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Ehe WARUM ?

Ehe WARUM ?
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Misio 07.03.2017 23:58
Für alle die heute Nacht

keine Schäfchen zählen wollen . . .

oder sich auch so Gedanken um das Thema machen.

zwinkerndes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 08.03.2017 07:49
Die Ehe

Als Lebensgemeinschaft von Mann und Frau ist für viele Mitmenschen zum Krisenherd geworden. Viele Fragen tauchen auf, die es früher nicht gab oder nicht geben durfte. Unsere Eltern und Großeltern waren eingebettet in ein festes System kirchlicher, sozialer, gesellschaftlicher und anderer Normen. Jedermann wusste, worauf es ankommt, was gut und böse ist, was sein darf und was nicht. Und ihr viel härterer Kampf uns tägliche Brot lies einfach weniger Spielraum für den häuslichen Kleinkrieg. Wenn man überleben wollte, musste man zusammenhalten.

Heute ist das anders. Alles erscheint möglich, und fast alles erlaubt. Die alten Normen passen nicht mehr, ihre Vokabeln und Begriffe sind wie leere Gefäße.

Sie lassen keinen Sinn mehr erkennen.

Und Tausende leiden, leiden und sehen kein Ende. Mein Gott, darf denn das sein? Wenn ich den Krisen und Zerwürfnissen auf den Grund gehe, entdecke ich Missverständnisse; nur Missverständnisse. Ganz selten nur fehlt es am guten Willen. Man versteht den anderen einfach nicht mehr. Was er denkt, sagt und tut kann ja nur falsch sein; jedenfalls unerträglich. Und schon kämpft man gegeneinander und leidet untereinander. Bis einer resigniert. Wirklich: Muss das sein?

Ich will versuchen, mit diesen Seiten ein wenig Klarheit zu schaffen und für mich selbst wie für andere folgende Fragen beantworten:

Was ist eine Ehe? Was nicht? In menschlichen Augen – und vor Gott.

Welchen Sinn hat die Ehe zu erfüllen?

Was festigt ihren Bestand, und was gefährdet ihn?

Was tut man in der Krise?

Und wenn es eben doch nicht mehr geht? Lässt Gott uns leiden ohne Ende?

Zuerst: Was ist eine Ehe? Für den Standesbeamten ist das klar. Seine Unterschrift auf dem Trauschein und die Eintragung ins amtliche Register entscheiden unmissverständlich. Kirchen, Priester und Pfarrer kennen ähnliche Regeln: Haben die beiden am Altar das Ja-Wort gegeben und den Segen erhalten, ist alles klar. Und vor Gott? Bibelleser wissen: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an´ (1.Sam.16,7). Bei ihm zählt die Liebe.

Aber Liebe ist so ein Wort, das sich wie Gummi ziehen und für sehr viele Dinge verwenden lässt. Ist sie denn nicht selbstverständlich, wenn man einander heiraten will?

Zur Klärung: Liebe ist das Wesen Gottes. Man erkennt sie an den Opfern, die ohne Druck, ohne Klagen und Murren und ohne Erwartung einer Gegenleistung gebracht werden. Ihr genügt, dass der Partner das oder jenes braucht, und schon wird sie ohne Rücksicht auf eigene Verluste tätig. Liebende sind selig, wenn sie geben und schenken können. Druck zur Durchsetzung eigener Wünsche oder Unzufriedenheit und Klagen gibt es nicht. Wozu auch?

Solche Liebe ist die Voraussetzung für eine vor Gott gültige Ehe.

Einen amtlichen Trauschein aber erhält man auch, wenn zur Befriedigung jeweils e i g e n e r Bedürfnisse ein Partner gefunden und die Bereitschaft zu einem lebenslänglichen Geschäft wechselseitiger Bedienung von beiden erklärt ist. Der Konflikt ist hier bereits vorprogrammiert. Werden irgendwelche Bedürfnisse einmal nicht schnell genug erfüllt, dann hat der Partner versagt und den Vertrag gebrochen. Konsequenterweise sollte man dieses Bündnis nicht Ehe, sondern Partnerschaft nennen. („Ich teile mein Geld mit Dir, Du wäschst mir die Wäsche“).

Zum Zweiten: Der Sinn einer Ehe ist dies: Jeder Partner macht dem anderen das Wesen Gottes anschaulich und real erlebbar; man übt sich in der Kunst, einander selig zu machen, das heißt die Arbeit Gottes zu tun. Kinder Gottes werden dabei mündig; sie erleben, beleben und erkennen Gott in sich und unter sich. Gott ist die Liebe.

Solange eigene Bedürfnisse kultiviert werden, fehlt hierfür die Voraussetzung.

Sind Partnerschaften also sinnlos?

Nein. Sinnloses kommt in Gottes Schöpfung nicht vor. Der Sinn einer Partnerschaft ist dies: Mit dem unvermeidlichen Zerbrechen des Ego sammelt man die Erfahrung, dass Zeiten ohne Liebe nicht lebenswert sind. Die Suche nach der Liebe, nach Gott, wird umso intensiver, je drückender und unausweichlicher die Not des von eigenen Bedürfnissen gequälten Ego ist. Und wer sucht, der findet. Vielleicht wird aus der Partnerschaft noch eine Ehe. Die Chance besteht.

Zum Dritten: Eine wirkliche Ehe ist nie in Gefahr. Liebe ist unvergänglich und wird niemals aufhören, weil das Sein Gottes niemals aufhört. Wo keine Gegenleistung erwartet wird und kein eigenes Bedürfnis vorherrscht, kann es auch keine Enttäuschung, keine Krise und kein Zerwürfnis geben. Eine Ehe ist deshalb unauflöslich. Was Gott verbunden hat, das k a n n kein Mensch scheiden.

Anders sieht die Sache bei Partnerschaften aus. Sie geraten in die Krise, wenn die beiden Partner ihre egoistischen Bedürfnisse nicht Schritt für Schritt miteinander und füreinander abbauen. Solange das nicht praktiziert wird, sind Partnerschaften gefährdet. Besondere Gefahrenpunkte und Prüfungen sind dann zu bestehen, wenn eigene Bedürfnisse als solche erkannt, aber vom Partner nicht befriedigt sind. Was tun? Verzicht leisten, - oder Druck machen und Bedürfnisse als Forderungen artikulieren? Das sind die Alternativen. Jeder Verzicht festigt die Partnerschaft und leitet zur Ehe hin. Jede Forderung ist ein Schritt in die andere Richtung, zur Trennung hin.

Aber wer kann Verzicht leisten und Opfer bringen, ohne dabei zugrunde zu gehen? Nur derjenige, der in der Liebe Gottes für alles viel mehr als nur Ersatz gefunden hat; wer im Leiden und Serben Jesu a l l e s gefunden hat, weit über seine vorigen Bedürfnisse hinaus. Glaubt mir, das ist möglich. Und wer die Lösung seiner Konflikte h i e r sucht, der wird sie finden. Aber nur der.

Was tut man also in der Krise?

Wer die Krise überwinden und nicht auf Trennung hinsteuern will, sollte das Leben, das Leiden und Sterben Jesu Christi studieren, betrachten und in sich aufsaugen. Bei jedem Gedanken an i h n, die verkörperte Liebe, wird jene Kraft im Inneren lebendig, die Opfer bringen kann, ohne zugrunde zu gehen: Die Liebe, das Wesen Gottes. Gott allein kann das vollbringen, - und jeder Mensch, in dem s e i n Geist lebendig ist, und weil dem geopferten Leben Jesu die Auferstehung am Ostermorgen bereits gefolgt ist, weil sie als innere Realität erfahrbar ist. Wer ohne Jesus Opfer zu bringen versucht, vielleicht sogar so große Opfer wie eine Ehe das eben voraussetzt, der wird wohl scheitern. Wo aber er, dieser Gott in menschlicher Gestalt, einem Menschen wichtiger geworden ist als Partnerschaft, Ehe und Familie, wo er den ersten Rang in der Liste der Werte und Ziele einnimmt, da kann man plötzlich Opfer bringen und erlebt das nicht mehr als eine unmögliche Forderung und Zerstörung des eigenen Wesens.

Mit Jesus ist Liebe möglich, ohne ihn bleibt es bei stolzer Selbsttäuschung, Selbstrechtfertigung und Selbstüberhebung. Und das alles wird leidvoll. Muss das sein?

Letzte Frage: Und wenn es doch nicht mehr geht? Darf man sich trennen?

O ja, man darf. Partnerschaften sind nicht untrennbar, wie eine Ehe das ist.

Aber die Sache hat einen Haken: Man kommt bei einer solchen Trennung immer vom Regen in die Traufe. Was danach kommt, ist keineswegs leichter. Der Weg zu Gott oder zu der selbst erfahrbaren, grenzenlosen, alles verbindenden Liebe hin wird durch anfängliche Trennungen keinesfalls besser oder leichter begehbar, sondern schwerer, steiniger und dornenvoller. Die Steine, die man sich mit jeder noch so kleinen und vorläufigen Trennung in den Weg wirft, muss man auch selbst alle wieder beiseite räumen, und das geht nicht ohne zusätzliche Mühe. Unsere Wege führen nun einmal zu Gott hin, zu dieser alles verbindenden Kraft der Liebe, und zwar alle und ohne Ausnahme. Gott sei Dank! Man kann ihm nicht entkommen, man kann nur mehr oder weniger widerstreben, mehr oder weniger leiden. Bis hin zu den höllischen Qualen der Selbstzerstörung des verhärteten Egoismus.

Dann haben die Leiden und Qualen des sich aneinander Reibens also nie ein Ende, dann ist alles nur ein Fortschreiten von kleinen Entsagungen zu großen, von kleinen Opfern und Demütigungen zu immer größeren? Was ist das für ein Gott, der uns das abverlangt? Ist da nicht jeder brutale Sadist noch viel besser und barmherziger als solch ein Gott?

Wer Jesus ignoriert, mag so urteilen. Wer die lebendige Barmherzigkeit Gottes immer noch nicht finden will, mag so denken. Wer Wasser nicht aus dem Brunnen, sondern aus dem Feuer schöpfen will, mag an Gottes Ordnung verzweifeln. Aber demjenigen, der ihn in Jesus findet, steht jede Seligkeit offen. Jede.

Wann denn und wo? Wenn wir so viel gelitten haben, dass uns die selbstlose, demütige und kindliche Hingabe an unser Du nicht mehr als Dummheit erscheint.
 
pieter49 08.03.2017 11:07
Na gut liebe @JErinmirC du bist kein Träumerin, habe ich gerade gelesen in Dein Profil.
Ledig bist Du auch und hast Kinder nebenbei !!!
Was du geschrieben hast ist Lesenswert und Überdenkenswert nebenbei !!!
Kurz Zusammengefasst ; wir nehmen uns Selbst zu WICHTIG ... !!!
Nun, du bist ne Frau, wahrscheinlich Emanzipiert, (habe nichts dagegen!!!) 49 Jahre jung, und immer noch auf der Suche.
Am besten ist wenn wir Wasser aus dem Brunnen schöpfen, mit demütige und kindliche Hingabe.
Das denke ich auch !!!
 
Misio 08.03.2017 17:54
@ Pieter,

guter Kommentar ! !


Ich bin erstaunt, das sich hier so wenige für das Thema interessieren,

wo doch die meisten einen Ehepartner suchen . . .
 
Misio 08.03.2017 22:51
Hmm, scheinbar

hat sich niemand die Zeit genommen, sich das Video mal anzusehen / anzuhören - ihr

wisst nicht was ihr verpasst

lachendes Smiley
 
Misio 09.03.2017 00:01
@ Garten17,

das könnte auch ich geschrieben haben.

Ich wünsche dir wirklichen Shalom

Reinhard
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