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Falscher Zeuge

Falscher Zeuge
WER WILL MIR WAS VORWERFEN ?

EIN falsches Zeugnis abgelegt zu haben?

Ich jedenfalls habe mir nichts vorzuwerfen.

Ein Pharisäer aus dem Haus des Hohenpriesters
hatte mich gebeten, sie zu unterstützen.
Mich, einen quasi außenstehenden
Mann, was den inneren Führungszirkel
unseres Volkes angeht.
Das habe ich getan, als Dienst und aus Überzeugung.

ES GEHT UMS GANZE! DENN das Ganze ist in seinem labilen Gleichgewicht gefährdet durch Menschen wie diesen Jesus.
Mit seinen Predigten, die einerseits fast
zu schön sind, um wahr zu sein, und andererseits immer wieder Bissigkeiten
unseren geistlichen Führern gegenüber enthalten.

Damit bringt er Unruhe unter die Leute

und stört den ohnehin so brüchigen Frieden.

Das darf man nicht zulassen! Da muss man gegensteuern!

ICH WAR IM TEMPEL, HABE mich unter seine Zuhörer gemischt,
von denen vorm Fest noch mehr da waren als sonst.
Die meisten hingen geradezu an seinen Lippen, und ich konnte
die Herzen aufgehen sehen, dumme Herzen eines dummen Volkes.

ALLES HAT SEINEN PREIS. DIESER Jesus, den sie jetzt aus dem Weg räumen,
ist der Preis für den Frieden.
Und meine Aussage ist ein Beitrag dazu.

ICH HABE SEINE THEMEN AUF genommen und wiedergegeben und
nur die Worte etwas anders gesetzt und betont. Tun wir das nicht ständig?

Man braucht doch nur ein Dutzend Leute die gleiche Szene nacherzählen
zu lassen. Das werden dann ein Dutzend Geschichten sein,
und jede ist mindestens ein bisschen anders gedreht und gewendet.

Das, was ich getan habe im Verhör, war im Grunde dasselbe.
Nur habe ich es bewusst getan, diesen Part bewusst übernommen.

Warum sollte ich mir da etwas vorwerfen? Es ging mir ums Ganze!



Der Schmerz dieser Tage

von Johanna Domek

Kommentare

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Misio 15.04.2017 22:45
ICH VERTRAUE DEM GESPÜR MEINER

Frau, sie spürt so viel mehr als ich:

Dinge und Menschen, Zusammenhänge und das Echte.
Manchmal hilft sie mir damit.
Manchmal träumt sie so etwas.

ICH TRÄUME KAUM UND WEISS im Wachwerden schon nichts mehr

von den wenigen Träumen.

Ich bin anders als sie: Realpolitiker, Statthalter Roms in Palästina, muss klug handeln und
politisch denken, römische Interessen wahren und den Frieden in dieser Provinz.

Das ist keine Kleinigkeit.

Störungen gibt es immer wieder. Manchmal müssen wir
Exempel statuieren.

DIESER MANN, DEN SIE MIR gebracht haben,

scheint wieder so einer zu sein. Sie sagen, er gäbe sich als König der Juden aus.

Und er selbst sagte, als ich ihn befragte, er sei ein König,

aber ein ganz anderer.

Die Hoheit, wie er da stand,

wehrlos und frei, beeindruckt mich.

UND DANN KAM NOCH DIE Botschaft meiner Frau,

die geträumt hatte

und mir sagen ließ, ich solle ihn gehen lassen.

Ich traue ihrem Gespür, aber es geht nicht!

Die ihn mir ausgeliefert hatten, wollten ihn tot sehen,
ihn und keinen anderen.

Ich habe versucht, sie umzustimmen.
Aber was gehen mich eigentlich die inneren Streitereien der Juden an. Ich muss klug sein.

Ein Jude mehr oder weniger, davon hängt nichts ab im Römischen Reich, das verändert nichts.

UND DENNOCH BIN ICH SELTSAM beunruhigt.

Beunruhigt, ohne zu spüren, um was es geht.

Mit der Macht, die ich habe und ausübe, komme ich da nicht ran.

Und ich muss mich mit den Kräften arrangieren, nicht mit den Schwachen.

Wobei ich mir bei diesem Jesus gar nicht sicher bin, wozu er gehört,

so wie er mich ansah,

als ich mit ihm sprach, und so wie er die fordernde, aufgepeitschte Volksmenge
vorm Prätorium ansah,

als ich ihn dort vorführte nach der Geißelung.

ICH HABE VERSUCHT, IHN FREIZULASSEN. Sie wollten nicht.

Und ich muss klug sein. Ich wasche meine Hände in Unschuld.

Es wird nichts davon abhängen, dass ich, Pilatus, Jesus kreuzigen lasse.

Da bin ich mir ziemlich sicher, egal, was meine Frau träumt.


nach MATTHÄUSEVANGELIUM 27,11͵26
 
Misio 15.04.2017 22:54
SCHON LANGE TUE ICH DIENST im Haus des Hohenpriesters.

Meistens hüte ich die Pforte, und ansonsten mache ich, was nötig ist.

Ich hab mit der Zeit einen Blick bekommen für das Ganze, ohne dass ich dabei das Einzelne
aus dem Blick verloren hätte. Und ich bin gern engagiert.

WAS MIR MANCHMAL AUFFÄLLT BEI all den wichtigen Männern hier
im Haus, die über Ziele und Richtungen,
über Leben und Tod entscheiden:
Sie reden über Großes, Politisches, Heiliges, aber die Gesichter erkennen sie nicht wieder.

Ich weiß nicht, wie sie dann alles andere erkennen wollen.

ICH HABE IHN GLEICH ERKANNT

als einen von diesen Galiläern aus der Jesusgruppe,
als er auf unseren Hof kam. Dreist genug ist er, sich hier einzuschleichen.

Aber als ich ihn fragte, hat er einfach geleugnet,
einer von ihnen zu sein.
Ich habe andere von uns darauf aufmerksam gemacht, da haben sie es auch gemerkt
und ihn zur Rede gestellt,

und wieder hat er so getan, als wüsste er von nichts.

Was hat er denn hier zu suchen?

Was hat so einer denn hier verloren? Die meisten von uns waren so auf Jesus fixiert,
den man festgenommen und hergebracht hatten,
dass sie für nichts anderes mehr Augen hatte.

Aber nicht ich!

Ich hab einfach ein Gespür für so was.
Ich sehe die Details: den Weinfleck auf dem Tischtuch, den Riss
im Gewand, den Galiläer unter unseren Leuten, und sorge für Abhilfe.

So halte ich meine Welt ein wenig in Ordnung,
das habe ich mir zur Aufgabe gemacht.

WAS IM GROSSEN UND GANZEN richtig ist,

weiß ich oft nicht wirklich,

aber die Einzelheiten erkenne ich.

Ich habe mich in Dienst nehmen lassen hier beim
Hohenpriester, schon vor Jahren. Und dabei soll es auch bleiben.

Gott, der Allmächtige wird es mir einmal lohnen,
hoffe ich,

dass ich treu meinen Dienst tat.


nach JOHANNESEVANGELIUM 18,17 • MARKUSEVANGELIUM 14,66͵69
 
(Nutzer gelöscht) 16.04.2017 10:26
Leider wurden die Juden jahrhundertelang als Christus Mörder bezeichnet Warum?
 
Misio 16.04.2017 20:54
@ Meue2,

ist die frage ernsthaft ?
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