit der Menschen und wir waren sehr gerührt. Abends saßen wir noch lang in Aurells Haus zusammen und es wurde Hausmusik von seiner Familie gespielt. Wir spürten alle, wie viel Liebe in diesen Menschen steckte und wie dankbar sie Gott für alles sind, was sie haben. Schlafen durften wir in ihren Betten und sie schliefen alle im Wohnzimmer.
Am nächsten Tag (6. Mai) mussten wir schon wieder Abschied nehmen von Plobi und machten uns zurück auf den Weg nach Deutschland. Unterwegs hielten wir noch bei Gheorghe und Maria an. Es wurde sich verabschiedet und Schlafmöglichkeiten für die Bulgarienfahrt im September besprochen. Danach fuhren wir weiter und schauten noch mal in Sinnicolau Mare bei Josef und seiner Frau vorbei. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von ihnen und setzten unsere Fahrt in die Heimat fort.
Am 8. Mai kamen wir nach knapp 3500 km abends wohlbehalten zu Hause an. Es war eine erfolgreiche Fahrt, auf der Gottes Segen sehr gewirkt hat. Wir wuchsen als Gruppe super zusammen und wir trafen uns danach auch nochmals, um gemeinsam zu essen und die Fahrt Revue passieren zu lassen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die wir kennenlernen durften und wir freuen uns auf nächstes Jahr.

Thomas Scheibner und Matthias Kaufmann

Kommentare

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Marion5000 06.11.2017 13:19
Ich finde Eure Arbeit und Ünterstützung dieser armen Menschen lobenswert. Diese Menschen, die sehr wenig haben, brauchen unsere Hilfe...............Danke an Euch............

Wunder, gibt es immer wieder..........

LG Magdalena
 
Matthias1991 08.11.2017 18:16
@Garten17 Nach Siebenbrügen fahren wir zwei mal im Jahr. Da geht es in die region Bran und Vulcan. Dieser Transport ging hauptsächlich in den Süden bis an die Bulgarische Grenze.
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